Bei Milano denkt jeder Tourist als erstes gleich an den Mailänder Dom. Und in der Tat, der „Duomo“ ist grandios. Uralt zwar, aber die Besucher kommen vor allem wegen seinem üppigen und nicht alten Äusseren.
Obenrum zeigen unzählige knubbelige Fialen-Türmchen gegen den Himmel. Und an der Fassade stehen fast viertausend Figuren. Heilige und Fratzen, Könige und Totschläger.
Die meisten menschlichen Figuren sind entweder nackt oder gewalttätig; und die meisten tierischen sind schrille Ungeheuer mit langen Zungen und/oder Schwänzen.
Wie alle wissen kann man auch aufs Dach des Domes. Da oben ist alles komplett aus weissem Marmor und erstaunlich üppig mit allerlei Zierrat geschmückt. Dazwischen vielerlei Tauben und Touristen. Leider versperren mir einige Baugerüste den Zugang zu besonders interessanten Figuren. Da muss ich wohl später noch einmal hin.
Der Mailänder Dom ist auch innen sehr sehenswert. Gleich beim Eingang geht die Skala einer Sonnenuhr quer durch den Raum. Es ist eine Meridianlinie, wo ein Lichtpunkt die genaue Mittagszeit und auch das präzise Datum anzeigt. Aber seit man daran herumgewerkelt hat, nun fehlerhaft und erst um halb zwei Uhr.
Wirklich beeindruckend sind die Glasfenster. Im Gegensatz zur heutigen Fassade stammen einige davon tatsächlich aus dem Hochmittelalter. Die knallbunten Glasscheiben zeigen weitere dreieinhalb Tausend Personen.
Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
31. Oktober 2016
29. Oktober 2016
Milano: zankende Pfaffen und gehörnte Teufel
Die Basilika Sant’Ambrogio (n45.46223, e9.17539) ist schon weit über tausend Jahre alt. Wobei; die heutigen Bauten wurden erst im späten Mittelalter erbaut worden. Und auch danach gab es noch genügend Unheil und Krieg um die Anlage immer mal wieder zu erneuern oder umzubauen.
Ein Streit zwischen den hier wohnenden Mönchen und den Domherren um das Kirchenggeläut führte dazu, dass sich beide Gruppen je einen eigenen Kirchturm bauten. Der kleinere ist der ältere und gehört den Mönchen, der andere ist aus dem 12. Jahrhundert und hier läuten die Domherren.
Gleich links vom Eingang steht eine unscheinbare weisse Marmorsäule mit einer wunderbaren Legende. Im Schaft kann man zwei Löcher sehen. Die Abdrücke vom Gehörn des Teufels – öööhm – sagt man.
Ein Streit zwischen den hier wohnenden Mönchen und den Domherren um das Kirchenggeläut führte dazu, dass sich beide Gruppen je einen eigenen Kirchturm bauten. Der kleinere ist der ältere und gehört den Mönchen, der andere ist aus dem 12. Jahrhundert und hier läuten die Domherren.
Gleich links vom Eingang steht eine unscheinbare weisse Marmorsäule mit einer wunderbaren Legende. Im Schaft kann man zwei Löcher sehen. Die Abdrücke vom Gehörn des Teufels – öööhm – sagt man.
27. Oktober 2016
Milano: der kleine Silvio im gewöhnlichen Haus
Das gelbe Haus an der an der "Via Volturno 34" ist ein ganz unscheinbares an einer ganz unscheinbaren Strasse. Und genau hier kam 1936 ein kleiner Silvo zur Welt. Aus diesem kleinen Silvio wurde zuerst ein Schnulzensänger, später ein Medienunternehmer und Krimineller. Und heute ist Silvio Berlusconi der Chef einer rechtspopulistischen Partei und italienische Staatspräsident.
Auch heute ist ausser uns niemand da, um sich das Geburtshaus von Silvio Berlusconi anzuschauen.
Aber wer weiss, vielleicht hängt hier auch irgendwann ein italienischer Diktator an der Traufe? Und dann kommen bestimmt auch viel mehr Schaulustige her …
Auch heute ist ausser uns niemand da, um sich das Geburtshaus von Silvio Berlusconi anzuschauen.
