29. November 2014

ich bin partieller Vegetarier

Als kleiner Bub musste ich immer von allem essen. Das ist mir geblieben, auch heute noch esse ich alles. Ich bin omnivor, wie ein Wildschwein. Gut, bei den Tieren esse ich keine Innereien; nur die Rinde. Und auch nichts von der Peripherie. Also keine Füsse, Schwänze und Köpfe. Beim Gemüse aber schon.
Gut zu wissen, sollte euch mal irgendwer danach fragen.

28. November 2014

den Buddha ans Kreuz nageln

Meine Nachbarn sind serbokroatische Albaner aus Bosnien, odr so. Keine Ahnung was für eine Religion die haben, aber was sie haben ist so ein kleiner Weihnachtsmann der am Balkon herum ungeziefert.
In solch interreligiösen Fragen bin ich immer etwas ratlos. Ich überlege mir nun, ob ich bei mir einen kleinen Propheten Mohammed ans Geländer knüpfen soll?

27. November 2014

mein Büffel in Ungarn

Seit vielen Jahren liegt bei mir ein altes Lokschild herum; „MÁV 424,309“. Wie man unschwer erkennen kann, das Schild einer ungarischen Lokomotive der Baureihe 424. Mehr wusste ich bisher nicht, jetzt habe ich mal im Internet nachgeschaut.

Meine Dampflok „309“ wurde liebevoll „Bivaly“ (Büffel) genannt und fuhr von September 1956 bis Dezember 1982 kreuz und quer durch Volksrepublik Ungarn. Seither steht sie neben dem Bahnhof Nagykanizsa auf einem Sockel und gammelt vor sich hin. Letztes Jahr wurde sie renoviert – so erzählt es mir das Internet.

Auf GoogleEarth (n46.4429, e16.9869) kann man sie sogar sehen. Bunt aufgehübscht steht sie am Bahnhofplatz und wartet auf Freier.
Vielleicht sollte ich mal nach Nagykanizsa reisen und sie mir aus der Nähe anschauen? Und dann könnte ich ja auch gleich ihr altes Lokschild vorbei bringen.

25. November 2014

Marchstein im Kernwald

Der Kanton Obwalden ist weit über 700 Jahre alt. Seine Grenzen haben sich nie verändert, denn sie laufen meist über die Bergkämme. Einzig die Grenze zum Kanton Nidwalden geht quer durchs Tal. Mangels unverrückbarer Bergkrete musste man hier die Grenze mit Marchsteinen markieren.

Der "Drimarchenstein" ist der älteste und steht nun schon fünfhundert Jahre mitten im Kernwald. Auf der Nordseite zeigt er das nidwaldner Wappen mit dem Doppelschlüssel; auf der Südseite das alte obwaldner Wappen noch ohne den Schlüssel. Und die Jahreszahlen 1504 und 1934.
Neulich waren wir wieder einmal da. Er auch.

24. November 2014

Hilferuf von Häuptling zahmer Molch

Neulich erwachte ich früh. Draussen dämmerte es ganz langsam und mir war fad. Ich betrachtete ausgiebig die Decke, aber ohne die Brille konnte ich sie nur verschwommen sehen. Was sie aber auch wesentlich hübscher aussehen liess.
Wie dem auch sei. Ich hatte grad nichts zu denken und grübelte darüber nach, wie das mit den Rauchzeichen der Indianer eigentlich geht. Wie rauchzeichnet ein Indianer zum Beispiel: „mein Zelt brennt, schickt die Feuerwehr!“?
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22. November 2014

ich sag mal grrrmpff

Am See habe ich neulich beobachtet; das wenn man da Brot ins Wasser wirft, fallen die Möwen vom Himmel.
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21. November 2014

Umfall auf dem Markusplatz

Der Markusturm ist das Wahrzeichen von Venedig. Der mittelalterliche Turm ist fast hundert Meter hoch und weit über tausend Jahre alt – wäre er 1902 nicht eingestürzt.

Dass der „Campanile di San Marco“ todkrank ist, wusste man damals schon länger. Faustbreite Risse erinnerten an die zahlreiche Blitzeinschläge, Erdbeben und Umbauten. Im Sommer 1902 spitzte sich die Lage zu und am Vormittag des 14. Juli sackte der Turm einfach in sich zusammen. Übrig blieben ein haushoher Schuttberg und erstaunte Passanten.

