Als Zeichen meiner Missbilligung des garstigen Wetters trage ich heute meine Strumpfhosen andersherum. Das Flauschige nach aussen.
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Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
31. Dezember 2014
30. Dezember 2014
der Winter ist manchmal schon ein ganz blöder
Wenn ich eines ums Verrecken nicht leiden kann, dann den Winter. Zumindest seine Ausscheidungen. In der letzten Nacht hat er mir doch tatsächlich grossflächig aufs Auto gespuckt. Zwei Zentimeter Schnee und darunter eine betonharte Eisschicht. Wie ein Eisberg im Polarmeer, fehlen bloss noch die Pinguine und Eisbären.
Wie auch immer; alles tiefgefroren. Die Autoscheiben und auch die Türschlösser. Kratzen und am Schloss herum würgen. Dann noch kurz zum Abtauen fahren - wozu sonst sind denn hier so viele Tunnel gebaut worden. Da drin ist es immer mollig warm. Eisbären-Gefahr gebannt.
29. Dezember 2014
28. Dezember 2014
27. Dezember 2014
ein wunderbares Reisejahr
Dieses Jahr ist demnächst aufgebraucht, das ist dann wohl der richtige Zeitpunkt für einen Jahresrückblick.
Heuer durften wir sogar ein neues Land kennenlernen; Weissrussland. Und wir besuchten zwei für uns neue „Territorien; den Souveräne Malteserorden in Rom und das Britisches Überseegebiet Gibraltar. Aber am beeindrucktesten war unser privater Einblick in den Vatikanstaat.
Was das nächste Reisejahr bringen wird, wissen wir noch nicht. Ende Januar werden wir in Málaga unseren Möbelwagen besuchen und irgendwann im Frühling geht’s hoffentlich noch einmal nach Marokko. Aber für nachher ist noch nichts geplant. Mal schauen, was der Zufall bringt?
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25. Dezember 2014
Kieferhöhlenentzündung und Hackbraten
Weihnachten - ich will es mal so zusammenfassen: Schnudernase, Sandalenfilm, Grindweh, Glockenläuten, Hackbraten,
Schoggi-Mäuse und Sofaschlaf im eigenen Saft. Also im Grossen und Ganzen ganz nette Weihnachtstage.
Vor ich's vergesse, ich wünsche euch allen wunderschöne - öööhm - Festtage.
Vor ich's vergesse, ich wünsche euch allen wunderschöne - öööhm - Festtage.
24. Dezember 2014
wie viele Hamster in einen Wal passen
Im Fernsehen gesehen: Ein ausgewachsener Blauwal wiegt 200 Tonnen - also so viel wie 3‘100 handelsübliche Waschmaschinen. Oder 95‘000 mittelgrosse Hamster. In so eine handelsübliche Waschmaschine gehen knapp 80 mittelgrosse Hamster rein, wenn man drückt.
Ein ausgewachsener Blauwal wiederum frisst jeden Tag dreieinhalb Tonnen, was ziemlich genau 18‘000 mittelgrossen Hamstern entspricht, oder 54 handelsübliche Waschmaschinen. Mit Hamstern drin wären es dann aber einige weniger.
Wenn man sich das so überlegt - schier unglaublich...
Ein ausgewachsener Blauwal wiederum frisst jeden Tag dreieinhalb Tonnen, was ziemlich genau 18‘000 mittelgrossen Hamstern entspricht, oder 54 handelsübliche Waschmaschinen. Mit Hamstern drin wären es dann aber einige weniger.
Wenn man sich das so überlegt - schier unglaublich...
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23. Dezember 2014
bei F1 schmatzt mein Füdli
Am vergangenen Wochenende mussten wir zuerst in den Schwarzwald und dann nach Bern. Dazwischen logierten wir im Elsass. Ich habe auch keine Unkosten gescheut und extra für mich und Frau G. ein Zimmer im noblen „Hotel F1“ gebucht. 31 Euro fürs Doppelzimmer.
F1 heisst eigentlich "Formel 1", spüren tut man aber nichts davon. Die F1-Hotels gibt es in ganz Frankreich und ich wollte schon lange wieder einmal deren Ambiente geniessen. Unseres lag direkt neben der Autobahn und versprühte den Charme einer Autowaschanlage. Oder eines Obdachlosenheimes.
Das Zimmer war recht – öööhm – schlicht und von ausgesprochen herber Eleganz. Alles ausser der Bettwäsche und dem Mülleimer war diebstahlsicher an die Wände geschraubt. Eine riesengrosse und prallgefüllte Minibar fehlte komplett.
Das Klo war auf dem Gang und es reinigte sich nach jedem Gebrauch automatisch selber. Mit dem kleinen Nachteil, dass die Brille danach immer irgendwie nass und klebrig war. Mein Füdli gab sie jeweils bloss widerwillig und schmatzend frei.
Für 2,99 Euro durften wir auch am iss-soviel-du-magst-Frühstück teilnehmen. Es gab Brötchen, Kaffee und Saft, Butter und Aufstrich. Also schlemmten wir ausgiebig und genossen die dargereichten Köstlichkeiten. Gut, ich befürchte, ich bin künftig auf der Schwarzen Liste der Frühstücks-Schädlinge, aber es hat sich gelohnt.
Nicht nur das Frühstück.
F1 heisst eigentlich "Formel 1", spüren tut man aber nichts davon. Die F1-Hotels gibt es in ganz Frankreich und ich wollte schon lange wieder einmal deren Ambiente geniessen. Unseres lag direkt neben der Autobahn und versprühte den Charme einer Autowaschanlage. Oder eines Obdachlosenheimes.
Das Zimmer war recht – öööhm – schlicht und von ausgesprochen herber Eleganz. Alles ausser der Bettwäsche und dem Mülleimer war diebstahlsicher an die Wände geschraubt. Eine riesengrosse und prallgefüllte Minibar fehlte komplett.
Das Klo war auf dem Gang und es reinigte sich nach jedem Gebrauch automatisch selber. Mit dem kleinen Nachteil, dass die Brille danach immer irgendwie nass und klebrig war. Mein Füdli gab sie jeweils bloss widerwillig und schmatzend frei.
Für 2,99 Euro durften wir auch am iss-soviel-du-magst-Frühstück teilnehmen. Es gab Brötchen, Kaffee und Saft, Butter und Aufstrich. Also schlemmten wir ausgiebig und genossen die dargereichten Köstlichkeiten. Gut, ich befürchte, ich bin künftig auf der Schwarzen Liste der Frühstücks-Schädlinge, aber es hat sich gelohnt.
Nicht nur das Frühstück.