Aber wer weiss, vielleicht hängt hier auch irgendwann ein italienischer Diktator an der Traufe? Und dann kommen bestimmt auch viel mehr Schaulustige her …
26. Oktober 2016
Milano: kein Schiff im Canale Grande
Bis ins letzte Jahrhundert gab es in Mailand zahlreiche Kanäle. Sie verbanden Milano mit dem Lago Maggiore und den Lago di Como und mit Venedig und der Adria. Seit dem Mittelalter wurden grosse Mengen von Waren mit Kanalschiffen nach Mailand transportiert. Zum Beispiel den weissen Marmor aus Mergozzo für die Kirchen und Paläste.
Die meisten Kanäle im Stadtgebiet sind längst zugeschüttet, aber ausserhalb sind viele noch gut erhalten und teilweise auch noch schiffbar.
Der alte Hafen „Darsena“ (n45.45321, e9.17623) im Süden der Stadt war einst einer der grössten italienischen Binnenhäfen. Heute ist das Hafenbecken fast unbenutzt und leer; einzig die neue Markthalle bringt wieder etwas Betrieb.
Der „Naviglio Pavese“ (n45.44806, e9.17709) führt von Darsena schnurstracks nach Süden und nach Pavia. Und der „Naviglio Grande“ (n45.45100, e9.17106) geht nach Westen und dann zum über den Ticino bis in den Lago Maggiore.
Heutzutage fahren auf den Stadtkanälen kaum noch Schiffe. Dafür säumen zahlreiche Strassenlokal die Uferstrassen. Es schaut ein wenig aus wie Venedig und es riecht nach gebratenem Fisch und Meer.
Nördlich vom Bahnhof „Centrale“ gibt es auch noch den „Naviglio Martesane“ (n45.49795, e9.21068). Er führt nach Osten und zum Lago di Como. Und er versorgt zudem das Kanalnetz mit Frischwasser.
Gegenüber der Via San Marco 50 (n45.47934, e9.18937) entdeckten wir ein trockengelegtes Schleusenbecken. Die Tore sind aus Eichenholz und würden noch funktionieren, wenn mehr Wasser da wäre. Und ein Kanal dazu.
Die meisten Kanäle im Stadtgebiet sind längst zugeschüttet, aber ausserhalb sind viele noch gut erhalten und teilweise auch noch schiffbar.
Der „Naviglio Pavese“ (n45.44806, e9.17709) führt von Darsena schnurstracks nach Süden und nach Pavia. Und der „Naviglio Grande“ (n45.45100, e9.17106) geht nach Westen und dann zum über den Ticino bis in den Lago Maggiore.
Heutzutage fahren auf den Stadtkanälen kaum noch Schiffe. Dafür säumen zahlreiche Strassenlokal die Uferstrassen. Es schaut ein wenig aus wie Venedig und es riecht nach gebratenem Fisch und Meer.
Nördlich vom Bahnhof „Centrale“ gibt es auch noch den „Naviglio Martesane“ (n45.49795, e9.21068). Er führt nach Osten und zum Lago di Como. Und er versorgt zudem das Kanalnetz mit Frischwasser.
Gegenüber der Via San Marco 50 (n45.47934, e9.18937) entdeckten wir ein trockengelegtes Schleusenbecken. Die Tore sind aus Eichenholz und würden noch funktionieren, wenn mehr Wasser da wäre. Und ein Kanal dazu.
25. Oktober 2016
Milano: Burg der Menschenfresser
Weiter geht's mit unserer grossen Mailandreise: Wir wohnen nach wie vor direkt neben der Metro-Station „S.Leonardo“ in unserem Möbelwagen. Hier ist es toll; und seit es jeweils in der Nacht regnet, sind nun auch die Penner verschwunden.
Heute Morgen war es wieder trüb und neblig. Als wir gegen Mittag am Dom ankommen, beginnt es sogar wieder zu regnen. Wir schauen uns deshalb einige interessante Sachen an und sitzen ausgiebig im Café. Dazu essen wir typisch italienische Backwaren; kleine Pizzen, gefüllte Teigtaschen, Arancini-Reiskugeln und ein Spinat-Eier-Blätterteig-Kuchen.
