15 Greetsiel. Während wir gemütlich frühstücken, zieht eine schier endlose Prozession von Wohnmobilisten an uns vorbei. In grauen Gülle-Kanistern tragen sie stolz ihre Ausscheidungen der vergangenen Nacht zur Entsorgungsstation. Fehlt bloss noch, dass uns einer stolz sein Pippi-Gaga präsentiert. "Schau mal, welch einen strammen Stinker ich gemacht habe!" Na toll.
Wir fahren nach Marienhafe und von da mit der Bahn über „Norden“, Norddeich“ nach „Norddeich Mole“. Der Zug hält direkt neben den Fähren zu den ostfriesischen Inseln Juist und Norderney. Wir bleiben aber auf dem Festland und schauen den Fähern zu. Das Wetter ist stürmisch und es ist eisig kalt. Und ich futtere ein Matjes-Brötchen – endlich.
Am Nachmittag bringt uns die Deutsche Bahn zu unserem Möbelwagen in Marienhafe zurück. Weiter geht’s übers flache Land. Stattliche Bauernhöfe, dann wieder struppige Moorflächen und überall diese riesigen Windräder. Zu Hunderten stehen sie hier in der Gegend herum und machen aus Luft elektrischen Strom.
Im Hafen Neßmersiel können wir endlich einmal auf der anderen Seite des Deiches wohnen. Denn sonst ist nämlich fast überall der Deich zwischen uns und dem Meer. Hier nicht. Hier sehen wir die Nordsee und am Horizont die ostfriesischen Inseln Norderney und Baltrum. Der Wind ist stürmisch und frostig. Obwohl wir Sommer und schönes Wetter haben, ist es tagsüber kaum je über 20° warm. Im Sommer! Sowas ist doch nicht normal.
Am Abend ist Ebbe. Die Fähre kann nicht mehr fahren und die Boote liegen im Schlamm – den sie hier Schlick nennen. Oder Watt.
Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
2. August 2019
1. August 2019
Friesland: Moin
14 Jemgum. Zuerst scheint die Sonne, doch dann kommt der Regen. Und der Rasenmäher des Sportplatzes. Wir flüchten und frühstücken einen Kilometer weiter im Süden.
Eigentlich hätten wir heute Leer besuchen wollen. Aber uns gelüstet es gar nicht nach Innenstadt und Parkplatzsuche. Deshalb fahren wir gleich weiter bis zum grossen Ems-Sperrwerk.
Hier ist die Ems einen halben Kilometer breit und sie kann bei Hochwassergefahr komplett zugemacht werden. Gigantische Klappen trennen das Meer vom Fluss. Und hier fahren jeweils die riesigen Kreuzfahrtschiffe der Meyer Werft in die Nordsee hinaus. Sie passen ganz genau durch die Lücke im Sperrwerk.
Diese flache Flusslandschaft der Ems-Mündung gefällt uns ganz besonders gut. Schilf, Wellen und lauter nichts.
Der Kirchturm in Suurhusen soll der schiefste der Welt sein (n53.4136, e7.2236). Schiefer noch als der Kirchturm in Bedum oder der schiefe Turm in Pisa. Und er ist wirklich sehr schräg. Man bekommt fast Angst, wenn man auf seiner Westseite steht und den überhängenden Turm hinaufschaut.
Wir rödeln hinauf an die Küste zum Pilsumer Leuchtturm (n53.4980, e70454). Er ist rot-gelb geringelt und spielte damals im Film „Otto – der Ausserfriesische“ eine wichtige Rolle. Davon, dass der Leuchtturm schon längst kein Geheimtipp mehr ist, zeugen die unzähligen Ausflügler.
Mein Krabben-Brötchen schmeckt wunderbar nach mehr und nach Fischerboot. Wir fahren deshalb ins nahe gelegene Greetsiel und schauen uns die Krabbenkutter an. Fast ein Dutzend solcher Schiffe liegen im Hafen und werden grad für die nächste Fahrt parat gemacht.
Greetsiel ist eigentlich ein ganz hübsches Städtchen. Aber es ist auch sehr, sehr touristisch. Schier in jedem Haus gibt es einen Souvenir-Laden oder ein Restaurant und die Strassen sind voller Spazier-Rentner mit Hunden und dunkelblauen Windjacken. Allein schon deshalb friere ich lieber und gehe im leichten T-Shirt. Es ist nämlich, auch wenn es nicht danach ausschaut, recht kühl.
Weil ich nicht weiss was es ist, bestelle ich in der Hafenkneipe ein "Malzbier". Vorsichtshalber frage ich die Serviererin, ob das lecker sei? Sie sagt: «na ja?».
Wir übernachten beim grossen Wohnmobil-Stellplatz am Ortsrand. Der Stellplatz ist pflatschvoll, der Parkplatz daneben aber gähnend leer. Da bleiben wir. Mit unverstelltem Blick ins Grüne.
Am Abend ziehen dunkelschwarze Wolken über den Himmel; Weltuntergangsstimmung. Es ist kalt. Brrr…
Eigentlich hätten wir heute Leer besuchen wollen. Aber uns gelüstet es gar nicht nach Innenstadt und Parkplatzsuche. Deshalb fahren wir gleich weiter bis zum grossen Ems-Sperrwerk.