22. Dezember 2014
20. Dezember 2014
Wort der Woche
"Koran-Utang"
... ab und zu muss ich einfach meinem Ärger freien Lauf lassen. Psycho-Hygiene, odr so...
... ab und zu muss ich einfach meinem Ärger freien Lauf lassen. Psycho-Hygiene, odr so...
19. Dezember 2014
eine Mädchen, ein Pony, ein Geschenk
Gestern Nachmittag habe ich mein neunjähriges Nachbarmädchen sehr glücklich gemacht. Ich habe ihm gaaanz fest versprochen, dass es zu Weihnachten sein eigenes Pony bekommt. Ein wunderhübsches mit einer schneeweisser Mähne und einer rosa Steppdecke unter dem Sattel. Und einen tollen Reithelm mit einem ganau so rosa Überzug dazu. Ganzgaaanz sicher.
Jetzt hoff ich bloss, die Eltern enttäuschen das Kind nicht.
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Jetzt hoff ich bloss, die Eltern enttäuschen das Kind nicht.
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18. Dezember 2014
Atombunker gefunden
Auf der Suche nach Stechpalmen und vergleichbarem Weihnachtsgrünzeug stolperte ich neulich über einen Armeebunker. Viel war nicht zu sehen, denn er liegt tief im Boden. Einzig die zwei Zugänge und dazwischen fünf Notausgänge konnte ich ausmachen.
Es ist ein ASU (Atomschutz-Unterstand) aus den frühen 1960-er Jahren. Damals fürchtete man sich vor der Sowjetunion und wollte vorbereitet, falls die vorbeikommen würde.
Die ASU bestehen aus vorfabrizierten Betonelementen, die einige Meter tief eingegraben sind. Die Zugänge sind normalerweise bodeneben, bei diesem hier sind sie wegen der Überschwemmungsgefahr etwas angehoben und mit einem netten Vierfrucht-Dekor bepinselt.
Fünf Notausgänge bedeutet fünf Schutzräume, also Platz für sechzig AdA (Angehörige der Armee). Die runden Deckel sind im Waldboden kaum zu finden. Dafür finde ich noch den FAK (Feldanschlusskasten). Hier konnten allerhand Funkantennen und Telefonleitungen angestöpselt werden, um mit den Leuten im Erdreich zu reden.
Damals wurden tausende solcher ASU gebaut, doch seit dem Ende des Kalten Krieges sind viele überflüssig und verschlossen. Dieser hier diente damals als Kommandoposten.
Es ist ein ASU (Atomschutz-Unterstand) aus den frühen 1960-er Jahren. Damals fürchtete man sich vor der Sowjetunion und wollte vorbereitet, falls die vorbeikommen würde.
Die ASU bestehen aus vorfabrizierten Betonelementen, die einige Meter tief eingegraben sind. Die Zugänge sind normalerweise bodeneben, bei diesem hier sind sie wegen der Überschwemmungsgefahr etwas angehoben und mit einem netten Vierfrucht-Dekor bepinselt.
Fünf Notausgänge bedeutet fünf Schutzräume, also Platz für sechzig AdA (Angehörige der Armee). Die runden Deckel sind im Waldboden kaum zu finden. Dafür finde ich noch den FAK (Feldanschlusskasten). Hier konnten allerhand Funkantennen und Telefonleitungen angestöpselt werden, um mit den Leuten im Erdreich zu reden.
Damals wurden tausende solcher ASU gebaut, doch seit dem Ende des Kalten Krieges sind viele überflüssig und verschlossen. Dieser hier diente damals als Kommandoposten.
17. Dezember 2014
das hat die Schweiz 2014 gegoogelt
Gestern las ich in der Zeitung die Liste der zehn meistgesuchten Google-Begriffe in der Schweiz. Ich habe mal nachgegoogelt, was sich dahinter verbirgt?
Hier die Liste:
1. WM 2014 – brasilianischer Mitternachtsfussball im Fernsehen, Sepp Blatter schwitzte Freudentränen.
2. iPhone 6 – chinesisches Telefon der Firma „Hon Hai Precision Industry Co“, um zu telefonieren muss man sein Ohr ganz fest aufs Glas pressen.
3. Michael Schumacher – wollte beim skifahren mit dem Kopf durch die Wand, leidet seither an „Momente des Bewusstseins und des Erwachens“
4. Robin Williams – viele haben sich zu früh gefreut, tot ist der andere Kopfschüttler.
5. Conchita Wurst – ein Österreicher mit einem seltsamen Bärtchen erobert die Welt; schon wieder!
6. Ebola – ein Fluss im Kongo, wo damals Ärzte diese Viren gefunden haben. Heute sind die Viren in Westafrika und die Ärzte sicherheitshalber in Plastik eingepackt.
7. Sotschi – subtropisches Wintersportparadies im Fernsehen und in Russland, Wladimir Putin schwitzte Freudentränen.
8. Jennifer Lawrence – dämlich kichernder Blondschopf und Nebendarstellerin in kopflosen Ami-Filmen.
9. Netflix – wer diese kopflosen Ami-Filme kostenpflichtig anschauen will, ist hier goldrichtig.
10. Nabilla Benattia – „roter-Teppich-Schlampe“ mit zwei prallen Drüsen und ausgerechnet eine Schweizerin.
Hier die Liste:
1. WM 2014 – brasilianischer Mitternachtsfussball im Fernsehen, Sepp Blatter schwitzte Freudentränen.
2. iPhone 6 – chinesisches Telefon der Firma „Hon Hai Precision Industry Co“, um zu telefonieren muss man sein Ohr ganz fest aufs Glas pressen.
3. Michael Schumacher – wollte beim skifahren mit dem Kopf durch die Wand, leidet seither an „Momente des Bewusstseins und des Erwachens“
4. Robin Williams – viele haben sich zu früh gefreut, tot ist der andere Kopfschüttler.
5. Conchita Wurst – ein Österreicher mit einem seltsamen Bärtchen erobert die Welt; schon wieder!
6. Ebola – ein Fluss im Kongo, wo damals Ärzte diese Viren gefunden haben. Heute sind die Viren in Westafrika und die Ärzte sicherheitshalber in Plastik eingepackt.
7. Sotschi – subtropisches Wintersportparadies im Fernsehen und in Russland, Wladimir Putin schwitzte Freudentränen.
8. Jennifer Lawrence – dämlich kichernder Blondschopf und Nebendarstellerin in kopflosen Ami-Filmen.
9. Netflix – wer diese kopflosen Ami-Filme kostenpflichtig anschauen will, ist hier goldrichtig.
10. Nabilla Benattia – „roter-Teppich-Schlampe“ mit zwei prallen Drüsen und ausgerechnet eine Schweizerin.
16. Dezember 2014
der Aff ist ein Indianer – und in Luzern
Ganz unscharf erinnerte ich mich daran; dass an der Jesuitenkirche ein Affe abgebildet sei. Also beäugten wir die Sandsteinfiguren an der Fassade und suchten den Affen. Und dann sahen wir ihn: Kein Aff, sondern ein Indianer ist dargestellt. Direkt über dem Haupteingang.
