6 Neapel. Die Sonne scheint etwas zaghaft durch den nebelverhangenen Himmel. Mit der Metro fahren wir eine etwas noblere Gegend Neapels. Hier rund um die Piazza del Plebiscito stehen viele üppig dekorierte Paläste und eine stämmige Burg.
Die Galleria Umberto I gleicht aufs Haar der Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand. Und auch hier treten viele Leute dem Sternbild-Stier auf die Testikel, weil das angeblich Glück bringt. Ich vermute aber wohl mehr für den Drauftreter, für den Stier weniger.
Von der Strandpromenade täte man quer über die Bucht von Neapel hinüber den Vesuv sehen, wenn das Wetter besser wäre. Heute ist der Vulkan im Nebeldunst kaum zu erkennen.
Für Frau G. kaufe ich „Cannelloni“. „Cannoli“ heissen die! korrigiert mich der Bäcker, das andere seien Nudeln. Die süsseknusprige Teigrolle ist mit einer Puddingmasse gefüllt und schmeckt nach mehr davon.
In der Via Generale Giordano Orsini wurde einer der bekanntesten Italiener geboren; Dr. Carlo Pedersoli, Rechtsanwalt, Olympia-Schwimmer und Schauspieler. Besser bekannt als Bud Spencer. Sein Geburtshaus wurde aber längst abgerissen. Und so schauen wir halt einfach die entsprechende Strassenecke an.
Heute essen wir in der „La Cantina Dei Mille“. Ich bestelle mir eine – öööhm, ja – Pizza Margherita. Die hat einen überaus dicken Rand und schmeckt sehr gut. In der Schlussbewertung wird sie ganz bestimmt auf einen der vorderen Ränge stehen.
Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
15. Januar 2019
14. Januar 2019
Bahnreise nach Italien – Neapels Unterwelt
5 Neapel. Schon in der Antike gruben sich die Griechen und Römer in den Untergrund Neapels. Es entstanden Wasserleitungen, Zisternen und zahlreiche unterirdische Steinbrüche. Später kamen Keller, Schutzbunker und ein unüberschaubares Netzt aus Gängen, Tunneln und Treppenhäusern dazu. Über die Jahrhunderte entstand so ein riesiges unterirdisches Labyrinth. Irgendwo habe ich gelesen, dass man deren Länge auf etwa 80 km schätzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entsorgte man Trümmerschutt und Abfälle in den unterirdischen Holräumen. Und: In einem Tunnel lagerten die Behörden beschlagnahmte Fahrzeuge. Und wegen denen sind wir hier – den die Fahrzeuge sind stehen nun schon seit 60 Jahren hier. Vergessen und mit einer schönen Patina.
In den alten Tunnels stehen vor allem italienische Autos aus den frühen 1950-er Jahren. Manche sind in recht gutem Zustand, andere sind von Bomben bis zur Unkenntlichkeit zerfetzt. Und es hat auch hunderte Vespas, Lambrettas und Motorräder.
Leider war es im schwachen Licht kaum möglich brauchbare Fotos zu machen. Aber es war ein faszinierender Einblick in eine längst vergangene Zeit.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entsorgte man Trümmerschutt und Abfälle in den unterirdischen Holräumen. Und: In einem Tunnel lagerten die Behörden beschlagnahmte Fahrzeuge. Und wegen denen sind wir hier – den die Fahrzeuge sind stehen nun schon seit 60 Jahren hier. Vergessen und mit einer schönen Patina.
Leider war es im schwachen Licht kaum möglich brauchbare Fotos zu machen. Aber es war ein faszinierender Einblick in eine längst vergangene Zeit.
11. Januar 2019
Bahnreise nach Italien – Napoli von innen
4 Neapel. Frau G. und ich kennen beide die Stadt überhaupt nicht. Deswegen beschliessen wir die Sache mal von oben zu betrachten. Am besten geht das vom Castel Sant'Elmo, einer stämmigen Festung auf einem nahen Hügel.
Mit der Standseilbahn „Funicolare di Montesanto“ sind wir schon nach kurzer Fahrt auf dem gut zweihundert Meter hohen Burg-Berg. Das Castel Sant'Elmo ist schon recht alt, doch bis wenigen Jahrzehnten diente es immer noch als Militärgefängnis und beherbergte das Marine-Hauptquartier. Heute ist es vor allem ein Museum. Egal, denn wir sind ja eh nur wegen der Aussicht da.