Schon ein Jahr später begann man mit dem Bau des neuen Markusturms; einer Rekonstruktion des alten Turmes. Die alten Fundamente wurden verstärkt und konnten so weiterverwendet werden. 15‘000 Tonnen Beton sollten den Backsteinturm diesmal robuster machen. Im Frühling 1912 war der Markusturm fertig.
Die tausendjährigen Fundamente waren aber dem neuen Turm nicht mehr gewachsen. Schon bald zeigten sich erste Schäden. Vor einigen Jahren mussten sie verstärkt werden. Jetzt steht er wieder stabil da und lässt sich von den Touristenscharen begaffen.

20. November 2014

die letzte Dampflok Marokkos

Vor der Bahndirektion in Rabat Agdal steht eine Dampflok im Garten. Eine mit einer ganz interessanten Vergangenheit.
Diese Lokomotive wurde 1942 von Henschel in Kassel, als eine von zehn Stück, für die Peking-Mukden-Bahn in China gebaut. Als sie versandbereit war, besetzte die japanische Armee China und die Lieferung wurde hinfällig. Die verpackten Lokomotiven gingen als Kriegsloks ins besetzte Frankreich. Doch dann wendete sich die Lage in Frankreich und die Wehrmacht ging unter. Nach dem Krieg lagen die immer noch demontierten Loks im Hafen von Bordeaux herum.

Die französische Bahn baute die Dampfloks zusammen und verwendete sie im Rangierdienst. Anfang 1960-er Jahren kamen vier der Lokomotiven in die Erzbergwerke in Marokko. Unsere 030 TX 1 kam 1962 zur CFM (Chemins de Fer du Maroc) und ist somit die letzte in Dienst gestellte Dampflok Marokkos.
Wie lange sie noch im Einsatz war, weiss ich nicht. Doch steht nun schon seit vielen Jahren auf ihrem Rasen-Gleis und gammelt stumm vor sich hin.

19. November 2014

hoppla - Giswil baut eine Brücke

In Gemeinde Giswil hat eine eine neue Brücke gebaut. Über die Laui. Jetzt ist sie fertig und ich habe mir das Bauwerk angeschaut. Sie sieht ein wenig aus wie eine Zivilschutz-Notbrücke oder ein Provisorium, ist aber die neue Brücke.

Beim zweiten Blick fällt auf, dass die Brücke irgendwie eigenartig verschoben ist. Der eine Brückenkopf ist komplett im Erdreich versunken, während der andere hoch über der Böschung thront. Da stimmt doch was nicht! Die Brücke ist nicht mittig über dem Bach. Nein, sie ist um mindestens einen Meter nach links verrutscht.
Geplant war das jedenfalls nicht – es ist halt vielmehr einfach passiert. Kopfschüttelschüttel...

18. November 2014

vielleicht fast Weltrekord

Fast überall auf der Welt bleiben Bonsai-Bäume trotz liebevoller Pflege winzig klein. Ganz anders bei uns.

Diese Pappel ist vielleicht der grösste Bonsai weltweit. Odr so....

17. November 2014

vergessene Bahn in Marokko

Der Osten Marokkos war schon immer dünn besiedelt. Nur wegen den Bodenschätzen baute man in den frühen 1920-er Jahren eine Eisenbahnlinie durch diese Region. Von Guercif nach Midelt, etwa 280 Kilometer lang und mit 27 Bahnhöfe. Aus rechtlichen Gründen durfte es damals aber bloss eine Schmalspur-Bahn sein – Spurweite magere 60 cm!

Genau zu der Zeit gewann der Lastwagenverkehr zusehends an Bedeutung und so wurde bereits Ende 1935 der Bahnverkehr wieder eingestellt. Von der einstigen Bahnstrecke ist heute noch einiges zu entdecken. Unzählige Brückenpfeiler und viele Kilometer Bahn-Trasse.

Die Bahnstation Oued el Ouahar (n33.794559, w3.472323). An der Wand steht „KSABI 167 KM 900“. Nebenan ist noch die alte Eisenbahnbrücke über den Oued el Ouahar (n33.792961, w3.469272), die bis vor kurzem als Strassenbrücke diente. Nun wird gleich daneben eine neue Brücke gebaut.

Der Bahnhof „BOUA SIDI“ (n32.692873, w4.563701) ist noch einigermassen gut erhalten. Zumindest sind noch der Bahnsteig und das Gleisfeld zu erkennbar.

Diese Brücke über den Oued Moulouya (n32.878134, w4.239165) war schon immer für den kombinierten Strassen-Eisenbahnverkehr konzipiert. Hier liegen sogar noch die Gleise.