Ein Indianer mit Federschmuck und Lendenschurz kniet neben einem Riesen in Frauenkleidern. Warum?
Als damals vor 350 Jahren die Jesuitenkirche gebaut wurde, war grad kürzlich dieser Franz Xaver heiliggesprochen worden. Der F. X. war vorher als Missionar in Indien unterwegs und taufte unzählige Inder. Und deshalb ernannten die Luzerner diesen Heiligen Franz Xaver zum Kirchenpatron und meisselten ihn in Sandstein. Gut, der Tauf-Inder sieht aus wie ein Indianer. Aber solche Kleinigkeiten verwirrte auch schon den Kolumbus, als er nach Indien segelte.
Ein Indianer mit Federschmuck und Lendenschurz kniet neben einem Riesen in Frauenkleidern. Warum?
Als damals vor 350 Jahren die Jesuitenkirche gebaut wurde, war grad kürzlich dieser Franz Xaver heiliggesprochen worden. Der F. X. war vorher als Missionar in Indien unterwegs und taufte unzählige Inder. Und deshalb ernannten die Luzerner diesen Heiligen Franz Xaver zum Kirchenpatron und meisselten ihn in Sandstein. Gut, der Tauf-Inder sieht aus wie ein Indianer. Aber solche Kleinigkeiten verwirrte auch schon den Kolumbus, als er nach Indien segelte.
15. Dezember 2014
ein Esel und ein Ochs am Weihnachtsmarkt
«…du musst mitkommen» sagt Frau G. «der Mann von der Namu kommt auch». Da blieb mir wohl nichts anderes übrig und ich besuchte den Weihnachtsmarkt in Luzern. Da war es wie immer. Eisiger Luft zog durch die Gassen und es roch süsslich und nach Wintermänteln. Und nach Glühwein. Ausser einer Salami kaufte ich nix.
Als wir Mannen so hinter den Frauen her schlurfe, dämmerte es mir aufs Mal. Wir beiden sind Opfer eines hinterlistigen Komplotts. Ich bin ja nur mitgegangen, weil der Mann von der Namu auch mitkommt. Und er, wie er mir jetzt gesteht, nur weil ich ja auch mitkomme. Die Frauen haben unsere Gutmütigkeit schamlos ausgenutzt und uns beide aufs Ärgste missbraucht. Schlimm so was, schlimmschlimmschlimm.
Als wir Mannen so hinter den Frauen her schlurfe, dämmerte es mir aufs Mal. Wir beiden sind Opfer eines hinterlistigen Komplotts. Ich bin ja nur mitgegangen, weil der Mann von der Namu auch mitkommt. Und er, wie er mir jetzt gesteht, nur weil ich ja auch mitkomme. Die Frauen haben unsere Gutmütigkeit schamlos ausgenutzt und uns beide aufs Ärgste missbraucht. Schlimm so was, schlimmschlimmschlimm.
13. Dezember 2014
12. Dezember 2014
Weihnachtsmännernationalmannschaft
11. Dezember 2014
meineid stotzig
Damals, als die Berge erfunden wurden, beschenkte man uns mit steilen. Beim Strassenbau erwies sich das als eher ungünstig, dieStrassen sind nun auch dementsprechend steil. Sehr steil.
Die Alte Mörlistrasse in Giswil ist 28% steil. Das ist immerhin doppelt so steil wie eine Tiefgaragenrampe! Es gibt sogar Ausflügler, die kommen extra deswegen hin. Gut – ich; aber immerhin.
Die Alte Mörlistrasse in Giswil ist 28% steil. Das ist immerhin doppelt so steil wie eine Tiefgaragenrampe! Es gibt sogar Ausflügler, die kommen extra deswegen hin. Gut – ich; aber immerhin.
10. Dezember 2014
Kofferauktion - und das war drin
Manche haben es wohl schon geahnt; es waren keine
Millionen-Schätze in meinem Auktions-Koffer! Eher ein Sammelsurium mehr oder
weniger interessanter Sachen. Und das war drin:
+ vier Flaschen orientalisches Parfum, Geschmacksrichtung nuttig-fruchtig
+ ein Doppelpack Stahlwatte für die Küche
+ zwei Flaschen Herrenparfüm, Marke „ralf moeller“ und „chanel“
+ vier verschiedene originalverpackte Hemden
+ sechs Handseifen der Marke „Cien“
+ zwei orientalische Hemden, eines beige, eines zitronengelb
+ vier Buntfaltenhosen, Modell anatolische Bauernhochzeit
+ ein schwarzer Tschador mit dem Aufdruck „cha()nel“
+ ein bodenlanges Samtkleid mit Wildkatzendekor
+ ein grauer Pullover mit Rautenmuster, Modell englischer
Lord
+ zwölf nagelneue Küchenschwämme, gelb-grün
+ einige neue Unterhosen der Marke „Don“
+ einige enge T-Shirts mit schreiendem Aufdruck
+ zahlreiche Packungen mit Make-up Zeug
+ eine schöne Damen-Handtasche aus Leder
+ achtzehn Packungen Papiertaschentücher „Floralys“
+ dazu noch einige Schals und Tücher
kein Geld, kein Gold, nichts zu Essen.
9. Dezember 2014
Kofferauktion: Maul- und Clownseuche
Koffer-Auktionen kannte ich bis jetzt bloss aus dem Fernsehen. Am letzten Samstag besuchten wir selber eine; in Freiburg im Breisgau. Die Lufthansa liess hier etwa 400 Koffern versteigern. Ich besorge mir eine Bieternummer, bekomme die 13.
Punkt zwölf betrat der Auktionator die Bühne. Er trägt einen rotschwarzgelb-karierten Anzug und eine Clown-Mütze. Und er verbreitete sogleich gute Laune. Dann der ersten Koffer. Der Auktionator-Clown plapperte los wie ein Maschinengewehr. Zwei-drei-vier-fünf-zehn-fünfzig Euro. In wenigen Sekunden feuert er die Gebote auf achtzig Euro hoch. Zuschlag. Und weiter, der nächste Koffer. Höllentempo. Er rattert pro Minute zwei Koffern durch!
