Chagny. Über Nacht ist es kalt und gräulich geworden. Die Wolken
hängen tief über dem Hafen von Chagny und es riecht nach Regen. Heute wollen
wir zeitig los, da heute ein langsames Hotelschiff bergauf fahren wird; und wir
wollen unbedingt vor ihm sein.
Das nächste Teilstück des „Canal du Centre“ windet sich ohne
Schleusen den Hügeln entlang. Im Tal unten sehen wir kleine Dörfer, manchmal lugt
auch nur der Kirchturm ber die Baumkronen. An den Hügeln gegenüber wächst der
bekannte Burgunderwein. Also eigentlich bloss die Trauben, aus denen sie dann
den Wein herausquetschen.

Später drückt die Sonne durch die Wolken. Aber es bläst ein
eisiger Wind, so dass wir lieber im Salon sitzen und die Gegend durch die
Fenster anschauen. Das Schiff hat nämlich zwei Steuerräder, eines oben auf der
Dachterrasse und eines drinnen im Wohnzimmer. Finde ich überaus praktisch,
sowas hätte ich auch gern.
Am Mittag legen wir in Saint-Léger-sur-Dheune an. Eigentlich
wollen wir ins Gasthaus, doch das schaut so eigenartig ungemütlich aus, dass
wir lieber auf dem Schiff essen. Als am Nachmittag der Nieselregen vorbei ist, satteln
Frau G. und ich unsere Velos und radeln nach Chagny zurück. Nach dem
neulich bemägelt wurde, wir seien zu faul, müssen wir halt nun bei Regengefahr radeln. Der Weg führt auf
der ganzen Strecke dem Kanal entlang. Das heisst, er ist völlig eben, bloss bei
den Schleusen geht es jeweils einige Meter bergab.
Kurz vor dem Ziel beginnt es wieder zu tröpfeln, aber nicht
schlimm. Jedenfalls erreichen wir trocken unseren
Wohnauto. Wir fahren
einkaufen und dann nach Écuisses zum Kanal-Museum (N46.76766, E4.52822). Inzwischen
stürmt und regnet es. Statt zu museumsen, sitzen wir im Möbelwagen und warten
auf die Sonne. Der Regen prasselt aufs Dach, wir dösen und lesen.
Schlussendlich
fahren wir in den Hafen von Saint-Julien-sur-Dheune, wo auch Lucia und Peti
übernachten. Wir auch (N46.77443, E4.54399), direkt daneben.
...Kanal-Museum, was gibt's da schon. Bilder von Männern mit Schaufeln und Pferdefuhrwerken.
AntwortenLöschenKönnte man den Kanal auch "Wanderpaddeln" oder wird das dort schnell langweilig?
Ich war ja nicht im Museum drin, aber davor ist die einzige erhaltene Original-Schleuse von 1780 und eine Freycinet-Péniche.
LöschenLangweilig wird das Wohnboot fahren nie, denn es gibt immer etwas zu tun. Allein der Canal du Centre hat über 60 Schleusen und man fährt durch grossartige Dörfer und Landschaften...
Tolle Berichte und Fötteli Muger! Du solltest mal einen ganzen Sommer mitkommen, dann könnte ich anstatt Webseitenschreiben einfach auf Deinen Blog verweisen. Grüsse, der Kloakentaucher
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