Die Sonne sonnt vom blauen Himmel. Das Städtchen Seurre
strahlt wunderbar im Morgenlicht. Heute wollen wir mit Lucy und Peti bis nach
Chalon-sur-Saône schifffahren. Und am Abend wollen wir dann mit der Bahn zurückfahren
und unserem Möbelwagen holen.
Zuerst müssen wir aber noch gschwind einkaufen. Im
Supermarkt steht eine dampfende Asphaltmaschine vor der Tür und innen werden
grad die Regale ausgewechselt. Alle Gänge sind zugestellt mit Baumaterial,
Bauarbeitern oder Bauabfällen. Wir bekommen aber alles was wir brauchen.
Die Landschaft ist lieblich und der Fluss dümpelt gemütlich
dem Mittelmeer zu. Am Ufer sehen wir da und dort hinter dem Gebüsch einen
Kirchturm oder Bauernhaus.
Ein brauner Drecksaum am Ufer der Saône zeigt die Höhe des
letzten Hochwassers an; fast 2 Meter über dem jetzigen Wasserstand.
Gegen Mittag kommen wir nach Verdun-sur-le-Doubs (N46.89758, E5.02498). Hier mündet
der
Doubs in die Saône. Das Städtchen gefällt mir. Steinerne Häuser hoch über
dem Fluss, wie mittelalterliche Burgen.
Wir ankern in einem Nebenarm und mampfen französische Käse-
und Fleischleckereien. Dazu gibt es Wein, den ich üblicherweise weder mag noch
vertrage. Dieser hier ist aber rosa und ganz gut.
Die Landschaft ist jetzt weniger waldig. Am flachen Ufer
weiden Reiher und Kühe. Im Schilf kauern Fischer in Tarnkleidung und schauen erfolglos
aufs Wasser.
Um vier Uhr nachmittags kommen wir nach Chalon-sur-Saône. Peti
steuert die „la vie“ ganz sanft an die haushohe Ufermauer. Frau G. und ich
hüpfen hinüber, klettern die steile Treppe hinauf und stehen aufs Mal mitten
auf der Uferpromenade. Einige Passanten schauen verwundert, als wir so
plötzlich aus dem Nichts auftauchen.
Es ist stickig heiss und der Bahnhof etwa anderthalb
Kilometer Fussmarsch weit weg. Leider gibt es seit einigen Jahren keine direkte
Bahnlinie mehr ins nur 35 Kilometer entfernte Seurre. Deshalb müssen wir erst Dreiviertelstunden
nach Dijon fahren, dann umsteigen und mit dem Regionalzug wieder Dreiviertelstunden
retour bis nach Seurre. Zum Glück sind die Eisenbahnwagen klimatisiert, sonst
wäre ich zu einer Pfütze geschmolzen.
Vom Bahnhof Seurre marschieren wir zum Hafen, wo unser
Kastenwagen unter den Platanen steht. Eine halbe Stunde Fahrt später sind wir wieder
in Chalon-sur-Saône. Peti und Lucia warten bereits mit dem Nachtessen auf uns.
Wir übernachten direkt im Hafen (N46.77672, E4.86086). Es ist schwülwarm und ich
bin schlapp.