16. Juni 2020

der Vegi-Teller!

Neulich setzte sich im Gasthaus ein knorriger Bergler zu uns an den Tisch. Wie kannten ihn nicht, doch erzählte trotzdem ausführlich von seinem unerfreulichen Alltag im Altersheim und der widrigen Lebensumstände da.
Dabei entsprang ihm der schon schier philosophischen Satz:
«Ab und zu ein Vegi-Teller ist ja gut und recht – ABER DOCH NICHT AM SONNTAG!»

15. Juni 2020

und noch ein UFO-Kugelhaus

Alle paar Jahre schiesst irgendwo auf der Welt einem Architekten ein Geistesblitz ins Hirn. Dann hat er eine einzigartige und noch nie dagewesene Idee: Ein Kugelhaus!

Neulich hat sich ein weiteres Kugelhaus – oder diesmal eher eine UFO-Blase – in meine Sammlung eingereiht. Dieses steht in Sins (n47.1915, e8.384) und sieht ein wenig aus wie ein UFO mit Elefantenbeinen.

Hier einige meiner anderen Kugelhäuser:
Globe of Science and Innovation in Meyrin (CH)
Centro Ovale in Chiasso (CH)
Republik Kugelmugel in Wien (A)
UFO-Haus in Freiburg (D)
Ludowici-Kugelhaus in Neupotz (D)
Ludowici-Kugelhaus in Jockgrim (D)

9. Juni 2020

in unserer Wohnmobil-Küche tropft der Arschloch-Wasserhahn

In unserer Wohnmobil-Küche wurde neulich der Wasserhahn undicht. Warum weiss ich nicht, doch bei einem weit über zehn Jahre alten Wasserhahn ist das egal. Da mache ich einfach einen Neuen hin.
Im Prinzip geht das ganz einfach. Eine Schublade raus, die Kalt- und Warmwasserleitung abschrauben, dann unten am Mischer die grosse Schraube lösen und den Wasserhahn nach oben herausnehmen. Eine Sache von wenigen Minuten.

In der Wirklichkeit aber - also wenn man nur einen einzigen Ellbogen und kein rundum drehbares Handgelenk hat - dann kommt man unmöglich an die Schrauben ran. Deswegen musste ich erst auch den Kühlschrank und das Kochfeld ausbauen und mich dann quer durch die Küche bis zu den Wasserleitungen vorarbeiten. Jetzt steht bloss noch ein Küchengerippe da. Und jetzt wo ich den Patienten eh schon offen habe, erneuere auch noch die Gasleitungen.

Unser Kühlschrank bekommt zudem eine verstärkte Tür. Denn hier ist vor einigen Jahren das Scharnier abgebrochen und seit meiner Reparatur hat die Tür immer etwas gewackelt. Besonders schön ist es nicht geworden, aber stabil.

Ist ja keine grosse Sache und dauert nur ein paar Minuten - Arschloch-Wasserhahn!

7. Juni 2020

pffffrrs – Pujol, der berühmteste Kunstfurzer

Wegen unserer Orientreise hätte ich‘s vergessen: Am 1. Juni vor 163 Jahren, also 1857, wurde in Frankreich Joseph Pujol geboren.

Joseph Pujol ist der wohl berühmteste Kunstfurzer aller Zeiten. Ein Virtuose der Flatulenz…

5. Juni 2020

Nordostschweiz – Pink Käse und wenig Fernblick

9 Urnäsch. Wir haben wunderbar geschlafen. Doch leider schwächelt heute das Wetter. Wir machen uns zeitig auf den Weg und verlassen Appenzell. Auf kurvigen Nebenstrassen fahren wir kreuz und quer durch die Hügellandschaft hinüber ins Toggenburg. Dann weiter talauswärts bis nach Ganterschwil.

Hier in Ganterschwil besuchen wir die Käserei Stadelmann. Die Stadelmannen sind Käse-Weltmeister und machen unter der Marke Swiss Cheese Factory einen ganz besonderen Käse: Nämlich die Pink Queen – einen rosaroten Käse. Der einzigartige Käse haben sie extra für den chinesischen Markt entwickelt. Jürg Stadelmann erzählt uns, wie es zu dem pinken Käse kam und wie schwierig es war, farbigen Käse herzustellen.

Ein paar Hügel weiter und nahe an der Dreiländerecke der Kantone St. Gallen, Thurgau und Zürich fahren wir nach St. Iddaburg (n47.388, e8.979) hinauf. Öööhm, nein - nicht noch ein Kloster. Diesmal ist es eine Wallfahrtskirche und ein Gasthaus ganz oben auf einer Felsrippe. Wäre es nicht so trüb, so könnte man von hier oben weit hinunter schauen. Aber heute nicht.
Wir besuchen noch gschwind die heilige Idda in der Wallfahrtskirche. Die schaut ganz traurig und versteinert. Meine Begeisterung hält sich aber in Grenzen. Also trinken wir noch ein Café und machen uns dann auf den Heimweg. Bei Rapperswil über den Seedamm und dann schnurstracks nach Hause.

Die Corona-Schonzeit scheint definitiv vorbei zu sein – auf den Strassen ist die Idioten-Dichte wieder so hoch wie davor!

3. Juni 2020

Nordostschweiz – alte Porsche, tiefe Brücke und keine lila Würste

8 Appenzell. Heute ist wieder wunderbares Sommerwetter. Wir rollen gemütlich durchs Appenzellerland. In Stein (n47.373, e8.345) gibt es die Appenzeller Käse Schaukäserei und ein Volkskunde Museum. Wir sehen uns ein wenig um und kaufen einige lokale Käsespezialitäten.

Auf dem Parkplatz vor dem Volkskunde Museum stehen mehr als ein Dutzend Porsche 914. Früher als „Volksporsche“ verspottet, heute eine Rarität. Und auch ein wenig Volkskunde.

Ganz in der Nähe von Stein führt die bald hundert Jahre alte Haggenbrücke (n47.398, e9.339) über eine fast hundert Meter tiefe Schlucht. Sie ist eine filigrane Eisenbrücke; so filigran, dass sie schon damals für den Autoverkehr viel zu schwach war. Deshalb lobt man sie Brücke als den „höchsten Fussgängersteg Europas“.

Mit unserem Möbelwagen stehen wir den vielen Spaziergänger und Wanderer im Weg. Also fahren wir gschwind weiter, bevor uns die Ausflügler lynchen.
Auf der andern Talseite ist eine weitere Exklave, nämlich das innerrhoder Kloster Wonnenstein (n47.386, e9.363).

Über Hundwil fahren wir nach Urnäsch, da wir hier übernachten wollen. Es ist ein lauer Abend. Die Grillen zirpen und die Bauern fahren mit Heuwagen durchs Dorf. Am Abend flanieren wir ein wenig durchs Dorf und essen „Südwörscht und Chäshörnli mit Bölleschweizi“ - Siedwürste* und Käse-Makkaroni mit Röstzwiebeln. Ein Traum im prallen Darm…

*Dass die Eingeborenen die Siedwürste vor dem Essen schälen, erfahren wir leider erst nach dem Essen!
Und: Die Siedwürste sind nicht lila - aber die rote Markise hat alles lila eingefärbt.