Ich ersteigere einen Fotoapparat und so einen Kindle-Dings, damit ich meine Bücher auch mal lesen kann. Neben zahllosen Koffern sind auch viele andere Fundgegenstände im Angebot: Ein Surfbrett, ein Rollstuhl, ein Heizlüfter und dickes Bündel Schirme. Und eine ganze Palette Kinderwagen, bestimmt fünfzig Stück. Dazu Überraschungspakete und Kartonschachteln voller Brillen, Mützen oder Schals.
Irgendwann ergattert Frau G. einen prallen Rucksack. Ich werde dauernd überboten, doch dann kommt der Koffer 376, der zweitletzte für heute. Ein dunkler Rollkoffer, leicht staubig aber sonst intakt. Die Gebote klettern blitzschnell hoch, doch ich bleibe dran, lasse nicht locker und – der Koffer gehört mir!
Morgen erzähle ich dann, was drin war. Millionenschatz oder verschwitzte Fussballer-Unterhosen.
Bild: chilli-freiburg.de |
Ich ersteigere einen Fotoapparat und so einen Kindle-Dings, damit ich meine Bücher auch mal lesen kann. Neben zahllosen Koffern sind auch viele andere Fundgegenstände im Angebot: Ein Surfbrett, ein Rollstuhl, ein Heizlüfter und dickes Bündel Schirme. Und eine ganze Palette Kinderwagen, bestimmt fünfzig Stück. Dazu Überraschungspakete und Kartonschachteln voller Brillen, Mützen oder Schals.
Irgendwann ergattert Frau G. einen prallen Rucksack. Ich werde dauernd überboten, doch dann kommt der Koffer 376, der zweitletzte für heute. Ein dunkler Rollkoffer, leicht staubig aber sonst intakt. Die Gebote klettern blitzschnell hoch, doch ich bleibe dran, lasse nicht locker und – der Koffer gehört mir!
Morgen erzähle ich dann, was drin war. Millionenschatz oder verschwitzte Fussballer-Unterhosen.
8. Dezember 2014
Heute ist Maria Spreitenbach
Heute sind wir Innerschweizer wieder äusserst katholisch. Feiertag; Maria Empfängnis. Feiertag bedeutet vor allem freier Tag.
Traditionell wallfahren wir an solchen Feiertagen ins protestantische und darum werktätige Unterland. Aber nicht etwa, weil wir plötzliche eine Zuneigung zu unseren Miteidgenossen verspüren. Nein, einzig wegen der Tatsache, dass dort die Geschäfte auf haben. Wir nennen solche katholischen Feiertage darum auch „Maria Spreitenbach“; benannt nach dem ersten Shoppingcenter in der Schweiz, dem Shoppi Tivoli Spreitenbach...
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Traditionell wallfahren wir an solchen Feiertagen ins protestantische und darum werktätige Unterland. Aber nicht etwa, weil wir plötzliche eine Zuneigung zu unseren Miteidgenossen verspüren. Nein, einzig wegen der Tatsache, dass dort die Geschäfte auf haben. Wir nennen solche katholischen Feiertage darum auch „Maria Spreitenbach“; benannt nach dem ersten Shoppingcenter in der Schweiz, dem Shoppi Tivoli Spreitenbach...
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6. Dezember 2014
Talentvielfalt
Ich bin nicht nur ein schnüggeliges Kerlchen, ich kann auch ganz gut Griti-Bänz - essen.
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5. Dezember 2014
schafäugige Buben haben Durst
Neulich. Draussen ist kaltnasses Spätherbst-Frühwinter-Wetter und viertel nach zwölf. Vor mir an der Kasse im Dorfladen zwei schlaksige Jungs mit Hipstermützen und Pickeln. Auf dem Band liegen ihre Einkäufe - zwei Wurstbrote und sechs Dosen Bier.
Ich stelle mir vor, wie sie auf dem Pausenplatz stehen. In der einen Hand das Wurstbrot, in der andern die Bierdose. Dann schnarrt die Pausenglocke. Sie drücken die Zigarette aus, werfen die leeren Dosen ins Ziergebüsch und schlurfen ins Schulzimmer.
Doch dann sagt die Kassenfrau; «Bier erst mit 16». Die Beiden gucken schafäugig, nicken brav und zotteln davon. Den heutigen Unterricht müssen sie wohl durstig erdulden.
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Ich stelle mir vor, wie sie auf dem Pausenplatz stehen. In der einen Hand das Wurstbrot, in der andern die Bierdose. Dann schnarrt die Pausenglocke. Sie drücken die Zigarette aus, werfen die leeren Dosen ins Ziergebüsch und schlurfen ins Schulzimmer.
Doch dann sagt die Kassenfrau; «Bier erst mit 16». Die Beiden gucken schafäugig, nicken brav und zotteln davon. Den heutigen Unterricht müssen sie wohl durstig erdulden.
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4. Dezember 2014
ein Ffffffffrosch
In Australien gibt es doch diese Riesenkröten; so gross wie aufgeblasene Gummistiefel oder mollige Säuglinge.
Darüber können wir hier nur müde schmunzeln. Bei uns sind die Frösche so gross wie ein Smart. Mindestens...
Darüber können wir hier nur müde schmunzeln. Bei uns sind die Frösche so gross wie ein Smart. Mindestens...
3. Dezember 2014
Weihnachtszauber mit Senf
Schon auf dem Parkplatz bedauerte ich die Idee mit dem Weihnachtsmarkt. Aber jetzt ist es zu spät, also würge ich das Auto in eine Parklücke und geniesse. Beiderseits der Strasse stehen Marktstände mit Lichtgirlanden und frierende Frauen dahinter. Mit den Händen tief in den Manteltaschen warten sie auf Kundschaft. Auf den Tischen davor stapeln sich allerlei Krimskrams. Gestricktes, Gehäkeltes, Geschnitztes, Gebasteltes. Viel totes Holz mit Sternen und Engeln aus Gips. Moos mit Kerzen. Überhaupt hat es viele Kerzen. Kerzen mit aufgeklebtem Glitzerglimmer-Zeugs und solche mit tapferer Bemalung. Manche gross wie ein Elefanten-Zäpfchens.
Als Abschluss dieses beschaulichen Advent-Nachmittags überraschte ich Frau G. noch eine Weihnachts-Nascherei. Dann klebe ich den Kartonteller an ein Schaufenster und wir gehen nachhause. War schön. Und sooo romantisch.
Als Abschluss dieses beschaulichen Advent-Nachmittags überraschte ich Frau G. noch eine Weihnachts-Nascherei. Dann klebe ich den Kartonteller an ein Schaufenster und wir gehen nachhause. War schön. Und sooo romantisch.
2. Dezember 2014
Weltrekordrenner
Da flitzt etwas auf dem Flugplatz Alpnach herum, das musste ich mir aus der Nähe ansehen. Also gingen wir hin – ein Rennauto. Das Ding heisst „Grimsel“ und ist ein Elektro-Renner. Damit wurde erst kürzlich ein Weltrekord gefahren: Von 0 auf 100 km/h unter 1,8 Sekunden!