Später fahren wir mit der Metro zur Piazza Dante und schlendern von da durch die Altstadt. Die hohen Häuser lassen leider keinen Sonnenstrahl in die engen Gassen. An der Sonne ist es nämlich richtig mild, aber in den Gassen ist es eiskalt und zugig. Und es sind viele Leute unterwegs. Üppig aufgehübschte Schönheiten in Pelzmänteln und mit frisierten Hunden oder abgerichteten Männern im Schlepp.
In der Via S. Gregorio Armeno ist immer Weihnachten. Unzählige Ladengeschäfte verkaufen hier das ganze Jahr Weihnachtskrippen und das entsprechende christliche Personal. Kisten voller Christkinder, Herden von Esel und Ochsen, aber auch ganze Heerscharen von Päpsten und allerlei Heiligen.
Jetzt am Jahresende scheint hier Hochsaison zu sein, denn die Passanten stauen sich dichtgedrängt. Irgendwann wird uns das zu viel und wir flüchten aus der weihnachtsgeilen Gasse.
Doch schon kurz darauf stecken wir schon wieder im Leute-Stau. Vor einer der berühmten Pizzerien warten mehrere Hundert Hungrige auf Einlass. Als ob es anderswo keine Pizza gäbe!
Am Abend suchen wir die „Pizzeria Vincenzo Costa“ heim. Ich bestelle natürlich eine Pizza Margherita. Sie ist sehr gut, aber doch nicht ganz sooo gut wie die gestrige.
Mit der Standseilbahn „Funicolare di Montesanto“ sind wir schon nach kurzer Fahrt auf dem gut zweihundert Meter hohen Burg-Berg. Das Castel Sant'Elmo ist schon recht alt, doch bis wenigen Jahrzehnten diente es immer noch als Militärgefängnis und beherbergte das Marine-Hauptquartier. Heute ist es vor allem ein Museum. Egal, denn wir sind ja eh nur wegen der Aussicht da.
Später fahren wir mit der Metro zur Piazza Dante und schlendern von da durch die Altstadt. Die hohen Häuser lassen leider keinen Sonnenstrahl in die engen Gassen. An der Sonne ist es nämlich richtig mild, aber in den Gassen ist es eiskalt und zugig. Und es sind viele Leute unterwegs. Üppig aufgehübschte Schönheiten in Pelzmänteln und mit frisierten Hunden oder abgerichteten Männern im Schlepp.
Jetzt am Jahresende scheint hier Hochsaison zu sein, denn die Passanten stauen sich dichtgedrängt. Irgendwann wird uns das zu viel und wir flüchten aus der weihnachtsgeilen Gasse.
Doch schon kurz darauf stecken wir schon wieder im Leute-Stau. Vor einer der berühmten Pizzerien warten mehrere Hundert Hungrige auf Einlass. Als ob es anderswo keine Pizza gäbe!
Am Abend suchen wir die „Pizzeria Vincenzo Costa“ heim. Ich bestelle natürlich eine Pizza Margherita. Sie ist sehr gut, aber doch nicht ganz sooo gut wie die gestrige.
10. Januar 2019
Bahnreise nach Italien – Genova nach Napoli
3 Genua. Kurz vor neun brummt unser Zug von Genova Principe los. Auch diesmal ist er wieder mehr als gut gefüllt. Ich habe extra Fensterplätze gebucht, damit wir entlang der Cinque Terre die spektakuläre Landschaft bewundern können. Doch ausgerechnet heute verkehrt der Zug andersherum – und wir sitzen landeinwärts. Was aber nicht weiter schlimm, denn die Fenster sind schier undurchsichtig schmutzig und der Himmel wolkenverhangen. Die Cinque Terre ist heute ganz gräulich und kaum zu erkennen.
Nach etwas mehr als einer Stunde halten wir in La Spezia, dann Carrara und um elf sind wir schon in Pisa. In der Ferne sehen wir durch die trüben Fensterscheiben die Kathedrale und den schiefen Turm.
