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4. August 2016

wild und frei wie Erdbeeren

Sommerferienzeit ‒ und wir können nicht verreisen! Also machen wir halt Ausflüge und schauen unsere Heimat an. Heute habe ich eine Herde Wald-Erdbeeren erlegt, und gefuttert.

Und nachher im Internet gelesen, dass diese gar nichts mit den üblichen Erdbeeren zu tun haben, sondern eine eigenständige Art sind. Wild und frei.

Gut zu wissen, sollte mal jemand danach fragen...

7. Juli 2016

Frau G. hat einen roten Daumen

Manche Leute haben einen „grünen Daumen“, Frau G. hat einen roten. Ihr Peperoncini-Strauch auf dem Balkon trägt gleich dutzendfach Früchte. Feuerroter und rasend scharfer Chili. Oder Filfil, Pepper, Pfefferoni, Biber oder Gorria – wie andere dazu sagen.

Wir nenne sie Peperoncini und frieren sie ein. Einige tue ich sauer einlegen, aber davon berichte ich vielleicht ein andermal.

3. Juli 2016

die Perle in der Krone der Schöpfung

Kürzlich hat Frau G. gekocht: Bratwurscht und Röschti, mit brauner Zwiebelsauce und viel Liebe.

Ich wollte das bloss gesagt haben, falls einmal einer danach fragt.

29. Juni 2016

unschlagbarer Bud Spencer Bohneneintopf

Es gibt kaum einen Film mit Bud Spencer, wo er nicht Bohneneintopf isst. Meist mit dem Holzlöffel und direkt aus der Pfanne. Und anschliessend verteilt er einige herzhafte Schläge an die umstehenden Gauner. Gerne auch mit der Bratpfanne.

Mein originales Bud Spencer Bohneneintopf-Rezept:

Die Zutaten für zwei kräftige Fresser
1 grosse Dose rote Bohnen
ordentlich Speck
1 Paprika
1 Zwiebel
2 fleischige Tomaten
viel Knoblauch
Chilli
Salz, Pfeffer, Zucker

Nun das Pferd beiseite stellen - und los geht's: Die Zubereitung: Den grob gewürfelten Speck und ebensolche Zwiebeln kräftig anbraten. Tomaten, Paprika und Knoblauch dazugeben und dünsten. Würzen mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker. Nach etwa fünf Minuten die Bohnen dazu schütten und köcheln lassen. Wie länger, wie besser und weicher. Fertig.

Mit dem Holzlöffel direkt aus der Pfanne futtern. Die böse dreinblickenden Gauner bekommen nichts - höchstens eine Tracht Prügel...

22. Juni 2016

Döner Büx, ohne viel scharf

Ach - wie habe ich mich gefreut, als ich im Migros eine „Döner Büx“ sah. Döner in der Büchse. Genial, odr.
Die Döner Büx gab es letztes Jahr schon einmal. Damals gelang es mir aber nicht, eine zu ergattern. Darum habe ich mir gleich eine gekauft und sie zuhause nach Rezept zubereitet. Also einige Minuten in den Mikrowellen, umrühren, fertig. Erst als ich die dampfende Pampe vor mir liegen sah, erkannte ich was da noch fehlt. Brot! Und Salat, und viel scharf.

Die Döner Büx sieht toll aus und der Inhalt schmeckt zwar ganz lecker, aber kaum nach Döner Kebab. Und überhaupt nicht nach Türkei oder Orient. Und das obwohl auf der Büchse ein anatolischer Koch abgebildet ist. Gut: Der sieht ein wenig aus wie Saddam! Oder ein italienischen Porno-Star aus den 70-er Jahren.

20. Juni 2016

anderswo ist jetzt daheim

Am Samstag war bei uns „Weltflüchtlingstag“; Musik, Tischfussball und exotisches Essen. Da wollten wir natürlich auch mitmachen. Allerdings beteiligten wir uns nur beim Essen aktiv.

Am Sarner Wochenmarkt verkauften unsere Flüchtlinge allerlei Gebackenes und Gebratenes aus ihrer alten Heimat. Tschetschenische Kartoffelküchlein, syrische Börek, irakische Kokos-Kügeln, Curry-Röllchen aus Sri Lanka, Biskuit mit Caramell-Füllung und vieles mehr.