Das Rennauto wurde vom Formula-Student-Team des „Akademischen Motorsportvereins Zürich“, vor allem Studenten der ETH Zürich und Hochschule Luzern, entwickelt und gebaut. Es besteht hauptsächlich aus Kunststoff und war dieses Jahr sehr erfolgreich unterwegs. Achtmal hat es bei verschiedenen Rennen gewonnen.
Das Auto mag ja unschön ausschauen, ist aber enorm schnell. Und technisch äusserst raffiniert. Es wird von vier Elektromotoren mit je 50 PS angetrieben. In jedem Rad einen, also Allradantrieb. Die Motoren sind zugleich auch ein Teil der Aufhängung und werden einzeln elektronisch geregelt und sin so auch gleich Traktionskontrolle, Differenzial und Stabilitätssystem.
Der Renner schiesst los wie eine Rakete und erreicht schon nach dreissig Metern Tempo 100. In der Kurve klebt er richtig auf dem Asphalt. Extrem – so etwas habe ich noch nie gesehen. Und dabei fahren sie die heutigen Tests bloss mit halber Kraft.
Das Rennauto wurde vom Formula-Student-Team des „Akademischen Motorsportvereins Zürich“, vor allem Studenten der ETH Zürich und Hochschule Luzern, entwickelt und gebaut. Es besteht hauptsächlich aus Kunststoff und war dieses Jahr sehr erfolgreich unterwegs. Achtmal hat es bei verschiedenen Rennen gewonnen.
Das Auto mag ja unschön ausschauen, ist aber enorm schnell. Und technisch äusserst raffiniert. Es wird von vier Elektromotoren mit je 50 PS angetrieben. In jedem Rad einen, also Allradantrieb. Die Motoren sind zugleich auch ein Teil der Aufhängung und werden einzeln elektronisch geregelt und sin so auch gleich Traktionskontrolle, Differenzial und Stabilitätssystem.
Der Renner schiesst los wie eine Rakete und erreicht schon nach dreissig Metern Tempo 100. In der Kurve klebt er richtig auf dem Asphalt. Extrem – so etwas habe ich noch nie gesehen. Und dabei fahren sie die heutigen Tests bloss mit halber Kraft.
1. Dezember 2014
Adventskranz selber machen
Neulich, also eigentlich war’s gestern, habe ich Frau G. mit
einem selbergemachten Adventkranz überrascht. Und sie war – öööhm – überrascht.
Bei sowas kommt es ja nicht aufs Materielle an, sondern
vielmehr auf die Gedanken dahinter. Auf Romantik, Besinnung und Gefühle, und
so.
29. November 2014
ich bin partieller Vegetarier
Als kleiner Bub musste ich immer von allem essen. Das ist mir geblieben, auch heute noch esse ich alles. Ich bin omnivor, wie ein Wildschwein. Gut, bei den Tieren esse ich keine Innereien; nur die Rinde. Und auch nichts von der Peripherie. Also keine Füsse, Schwänze und Köpfe. Beim Gemüse aber schon.
Gut zu wissen, sollte euch mal irgendwer danach fragen.
Gut zu wissen, sollte euch mal irgendwer danach fragen.
28. November 2014
den Buddha ans Kreuz nageln
Meine Nachbarn sind serbokroatische Albaner aus Bosnien, odr so. Keine Ahnung was für eine Religion die haben, aber was sie haben ist so ein kleiner Weihnachtsmann der am Balkon herum ungeziefert.
In solch interreligiösen Fragen bin ich immer etwas ratlos. Ich überlege mir nun, ob ich bei mir einen kleinen Propheten Mohammed ans Geländer knüpfen soll?
In solch interreligiösen Fragen bin ich immer etwas ratlos. Ich überlege mir nun, ob ich bei mir einen kleinen Propheten Mohammed ans Geländer knüpfen soll?
27. November 2014
mein Büffel in Ungarn
Seit vielen Jahren liegt bei mir ein altes Lokschild herum; „MÁV 424,309“. Wie man unschwer erkennen kann, das Schild einer ungarischen Lokomotive der Baureihe 424. Mehr wusste ich bisher nicht, jetzt habe ich mal im Internet nachgeschaut.
Meine Dampflok „309“ wurde liebevoll „Bivaly“ (Büffel) genannt und fuhr von September 1956 bis Dezember 1982 kreuz und quer durch Volksrepublik Ungarn. Seither steht sie neben dem Bahnhof Nagykanizsa auf einem Sockel und gammelt vor sich hin. Letztes Jahr wurde sie renoviert – so erzählt es mir das Internet.
Auf GoogleEarth (n46.4429, e16.9869) kann man sie sogar sehen. Bunt aufgehübscht steht sie am Bahnhofplatz und wartet auf Freier.
Vielleicht sollte ich mal nach Nagykanizsa reisen und sie mir aus der Nähe anschauen? Und dann könnte ich ja auch gleich ihr altes Lokschild vorbei bringen.
Meine Dampflok „309“ wurde liebevoll „Bivaly“ (Büffel) genannt und fuhr von September 1956 bis Dezember 1982 kreuz und quer durch Volksrepublik Ungarn. Seither steht sie neben dem Bahnhof Nagykanizsa auf einem Sockel und gammelt vor sich hin. Letztes Jahr wurde sie renoviert – so erzählt es mir das Internet.
Auf GoogleEarth (n46.4429, e16.9869) kann man sie sogar sehen. Bunt aufgehübscht steht sie am Bahnhofplatz und wartet auf Freier.
Vielleicht sollte ich mal nach Nagykanizsa reisen und sie mir aus der Nähe anschauen? Und dann könnte ich ja auch gleich ihr altes Lokschild vorbei bringen.
25. November 2014
Marchstein im Kernwald
Der Kanton Obwalden ist weit über 700 Jahre alt. Seine Grenzen haben sich nie verändert, denn sie laufen meist über die Bergkämme. Einzig die Grenze zum Kanton Nidwalden geht quer durchs Tal. Mangels unverrückbarer Bergkrete musste man hier die Grenze mit Marchsteinen markieren.
Der "Drimarchenstein" ist der älteste und steht nun schon fünfhundert Jahre mitten im Kernwald. Auf der Nordseite zeigt er das nidwaldner Wappen mit dem Doppelschlüssel; auf der Südseite das alte obwaldner Wappen noch ohne den Schlüssel. Und die Jahreszahlen 1504 und 1934.
Neulich waren wir wieder einmal da. Er auch.