Am Nachmittag kommt ganz unerwartet die Sonne durch und wir besuchen noch einmal den Castello Sforzesco (n45.47023, e9.17966), eine mächtige Festung aus rotem Sandstein, bulligen Ecktürmen und mit vielen asiatische Touristen.
Hinter der Festung liegt der Parco Sempione. Jetzt im Herbst leuchtet das Laub in der warmen Nachmittagssonne ganz bunt. Im Teich hocken Enten und auf einem Denkmalsockel ein richtiger Punk. Und ich dachte, die seien längst ausgestorben?
Am oberen Ende des Parks steht der Arco della Pace, ein Triumphbogen aus weissem Marmor. Obendrauf stehen - wie eingefroren - sechs bewegungslose Gäule, die starr an einem Streitwagen zerren. Mich erinnert das an die Quadriga auf dem Brandenburger Tor in Berlin, bloss hier mit mehr Pferd und mit ganz ohne Berlin darum herum.
Wie dem auch sei, wir galoppieren mit dem 10-er Tram zum „Porta Ticinese“ (n45.45269, e9.18023) und geniessen da die Abendsonne. Sie leuchtet ganz mild und macht ganz lange Schatten.
Heute Morgen war es wieder trüb und neblig. Als wir gegen Mittag am Dom ankommen, beginnt es sogar wieder zu regnen. Wir schauen uns deshalb einige interessante Sachen an und sitzen ausgiebig im Café. Dazu essen wir typisch italienische Backwaren; kleine Pizzen, gefüllte Teigtaschen, Arancini-Reiskugeln und ein Spinat-Eier-Blätterteig-Kuchen.
Am Nachmittag kommt ganz unerwartet die Sonne durch und wir besuchen noch einmal den Castello Sforzesco (n45.47023, e9.17966), eine mächtige Festung aus rotem Sandstein, bulligen Ecktürmen und mit vielen asiatische Touristen.
Hinter der Festung liegt der Parco Sempione. Jetzt im Herbst leuchtet das Laub in der warmen Nachmittagssonne ganz bunt. Im Teich hocken Enten und auf einem Denkmalsockel ein richtiger Punk. Und ich dachte, die seien längst ausgestorben?
Wie dem auch sei, wir galoppieren mit dem 10-er Tram zum „Porta Ticinese“ (n45.45269, e9.18023) und geniessen da die Abendsonne. Sie leuchtet ganz mild und macht ganz lange Schatten.
24. Oktober 2016
Milano: an der Tanke rumhängen
Man brachte also die Leiche Mussolinis und einiger seiner Getreuen nach Mailand und hängte sie kopfüber ans Dach der dortigen Esso-Tankstelle (n45.485697, e9.216069). Die Leute konnten kommen und sich versichern, dass ihr Führer tot ist.
Ein Tag später erschoss sich in Berlin übrigens auch der Hitler und das Tausendjährige Reich war Geschichte.
Das Bild vom kopfüber hängenden Mussolini ging damals um die Welt. Nach dem Krieg wurde die Tankstelle aber schon bald abgerissen und ein modernes Geschäftshaus hingebaut. Und genau da wo damals der Diktator baumelte ist heute ein McDonald’s. Und nichts erinnert mehr an die damaligen Vorkommnisse.
23. Oktober 2016
Milano: Bettwanzen-Kissen
Scheinbar ein aktueller Trend ...
... schicke Kissen mit Bettwanzen-Dekor. Erinnert mich an meine letztjährige Italien-Reise!
... schicke Kissen mit Bettwanzen-Dekor. Erinnert mich an meine letztjährige Italien-Reise!
21. Oktober 2016
Milano: der Ambrosius hat Titten
Gleich östlich vom Mailänder Dom steht der "Palazzo die Giureconsulti", der Palast der Rechtsgelehrten (Piazza dei Mercanti, 5). An der Strassenfassade steht eine mächtige Marmorfigur. Sie zeigt den heiligen Ambrosius, wie er die Passanten grüsst oder segnet – odr so.