Leider wurde damals fast alles demontiert und anderweitig wiederverwendet. Vielleicht liesse sich da und dort noch Reste und/oder Rollmaterial finden? Dafür reichte unsere Zeit aber leider nicht aus, vielleicht das nächste mal…

15. November 2014

feige Hosenscheisser

Wer sich nicht getraut „scheisse“ zu schreiben, soll es halt einfach nicht tun. Aber sicher nicht „sch***e“ schreiben. Denn das ist armselig, verlogen und дҨ§%x>9.

14. November 2014

neulich im Weltall

Jetzt ist er also gelandet, der kleine Satellit auf diesem Kometen da oben. Und fotografiert hat er auch schon. Ich bin begeistert. Grossartige Sache.

Landschaftlich allerdings überzeugt mich dieser Tschurjumow-Gerasimenko-Komet überhaupt nicht. Kalt und öd – wie ein ganz gewöhnlicher Novembertag bei mir zuhause.

13. November 2014

der Komet kommt nicht

Im September 1969 fanden Frau Gerassimenko und Herr Tschurjumow einen namenlosen Kometen. Fortan nannte man ihn „67P/Tschurjumow-Gerassimenko“. Der Komet saust einsam und schmutzig durch das winterliche Weltall. Eine runzlige Knolle ohne intelligentes Leben und flaches Land.

Würde der „67P/Tschurjumow-Gerassimenko“ bei mir zuhause landen, was für seine Erforschung ja ungemein praktisch wäre, so hätte er zwischen den Hügeln grad knapp Platz. Man könnte dann mit Leitern drauf steigen und ihn beforschen.
Aber nein. Er fliegt über 500 Millionen Kilometer an Giswil vorbei. Schade. Für Giswil wäre er eine Bereicherung gewesen.

12. November 2014

Formel 1 in Marokko

Wo Franzosen wohnen, werden Rennen gefahren; Velo- oder Autorennen. So auch in Marokko. Autorennen gibt es da seit den 1920-er Jahren. Und ein einziges Mal auch ein Grand Prix zur Formel-1-Weltmeisterschaft. Im Oktober 1958 in Casablanca.

Der „Circuit d’Ain-Diab“ war damals nagelneu. Die 7,6 Kilometer lange Rundstrecke und kreiste um unbebautes Gebiet am südlichen Stadtrand Casablancas. Der Start und die Boxengasse (N33.5869, W7.6854) lagen direkt am Atlantik. Von der einstigen Rennstrecke ist heute nichts mehr zu sehen. Jetzt ist sie eine breite Strasse in einem Vorort, die damalige Boxengasse ist Brachland und hinter einer Mauer verborgen.

Zum Formel-1 Grand Prix von Marokko starteten 25 Fahrer. Nach der ersten Runde führte Stirling Moss (Vanwall, Nr.8) vor Phil Hill (Ferrari, Nr.4) und Stuart Lewis-Evans (Vanwall, Nr.12). Es wae ein anregendes Rennen mit vielen Überhohlmanövern und einigen Ausfällen.

In der 41. Runde rutschte Lewis-Evans in der Azemmour-Kurve von der Piste. Beim Aufprall auf einen Baum fing sein Rennwagen Feuer. Lewis-Evans konnte sich aus dem brennenden Cockpit befreien, doch in der Panik rannte er der Feuerwehr davon. Er erlitt dadurch Brandverletzungen, aber eigentlich nicht allzu schlimme. Doch sechs Tage später starb er an einer Infektion.
An der Azemmour-Kurve (N33.5709, W7.6999) erinnert heute nichts mehr an das Rennen und den Tod des 28-jährigen Rennfahrers.

11. November 2014

prall und zuckersüss

Sagen wir mal so: Eigentlich müsste ich ja froh sein, bei dieser Kälte nicht im Möbelwagen hausen zu müssen. Aber - in Marokko wäre es jetzt kuschelig warm! Die Sonne blendet vom tintenblauen Himmel, die Mandarinen sind prall und die Datteln zuckersüss.

Ich will wieder dahin! SOFORT.
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10. November 2014

denkanstössig

Der Volksmund sagt: Alles hat ein Ende, nur die Brust hat zwei...

Eine wunderbare Lebensweisheit; ich hätte es kaum schöner sagen können.

