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22. Juli 2020

die Wurst am Sonntag

Diesmal gab es eine Käse-Cervelat vom Grill und dazu Risotto und Erbsen.

Das Risotto war seeehr gut, die Wurst aber bloss so lala. Geschmacklich etwa so interessant wie eingeschlafene Füsse.

14. Juli 2020

der unsichtbare Komet

Seit Tagen versuchen wir den Kometen mit dem Kennzeichen “C/2020 F3“ zu sehen. Er wurde erst in diesem Frühling vom Satelliten NEOWISE entdeckt und steht am frühen Morgen direkt über dem Pilatus. Man soll ihn am Sternenhimmel gut finden können, denn er ist der einzige Stern mit Schwanz.

Doch leider versteckt er sich die Sau immer hinter irgendwelchem Gewölk! Zum Trost gibt’s in unserer Alphütte eine holzgegrillte Käsewurst mit Paprikagemüse und Salat.

3. Juni 2020

Nordostschweiz – alte Porsche, tiefe Brücke und keine lila Würste

8 Appenzell. Heute ist wieder wunderbares Sommerwetter. Wir rollen gemütlich durchs Appenzellerland. In Stein (n47.373, e8.345) gibt es die Appenzeller Käse Schaukäserei und ein Volkskunde Museum. Wir sehen uns ein wenig um und kaufen einige lokale Käsespezialitäten.

Auf dem Parkplatz vor dem Volkskunde Museum stehen mehr als ein Dutzend Porsche 914. Früher als „Volksporsche“ verspottet, heute eine Rarität. Und auch ein wenig Volkskunde.

Ganz in der Nähe von Stein führt die bald hundert Jahre alte Haggenbrücke (n47.398, e9.339) über eine fast hundert Meter tiefe Schlucht. Sie ist eine filigrane Eisenbrücke; so filigran, dass sie schon damals für den Autoverkehr viel zu schwach war. Deshalb lobt man sie Brücke als den „höchsten Fussgängersteg Europas“.

Mit unserem Möbelwagen stehen wir den vielen Spaziergänger und Wanderer im Weg. Also fahren wir gschwind weiter, bevor uns die Ausflügler lynchen.
Auf der andern Talseite ist eine weitere Exklave, nämlich das innerrhoder Kloster Wonnenstein (n47.386, e9.363).

Über Hundwil fahren wir nach Urnäsch, da wir hier übernachten wollen. Es ist ein lauer Abend. Die Grillen zirpen und die Bauern fahren mit Heuwagen durchs Dorf. Am Abend flanieren wir ein wenig durchs Dorf und essen „Südwörscht und Chäshörnli mit Bölleschweizi“ - Siedwürste* und Käse-Makkaroni mit Röstzwiebeln. Ein Traum im prallen Darm…

*Dass die Eingeborenen die Siedwürste vor dem Essen schälen, erfahren wir leider erst nach dem Essen!
Und: Die Siedwürste sind nicht lila - aber die rote Markise hat alles lila eingefärbt.

14. April 2020

Ostern, Quarantäne und die Schwerkraft

Was waren das vier herrliche Ostertage. Wegen dem ärgerlichen Corona-Virus mussten wir zuhause bleiben. Der Himmel war enzianblau – und ganz ohne Flugzeuge. Einzig die Gleitschirmer waren unterwegs. Und auch die Strassen waren fast menschenleer und ohne chinesische Touristen. Wir hatten unsere Heimat wieder einmal fast ganz alleine für uns.
Herrlich schön. Von mir aus kann man die Quarantäne auch im nächsten Jahr wieder veranstalten.


Das Foto von meinem Oster-Mittagessen ist schon fast historisch. Und dramatisch. Denn eine Sekunde später gewann die Gravitation Oberhand – und mein Wurstteller lag kopfüber am Boden! Doch Glück im Unglück; die Wurst konnte ich wiederbeleben. Aber das Pilzrisotto und die sauer eingelegten Zucchetti waren futsch.

5. April 2020

Reisetipp: zuhause bleiben

Herrlichstes Frühlingswetter – und die Corona-Pandemie hat alle unsere Reisepläne vernichtet. Wir müssen zuhause bleiben. Was tun?