Der Volksmund erzählt, dass hier ursprünglich eine Justitia-Figur stand, die römische Göttin des Rechts. Als damals die Habsburger in Mailand die Macht übernahmen, tauschten sie den Kopf der Statue. Nun zeigte sie Philip II. Später kamen die Franzosen und wechselten den Kopf erneut und machten aus der Figur den heiligen Ambrosius.
Wegen den immer noch sichtbaren weiblichen Formen nennen ihn die Mailänder deshalb den "Heilige Ambrosius mit den Titten“!
Ich glaube die Geschichte nicht: Doch das figurschmeichelnde Kleid und die Brüste schauen an dem Kerl halt schon etwas merkwürdig - heilig hin oder her.
Der Volksmund erzählt, dass hier ursprünglich eine Justitia-Figur stand, die römische Göttin des Rechts. Als damals die Habsburger in Mailand die Macht übernahmen, tauschten sie den Kopf der Statue. Nun zeigte sie Philip II. Später kamen die Franzosen und wechselten den Kopf erneut und machten aus der Figur den heiligen Ambrosius.
Wegen den immer noch sichtbaren weiblichen Formen nennen ihn die Mailänder deshalb den "Heilige Ambrosius mit den Titten“!
Ich glaube die Geschichte nicht: Doch das figurschmeichelnde Kleid und die Brüste schauen an dem Kerl halt schon etwas merkwürdig - heilig hin oder her.
20. Oktober 2016
Milano und die Chinesen
Obwohl uns eine Wetterbesserung versprochen wurde hat es die ganze Nacht geregnet. Doch am Vormittag wird es erst trocken - dann sonnig. Wir lassen uns von der Metro in den Nordosten Mailands chauffieren. Frau G. muss da unbedingt im gleichnamigen Laden etwas einkaufen. Anziehsachen!
Um den Garibaldi-Bahnhof herum wurde in den letzten Jahren ein neues Stadtzentrum gebaut. Allerlei futuristische Hochhäuser strecken sich gegen den Himmel. Die einen sind mit Spiegelglas eingehüllt, andere mit Grünzeug bewachsen oder mit im wind zitternden Alu-Plättchen verkleidet. Sieht nett aus.
Dazwischen gibt es einige hübsche Stadtplätze, aber auch noch viel Brachland. Das Casa Della Memoria (Via Federico Confalonieri 14) hat an der Fassade Wandbilder aus verschiedenfarbigen Backsteinen. Schaut interessant aus, gefällt mir gut. Aber es geht bestimmt nicht mehr lange, bis sich der erste Graffiti-Künstler hier austobt.
Wir schlendern kreuz und quer durch die Gassen. Hier gibt es einige wirklich originelle Ladengeschäfte und viele, viele schöne Strassenrestaurants. Doch wir trinken bloss einen Espresso, denn wir wollen später im Chinesen-Quartier essen.
Schon seit hundert Jahren wohnen Chinesen in Mailand. Sie sind uns auch schon aufgefallen; denn wo immer wir unterwegs sind, sehen wir auch Chinesen.
Viele wohnen und geschäften an der Via Paolo Sarpi; Mailands China-Town.
In den letzten Jahren gab es hier einige Ärger. Die Behörden werfen den Chinesen vor, sie hielten sich nicht an Gesetz und die Chinesen klagen, sie würden rassistisch behandelt. Beides wird wohl einen Kern Wahres enthalten?
Wie dem auch sei, wir flanieren durchs Chinesen-Quartier und bewundern die Ladengeschäfte und Restaurants. Beim „Hu Aiguo“ essen wir Hühnerfleisch mit Peperoni und Soja-Glasnudeln mit Bambussprossen. Dazu reicht man uns noch süsssauer eingelegten Rettich und fettige Brotstangen. Es schmeckt grossartig und wie in Asien.
So gestärkt rumpeln wir mit dem Tram zum Domplatz und schauen uns da ein wenig um. Hunderte von jungen Mädchen sitzen auf dem Platz – und dann winkt ein mir völlig unbekannter Weltstar vom Balkon. Die Mädchen-Herde kreischt und quickt; der Star lächelt debil und geht wieder hinein.
Ich schaue mir den Schlacks etwas genauer an – kenne ihn nicht!