Manchmal lugte die Sonne durch eine Wolkenlücke und wir schlenderten noch über den Flohmarkt nebenan. Ich kaufte mir ein ungelesenes Buch. Dann begann es wieder zu seichen und wir gingen heim. Isch guet gsi...

15. Juni 2016

meine Fress-Expedition - Kokoreç

Was ich in Istanbul immer schon einmal probieren wollte, ist „Kokoreç“. Kokoreç sind aufgewickelte Schafdärme vom Grill. Wenn sie aussen herum schön knusprig und innen gar sind, werden sie zusammen mit Tomaten und Zwiebel kleingehackt und im Brötchen serviert; gewürzt mit „Pul Biber“ und viel Oregano.

Im rohen Zustand sehen die Kokoreç-Rollen aus wie – öööhm – lassen wir das.

Gebraten riechen sie wie Döner und überaus lecker. Aber der Schafgeschmack und der Gedanke daran, was man da kaut, ist nicht jedermanns Geschmack.

Kokoreç mag für die Liebhaber von gegrillten Schafdärmen eine Delikatesse sein, mir aber mundete es nur mässig.
Den Rest lege ich im Vorbeigehen bei einem Kleiderhändler in die Auslage. Der freut sich bestimmt über einen leckeren Happen Kokoreç?

14. Juni 2016

Milchchuchi Erstfeld

Es gibt sie kaum noch; Gaststätten wo man sich auf Anhieb zuhause fühlt und einem die Wirtin an die eigene Mutter erinnert. Die „Milchchuchi“ am Bahnhof Erstfeld ist so eine.
Eigentlich ist die Milchchuchi die Kantine der Eisenbahner und sie heisst längst ganz neumodisch «chez SBB». Aber man darf auch ohne orange Warnweste hinein und eine währschafte Mahlzeit geniessen.

Diesmal essen wir das Tagesmenü: panierter Fleischkäse, Bratkartoffeln und Ratatouille. Es schmeckt unspektakulär gut und ein wenig wie früher. Das passt perfekt zu den munteren Bähnlern und der Baracken-Kantine.

Die Milchchuchi hat vom Montagmorgen früh bis am Sonntagnachmittag durchgehend und rund um die Uhr geöffnet. Und sie liegt nicht weit von der Autobahn A2 Hamburg-Rom (n46.82098, e8.65029). Ein Besuch lohnt sich, denn wenn im nächsten Herbst der neue Gotthardtunnel aufgeht, umfahren die Züge den Bahnhof Erstfeld und keiner weiss, wie es mit der Milchchuchi weiter geht...

30. Mai 2016

die Rhabarber; ein dummes Gemüse

Ausser den Stängeln ist bei der Rhabarber so ziemlich alles giftig oder ungeniessbar. Und die Stängel schmecken bitter und nach ‒ öööhm ‒ Rhabarber. Immerhin galt sie bei den Chinesen als gesund und sie verwenden sie seit 4‘000 Jahren gegen die Scheisserei.
Aber weshalb sollte ich so etwas essen wollen? Weshalb ‒ weil Frau G. neulich daraus einen zauberhaften Kuchen buk. Oder müsste es „backte“ heissen? Oder eher „buckte“?

Hier nur kurz das Rezept: Der Boden ist ein blindgebackener Mürbeteig. Darauf kommen eine Feuchtigkeitsschutzschicht aus geschmolzener Schokolade und ein Belag.
Für den Belag müssen zuerst die Rhabarberstücke in Grenadine-Sirup weichgekocht werden; Frau G. hatte keinen und kochte sie deshalb in etwas Zuckerwasser. Dann verrührte sie Rahm, weisse Schokolade und Magerquark zu einer geschmeidigen Masse. Diese kommt auf den Mürbeteigboden und die erkaltete Rhabarber-Schlotze und die restliche Feuchtigkeitssperr-Schokolade-Splitter darüber. Den Kuchen nun kaltstellen bis er sich verfestigt.

