18. Juni 2018

die Wurst zum Glück

Ich merke grad, ich habe schon länger nicht mehr von meinen Würste berichtet. Deswegen heute meine Kräuter-Bauernbratwurst unserem Alphütten-Holzfeuergrill.

Mit Züpfe und dem obligaten Begleitgrün schmeckt sie wild und romantisch. Und huäre guet.

16. Juni 2018

Burgund-Reise: das Ende ist nah

Villeneuve-d’Amont. Es war eine sehr angenehme Übernachtung auf dem Dorfparkplatz. Jetzt ist es halbwegs sonnig, doch es türmen sich schon wieder die Wolken auf. Es ist wohl Zeit, nachhause zu fahren.

In Pontarlier gehen wir noch gschwind Einkaufen. In einen dieser riesengrossen französischen Hypermärkte. Prallvoll mit allen nur denkbaren Waren. Alleine die Käsetheke bietet mindestens dreihundert Sorten feil und das Wurstregal ist mindesten fünfzig Schritte lang. Ein Paradies für Fresser und Feinschmecker.

Hinter Pontarlier ist dann auch schon die Schweizer Grenze. Von hier sind es jetzt noch 180 Kilometer bis nachhause. Es ist schon wieder dicke Luft und ich befürchte es kommt demnächst wieder ein Regen. Wir rollen gemütlich durchs Val de Travers. In Saint-Sulpice machen wir kurz halt und schauen nach der alten Dampflok neben dem Schrottplatz. Sie steht noch da wie beim letzten Mal und sie ist immer noch defekt…

Dann geht hinunter zum Neuenburgersee. Die Weinreben an den Hängen sind schon mannshoch und die Dörfer lieblich. Schön hier.
Am späteren Nachmittag erreichen wir unser zuhause. Unser reparierter Möbelwagen hat tadellos funktioniert und ich bin mehr als zufrieden mit ihm.

14. Juni 2018

Burgund-Reise: historische Flugzeuge, Feuerwehren und herrlicher Gerümpel

Châteauneuf. In der Nacht hat es wieder geregnet und jetzt scheint die Morgensonne fahl durch den Dunst. Wir verlassen das nette Dorf und fahren weiter am Canal de Bourgogne entlang. Die Landschaft ist märchenhaft schön und schon bald ist der Himmel wieder grau und wolkenverhangen.

Das Chateau de Savigny-les-Beaune (n47.0617, e4.8186) wollte ich mir schon lange einmal anschauen. Frau G. locke ich mit der Schloss-Besichtigung hin – aber in Wirklichkeit will ich mir natürlich die umfangreiche Fahr- und Flugzeugsammlung anschauen. Und die ist wirklich sehr umfangreich.

Gleich beim Eingang beginnt es mit einer Kollektion von Abarth-Rennwagen. Feuerrote Boliden und hochgezüchtet Fiat-Kleinwagen.

In verschiedenen Unterständen und Lagerhallen sind unzählige Traktoren und Feuerwehren und hunderte von Motorrädern ausgestellt. Viele davon exotisch und rar. Doch ob der schieren Menge kann man nur kopfschütteln.

Im Schlosspark stehen so um die 100 Flugzeuge aus den 1950 bis 80-er Jahren. Darunter viele bekannte Kampfflugzeuge der Sowjetunion und der USA. Aber natürlich auch zahlreiche und etwas weniger bekannte französische Flieger. Natürlich die verschiedenen „Mystère“ und „Mirage“-Typen, aber auch eine eher seltene „SO-4050 Vautour“.
Und wie in jedem Flugzeugmuseum stehen auch hier eine „de Havilland Venom“ und eine „Vampire“ der schweizer Luftwaffen.
Im Schloss drinnen geht es weiter mit mindestens eintausend Flugzeugmodellen und einigen Hundert Motorrädern. Es sind viele sehr exotische Maschinen ausgestellt, aber was fehlt ist ein Solex!

Nach so viel Technikgeschichte machen wir uns müde und glücklich auf den Heimweg. An den Weinbergen von Beaune vorbei, über die Saône bis zu den ersten Jurahügeln. Unterwegs beginnt es zu regnen und wir fahren weg von der Hauptstrasse und machen in Villeneuve-d’Amont (n46.9391 e6.0322) Feierabend.
Der Regen prasselt aufs Dach und es hört sich wie Beifall an – so schööön.

13. Juni 2018

Burgund-Reise: allerlei Burgen und Schlösser

Island. In der Nacht hat es geregnet, aber jetzt scheint die Sonne. Am blauen Himmel tummeln sich hübsche weisse Wölkchen. Es sieht richtig hübsch aus. Wir starten unser mobiles Daheim und fahren heimwärts. Knubblige Hügel, schulterhohe Weizenfelder und immer wieder kleine Dörfer mit Steinhäusern. Und kleine Strassen ohne jeden Verkehr.