Dazwischen gibt es einige hübsche Stadtplätze, aber auch noch viel Brachland. Das Casa Della Memoria (Via Federico Confalonieri 14) hat an der Fassade Wandbilder aus verschiedenfarbigen Backsteinen. Schaut interessant aus, gefällt mir gut. Aber es geht bestimmt nicht mehr lange, bis sich der erste Graffiti-Künstler hier austobt.
Wir schlendern kreuz und quer durch die Gassen. Hier gibt es einige wirklich originelle Ladengeschäfte und viele, viele schöne Strassenrestaurants. Doch wir trinken bloss einen Espresso, denn wir wollen später im Chinesen-Quartier essen.
Schon seit hundert Jahren wohnen Chinesen in Mailand. Sie sind uns auch schon aufgefallen; denn wo immer wir unterwegs sind, sehen wir auch Chinesen.
Viele wohnen und geschäften an der Via Paolo Sarpi; Mailands China-Town.
In den letzten Jahren gab es hier einige Ärger. Die Behörden werfen den Chinesen vor, sie hielten sich nicht an Gesetz und die Chinesen klagen, sie würden rassistisch behandelt. Beides wird wohl einen Kern Wahres enthalten?
So gestärkt rumpeln wir mit dem Tram zum Domplatz und schauen uns da ein wenig um. Hunderte von jungen Mädchen sitzen auf dem Platz – und dann winkt ein mir völlig unbekannter Weltstar vom Balkon. Die Mädchen-Herde kreischt und quickt; der Star lächelt debil und geht wieder hinein.
Ich schaue mir den Schlacks etwas genauer an – kenne ihn nicht!
19. Oktober 2016
Milano: der Mahnfinger der Kunst
Seit einigen Jahren steht mitten auf der "Piazza degli Affari" und direkt vor der Börse ein bemerkenswertes Kunstwerk. Es zeigt eine sehnige Hand mit einem erigierten Mittelfinger. Haushoch und aus weissem Carara-Marmor. Der Künstler Maurizio Cattelan nennt sein Werk L.O.V.E. und sagt, jeder könne sich dazu denken, was er wolle.
Die Piazza degli Affari ist ein geschichtsträchtiger Ort. Hier wollten die Faschisten damals Mailands neues Stadtzentrum hinbauen. Man machte erste Vermessungsarbeiten und riss bereits einige Häuser ab. Dann kam der Krieg und man hatte irgendwie andere Prioritäten.
Neben der Bildhauerei gibt Maurizio Cattelan zusammen mit Pierpaolo Ferrari auch das ziemlich schräge Kunstmagazin „Toiletpaper“ heraus. Und ausgerechnet diesen Oktober führen sie für kurze Zeit zudem an der Via Vincenzo Capelli ein Ladengeschäft, wo man ihre Kunswrke anschauen und kaufen kann. Wir gehen hin und tun beides.
Die Piazza degli Affari ist ein geschichtsträchtiger Ort. Hier wollten die Faschisten damals Mailands neues Stadtzentrum hinbauen. Man machte erste Vermessungsarbeiten und riss bereits einige Häuser ab. Dann kam der Krieg und man hatte irgendwie andere Prioritäten.
Neben der Bildhauerei gibt Maurizio Cattelan zusammen mit Pierpaolo Ferrari auch das ziemlich schräge Kunstmagazin „Toiletpaper“ heraus. Und ausgerechnet diesen Oktober führen sie für kurze Zeit zudem an der Via Vincenzo Capelli ein Ladengeschäft, wo man ihre Kunswrke anschauen und kaufen kann. Wir gehen hin und tun beides.
18. Oktober 2016
Milano: Irre drehen sich im Kreis
Am frühen Morgen ist es in unserem Möbelwagen ganz ruhig, nur ab und zu hören wir ganz leise die Metro tief unter uns durch rumpeln. Draussen ist es nebelverhangen und trüb. Erst heisse Dusche und heissen Kaffee, dann Haus- und Schreibarbeiten.
Gegen Mittag fahren wir mit der Metro in die Stadt und schauen uns dies und das an. Am Castello Sforzesco kreuzen wir den Stadtmarathon; Millionen Läufer schnauben an uns vorbei. Ihrem Gesichtsausdruck nach, macht ihnen die Rennerei wenig Spass.