Der Frau G. ihr Rhabarberkuchen schmeckt wunderbar und nach mehr.

27. Februar 2016

mein Chinese ist aus Vietnam

Weil mein Lieblings-Chinaladen eingegangen ist, musste ich mir einen neuen suchen. Dank Frau G. habe ich jetzt „Asiaway“ gefunden. Er hat ein riesiges Angebot und ist bloss einige Hundert Meter vom alten Laden entfernt. Der neue Asiaway Laden ist ganz modern und der Besitzer aus Vietnam.

Irgendwie fehlt mir aber mein alter Chinaladen „Tampon“. Der hatte auch ein grosses Angebot - aber nur wenig Platz, weshalb sich die Waren bis zur Decke stapelten und die Gänge nur handbreit waren. Da roch es immer nach Curry und Räucherstäbchen. Und auf den Reissäcken döste oft ein alter Mann, vermutlich der Grossvater des Kassenmädchens. Das hatte einen typischen chinesischen Grossfamilien-Einheits-Haarschnitt und lächelte andauernd. Aber ich glaube nicht, dass es je ein einziges Wort davon verstanden hat, was ich sagte.

Ich kaufte Wantan mit Sichuan-Schwein-Füllung. Der erste Bissen schmeckte grossartig und nach Koriander. Aber der erlahmte schnell und es blieb bloss ein Mund voll Teigmatsch. Schade.
Und leider habe ich vergessen von den Wantan ein Foto zu machen. Deshalb blieb mir nur die leere Packung...

6. Februar 2016

Brüste aus Teig

Bei uns wird jedes Jahr am 5. Februar, dem Tag der heiligen Agatha, Agathabrot gebacken. Der Brotteig ist an sich nichts Besonderes, wird aber aus gesegnetem Mehl hergestellt. Und so schützt das Agathabrot vor Feuer - und Heimweh und Fieber, die ja auch brennen wie Feuer.

Die Geschichte dahinter ist etwas verwirrend. Die Legende sagt: Die „Agatha von Catania“ weigerte sich seinerzeit den römischen Statthalter zu heiraten und sich vom christlichen Glauben abzuwenden. Daraufhin bestrafte man sie, indem man ihr mit glühenden Zangen die Brüste abkniff! Was aber die Meinungsverschiedenheiten nicht wirklich klärte.

Seit dem Mittelalter wird die „Heiligen Agatha“ deshalb mit ihren abgeschnittenen Brüsten dargestellt. Die Gläubigen sahen bar statt abgeschnittener Brüste zwei knusprige Brötchen. Und so entstand der Brauch, am Agatha-Tag gesegnete Agathabrote zu backen.

19. November 2015

meine Mortadella

Ihr kennt das doch auch? Da liegt schon seit zwei Wochen eine fingerdicke Scheibe Mortadella im Kühlschrank. Das Rosa der Wurstmasse ist einem stumpfen bräunlich gewichen und glänzt jetzt klebrig. Der angetrocknete Rand wölbt sich nach oben. Dafür sind Fettaugen eingefallen und milchig trüb. Einzig die angeschnittenen Pfefferkörner sehen aus wie immer; wie Warzen.

Frühstück ist fertig.

14. September 2015

Ziger mit Hung

Neulich hab ich‘s wieder gegessen: Ziger mit Birnenhung. Dieses Dessert aus dem Mittelalter. Ein Stück grüner Ziger und darüber einen Schwung eingedicktem Birnenmost.

Zusammen schmeckt das saugut – und nach Vergangenheit und Armut.

13. Mai 2015

was ist Ziger und wozu?

Es ist weiss und schmeckt nach nichts, und nach Armut - der Ziger. Ziger macht man aus Molke, der Flüssigkeit die beim der Käseherstellung übrigbleibt. Molke ist Milch ohne Milch, also vor allem Wasser und Spuren von Fett, Eiweiss, Zucker. Üblicherweise verfüttert man sie an die Schweinen. Oder man verkauft sie an die Lebensmittelindustrie, die daraus etwas Gesundes zaubert.

