4. Juli 2018

Kirschen-Überfall

Es ist jedes Jahr das Gleiche, entweder hat es an unserem Kirschbaum keine einzige Kirsche oder er ist voll davon. Heuer war er übervoll. Wohin wir blicken hägen Kirschen. Und jetzt bleicht zwischen „noch sauer“ und „schon von den Vögeln gefressen“ nur ein kurzes Zeitfenster zum Ernten. Wie die Affen kletterten wir in die Baumkrone und zupften die prallen Chriesi aus dem Laub.

Das Resultat ist eimerweise Kirschen. Aber was tun damit? Essen. Entsteinen, Konfitüre kochen, Einfrieren, Chriesiprägel. Und Frau G. backte einen Kirchkuchen. Knusprig-flauschig-saftig.
Wenn wir schon nicht verreisen können, dann wenigstens etwas Süsses auf dem Tisch!

2. Juli 2018

unsere Urwaldwanderung

Bei uns in Giswil gibt es einen Urwald – ich habe ja auch schon davon berichtet. Der Wald liegt recht abgelegen und ausser den Forschern sind da nur wilde Tiere unterwegs. Und wir.

Auf den ersten Blick sieht der Urwald kaum anders aus, als der Wald rundherum. Tannen, Farn, Schachtelhalm. Doch wer genauer hinschaut kann hier viele rare Pflanzen entdecken. Eine welke Einbeere oder einheimische Orchideen, wie das Knabenkraut.

Und die Bäume tragen Nummernschilder.

30. Juni 2018

Fado, Juiz und Puddingtörtchen

Bereits zum 13. Mal findet heuer bei uns in der Gemeinde das „Volkskulturfest Obwald“ statt. Exotische Musik aus fernen Ländern und aus den hiesigen Bergen. Wir gehen da auch gerne hin, aber nicht wegen der Musik, sondern wegen der einzigartigen Zeltbühne mitten im Wald und dem landestypischen Essen.

Gestern besuchten wir die Hauptprobe. Es waren ausschliesslich geladen Gäste, Politiker und Sponsoren da. Die Musiker spielten kleinen Appetit-Häppchen und wir speisten portugiesische Puddingtörtchen; „Tarte Pastel de Nata“. Denn dieses Jahr ist Portugal das Gastland.

Das Laub rauschte im Abendwind, die Grillen zirpten und auf der Bühne sangen, orgelten und hornten sie kraftvolle bizarre Musik. Es war ein gemütlicher und wunderschöner Abend.

28. Juni 2018

Kunst oder kann das weg - mein Loch im Bauch

Seit vielen Jahren habe ich so einen kleinen, dunkelblauen Knubbel auf der Haut. Mich hat er eigentlich nie gestört, doch neulich Frau G. meinte, ich solle ihn doch einmal dem Doktor zeigen. Der Arzt schaute hin und meinte, das sei wohl ein "Kapilläres Hämangiom". Ich solle das Ding rauschneiden und untersuchen lassen. Mir recht. Also schnitt er ein linsenförmiges Schnitz aus meinem Bauch heraus.

Der Knubbel war innen deutlich grösser als wir dachten. Und er war genauso rot und fest wie eine Kirsche.

Die Fleischwunde vernähte er mit vier Stichen. Sieht sehr gut aus. Er ist eben ein auch talentierter Handwerker – mein Hausarzt.

27. Juni 2018

ein lauer Sommerabend

Feierabend. Gestern spazierten wir gschwind an unseren See. Es war mild und stürmisch.

Die Bise trieb die Segelboote über den Sarnersee