28. September 2018

die Bison-Wurst

Ich mag die Bisons. Immer wieder radle ich hin und schaue den VW-Bus-grossen Tieren zu wie sie auf der Wiese herumstehen.

Und jetzt konnte ich zum ersten Mal auch die Bison-Würste probieren. Die schmecken wie Trockenwürste aus Rindfleisch. Oder Wasserbüffel-Wurst.

27. September 2018

Dragster – sinnlos schön

Es ist doch immer wieder erstaunlich, dass mir ausgerechnet die sinnlosesten Sachen am meisten Spass machen. Dazu gehören ganz bestimmt auch Dragster-Rennen. Dabei versuchen kernige Kerle ihren schrillen Rennkarren möglichst schnell zu beschleunigen. In wenigen Sekunden auf 300 km/h!

Einige dieser Dragster-Spinner aus Giswil kenne ich seit langem persönlich. Und kürzlich durfte ich wieder einmal dabei zuschauen, wie sich Benzin eimerweise in Lärm und Gestank verwandelt. Als erster startet der Alex seinen Plymouth Road Runner. 10 Liter Hubraum und unsinnig viele PS. Zuerst winselt der Motor etwas herum - dann explodierte er förmlich und schreit infernalisch aus den oberschenkeldicken Auspuffrohren. Meine Ohren flatterten und etwas prügelte auf meine Brust. Dann gibt er etwas Gas und der Lärm wird – öööhm, wie soll ichs beschreiben – Schädelspalter, Gehirnexplosion, Tritt in die Magengrube, Augenbrennen, Weltuntergang.

Das Moped vom Martin hat so um 450 PS und ist dementsprechend laut und schnell. Wenn er Vollgas gibt, stockt einem der Atem und der Angstschweiss spritzt in die Augen.
Und auch der feuerroter Chevy Bel Air vom Erich ist kein bisschen zahmer. Der Motor donnergewittert schier unerträglich laut und stösst dabei einen beissenden Qualm aus. Gefällt mir gut.

24. September 2018

die Elfe ist 142 Jahre alt – in der Agglo von Bern

Ab und zu müssen wir in der Gegend von Bern Verwandte besuchen. Diesmal nutzte ich die Gelegenheit für eine kleine Expedition in die Agglo von Bern. Und wo wir nun schon in Ostermundigen sind, will ich natüüürlich unbedingt die berühmte Zahnradbahn sehen.
Denn was viele nicht wissen, in Ostermundigen fuhr die allererste Zahnradbahn Europas - ausgerechnet da wo es keine Berge hat!
Die Zahnradbahn fuhr vom Sandsteinbruch zum Bahnhof Ostermundigen hinunter und sie ging vermutlich bereits im Herbst 1870 in Betrieb. Doch mit der offiziellen Eröffnung wartete man zu, damit sich die viel prominentere Rigi-Bahn mit dem Titel „ersten Zahnradbahn Europas“ schmücken konnte. Zudem konnte die Steinbruchbahn gleich auch als Teststrecke für die Rigi-Bahn benutzen.

Die Bahnstrecke war bloss etwa Strecke war 1,4 km lang und sie wurde bereits 1902 eingestellt. Es fuhren zwei Dampflokomotiven. Die ersten fünf Jahre fuhr die „Gnom“, die heute im Verkehrshaus in Luzern wohnt. Die zweite Dampflok war die „Elfe“, die heute mitten in Ostermundigen (n46.9580, e7.4883) auf einem Sockel steht.

Die Dampflok „Elfe“ wurde 1876 gebaut. Sie hat zwei Antriebsachsen, 185 PS  und Bremsbeläge aus Eichenholz.

19. September 2018

das Bond-Girl mit dem weissen Bikini – in der Agglo von Bern

Ab und zu müssen wir in der Gegend von Bern Verwandte besuchen. Diesmal nutzte ich die Gelegenheit für eine kleine Expedition in die Agglo von Bern. Als zweites Ziel steuerten wir Ostermundigen an. Eine Stadt, die ihre Schöhnheit geschickt verbirgt. Nur einmal hat sie etwas Reizvolles hervorgebracht: „Honey Ryder“, das erste und berühmteste Bond-Girl.

Honey Ryder heisst im wirklichen Leben Ursula Andress und stammt aus Ostermundigen. Hier wuchs sie in der Gärtnerei ihrer Grosseltern auf. Sie wurde Schauspielerin und war das Bond-Girl im allerersten James Bond Film „007 jagt Dr. No“.

Weltberühmt wurde sie aber weniger wegen ihrer Schauspielkünste, sondern viel mehr wegen ihres weissen Bikinis mit dem Messergürtel. Damit stieg sie an einem jamaikanischen Strand aus dem Wasser und in die Film-Arme vom James Bond. Und damit wurde sie in den frühen 1960-er Jahren auch zur Stil-Ikone.
Den weissen Bikini hat sie übrigens selbst entworfen, denn der ursprüngliche Film-Bikini gefiel ihr nicht. Und so liess sie bei einem jamaikanischen Schneider über Nacht einen nach ihren Vorstellungen nähen.
Inzwischen ist Frau Andress 82 Jahre alt und wohnt wieder in der Gegend.

17. September 2018

das Stellwerkmuseum in Rubigen – in der Agglo von Bern

Ab und zu müssen wir in der Gegend von Bern unsere Verwandte besuchen. Diesmal nutzte ich die Gelegenheit für eine kleine Expedition in die Agglo von Bern. Als erstes Ziel steuerten wir das weitherum unbekannte Stellwerkmuseum in Rubigen an.

