Saint-Julien-sur-Dheune. Der Regen ist vorbei, die Morgensonne glitzert durchs nasse Gebüsch.
Ein letztes Mal frühstücken wir auf der „la-vie“. Es ist frühlingsmild und die
Vöglein zwitschern emsig. Kitschig schön. Dann kommt der Schleusenwärter und Peti
und Lucia müssen los. Wir helfen noch gschwind beim Ablegen und winken ihnen lange
hinterher. Unsere schöne Zeit als Boots-Schmarotzer ist vorbei.
Auch wir verlassen Saint-Julien-sur-Dheune und fahren ins
nahegelegene Le Creusot. Neben dem alten Bahnhof „Creusot ville“ bietet die
Schnellesserei McDonalds Kaffee und freies Internet an.
Auf kleinen Nebenstrassen kurven wir genüsslich durch die
burgundischen Hügel. Viel Landschaft, gelegentlich von Kühen bevölkert,
meistens aber nur Blumenwiesen oder Getreidefelder. Schneeweisse Wolken
trampeln auf dem blauen Himmel herum. Dann entdeckt Frau G. in der Ferne die Menhirs d'Epoigny (N46.87622, E4.53427). Die Steine wurden vor etwa vor 5‘000 Jahren
aufgestellt. Von wem und warum weiss keiner.
In einem kleinen Städtchen machen wir Mittagsrast. Beim
Übersichts-Spaziergang treffen wir auf einen hübschen mittelalterlichen
Dorfplatz mit einer stämmigen Kirche mit genopptem Kirchturm. Auf der Rechnung
des Strassencafés lese ich später, diese Ortschaft heisse Nolay (N46.95185,
E4.63284).
Etwas später sehe ich aus einem Wald ein Märchenschloss
hervorlugen. Also nix wie hin und angucken, Frau G. liebt ja solche Schlösser. Das
Château de la Rochepot (N46.95939, E4.68131) stammt ursprünglich aus dem 13.
Jahrhundert, wurde aber nach der französischen Revolution zerstört und diente
dann als Steinbruch. Bis es vor gut hundert Jahren wieder nach dem damaligen Zeitgeschmack
aufgebaut wurde. Heute sieht es schöner aus, als es je war.
Heute übernachten wir in Beaune. Ganz nahe an der Altstadt
finden wir einen grossartigen Schlafplatz. Ein grosser leerer Platz direkt an
einem Bächlein, unweit vom Parc de la Bouzaise. Die Grillen zirpen und das
Wasser plätschert vor sich hin. Einen besseren Platz kann man sich kaum
vorstellen.
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