Der "Drimarchenstein" ist der älteste und steht nun schon fünfhundert Jahre mitten im Kernwald. Auf der Nordseite zeigt er das nidwaldner Wappen mit dem Doppelschlüssel; auf der Südseite das alte obwaldner Wappen noch ohne den Schlüssel. Und die Jahreszahlen 1504 und 1934.
Neulich waren wir wieder einmal da. Er auch.
24. November 2014
Hilferuf von Häuptling zahmer Molch
Neulich erwachte ich früh. Draussen dämmerte es ganz langsam
und mir war fad. Ich betrachtete ausgiebig die Decke, aber ohne die Brille
konnte ich sie nur verschwommen sehen. Was sie aber auch wesentlich hübscher
aussehen liess.
Wie dem auch sei. Ich hatte grad nichts zu denken und grübelte darüber nach, wie das mit den Rauchzeichen der Indianer eigentlich geht. Wie rauchzeichnet ein Indianer zum Beispiel: „mein Zelt brennt, schickt die Feuerwehr!“?
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22. November 2014
ich sag mal grrrmpff
Am See habe ich neulich beobachtet; das wenn man da Brot ins Wasser wirft, fallen die Möwen vom Himmel.
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21. November 2014
Umfall auf dem Markusplatz
Der Markusturm ist das Wahrzeichen von Venedig. Der mittelalterliche Turm ist fast hundert Meter hoch und weit über tausend Jahre alt – wäre er 1902 nicht eingestürzt.
Dass der „Campanile di San Marco“ todkrank ist, wusste man damals schon länger. Faustbreite Risse erinnerten an die zahlreiche Blitzeinschläge, Erdbeben und Umbauten. Im Sommer 1902 spitzte sich die Lage zu und am Vormittag des 14. Juli sackte der Turm einfach in sich zusammen. Übrig blieben ein haushoher Schuttberg und erstaunte Passanten.
Schon ein Jahr später begann man mit dem Bau des neuen Markusturms; einer Rekonstruktion des alten Turmes. Die alten Fundamente wurden verstärkt und konnten so weiterverwendet werden. 15‘000 Tonnen Beton sollten den Backsteinturm diesmal robuster machen. Im Frühling 1912 war der Markusturm fertig.
Die tausendjährigen Fundamente waren aber dem neuen Turm nicht mehr gewachsen. Schon bald zeigten sich erste Schäden. Vor einigen Jahren mussten sie verstärkt werden. Jetzt steht er wieder stabil da und lässt sich von den Touristenscharen begaffen.
Dass der „Campanile di San Marco“ todkrank ist, wusste man damals schon länger. Faustbreite Risse erinnerten an die zahlreiche Blitzeinschläge, Erdbeben und Umbauten. Im Sommer 1902 spitzte sich die Lage zu und am Vormittag des 14. Juli sackte der Turm einfach in sich zusammen. Übrig blieben ein haushoher Schuttberg und erstaunte Passanten.
Schon ein Jahr später begann man mit dem Bau des neuen Markusturms; einer Rekonstruktion des alten Turmes. Die alten Fundamente wurden verstärkt und konnten so weiterverwendet werden. 15‘000 Tonnen Beton sollten den Backsteinturm diesmal robuster machen. Im Frühling 1912 war der Markusturm fertig.
Die tausendjährigen Fundamente waren aber dem neuen Turm nicht mehr gewachsen. Schon bald zeigten sich erste Schäden. Vor einigen Jahren mussten sie verstärkt werden. Jetzt steht er wieder stabil da und lässt sich von den Touristenscharen begaffen.
20. November 2014
die letzte Dampflok Marokkos
Vor der Bahndirektion in Rabat Agdal steht eine Dampflok im Garten. Eine mit einer ganz interessanten Vergangenheit.
Diese Lokomotive wurde 1942 von Henschel in Kassel, als eine von zehn Stück, für die Peking-Mukden-Bahn in China gebaut. Als sie versandbereit war, besetzte die japanische Armee China und die Lieferung wurde hinfällig. Die verpackten Lokomotiven gingen als Kriegsloks ins besetzte Frankreich. Doch dann wendete sich die Lage in Frankreich und die Wehrmacht ging unter. Nach dem Krieg lagen die immer noch demontierten Loks im Hafen von Bordeaux herum.
Die französische Bahn baute die Dampfloks zusammen und verwendete sie im Rangierdienst. Anfang 1960-er Jahren kamen vier der Lokomotiven in die Erzbergwerke in Marokko. Unsere 030 TX 1 kam 1962 zur CFM (Chemins de Fer du Maroc) und ist somit die letzte in Dienst gestellte Dampflok Marokkos.
Wie lange sie noch im Einsatz war, weiss ich nicht. Doch steht nun schon seit vielen Jahren auf ihrem Rasen-Gleis und gammelt stumm vor sich hin.
Diese Lokomotive wurde 1942 von Henschel in Kassel, als eine von zehn Stück, für die Peking-Mukden-Bahn in China gebaut. Als sie versandbereit war, besetzte die japanische Armee China und die Lieferung wurde hinfällig. Die verpackten Lokomotiven gingen als Kriegsloks ins besetzte Frankreich. Doch dann wendete sich die Lage in Frankreich und die Wehrmacht ging unter. Nach dem Krieg lagen die immer noch demontierten Loks im Hafen von Bordeaux herum.
Die französische Bahn baute die Dampfloks zusammen und verwendete sie im Rangierdienst. Anfang 1960-er Jahren kamen vier der Lokomotiven in die Erzbergwerke in Marokko. Unsere 030 TX 1 kam 1962 zur CFM (Chemins de Fer du Maroc) und ist somit die letzte in Dienst gestellte Dampflok Marokkos.
Wie lange sie noch im Einsatz war, weiss ich nicht. Doch steht nun schon seit vielen Jahren auf ihrem Rasen-Gleis und gammelt stumm vor sich hin.
19. November 2014
hoppla - Giswil baut eine Brücke
In Gemeinde Giswil hat eine eine neue Brücke gebaut. Über die Laui. Jetzt ist sie fertig und ich habe mir das Bauwerk angeschaut. Sie sieht ein wenig aus wie eine Zivilschutz-Notbrücke oder ein Provisorium, ist aber die neue Brücke.
Beim zweiten Blick fällt auf, dass die Brücke irgendwie eigenartig verschoben ist. Der eine Brückenkopf ist komplett im Erdreich versunken, während der andere hoch über der Böschung thront. Da stimmt doch was nicht! Die Brücke ist nicht mittig über dem Bach. Nein, sie ist um mindestens einen Meter nach links verrutscht.