Die Fahrerei zieht sich hin. Unser Bahnwagen ist übervoll und molligst warm beheizt. An den Bahnhöfen steigen immer noch weitere Leute ein – und kaum welche aus.
Dass man während der Weihnachtstage nicht verreisen sollte, ahnte ich natürlich bereits vorher. Aber diesmal ging es leider nicht anders. Also selber schuld.
Gegen Mittag kommt zwischendurch sogar die Sonne durch und die Toskana-Landschaft sieht richtig schön aus. Überall Pinien und Zypresse, und auf manchen Hügeln hockt eine Burg. Dann kommt Civitavecchia – nun haben wir noch eine Stunde bis Rom.
Unser Zug fährt mitten durch Rom hindurch und direkt am Vatikan vorbei. Auf die Minute pünktlich treffen wir in Roma Termini ein und die zwanzig Minuten Umsteigezeit reichen problemlos.
Nun rasen der Frecciarossa mit 300 km/h weiter südwärts. Der Hochgeschwindigkeitszug braucht für die 225 km von Rom nach Neapel bloss etwas mehr als eine Stunde. Wir sind pünktlich in Napoli Centrale. Das war heute eine richtig schöner Eisenbahn-Tag.
In Napoli wohnen wir im „Hotel Ideal“ gleich neben dem Bahnhof. Unser Zimmer liegt am Ende eines unglaublich verwinkelten Korridors und vom Fenster aus blicken wir in einen schäbigen Innenhof. Doch eigentlich ist es ganz nett hier.
Am Abend essen wir in der „Pizzeria Fortuna“. Keiner täte dieses Lokal oder die Besatzung als stylisch bezeichnen, eher als - ööhm - „sehr rustikal“. Doch meine Pizza Margherita schmeckt ausgezeichnet. Mal schauen, wie sie in meiner Schlussbewertung abschneidet?
Genova-Roma Termini: Trenitalia Intercity 505, € 22.90
Roma-Napoli Centrale: Trenitalia Frecciarossa 9533, € 19.90
Nach etwas mehr als einer Stunde halten wir in La Spezia, dann Carrara und um elf sind wir schon in Pisa. In der Ferne sehen wir durch die trüben Fensterscheiben die Kathedrale und den schiefen Turm.
Die Fahrerei zieht sich hin. Unser Bahnwagen ist übervoll und molligst warm beheizt. An den Bahnhöfen steigen immer noch weitere Leute ein – und kaum welche aus.
Dass man während der Weihnachtstage nicht verreisen sollte, ahnte ich natürlich bereits vorher. Aber diesmal ging es leider nicht anders. Also selber schuld.
Gegen Mittag kommt zwischendurch sogar die Sonne durch und die Toskana-Landschaft sieht richtig schön aus. Überall Pinien und Zypresse, und auf manchen Hügeln hockt eine Burg. Dann kommt Civitavecchia – nun haben wir noch eine Stunde bis Rom.
Unser Zug fährt mitten durch Rom hindurch und direkt am Vatikan vorbei. Auf die Minute pünktlich treffen wir in Roma Termini ein und die zwanzig Minuten Umsteigezeit reichen problemlos.
Nun rasen der Frecciarossa mit 300 km/h weiter südwärts. Der Hochgeschwindigkeitszug braucht für die 225 km von Rom nach Neapel bloss etwas mehr als eine Stunde. Wir sind pünktlich in Napoli Centrale. Das war heute eine richtig schöner Eisenbahn-Tag.
In Napoli wohnen wir im „Hotel Ideal“ gleich neben dem Bahnhof. Unser Zimmer liegt am Ende eines unglaublich verwinkelten Korridors und vom Fenster aus blicken wir in einen schäbigen Innenhof. Doch eigentlich ist es ganz nett hier.
Am Abend essen wir in der „Pizzeria Fortuna“. Keiner täte dieses Lokal oder die Besatzung als stylisch bezeichnen, eher als - ööhm - „sehr rustikal“. Doch meine Pizza Margherita schmeckt ausgezeichnet. Mal schauen, wie sie in meiner Schlussbewertung abschneidet?
