Unsere Tagesetappen werden immer kürzer. Wenn das so weitergeht, kommen wir nicht vor Weihnachten nachhause. Also geben wir Vollgas, wir wollen an die Ardèche.
Die Ardèche ist eigentlich ein ganz gewöhnlicher Bach. Hätte er sich nicht spektakulär durch die Berge gefressen, würde ihn kaum jemand beachten. Aber eben, die gut 30 Kilometer lange Schlucht zwischen Vallon-Pont-d'Arc und Saint-Martin-d'Ardèche ist schon toll.
Zudem ist die Schlucht bei Kanuten sehr beliebt. Böse Zungen behaupten, im Sommer könne man trockenen Fusses den Fluss überqueren: Von Kanu zu Kanu! Wir sehen bloss ein einziges.
Die Hängebrücke in Saint-Martin-d'Ardèche ist schon über hundert Jahre alt. Und sie ist relativ schmal, nicht viel über zwei Meter breit! Wir passen grad so zwischen den Pfeilern durch...
Wir übernachten in Aiguèze, direkt gegenüber von Saint-Martin-d'Ardèche. Aiguèze ist ein wunderbares mittelalterliches Dörflein, auf einem Felsen hoch über dem Fluss. Enge Gassen und ein Burgturm.
Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
1. November 2011
31. Oktober 2011
Frankreich: Römer und Gummibärchen
Heute morgen ist es wolkig. Und später soll es sogar noch regnen, droht der Wetterbericht. Wir wollen drum noch gschwind den „Pont du Gard“ heimsuchen, bevor es nässt. Frau G. war noch nie da und müsste, wie ich finde, dieses Meisterwerk der römischen Baukunst unbedingt sehen.
Der „Pont du Gard“ ist bestimmt das bekannteste römische Aquädukt. Es war einst ein Teil der Wasserleitung von Uzés nach Nîmes. Grandios und fast 50 Meter hoch über den Fluss Gardon. Gebaut aus mächtigen Kalkstein-Blöcken. Ohne Mörtel, bloss aufeinandergeschichtete Steine. Das Aquädukt wurde übrigends nur deswegen gebaut, weil die Römer damals keine grossen Rohre herstellen konnten.
Kurz vor Uzès ist das Bonbon-Museum. Ich bin mir nicht sicher, ob wir uns das anschauen möchten. Der einsetzende Regen erleichter uns dann die Entscheidung. Wir tun es. Schon im Garten ahne ich allerdings, dass wir möglicherweise nicht unbedingt zur Zielgruppe von HARIBO gehören. Das übrige Publikum ist nicht halb so hoch wie wir. In Rudeln kletterten sie auf den Plastikfiguren herum und quicken wie Ferkel. Was soll’s – hinein!
Der Eintritt ins Bonbon-Museum kostet 7 Euro (Ferkel 4). Nicht wenig, ich nehme mir vor, die Ausgaben über reichlich Naschen zu kompensieren. Klappt aber nicht, fast alle Bonbons sind leider hinter Glas.
Also fahren wir hungrig nach Uzès. Ich mag Uzès ganz besonders, für mich ist es mein Lieblingsstädtchen in Südfrankreich. Die Altstadtgassen und die Strassencafés haben es mir angetan. Und die Kathedrale mit ihrem seltsamen runden Turm und der berühmten Orgel. Und das Schloss. Und...
Gleich hinter der Kathedrale lässt es sich wunderbar übernachten. Und Internet empfange ich auch.
Der „Pont du Gard“ ist bestimmt das bekannteste römische Aquädukt. Es war einst ein Teil der Wasserleitung von Uzés nach Nîmes. Grandios und fast 50 Meter hoch über den Fluss Gardon. Gebaut aus mächtigen Kalkstein-Blöcken. Ohne Mörtel, bloss aufeinandergeschichtete Steine. Das Aquädukt wurde übrigends nur deswegen gebaut, weil die Römer damals keine grossen Rohre herstellen konnten.