Beim zweiten Blick fällt auf, dass die Brücke irgendwie eigenartig verschoben ist. Der eine Brückenkopf ist komplett im Erdreich versunken, während der andere hoch über der Böschung thront. Da stimmt doch was nicht! Die Brücke ist nicht mittig über dem Bach. Nein, sie ist um mindestens einen Meter nach links verrutscht.
Geplant war das jedenfalls nicht – es ist halt vielmehr einfach passiert. Kopfschüttelschüttel...
18. November 2014
vielleicht fast Weltrekord
Fast überall auf der Welt bleiben Bonsai-Bäume trotz liebevoller Pflege winzig klein. Ganz anders bei uns.
Diese Pappel ist vielleicht der grösste Bonsai weltweit. Odr so....
Diese Pappel ist vielleicht der grösste Bonsai weltweit. Odr so....
17. November 2014
vergessene Bahn in Marokko
Der Osten Marokkos war schon immer dünn besiedelt. Nur wegen den Bodenschätzen baute man in den frühen 1920-er Jahren eine Eisenbahnlinie durch diese Region. Von Guercif nach Midelt, etwa 280 Kilometer lang und mit 27 Bahnhöfe. Aus rechtlichen Gründen durfte es damals aber bloss eine Schmalspur-Bahn sein – Spurweite magere 60 cm!
Genau zu der Zeit gewann der Lastwagenverkehr zusehends an Bedeutung und so wurde bereits Ende 1935 der Bahnverkehr wieder eingestellt. Von der einstigen Bahnstrecke ist heute noch einiges zu entdecken. Unzählige Brückenpfeiler und viele Kilometer Bahn-Trasse.
Die Bahnstation Oued el Ouahar (n33.794559, w3.472323). An der Wand steht „KSABI 167 KM 900“. Nebenan ist noch die alte Eisenbahnbrücke über den Oued el Ouahar (n33.792961, w3.469272), die bis vor kurzem als Strassenbrücke diente. Nun wird gleich daneben eine neue Brücke gebaut.
Der Bahnhof „BOUA SIDI“ (n32.692873, w4.563701) ist noch einigermassen gut erhalten. Zumindest sind noch der Bahnsteig und das Gleisfeld zu erkennbar.
Diese Brücke über den Oued Moulouya (n32.878134, w4.239165) war schon immer für den kombinierten Strassen-Eisenbahnverkehr konzipiert. Hier liegen sogar noch die Gleise.
Leider wurde damals fast alles demontiert und anderweitig wiederverwendet. Vielleicht liesse sich da und dort noch Reste und/oder Rollmaterial finden? Dafür reichte unsere Zeit aber leider nicht aus, vielleicht das nächste mal…
Genau zu der Zeit gewann der Lastwagenverkehr zusehends an Bedeutung und so wurde bereits Ende 1935 der Bahnverkehr wieder eingestellt. Von der einstigen Bahnstrecke ist heute noch einiges zu entdecken. Unzählige Brückenpfeiler und viele Kilometer Bahn-Trasse.
Die Bahnstation Oued el Ouahar (n33.794559, w3.472323). An der Wand steht „KSABI 167 KM 900“. Nebenan ist noch die alte Eisenbahnbrücke über den Oued el Ouahar (n33.792961, w3.469272), die bis vor kurzem als Strassenbrücke diente. Nun wird gleich daneben eine neue Brücke gebaut.
Der Bahnhof „BOUA SIDI“ (n32.692873, w4.563701) ist noch einigermassen gut erhalten. Zumindest sind noch der Bahnsteig und das Gleisfeld zu erkennbar.
Diese Brücke über den Oued Moulouya (n32.878134, w4.239165) war schon immer für den kombinierten Strassen-Eisenbahnverkehr konzipiert. Hier liegen sogar noch die Gleise.
Leider wurde damals fast alles demontiert und anderweitig wiederverwendet. Vielleicht liesse sich da und dort noch Reste und/oder Rollmaterial finden? Dafür reichte unsere Zeit aber leider nicht aus, vielleicht das nächste mal…
15. November 2014
feige Hosenscheisser
Wer sich nicht getraut „scheisse“ zu schreiben, soll es halt einfach nicht tun. Aber sicher nicht „sch***e“ schreiben. Denn das ist armselig, verlogen und дҨ§%x>9.
14. November 2014
neulich im Weltall
Jetzt ist er also gelandet, der kleine Satellit auf diesem Kometen da oben. Und fotografiert hat er auch schon. Ich bin begeistert. Grossartige Sache.
Landschaftlich allerdings überzeugt mich dieser Tschurjumow-Gerasimenko-Komet überhaupt nicht. Kalt und öd – wie ein ganz gewöhnlicher Novembertag bei mir zuhause.
Landschaftlich allerdings überzeugt mich dieser Tschurjumow-Gerasimenko-Komet überhaupt nicht. Kalt und öd – wie ein ganz gewöhnlicher Novembertag bei mir zuhause.
13. November 2014
der Komet kommt nicht
Im September 1969 fanden Frau Gerassimenko und Herr Tschurjumow einen namenlosen Kometen. Fortan nannte man ihn „67P/Tschurjumow-Gerassimenko“. Der Komet saust einsam und schmutzig durch das winterliche Weltall. Eine runzlige Knolle ohne intelligentes Leben und flaches Land.
Würde der „67P/Tschurjumow-Gerassimenko“ bei mir zuhause landen, was für seine Erforschung ja ungemein praktisch wäre, so hätte er zwischen den Hügeln grad knapp Platz. Man könnte dann mit Leitern drauf steigen und ihn beforschen.
Aber nein. Er fliegt über 500 Millionen Kilometer an Giswil vorbei. Schade. Für Giswil wäre er eine Bereicherung gewesen.
Würde der „67P/Tschurjumow-Gerassimenko“ bei mir zuhause landen, was für seine Erforschung ja ungemein praktisch wäre, so hätte er zwischen den Hügeln grad knapp Platz. Man könnte dann mit Leitern drauf steigen und ihn beforschen.
Aber nein. Er fliegt über 500 Millionen Kilometer an Giswil vorbei. Schade. Für Giswil wäre er eine Bereicherung gewesen.
12. November 2014
Formel 1 in Marokko
Wo Franzosen wohnen, werden Rennen gefahren; Velo- oder Autorennen. So auch in Marokko. Autorennen gibt es da seit den 1920-er Jahren. Und ein einziges Mal auch ein Grand Prix zur Formel-1-Weltmeisterschaft. Im Oktober 1958 in Casablanca.