Genova-Roma Termini: Trenitalia Intercity 505, € 22.90
Roma-Napoli Centrale: Trenitalia Frecciarossa 9533, € 19.90
9. Januar 2019
Bahnreise nach Italien - Genova schauen
2 Im Morgenlicht sieht Genua richtig nett aus. Als erstes fahren wir mit dem Lift zum Castelletto Ponente hinauf und schauen uns von hier oben Genua und die Aussicht an.
Nach Osten öffnet sich die enge mittelalterliche Altstadt immer mehr. Protzige Palazzi säumen die Strassen. Prachtvolle Marmorfassaden und bunte Mosaik-Trottoirs.
In der grossen Markthalle machen wir einen ersten Boxenstopp. Die Verkaufsstände sind prallgefüllt mit vielerlei Gemüse und Obst. Daneben Fischtheken mit absonderlichem Meeresgetier und Muscheln, die den Passanten die Zunge raus strecken.
Als wir den Hafen erreichen, scheint hier die Sonne durch die Palmen. Wir schauen den Schiffen und den Möwen zu. Die afrikanischen Strandneger lauern auf Kundschaft und auf den Bänken sitzen Rentner und lassen sich wie Reptilien von der Sonne auf Betriebstemperatur erwärmen.
Genau zwischen Genuas Altstadt und dem Hafen verläuft die „Sopraelevata Aldo Moro“ - eine etwa fünf Kilometer lange Hochstrasse. Tag und Nacht brummt hier der Verkehr im dritten Stock oben vor den Häusern vorbei. Ich mag mich aber auch noch an die Zeiten erinnern, als unter der Hochstrasse ein Gitter den Zugang zum Hafen versperrte. Hier lagerten Container, Lastwagen und Penner. Und die Hochstrasse war auch ein fünf Kilometer langes Pissoir.
Später wurde dann der Frachthafen an den westlichen Stadtrand verlegt und das Gelände zugänglich gemacht. Heute sind hier mehrere Museen und eine einigermassen hübsche Strandpromenade.
Wir schauen uns noch dies und das an und geniessen das laue Wetter. Dann machen wir Feierabend.
Nach Osten öffnet sich die enge mittelalterliche Altstadt immer mehr. Protzige Palazzi säumen die Strassen. Prachtvolle Marmorfassaden und bunte Mosaik-Trottoirs.
In der grossen Markthalle machen wir einen ersten Boxenstopp. Die Verkaufsstände sind prallgefüllt mit vielerlei Gemüse und Obst. Daneben Fischtheken mit absonderlichem Meeresgetier und Muscheln, die den Passanten die Zunge raus strecken.
Als wir den Hafen erreichen, scheint hier die Sonne durch die Palmen. Wir schauen den Schiffen und den Möwen zu. Die afrikanischen Strandneger lauern auf Kundschaft und auf den Bänken sitzen Rentner und lassen sich wie Reptilien von der Sonne auf Betriebstemperatur erwärmen.
Später wurde dann der Frachthafen an den westlichen Stadtrand verlegt und das Gelände zugänglich gemacht. Heute sind hier mehrere Museen und eine einigermassen hübsche Strandpromenade.
Wir schauen uns noch dies und das an und geniessen das laue Wetter. Dann machen wir Feierabend.
8. Januar 2019
Bahnreise nach Italien – in vollen Zügen nach Genova
Es ist morgens um sechs, stockfinster und grimmig kalt. Um diese nachweihnachtliche Zeit ist der Bahnhof Giswil unbemannt und eher ungemütlich. Wir fahren nach Arth-Goldau und steigen in den Zug nach Mailand um. Unser Wagen ist bis auf den Letzten Platz besetzt. Wo wollen bloss all die Leute hin?
Geschmeidig gleiten wir südwärts, erst unter dem Gotthard hindurch und dann weiter bis in die italienische Metropole Milano.
Der mächtige Bahnhof Milano Centrale begeistert mich jedesmal. Protzige Hallen, dicke Marmorsäulen und opulente Wandgemälde. Doch heute sind unglaublich viele Leute hier. Sie stehen uns im Weg herum und versperren die Sicht.
Dann finden wir auch noch kaum einen freien Sitzplatz in einem Café. Überall sitzen wieder diese Leute. Und der servierte Caffe ist schal und muffig. Milano enttäuscht uns heute.