Man kann aus Molke aber auch noch Ziger machen. Dazu wird die Molke erdt hoch erhitzt und dann wird Säure dazu gegeben. Die verbliebenen Milchbestandteile flocken nun aus und werden abgeschöpft. Das ist dann der Ziger.
Ich mag am liebsten „grünen“ Ziger, also ganz frischen. In Birnenhung getunkt wird er sogar einer Köstlichkeit. Man kann den Ziger aber auch räuchern. Er ist haltbar. Aussen schwarz und innen trocken und krümelig. Auch ganz gut, wenn man’s mag.

18. April 2015

Marokko: dicke Milz-Wurst

Neulich habe ich im Souk von Fès eine eigenartige Wurst gesehen - diese ganz links auf dem Bild. Dick und prall und von der grösse eines Säuglings; aber mir völlig unbekannt. 

Ich habe mich erkundigt. Die nenne man „Tehane“, sagte der Wurstmann. Das ist eine mit Innereien gefüllte Rinder-Milz. Sie schmecke ähnlich wie Leberwurst, aber etwas feiner und leicht bitter. Und sie sei eine hiesige Spezialität und sehr beliebt.
Gut zu wissen, solle ich mal eine essen wollen.

23. Juni 2014

Vorsicht, ein Dessert-Wurm

Es riecht nach verbranntem Asphalt. Im letzten Moment konnte ich meinen Velozipeden zum Stehen bringen. Direkt vor uns wurmte eine Raupe quer über die Strasse, beinahe hätte ich sie angefahren. Schier kinderarmlang und rot eingepellt. Ein beeindruckendes Tierli.

Später las ich, dass es sich hierbei um ein „Cossus cossus“ handle, also um die Raupe des "Weidenbohrers". Und – jetzt haltet euch fest – sie essbar seien. Bei den alten Römern galt sie sogar als Delikatesse: Über Holzkohle gegrillt und leicht gesalzen soll sie saftig, weich und würzig schmecken. Nach gerösteten Mandeln und nach Vanille…

8. April 2014

englischer Kröten-Kuchen

In England gäbe es bloss schreckliches Essen und grausliges Wetter, spottet man seit Jahrhunderten. Doch das stimmt überhaupt nicht; es regnet einfach oft.
Neulich war bei uns auch so englisches Wetter und mir nach englischem Essen. Also bekochte ich Frau G. mit „Toad-in-the-Hole“, was auf Deutsch „Kröte im Loch“ heisst. Ein zauberhafter Name, finde ich.

Eigentlich ist es einfach „Yorkshire Pudding“ mit Würsten. Yorkshire Pudding ist ein Kuchen aus einem Ei-Mehl-Milch-Brei. Für den Krötenkuchen werden einfach noch einige gebratene Würstchen hinein gelegt. In der Backofenhitze bläht sich der Kuchenbrei dann bis weit über den Schüsselrand auf. Wenn braun, dann fertig.
Dazu serviert der Engländer traditionell Kartoffelstock, Erbsenmatsch und braune Sosse; ich mangels Zutaten nicht. Schmeckte aber trotzdem gut.

30. Januar 2014

Enten pressen

Gemeinhin gelten die Franzosen ja als Feinschmecker. Mit Lust vertilgen sie allerhand sonderbares Getier, welches sie auf vielfältige Art und Weise mundfertig machen. Und dazu benützen sie auch abstruse Gerätschaften. Neulich habe ich so ein Teil gesehen, das wohl kaum jemand kennt: Eine "Entenpresse"
Mit der Entenpresse werden, wie es manche schon ahnen, Enten gepresst - um „Blutente“ zuzubereiten. Oder „Canard à la Rouen“, wie der Franzos sagen tut.