8. November 2014

er ist da, die Sau

Da ist man mal nur kurz weg – und nun das: Herbst. Die Luft schleicht neblig um die Häuser. Mitten auf der Strasse schläft eine ausgepresste Kröte. Das rostfarbene Laub knuspert wie Chips und aus dem Geäst fallen welke Eichhörnchen. Der Sommer ist wohl endgültig vorbei.

7. November 2014

Spanien: Heimflug – wir kommen wieder

Es ist noch stockdunkel, als wir bei unserem Überwinterungs-Parkplatz vorfahren. Einzig im Büro brennt Licht. Wir platzieren unseren Möbelwagen unter einem Dach, klemmen die Batterien ab und lassen den Boiler leerlaufen. Fertig.
Der Chef bringt uns zum Flughafen. Der ist erstaunlich gross und schon gut bevölkert. Draussen wird es langsam hell. Wir setzen uns auf eine Bank am Fenster und warten auf unser Flugzeug.

Kurz nach zehn brettert unser SWISS-Airbus A320 los und donnert dann in den Himmel hinauf. Wir hocken fast in der letzten Sitzreihen und ich muss drum endlos lange zuschauen, wie die vor uns Kaffee und Gipfeli futtern. Dann landen wir in Genf.

Wir fahren vom Flughafen zum Hauptbahnhof Genf und dann direkt nach Luzern. Im Zug hüpft ein kleines Prinzessinnen-Mädchen mit Schmetterlingsflügeln herum. Gegenüber schläft ein Chinese, aus seinem Mundwinkel tropft Geifer auf seine Kunstlederjacke. Frau G. hat vorhin noch gschwind Brötchen und Heftli besorgt, die wir jetzt konsumieren.

Der Zug saust durchs Mittelland, um halb sechs bin ich zuhause.
Man berichtet mir, in meiner Küche habe ein halbleeres Joghurt gestanden. Der Geruch sei zwar eindrücklich, aber auch sehr unschön gewesen...

6. November 2014

Spanien: Aff im Paradies

Heute habe ich bis sechs in der Frühe ausgeschlafen. Dann ein Buch gelesen und etwas geschrieben. Die Finnen, Schweden und Dänen um uns herum schlafen alle noch. Gestern Abend sassen sie beieinander und sangen Volkslieder. Und nippten alkoholische Getränken.

Heute wollen wir wieder nichts tun, gar nix. Nach dem Mittag sind wir fertig damit und fahren nach Málaga in dieses riesige Shopping-Paradies. Mit seinen Türmchen und Kuppeln sieht es wie Disneyland aus. Wir flanieren durch die Marktgassen und schauen in die Schaufenster. Frau G. hat hier neulich eine tolle braune Lederjacke gekauft. Eine aus so einem Plastik-Tier.
Heute schenkt mir Frau G. ein "Hello Kitty" T-Shirt. Und ich kaufe ich mir einen Plastik-Affen, der mir auf Knopfdruck einen Zahnstocher reicht. Wenn das mal kein eindrückliches Souvenir ist?

Nach diesem Kaufrausch fahren wir an den Strand. Hier wollen wir ein letztes Mal übernachten. Morgen müssen wir dann zeitig los.
Es gibt Salat und Resten. Die Wolken glühen noch lange nachdem die Sonne längst untergegangen ist.

5. November 2014

Spanien: Meeresbrummen in Fuengirola

Die Morgensonne blinzelt durch die Platanen. Unsere finnischen Nachbarn klimpern mit ihren Zeltstangen und versuchen ein Sonnendach aufzubauen. In der Ferne höre ich Meeresrauschen. Zumindest rede ich mir das ein, denn eigentlich glaube ich nicht, dass Wellen wie Lastwagen brummen können.

Unsere zwei zusätzlichen Ferientage wollen wir mit ausgedehntem Nichtstun verbringen. Wir sitzen im Schatten und lesen.
Am Mittag befeuern reihum rotbäuchige Männer in grellbunten Badehosen ihre Grills. Für den Rest des Tages riecht es nach Bratwurst und Zimmerbrand. Irgendwann am Nachmittag steht das Zelt der Finnen. Mit einer Bohrmaschine schrauben sie nun Erdanker in den Boden. Sie scheinen hier länger hausen zu wollen?

Im „Service-Gebäude“ finden wir eine Waschmaschine. Frau G. füllt sie mit einer Ladung Wäsche und hängt diese nachher zwischen die Bäume. Vermutlich hält man uns jetzt endgültig für Zigeuner.
Blauer Himmel und ein lauer Wind. Wunderschön, hier in Fuengirola. Und wir können sogar unsere Computer ans Netzwerkkabel anschliessen und haben schnelles Internet. Dazu den feinen Schinken der iberischen Schweine. Was wöllte ich mehr?
Unser Abendspaziergang endet an der vierspurigen Stadtautobahn zwischen hier und dem Meer.