Grüne Spargeln, kleine Tomaten und Wienerli.

21. Januar 2020

St. Gallen – Wurst, Stadt, Kultur

Für uns Innerschweizer gehört St. Gallen schon zum Orient; unbekanntes Terrain irgendwo im Nahen Osten. Aber von früheren Expeditionen dahin weiss ich aber, dass St. Gallen eine farbige und interessante Stadt ist.
Drei Sachen wollen wir uns diesmal unbedingt anschauen: Den „Roten Platz“, die einzigartige Stiftsbibliothek und die ebenso legendäre Bratwurst.

Besonders hübsch sind die prächtigen Erker an vielen alten Stadthäusern. Manche sind mit exotischen Tieren geschmückt und skurrilen Figuren geschmückt. Die Hausbesitzer wollten damit den Passanten zeigen wie weltgewannt und weitgereist sie sind. Und den Nachbarn sagen - „ich bin reicher als du“.

Die Stiftsbibliothek im Kloster St. Gallen erstrahlt in barocker Pracht. Jede freie Fläche ist geschnitzt, bemalt oder mit Stuckaturen versehen. Und dazwischen stehen unzählige alte Bücher.
Hier ist unter anderem auch das älteste deutschsprachige Buch ausgestellt. Und in einem Glaskasten liegt eine dürre Mumie aus Ägypten. Leider darf ich hier in der Stiftsbibliothek keine Fotos machen. Deswegen habe ich hier bloss ein Bild aus dem Internet.

Weitherum weltberühmt ist die St. Galler für seine Bratwurst – oder wie die Eingeborenen sagen, die „Brodworscht“. Sie muss schön knusprig gebraten sein und wird – ganz wichtig! - immer ohne Senf oder Ketchup gegessen. Wunderbar fleischig.

Zum Schluss schauen wir uns noch das frisch renovierte Bahnhofsgebäude und die binäre Bahnhofsuhr an. Und wer jetzt auf Anhieb die Uhrzeit nicht erkennt: Es ist genau 14:17 und 21 Sekunden.

24. Oktober 2019

Costa Dorado: Altafulla und Butifarra

9 Torredembarra. Auch heute ist es wieder sommerlich warm – und nahezu windstill. Ich gebe zu, mir ist das grad recht, denn so bleiben wir an Land.
Heute machen wir einen Ausflug nach Altafulla. Zuerst geht’s an die Playa de Altafulla. An der Strandpromenade stehen tatsächlich eine Reihe alter Häuser. Die schauen ganz hübsch und romantisch aus; und jetzt in der Nebensaison auch ein wenig verlassen.

Wir schlendern am Strand entlang bis zum Castell de Tamarit (n41.1300, e1.3613). Die Burg ist etwa tausend Jahre alt. Viele Jahrhunderte war sie ein wichtiger Grenzposten gegen die vordringenden Mauren. Heute ist das Gemäuer renoviert und zu einem Hotel umgebaut.

Unter und um die Burg Tamarit herum befinden sich einige Bunker aus der Zeit des spanischen Bürgerkrieges. Wir schauen sie aber bloss aus der Ferne an, denn wir sind hier im Pärchen-Urlaub – und nicht auf einer Forschungsreise. Leider.

Das Städtchen Altafulla liegt auf einem Hügel etwas abseits vom Strand. Ganz zuoberst hocken das Castell d'Altafulla (n41.1428, e1.3761) und eine romanische-barocke Kirche.

Wir setzen uns in eine Bar und futtern eine weisse „Butifarra con Judias“, eine katalanische Schweinewurst mit gesottenen weissen Bohnen. Beides schmeckt wirklich gut. Aber der Gastwirt ist eher etwas fad und arg langsam.

Am Abend sitzen wir an Deck unserer Segeljacht und geniessen die laue Abendsonne. Fische schleichen um unser Schiff und nagen den grünen Schleim vom Rumpf. Sie glotzen mich an, als ob ich sie bei etwas Unrühmlichen ertappt hätte. Dann schreit eine Möwe. Herrlich schön hier.