Der „Circuit d’Ain-Diab“ war damals nagelneu. Die 7,6 Kilometer lange Rundstrecke und kreiste um unbebautes Gebiet am südlichen Stadtrand Casablancas. Der Start und die Boxengasse (N33.5869, W7.6854) lagen direkt am Atlantik. Von der einstigen Rennstrecke ist heute nichts mehr zu sehen. Jetzt ist sie eine breite Strasse in einem Vorort, die damalige Boxengasse ist Brachland und hinter einer Mauer verborgen.
Zum Formel-1 Grand Prix von Marokko starteten 25 Fahrer. Nach der ersten Runde führte Stirling Moss (Vanwall, Nr.8) vor Phil Hill (Ferrari, Nr.4) und Stuart Lewis-Evans (Vanwall, Nr.12). Es wae ein anregendes Rennen mit vielen Überhohlmanövern und einigen Ausfällen.
In der 41. Runde rutschte Lewis-Evans in der Azemmour-Kurve von der Piste. Beim Aufprall auf einen Baum fing sein Rennwagen Feuer. Lewis-Evans konnte sich aus dem brennenden Cockpit befreien, doch in der Panik rannte er der Feuerwehr davon. Er erlitt dadurch Brandverletzungen, aber eigentlich nicht allzu schlimme. Doch sechs Tage später starb er an einer Infektion.
An der Azemmour-Kurve (N33.5709, W7.6999) erinnert heute nichts mehr an das Rennen und den Tod des 28-jährigen Rennfahrers.
Der „Circuit d’Ain-Diab“ war damals nagelneu. Die 7,6 Kilometer lange Rundstrecke und kreiste um unbebautes Gebiet am südlichen Stadtrand Casablancas. Der Start und die Boxengasse (N33.5869, W7.6854) lagen direkt am Atlantik. Von der einstigen Rennstrecke ist heute nichts mehr zu sehen. Jetzt ist sie eine breite Strasse in einem Vorort, die damalige Boxengasse ist Brachland und hinter einer Mauer verborgen.
Zum Formel-1 Grand Prix von Marokko starteten 25 Fahrer. Nach der ersten Runde führte Stirling Moss (Vanwall, Nr.8) vor Phil Hill (Ferrari, Nr.4) und Stuart Lewis-Evans (Vanwall, Nr.12). Es wae ein anregendes Rennen mit vielen Überhohlmanövern und einigen Ausfällen.
In der 41. Runde rutschte Lewis-Evans in der Azemmour-Kurve von der Piste. Beim Aufprall auf einen Baum fing sein Rennwagen Feuer. Lewis-Evans konnte sich aus dem brennenden Cockpit befreien, doch in der Panik rannte er der Feuerwehr davon. Er erlitt dadurch Brandverletzungen, aber eigentlich nicht allzu schlimme. Doch sechs Tage später starb er an einer Infektion.
An der Azemmour-Kurve (N33.5709, W7.6999) erinnert heute nichts mehr an das Rennen und den Tod des 28-jährigen Rennfahrers.
11. November 2014
prall und zuckersüss
Sagen wir mal so: Eigentlich müsste ich ja froh sein, bei dieser Kälte nicht im Möbelwagen hausen zu müssen. Aber - in Marokko wäre es jetzt kuschelig warm! Die Sonne blendet vom tintenblauen Himmel, die Mandarinen sind prall und die Datteln zuckersüss.
Ich will wieder dahin! SOFORT.
.
Ich will wieder dahin! SOFORT.
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10. November 2014
denkanstössig
Der Volksmund sagt: Alles hat ein Ende, nur die Brust hat zwei...
Eine wunderbare Lebensweisheit; ich hätte es kaum schöner sagen können.
Eine wunderbare Lebensweisheit; ich hätte es kaum schöner sagen können.
8. November 2014
er ist da, die Sau
Da ist man mal nur kurz weg – und nun das: Herbst. Die Luft schleicht neblig um die Häuser. Mitten auf der Strasse schläft eine ausgepresste Kröte. Das rostfarbene Laub knuspert wie Chips und aus dem Geäst fallen welke Eichhörnchen. Der Sommer ist wohl endgültig vorbei.
7. November 2014
Spanien: Heimflug – wir kommen wieder
Es ist noch stockdunkel, als wir bei unserem Überwinterungs-Parkplatz vorfahren. Einzig im Büro brennt Licht. Wir platzieren unseren Möbelwagen unter einem Dach, klemmen die Batterien ab und lassen den Boiler leerlaufen. Fertig.
Der Chef bringt uns zum Flughafen. Der ist erstaunlich gross und schon gut bevölkert. Draussen wird es langsam hell. Wir setzen uns auf eine Bank am Fenster und warten auf unser Flugzeug.
Kurz nach zehn brettert unser SWISS-Airbus A320 los und donnert dann in den Himmel hinauf. Wir hocken fast in der letzten Sitzreihen und ich muss drum endlos lange zuschauen, wie die vor uns Kaffee und Gipfeli futtern. Dann landen wir in Genf.
Wir fahren vom Flughafen zum Hauptbahnhof Genf und dann direkt nach Luzern. Im Zug hüpft ein kleines Prinzessinnen-Mädchen mit Schmetterlingsflügeln herum. Gegenüber schläft ein Chinese, aus seinem Mundwinkel tropft Geifer auf seine Kunstlederjacke. Frau G. hat vorhin noch gschwind Brötchen und Heftli besorgt, die wir jetzt konsumieren.
Der Zug saust durchs Mittelland, um halb sechs bin ich zuhause.
Man berichtet mir, in meiner Küche habe ein halbleeres Joghurt gestanden. Der Geruch sei zwar eindrücklich, aber auch sehr unschön gewesen...
Der Chef bringt uns zum Flughafen. Der ist erstaunlich gross und schon gut bevölkert. Draussen wird es langsam hell. Wir setzen uns auf eine Bank am Fenster und warten auf unser Flugzeug.
Kurz nach zehn brettert unser SWISS-Airbus A320 los und donnert dann in den Himmel hinauf. Wir hocken fast in der letzten Sitzreihen und ich muss drum endlos lange zuschauen, wie die vor uns Kaffee und Gipfeli futtern. Dann landen wir in Genf.
Wir fahren vom Flughafen zum Hauptbahnhof Genf und dann direkt nach Luzern. Im Zug hüpft ein kleines Prinzessinnen-Mädchen mit Schmetterlingsflügeln herum. Gegenüber schläft ein Chinese, aus seinem Mundwinkel tropft Geifer auf seine Kunstlederjacke. Frau G. hat vorhin noch gschwind Brötchen und Heftli besorgt, die wir jetzt konsumieren.
Der Zug saust durchs Mittelland, um halb sechs bin ich zuhause.
Man berichtet mir, in meiner Küche habe ein halbleeres Joghurt gestanden. Der Geruch sei zwar eindrücklich, aber auch sehr unschön gewesen...
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