Kurz vor Uzès ist das Bonbon-Museum. Ich bin mir nicht sicher, ob wir uns das anschauen möchten. Der einsetzende Regen erleichter uns dann die Entscheidung. Wir tun es. Schon im Garten ahne ich allerdings, dass wir möglicherweise nicht unbedingt zur Zielgruppe von HARIBO gehören. Das übrige Publikum ist nicht halb so hoch wie wir. In Rudeln kletterten sie auf den Plastikfiguren herum und quicken wie Ferkel. Was soll’s – hinein!
Der Eintritt ins Bonbon-Museum kostet 7 Euro (Ferkel 4). Nicht wenig, ich nehme mir vor, die Ausgaben über reichlich Naschen zu kompensieren. Klappt aber nicht, fast alle Bonbons sind leider hinter Glas.
Also fahren wir hungrig nach Uzès. Ich mag Uzès ganz besonders, für mich ist es mein Lieblingsstädtchen in Südfrankreich. Die Altstadtgassen und die Strassencafés haben es mir angetan. Und die Kathedrale mit ihrem seltsamen runden Turm und der berühmten Orgel. Und das Schloss. Und...
Gleich hinter der Kathedrale lässt es sich wunderbar übernachten. Und Internet empfange ich auch.
30. Oktober 2011
29. Oktober 2011
Frankreich: indische Pasteten - wäääh
Das Städtchen Pézenas ist berühmt für die „Petits pâtés“; kleine Pastetchen mit einer orientalischen Füllung. Und wegen diesen sind wir neulich extra hingefahren. Nicht dass ihr jetzt denkt, ich sei verfressen! Nein, nein - mir geht es natürlich bloss um die französische Esskultur.
Der Volksmund berichtet, die gefüllten „Petits pâtés de Pézenas“ seien im 18. Jahrhundert von einem englischen Lord hierher gebracht worden. Er war auf der Rückreise von Indien und rastete hier. Sein indischer Koch servierte ihm solche Küchlein. Aus Dankbarkeit hinterliess er seinen französischen Berufsgenossen das Rezept. Die passten es dann leider den lokalen Gegebenheiten an! Das Resultat ist - öhm - merkwürdig. Keinesfalls indisch...
Das Beste an den Pastetchen ist, dass sie so klein sind! Denn der Teig ist lederartig und die Füllung eine Mischung aus gebratenem Schaffleisch und Zuckersirup.
Ich kann mir gut vorstellen, weshalb der indische Koch sein Mutterland verlassen musste...
Der Volksmund berichtet, die gefüllten „Petits pâtés de Pézenas“ seien im 18. Jahrhundert von einem englischen Lord hierher gebracht worden. Er war auf der Rückreise von Indien und rastete hier. Sein indischer Koch servierte ihm solche Küchlein. Aus Dankbarkeit hinterliess er seinen französischen Berufsgenossen das Rezept. Die passten es dann leider den lokalen Gegebenheiten an! Das Resultat ist - öhm - merkwürdig. Keinesfalls indisch...
Das Beste an den Pastetchen ist, dass sie so klein sind! Denn der Teig ist lederartig und die Füllung eine Mischung aus gebratenem Schaffleisch und Zuckersirup.
Ich kann mir gut vorstellen, weshalb der indische Koch sein Mutterland verlassen musste...
28. Oktober 2011
Frankreich: Avignon von allen Seiten
Wir in Avignon. Hinter den stämmigen Mauern wohnten einst ein Dutzend Päpste. Also - nicht miteinender; nacheinander! Im 14. Jahrhundert. Heute sind da stattdessen bloss noch Museen untergebracht.
Wir schlendern etwas durch die Gärten auf dem Papsthügel und schauen von oben auf die berühmte Brücke hinab. Bevor die Sonne untergeht machen wir noch gschwind einen kleinen Spaziergang. Schlendern den Strassenrestaurants entlang und schauen den Leuten in ihre Teller. Ich mag aber ganz besonders die kleineren Gassen weiter hinten, die mit den vietnamesischen Restaurants und den afrikanischen Friseuren...