Kurz nach zwölf fährt unser Intercity nach Genua los. Wieder ist unser Wagen prallvoll. Neben uns sitzen zwei Italienerinnen und schnattern pausenlos. Ich stelle mich bewusstlos und versuche den Wortschwall einfach wie einen warmen Sommerregen an mir abrinnen zu lassen.
Draussen vor dem dreckigen Fenster sehen wir abgeerntete Reisfelder und Nebel. Später noch etwas Gestrüpp – und dann die eingestürzte Morandi-Brücke. Jetzt ist es nicht mehr weit bis Genova Principe. Trotz allem war es eine sehr angenehme Fahrt.
Es ist wolkig und winterlich kühl. Wir schlendern durch die Gassen in Richtung Hafen. Am Horizont sieht man einen Hoffnungsschimmer, doch schon kurze Zeit später ringen dunkelschwarze Wolken die paar Sonnenstrahlen wieder nieder.
Wegen den Feiertagen sind die meisten Geschäfte und Lokale geschlossen. Die Stadt wirkt deshalb ein wenig unterkühlt und auch etwas schäbig. Wir schauen dies und das an. Dann schlendern wir nachhause und futtern unseren mitgebrachten Reiseproviant auf.
Der Wetterbericht prahlt, dass morgen vielleicht manchmal etwas Sonne scheinen könnte.
Wir wohnen in einem Hotel Britannia gleich beim Bahnhof, und gleich vis à vis vom letzten Mal. Denn diesmal ist Frau G. dabei, da wollte ich ein etwas netteres Hotel haben.
Giswil-Luzern-Arth Goldau: Zentralbahn/SBB, sFr. 22.80
Arth Goldau-Milano Centrale: SBB EuroCity 13, € 29.-
Milano-Genova Piazza Principe: Trenitalia Intercity 665, € 19.90
Geschmeidig gleiten wir südwärts, erst unter dem Gotthard hindurch und dann weiter bis in die italienische Metropole Milano.
Der mächtige Bahnhof Milano Centrale begeistert mich jedesmal. Protzige Hallen, dicke Marmorsäulen und opulente Wandgemälde. Doch heute sind unglaublich viele Leute hier. Sie stehen uns im Weg herum und versperren die Sicht.
Dann finden wir auch noch kaum einen freien Sitzplatz in einem Café. Überall sitzen wieder diese Leute. Und der servierte Caffe ist schal und muffig. Milano enttäuscht uns heute.
Kurz nach zwölf fährt unser Intercity nach Genua los. Wieder ist unser Wagen prallvoll. Neben uns sitzen zwei Italienerinnen und schnattern pausenlos. Ich stelle mich bewusstlos und versuche den Wortschwall einfach wie einen warmen Sommerregen an mir abrinnen zu lassen.
Draussen vor dem dreckigen Fenster sehen wir abgeerntete Reisfelder und Nebel. Später noch etwas Gestrüpp – und dann die eingestürzte Morandi-Brücke. Jetzt ist es nicht mehr weit bis Genova Principe. Trotz allem war es eine sehr angenehme Fahrt.
Es ist wolkig und winterlich kühl. Wir schlendern durch die Gassen in Richtung Hafen. Am Horizont sieht man einen Hoffnungsschimmer, doch schon kurze Zeit später ringen dunkelschwarze Wolken die paar Sonnenstrahlen wieder nieder.
Wegen den Feiertagen sind die meisten Geschäfte und Lokale geschlossen. Die Stadt wirkt deshalb ein wenig unterkühlt und auch etwas schäbig. Wir schauen dies und das an. Dann schlendern wir nachhause und futtern unseren mitgebrachten Reiseproviant auf.
Der Wetterbericht prahlt, dass morgen vielleicht manchmal etwas Sonne scheinen könnte.
Wir wohnen in einem Hotel Britannia gleich beim Bahnhof, und gleich vis à vis vom letzten Mal. Denn diesmal ist Frau G. dabei, da wollte ich ein etwas netteres Hotel haben.
Giswil-Luzern-Arth Goldau: Zentralbahn/SBB, sFr. 22.80
Arth Goldau-Milano Centrale: SBB EuroCity 13, € 29.-
Milano-Genova Piazza Principe: Trenitalia Intercity 665, € 19.90
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