Wer auch einmal Blutente kochen möchte; hier das Rezept: Zuerst braucht man eine erwürgte Ente. Eine konventionell tot gemachte, der man einfach den Kopf abgehauen hat, geht nicht. Nein, denn die würde ausbluten und das will man ja unbedingt verhindern. Denn das Blut soll drin bleiben und das Entenfleisch schön rot färben.
Also - den erstickten Vogel wie gewohnt allseitig anbraten, aber nur kurz. Dann das halbgare Fleisch vom Gerippe säbeln. Und jetzt - jetzt kommt die Entenpresse zum Einsatz. Man stopft den übrig gebliebenen Kadaver in das daumenschraubenähnliche Gerät und dreht an der Spindel. Die Knochen knacken und kurz darauf beginnt unten der Blutsaft herauszutropfen. Und um genau diesen geht es bei dem Gericht. Man verwendet ihn als Sauce zum Entenfleisch. Es soll délicieux schmecken.
Soll nicht nochmal einer sagen, die Franzosen seien bloss üble Froschfresser und Schneckenlutscher...

17. Januar 2014

die beste Eiscreme gibt’s im Iran

Wenn man mich nach meiner Lieblingsstadt fragt, sage ich meist: „Isfahan“ im Iran. Die Stadt ist sensationell. Ganz besonders gefällt mir der „Meidan-e-Immam“, ein riesiger Platz im Stadtzentrum. Rundherum Arkaden und zwei grandiose Moscheen. Und am Nordende der gross Basar voller Köstlichkeiten.

Aber das allerbeste in Isfahen ist ein Eiscreme-Laden gleich neben der Lotfollah-Moschee. Hier gibt es dieses wunderbare persische Eis „Akbar Mashti“. Es ist ganz fein und duftet nach Vanille und Rosenwasser. Und es ist elastisch wie Fondue. Es zieht lange Fäden, aber im Mund schmilzt es dann wie gewohnt.
Diese ganz spezielle Konsistenz erhält das Eis wegen „Salab“, einem Pulver aus der Salep-Wurzel. Salep heisst bei uns "Knabenkraut" und ist eine Art Orchidee.
Wie dem auch sei - Akbar Mashti ist die beste Eiscreme der Welt. Allein deswegen lohnte sich die weite Reise nach Isfahan.

21. Oktober 2013

Schnaps anschauen

Am Wochenende besuchten Frau G. und ich eine Destillerie. Das tönt für mich nach Erdöl-Chemie, hat aber damit gar nichts zu tun. In einer Destillierie wird aus Obst Obstbrand gebrannt. Alkohol, Schnaps - also eigentlich nichts für mich. Doch das versprochene Nachtessen lockt mich hin.
Zuerst gänsemarschierten wir durch die Brennerei. Es riecht nach Vergorenem und feucht. Kupferne Kessel und vieleviele Chromstahlrohre, alle akkurat geputzt. Dann schauen mir einem Glasbläser beim glasblasen zu. Er bläst Schnapsflaschen mit so gläsernen Früchten drin. Kitschig und bunt. Wann es wohl zu Essen geben wird?
Im Keller beschauen wir riesigen Tanks mit mir unbekanntem Inhalt. Dann erzählt uns die Destillerie-Fachfrau von den verschiedenen Fruchtaromen. Kirsche, Birne, Himbeere und so. Aber auch Anis, Wachholder und was weiss ich. Und wir müssen an Flaschen riechen. Ich hätte nun Hunger.
Noch mehr Tanks und Holzfässer in langen Reihen. Kellergewölbe, dann eine Theke mit zahllosen Flaschen drauf. Alles verschiedene Obstbrände, Liköre und so. Die Schnapsfrau erzählt zu jeder Flasche eine Geschichte und von Goldmedaillen und Tradition. Sogar der Napoleon habe einst einen der Schnäpse gelobt. Ich wäre jetzt parat zum Essen! Aber zuerst dürfen noch „degustieren“, sagt sie. Ich versuche einige Liköre; „Swiss Cream“, „Mandarin Cream Liqueur“, „Crème Brulée Liqueur“, „Peach Melba Liqueur“. Gut. Dann noch einen „Eiercognac“ und „Eierkirsch“ oder umgekehrt. Schmecken auch gut. Aber was ist jetzt mit dem Essen?
Also versuche ich noch einen „Williams“. Schmeckt nach Birne. Mir ist etwas flau, und matt. Setze mich neben unseren Busfahrer. Er habe auch Hunger; und Durst. Lade ihn zu einem Schnaps ein, er will nicht. Mir ist komisch. Bin vielleicht wetterfühlig?