Von unserem Lieblings-Bänkli an der Rhone schauen wir dem Sonnenuntergang zu. Die aufziehenden Wolken dämpfen leider ein wenig das erhoffte Spektakel. Aber es ist trotzdem sauromantisch. So schööön.
Und: Das auf dem Bänkli sind NICHT wir!
Wie jedesmal wohnen wir auf dem legendären Camping „Bagatelle“. Der liegt auf der Rhone-Insel „Île de la Barthelasse“, direkt gegenüber der Altstadt. Ich mag den Platz eigentlich nicht, aber er liegt nun mal ideal. Der Campingplatz hat zudem seine Eigenarten. Zum Beispiel hat es zwar unzählige Toiletten – aber bloss eine einzige zentrale WC-Papierrolle; und die ist an der Wand gegenüber! Warum?
Und: Das auf dem Bänkli sind NICHT wir!
Wie jedesmal wohnen wir auf dem legendären Camping „Bagatelle“. Der liegt auf der Rhone-Insel „Île de la Barthelasse“, direkt gegenüber der Altstadt. Ich mag den Platz eigentlich nicht, aber er liegt nun mal ideal. Der Campingplatz hat zudem seine Eigenarten. Zum Beispiel hat es zwar unzählige Toiletten – aber bloss eine einzige zentrale WC-Papierrolle; und die ist an der Wand gegenüber! Warum?
27. Oktober 2011
Frankreich: dreimal über die Rhone
Heute Morgen hat es Nebel über der Camargue. Die Sonne scheint bleich und müde. Also fahren wir weiter.
Die Rhone sieht hier unten, so kurz bevor sie im Meer versinkt, aus wie ein See. Vielleicht kein breiter See, aber ein seeehr langer. Wir löhnen der Autofähre 5 Euro und dafür fähret sie uns ans andere Ufer hinüber. Ab nun geht es nordwärts. Heimwärts.
Unterwegs machen wir einen kleinen Abstecher zum römischen Aquädukten von Barbegal. Eigentlich sind es zwei. Diese verlaufen parallel und kilometerweit nebeneinander durch die Olivenhaine. Die eine versorgte damals Arlés mit Wasser, die andere trieb mehr als ein Dutzend Getreidemühlen an.
In Tarascon überqueren wir schon wieder die Rhone. Diesmal über die Brücke gleich neben der Burg. Unzählige Einschusslöcher in den dicken Mauern beweisen eindrücklich ihre Standfestigkeit.
Ich trete in einen Hundedreck. Egal - hat ja keiner gesehen.
Gegen Abend überqueren wir zum drittenmal die Rhone. Diesmal in Avignon, gleich unterhalb der vielbesungenen „halben“ Brücke. Die heisst eigentlich „Pont Saint Bénézet“ und hatte einst mehr als zwanzig Bögen, heute sind es noch vier.
Die Rhone sieht hier unten, so kurz bevor sie im Meer versinkt, aus wie ein See. Vielleicht kein breiter See, aber ein seeehr langer. Wir löhnen der Autofähre 5 Euro und dafür fähret sie uns ans andere Ufer hinüber. Ab nun geht es nordwärts. Heimwärts.
Unterwegs machen wir einen kleinen Abstecher zum römischen Aquädukten von Barbegal. Eigentlich sind es zwei. Diese verlaufen parallel und kilometerweit nebeneinander durch die Olivenhaine. Die eine versorgte damals Arlés mit Wasser, die andere trieb mehr als ein Dutzend Getreidemühlen an.
In Tarascon überqueren wir schon wieder die Rhone. Diesmal über die Brücke gleich neben der Burg. Unzählige Einschusslöcher in den dicken Mauern beweisen eindrücklich ihre Standfestigkeit.
Ich trete in einen Hundedreck. Egal - hat ja keiner gesehen.
Gegen Abend überqueren wir zum drittenmal die Rhone. Diesmal in Avignon, gleich unterhalb der vielbesungenen „halben“ Brücke. Die heisst eigentlich „Pont Saint Bénézet“ und hatte einst mehr als zwanzig Bögen, heute sind es noch vier.
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