Am Castello sehe ich schon wieder das Wappen mit der kinderfressenden Schlange. Das gleiche Wappen haben doch auch Alfa Romeo und die Familie der Visconti.
In einem Schaufenster präsentieren sie Chips in eimergrossen Dosen – das nenne ich mal innovativ. Wir schlendern weiter und schauen uns dies und das und auch manch anderes an.
Unterwegs pausieren wir in einem netten Lokal; bestellen wie die Einheimischen einen Caffe Macchiato und ein Cornetto.
Später reiten wir mit dem Tram zum Domplatz. In Milano fahren ganz neue und ganz alte Trams umher. Unseres ist ein „Ventotto“ von 1928! Es rumpelt und ächzt zwar ein wenig, doch nach über achtzig Jahren im täglichen Einsatz erstaunt mich das nur wenig.
Die "Galleria Vittorio Emanuele" ist die vornehmste Einkaufsstrasse in Milano. Hier bieten alle noblen Kleidereien und Duftwasserhändler ihre Waren feil. Genau in der Mitte, unter der grossen Glaskuppel, sind im Mosaikboden einige Wappen eingelassen. Eines zeigt einen Stier mit kokosnussgrossen Hoden und einem unterarmlangen Dödel. Wenn man nun – so sagt der Volksmund - seinen Fuss darauf stellt und sich dreimal um die eigene Achse dreht, so bringe das unglaubliches Glück und unermesslichen Wohlstand. Und deshalb drehen sich hier den ganzen Tag Touristen im Kreis, kichern wie irre und lassen sich von ihren Begleitern filmen.
Gegen Abend tun uns so langsam die Flossen weh - und darum fahren wir nachhause zu unserem Möbelwagen. Er steht unversehrt da. Wir fläzen uns hin und lesen und dösen.
Morgen soll das Wetter besser sein und dann will ich auch einige Fotos machen.
Gegen Mittag fahren wir mit der Metro in die Stadt und schauen uns dies und das an. Am Castello Sforzesco kreuzen wir den Stadtmarathon; Millionen Läufer schnauben an uns vorbei. Ihrem Gesichtsausdruck nach, macht ihnen die Rennerei wenig Spass.
Am Castello sehe ich schon wieder das Wappen mit der kinderfressenden Schlange. Das gleiche Wappen haben doch auch Alfa Romeo und die Familie der Visconti.
In einem Schaufenster präsentieren sie Chips in eimergrossen Dosen – das nenne ich mal innovativ. Wir schlendern weiter und schauen uns dies und das und auch manch anderes an.
Unterwegs pausieren wir in einem netten Lokal; bestellen wie die Einheimischen einen Caffe Macchiato und ein Cornetto.
Später reiten wir mit dem Tram zum Domplatz. In Milano fahren ganz neue und ganz alte Trams umher. Unseres ist ein „Ventotto“ von 1928! Es rumpelt und ächzt zwar ein wenig, doch nach über achtzig Jahren im täglichen Einsatz erstaunt mich das nur wenig.
Die "Galleria Vittorio Emanuele" ist die vornehmste Einkaufsstrasse in Milano. Hier bieten alle noblen Kleidereien und Duftwasserhändler ihre Waren feil. Genau in der Mitte, unter der grossen Glaskuppel, sind im Mosaikboden einige Wappen eingelassen. Eines zeigt einen Stier mit kokosnussgrossen Hoden und einem unterarmlangen Dödel. Wenn man nun – so sagt der Volksmund - seinen Fuss darauf stellt und sich dreimal um die eigene Achse dreht, so bringe das unglaubliches Glück und unermesslichen Wohlstand. Und deshalb drehen sich hier den ganzen Tag Touristen im Kreis, kichern wie irre und lassen sich von ihren Begleitern filmen.
Gegen Abend tun uns so langsam die Flossen weh - und darum fahren wir nachhause zu unserem Möbelwagen. Er steht unversehrt da. Wir fläzen uns hin und lesen und dösen.
Morgen soll das Wetter besser sein und dann will ich auch einige Fotos machen.
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