18. Oktober 2019

Costa Dorado: Segel-Abendteuer an der Goldküste

5 Torredembarra. Die Costa Dorado – die goldene Küste – ist ein über 200 Kilometer langer Sandstrand südlich von Barcelona. Für den Badetourismus ideal, weswegen weite Strecken davon mit banalen Hotels und Ferienhäusern vollgeschissen sind. Und „unser“ Segelschiff „Dali“ hat seinen Heimathafen hier.

Weil das Wetter grad passt, machen wir am Vormittag eine kleine Segel-Ausfahrt. Es weht ein schöner Wind und das Wasser ist tiefblau. Die Wellen sind bloss etwa einen Meter hoch und wir segeln übers Meer.

Grad rechtzeitig bevor ich kotzen muss sind wir wieder im Hafen zurück. So ein Segelschiff ist schon eine grossartige Sache. Damit kann man jahrelang unterwegs sein und sehr komfortabel drauf wohnen. Damit kann rund um Tropeninseln und Eisberge fahren. Oder rund um die Welt.
Doch mir behagt das nicht so recht. Dieses ewige Gewackel und Geschaukel mag ich nicht – und es macht mich zudem seekrank.

30. Juli 2019

Friesland: Groningen - Essen aus der Wand

12 Bedum. Gegen neun schlendern wir zum Bahnhof, der bloss aus einem Glashäuschen und unzähligen Fahrradständern besteht. Dann kommt der Regionalzug nach Groningen. So ein typischer zäpfchenförmiger Allerweltszug ohne Speisewagen und mit harten Sitzen. Unterwegs muss ich dann auch noch feststellen, dass es sich dabei um ein Stadler-Fahrzeug aus der Schweiz handelt.

Der Bahnhof Groningen ist ein grossartiger Eisenbahnpalast aus dem vorletzten Jahrhundert. Allerdings wurde er seither kräftig umgebaut, so dass man heute zwischen Starbucks und Burger King ankommt. Aber es gibt auch einige nette Züge zu sehen.

Unser erster Weg führt uns schnurstracks ins Cafe De Beurs am Vismarkt, denn wegen eines Missgeschickes mussten wir heute ohne Morgenkaffee los! Das De Beurs sieht aus wie ein altes Kaffeehaus in Wien oder Budapest – aber gänzlich ohne Renovation. Es ist wunderbar altmodisch und abgelebt.
In der ehemaligen Markthalle ist jetzt ein Einkaufszentrum; also weiter zum Grote Markt. Häuser gucken. Rund herum kann man alle Baustile der letzten hundertfünfzig Jahre sehen – nicht alles ist schön. Aber alles ist auf seine Art sehenswert.

Insgeheim habe ich bloss ein Ziel, den „Febo“ – Essen aus der Wand. Oder wie Peti sagt: Fressen aus der Mauer. Denn Febo ist ein ganz besonderes Restaurant. Nämlich ein automatisches. Man steht vor einer ganzen Wand voller kleiner Glas-Fenster; in jedem eine Leckerei aus der Fritteuse.

Man wirft Geld ein, drückt einen Knopf und nimmt sich den Knödel aus der Klappe. Ich verspeise erst eine „Kroket“, dann eine „Frikandel“. Beides schmeckt wies ausschaut.
Durchs leere Glasfenster hindurch kann man sehen, wie der Koch die Speisen in die Friteuse tunkt.
Als ich in den 1990-er Jahren das letzte Mal in Groningen war, war das „Groningen Museum“ gegenüber des Bahnhofes grad nagelneu. Damals galt die postmoderne Architektur als äusserst Schick. Heute sieht es mit all seinem Schnickschnack eher peinlich aus - so ändern sich im laufe der halt Zeit die Geschmäcker...

Gegen Abend sind wir zurück in Bedum und bei unserem Hotel Muger. Wir beschliessen eine weitere Nacht hier zu bleiben. Das Wetter ist wild; mal Sonnenschein, dann wieder rabenschwarze Wolken. Aber - Affenhitze ist weg und es ist jetzt angenehm frisch.