4. November 2014

Spanien: Málaga gabuuu-gu…

Die Landstrasse führt der Costa del Sol entlang. Schöne Landschaft und viele Ferienhäuser. Manche im Rohbau eingeschlafen. Am Mittag erreichen wir Málaga und fahren direkt in das Gewerbegebiet hinter dem Flughafen. Hier wollen wir unseren Möbelwagen unterstellen. Hier wimmelt es von Parkplätzen und Einstellhallen, aber ich suche einen bestimmten. Im Büro empfängt mich eine Frau mit der Konsistenz einer Qualle. Sie spricht hervorragend spanisch; ich kein Wort. Doch wir verstehen uns prima. Alles OK.

Wir fahren an den Strand von Torremolinos. Sonne-Sand-Meer-Palmen, wie in der Karibik, aber kaum Leute. Ein Fischer liegt im Liegestuhl und fischt nach Fischen. Ein drahtiger Mann mit einem weissen Schlapphut joggt durch den Sand, vorbei an einigen prallen Frauen, die ungeniert ihre Drüsen sonnen. Die Strandkneipe hält schon Winterschlaf. Eindeutig Nebensaison.

So nebenbei und ganz zufällig bemerke ich, dass unser Flug gar nicht morgen, sondern erst zwei Tagen später abhebt! Auch gut – machen wir halt noch ein wenig Strandurlaub.
Auf dem Camping Fuengirola finden wir inmitten skandinavischer Wohnmobile eine Bleibe. Im Geäst zwitschern die Spatzen und im Hintergrund hört man das Meeresrauschen. Oder den Feierabendverkehr?

3. November 2014

Gibraltar: Felsen, Affen und Engländern

Aus der Ferne sieht Gibraltar wie ein gekippter Felsblock aus. Eine Seite ist ganz steil und karg, die andere etwas weniger. Fast rundherum das Meer und auf allen Felsvorsprüngen hocken Kanonen und Antennen. Gibraltar ist ein britischen „Überseegebiete“ und gehört nicht zum Vereinigten Königreich Großbritannien, untersteht ihm aber. Ist also eigentlich eine britische Kolonie…

Da wo die „Kolonie“ Gibraltar an Spanien grenzt, ist auch der Flughafen und quer über die Flugpiste die einzige Zufahrtsstrasse. Die Autokolonne an der Grenze ist mindestens lang wie Gibraltar. Obwohl beide Länder in der EU sind, kontrollieren sie sich scharf und argwöhnisch.

Nach einer knappen Stunde anstehen dürfen wir in Gibraltar einreisen. Ennet dem Flugfeld beginnt ein wüstes Durcheinander von Häusern. Jeder taschentuchgrosse Fleck Land ist bebaut. Dicke Festungsmauren, Schiessscharten und alte Kanonen. Die Strassen sind schmal und kurvig und britisch. Dennoch fährt man ganz normal rechts!

Wir quetschen uns durch die Stadt hindurch bis ans Südende der Insel. Was uns da als erstes ins Auge sticht, ist die neue Ibrahim-al-Ibrahim-Moschee. Und eine dicke Kanone, die die vorbeifahrenden Schiffe grüsst. Schöner Ausblick nach Afrika. Hinter uns der Affen-Felsen, vor uns der alte Leuchtturm.

Wir fahren die steile Ostküste entlang. Die Strasse führt stellenweise durch einen alten Militär-Tunnel. Überhaupt sehen wir überall Schiessscharten und Stolleneingänge. Der Berg scheint recht löchrig zu sein?

Wir schauen uns noch dies und das an und fahren dann wieder über die Flugpiste Richtung Ausgang. Der Stau ist hier nicht mehr so lang, dafür aber fünfspurig. Hat uns gut gefallen - dieses Gibraltar.

Nach wenigen Kilometern finden wir im "Puerto Sotogrande" einen ganz netten Übernachtungsplatz neben einer Ferienanlage. Wegen der Zeitumstellung scheint die Sonne heute eine Stunde länger. Aber eine Regenwolke macht diesen Vorteil schon bald zunichte.

1. November 2014

Marokko: rotweisse Landsleute

Wo man hinkommt - andere Schweizer sind auch schon da.

Und dieser hier kopiert sogar unser Muger-Streifenmuster.
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