Das Stellwerkmuseum ist eines der kleinsten Museen der Schweiz. Es ist etwas so gross wie eine Schrankwand. Dazu kommt noch ein Freigelände – also eigentlich bloss ein Signalmast, eine Barrieren-Glocke und ein alter Kilometerstein in der Rabatte nebenan. Aber Obacht, der Müllcontainer gehört nicht dazu.

Das Museum wurde ursprünglich 1987 erbaut. Wegen einer neuen Lärmschutzwand musste es dann 2001 in den heutigen Neubau zügeln. Das Stellwerkmuseum ist  vielleicht ein bisschen monothematisch. Aber: Es ist das ganze Jahr und rund um die Uhr geöffnet, und der Eintritt ist kostenlos. Also sind das schon mal drei gute Gründe es zu besuchen.

13. September 2018

Stoos – Klingenstock und Fronalpstock

Jetzt wo wir schon auf dem Stoos sind, wollten wir natürlich auch die umliegenden Berggipfel erfahren. Wir stampften als erstes zur Talstation der Klingenstock-Sesselbahn und gondelten in einem Rutsch auf den besagten Klingenstock hinauf.

Die Seilbahnstation hockt buchstäblich zuoberst auf dem Gipfel. Aber ausser Aussicht gibt es hier oben wenig. Man könnte von hier zum Fronalpstock wandern, aber wir wollen bahnfahren und schwingen uns deswegen wieder auf die Sesselbahn.
Unten marschieren wir quer durchs Dörfchen Stoos zur Sesselbahn Fronalpstock. Damit fliegen wir wieder nach oben – bis auf den Gipfel des Fronalpstock.

Hier ist die Aussicht nicht minder Spektakulär. Etwa 1,5 Kilometer tief unter uns wellt der Vierwaldstättersee. Kleine Schiffli fahren umher und wenn man ganz genau schaut, sieht man auch da und dort einen Eisenbahnzug. Es ist wie im Miniatur-Wunderland.
Obwohl es recht diesig ist, sehen wir von hier das 70 km entfernte Atomkraftwerk Beznau. Und fast bis nach Giswil.

Neben erstaunlich vielen Ausflüglern sehen wir auch einige Murmeltiere. Die Steinböcke entpuppen sich allerdings bei genauerem Hinsehen als gewöhnliche Ziegen. Leider türmen sich am Nachmittag nassgraue Gewitterwolken auf und wir sesselbahnen heimwärts.
Es war ein schöner Ausflug in den Kanton Schwyz. Da kommen wir wieder einmal.

11. September 2018

Stoosbahn – Weltrekord!

Die Stoos-Bahn fährt von Schwyz hinauf auf den Stoos. Und das mit einem Weltrekord! Mit 110% Steigung ist die Stoosbahn ist die steilste Bahn der Welt.
Ein Zug besteht aus 4½ röhrenförmigen Kabinen, die sich unterwegs immer so drehen, dass der Fussboden waagrecht bleibt. 136 Personen haben Platz – und als wir mitfuhren war er platschvoll.

Nach der Talstation geht das Gleis zuerst über den Fluss und dann immer steiler den Hang hinauf, dann durch mehrere kaminartige Tunnels hindurch bis auf die Hochebene vom Stoos. Die Bahnlinie ist zwar nur etwa 1,7 km lang, überwindet aber ein e Höhendifferenz von fast 750 m Höhe. Und wir brauchten dazu nur gut fünf Minuten.

Im autofreien Dörfchen Stoos wohnen etwa 150 Leute und es gibt mehr als 2‘000 Hotelbetten. Und obwohl es wegen der neuen spektakulären Bahn und dem wunderbaren Spätsommerwetter von Ausflüglern überschwemmt wird, sieht es hier aus wie in der Nebensaison. Gleich mehrere Restaurants, Ladengeschäfte und Hotels sind nämlich geschlossen.

Jahrzehntelang waren die Gelmerbahn mit 106% und die Trümmelbach-Bahn mit 105% die steilsten Bahnen der Welt.

5. September 2018

sie sind genau HIER!

Immer wenn ich dieses «Sie sind hier» sehe denke ich: Wie zum Teufel können die wissen, dass ich jetzt gerade hier bin. Ich meine, vom Internet ist man sich solches ja schon längst gewohnt – aber warum weiss das diese blecherne Hinweistafel?

Und das Schlimmste ist – das funktioniert sogar online. Sie sind HIER!

3. September 2018

exotischer Treibwagen trifft Muger

Neulich in Bulgarien. Ich sehe zufällig, wie ein Bahnsignal auf grün schaltet. Also gschwind rechts heranfahren, hinüber rennen und schauen, was für ein Zug da kommt? Ich meine, wer macht das nicht.
Erst kommt lange nichts, und dann brummelt ein mir völlig unbekannter „Schienenbus“ heran. Ich winke, er pfeift und wir beide freuten uns ob unserer Begegnung.

Zuhause schaue ich nach, was das war? Es nennt sich BDŽ 19.001.7 und ist ein rares Einzelstück. Der Salontriebwagen wurde 1960 von der Simmering-Graz-Pauker AG in Wien als Prototyp für einen neuen Regionalzug gebaut. Mit seinem Dieselhydraulische Antrieb war er damals sehr fortschrittlich – und pannenanfällig.
Deshalb wurde der Treibwagen 1965 an die Bulgarische Staatseisenbahn BDŽ verkauft. Die setzte ihn aber nie im Bahnbetrieb ein, sondern nutzten ihn bloss für Dienst- und Sonderfahrten. Und das jetzt schon seit fünfzig Jahren.

1. September 2018

ohne Sommer ist auch blöd…

Als Zeichen meiner Missbilligung des garstigen Wetters trage ich heute meine Strumpfhosen andersherum. Das Flauschige nach aussen.