Montréal (n47.5419, e4.0363) gibt es fast ein Dutzend Mal in Frankreich. Dieses hier ist seeehr viel kleiner als die kanadische Kopie.
In Semur-en-Auxois (n47.4901, e4.3302) machen wir einen kleinen Fotobummel und schauen uns die Stadt von Fluss unten herauf an – schön wie ein Ferienprospekt-Bild.

Gar nicht weit entfernt stehen die Ruinen von Butte de Thil (n47.3861, e4.3364) auf einem waldigen Hügel. Eine mittelalterliche Burg und eine ebenso alte Kirche. Der Ausblick von hier oben ist berauschend, doch die beiden Ruinen sind abgezäunt und für uns nicht zugänglich. Schade. Man könnte zwar über den Zaun klettern, aber ich möchte das nicht.

Etwas südlich kommen wir an den Canal de Bourgogne. In Pouilly-en-Auxois erreicht er die Wasserscheide und seinen höchsten Punkt. Und hier führt der Schiffskanal durch einen 3,3 km langen und schnurgeraden Tunnel (n47.2631, e4.5531). Heute sind leider keine Schiffe unterwegs und wir warten vergebens auf ein schönes Foto.

Wegen dem Rauch - ich weiss, das ist helvetischer Genitiv - konnten damals die Dampfschiffe nicht durch den Tunnel fahren. Deshalb wurden sie von einem elektrisch angetriebenen Kettenschlepper gezogen. Der Schlepper bezog seinen Strom wie ein Trolleybus aus einer Oberleitung. Die Kombination aus viel Strom, Schiff aus Eisen und untendrunter Wasser war aber brisant. Nach dem 1. Weltkrieg hatten immer mehr Kanalschiffe eigene Motoren und der Schleppbetrieb wurde eingestellt.
Der Elektro-Kettenschlepper ist heute am Hafen ausgestellt. Und der Pavillon (n47.2684, e4.5403) darüber wurde vom berühmten japanischen Architekten Shigeru Ban, der auch den aufregenden japanischen Pavillon an der Expo2000 in Hannover baute, geplant.

Jetzt wo wir schon mal da sind, möchte Frau G. auch einige burgundische Schlösser anschauen. Als erstes fahren wir zum Château de Commarin (n47.2556, e4.6490), einem Wasserschloss wie aus dem Märchenbuch. Es beginnt zu regnen und wir machen erst einmal Siesta.

Auf einem Hügel hoch über dem Canal de Bourgogne liegt Châteauneuf (n47.2176, e4.6401), ein saumässig romantisches Dorf mit einem mächtigen Schloss. Stämmige Mauern und dicke Türme. Vor viele hundert Jahre aus Stein gemauert – von Hand.
Da es bald Abend ist, übernachten wir gleich hier.

11. Juni 2018

Burgund-Reise: Vézelay, mitten im Mittelalter

Im Mittelalter war die Basilika von Vézelay einer der wichtigsten christlichen Pilgerorte. Und sie war nach Cluny die zweitgrösste Kirche Frankreichs. Die Kirche ist immer noch sehr gross, aber heute kommen die Touristen vor allem wegen des schönen Städtchens auf dem Hügel.

Wir schlendern den Souvenirläden entlang zur berühmten Basilika Sainte-Marie-Madeleine (n47.4663, e3.7476) hinauf. Es sind erstaunlich wenige Leute unterwegs und viele der Läden sind zu. Nicht nur heute, sondern endgültig eingegangen. Als ich das letze Mal hier war, war das noch ganz anders...

Der romanisch/gotische Kirchenbau ist etwa 800 Jahre alt und ziemlich gross. Aber vieles wurde zwischenzeitlich so stark renoviert, das es wie nagelneu aussieht. Oder wie eine Filmkulisse aus Gips und Polyester. Sehr schade.

In der Krypta werden ein paar Knochen der heiligen „Marie-Madeleine“ ausgestellt. Viele Besucher legen kleine „Wunschzettel“ in einen Korb und hoffen auf Erfüllung ihrer Wünsche und Linderung ihrer Nöte – beeindrucken und unmodern zugleich.

Das Wetter verschlechtert sich wieder und wir flüchten uns in ein Strassencafé. Frau G. bestellt „Gougère“. Das sind so aufgedunsene Küchlein aus einem Käse-Brandteig. Odr so? Sie schmecken grossartig uns sie seien eine Spezialität des Burgunds.

In und um Vézelay ist es schwierig einen schönen Schlafplatz zu finden. Natürlich gibt es einen Campingplatz, aber ich habe überhaupt keine Lust Anmeldezettel auszufüllen und mich zwischen dann züchtig zwischen die Wohnmobile zu stellen.
Wir fahren deshalb ein wenig über Land und finden beim Dorf „Island“ (n47.4710, e3.8470) einen passablen Übernachtungsplatz. Und da es schon wieder zu tröpfelt beginnt und wir hundemüde sind – finden wir den Platz einfachheitshalber schön.