Hier ist die Ems einen halben Kilometer breit und sie kann bei Hochwassergefahr komplett zugemacht werden. Gigantische Klappen trennen das Meer vom Fluss. Und hier fahren jeweils die riesigen Kreuzfahrtschiffe der Meyer Werft in die Nordsee hinaus. Sie passen ganz genau durch die Lücke im Sperrwerk.
Diese flache Flusslandschaft der Ems-Mündung gefällt uns ganz besonders gut. Schilf, Wellen und lauter nichts.
Der Kirchturm in Suurhusen soll der schiefste der Welt sein (n53.4136, e7.2236). Schiefer noch als der Kirchturm in Bedum oder der schiefe Turm in Pisa. Und er ist wirklich sehr schräg. Man bekommt fast Angst, wenn man auf seiner Westseite steht und den überhängenden Turm hinaufschaut.
Wir rödeln hinauf an die Küste zum Pilsumer Leuchtturm (n53.4980, e70454). Er ist rot-gelb geringelt und spielte damals im Film „Otto – der Ausserfriesische“ eine wichtige Rolle. Davon, dass der Leuchtturm schon längst kein Geheimtipp mehr ist, zeugen die unzähligen Ausflügler.
Mein Krabben-Brötchen schmeckt wunderbar nach mehr und nach Fischerboot. Wir fahren deshalb ins nahe gelegene Greetsiel und schauen uns die Krabbenkutter an. Fast ein Dutzend solcher Schiffe liegen im Hafen und werden grad für die nächste Fahrt parat gemacht.
Greetsiel ist eigentlich ein ganz hübsches Städtchen. Aber es ist auch sehr, sehr touristisch. Schier in jedem Haus gibt es einen Souvenir-Laden oder ein Restaurant und die Strassen sind voller Spazier-Rentner mit Hunden und dunkelblauen Windjacken. Allein schon deshalb friere ich lieber und gehe im leichten T-Shirt. Es ist nämlich, auch wenn es nicht danach ausschaut, recht kühl.
Weil ich nicht weiss was es ist, bestelle ich in der Hafenkneipe ein "Malzbier". Vorsichtshalber frage ich die Serviererin, ob das lecker sei? Sie sagt: «na ja?».
Wir übernachten beim grossen Wohnmobil-Stellplatz am Ortsrand. Der Stellplatz ist pflatschvoll, der Parkplatz daneben aber gähnend leer. Da bleiben wir. Mit unverstelltem Blick ins Grüne.
Am Abend ziehen dunkelschwarze Wolken über den Himmel; Weltuntergangsstimmung. Es ist kalt. Brrr…
31. Juli 2019
Friesland: Backfisch und Apfelkuchen
13 Bedum. Ursprünglich wollten wir hier ja bloss den schiefen Kirchturm anschauen, nun sind wir schon zwei Nächte hier - es wird Zeit weiter zu ziehen. Es ist kalt und windig. Nur ab und zu scheint die Sonne. Und heute wollen wir nach Deutschland rüber.
Wir fahren übers platte Land. Immer wieder Kanäle, Klappbrücken und putzige Dörfer. Einen ersten Halt machen wir in Ditzum an der Ems-Mündung. Der Hafen ist voller Fischkutter. Unser Hafenrundgang endet bei einem Backfisch-Brötchen und einer Fischfrikadelle. Ich mag Fische.
Erst später bemerken wir, dass grad Flut ist. Wir kennen uns zwar mit Hochwasser und Überschwemmungen gut aus, aber Ebbe und Flut sind für uns exotisch. Am Abend schwimmen alle Schiffe gut drei Meter tiefer unten und der Strand ist jetzt markant breiter - und schlammbraun...
Ditzum ist ein hübsches und geschichtsträchtiges Dorf. Hier gefällt es uns. Wir würden gerne hier übernachten, doch wir finden keinen gscheiten Übernachtungsplatz. Die beiden beiden Wohnmobil-Stellplätze sind übervoll und alles andere als einladend. Und auf der ehemaligen Bohrplattform stehen zu viele Behördenautos.
Bei Apfelkuchen und Kaffee beratschlagen wir, was wir tun wollen. Wir übernachten dann in Jemgum bei den Sportplätzen. Die Abendsonne scheint und es ist wieder sommerlich mild. Herrlich schön hier. Und ruhig.
Wir fahren übers platte Land. Immer wieder Kanäle, Klappbrücken und putzige Dörfer. Einen ersten Halt machen wir in Ditzum an der Ems-Mündung. Der Hafen ist voller Fischkutter. Unser Hafenrundgang endet bei einem Backfisch-Brötchen und einer Fischfrikadelle. Ich mag Fische.
Erst später bemerken wir, dass grad Flut ist. Wir kennen uns zwar mit Hochwasser und Überschwemmungen gut aus, aber Ebbe und Flut sind für uns exotisch. Am Abend schwimmen alle Schiffe gut drei Meter tiefer unten und der Strand ist jetzt markant breiter - und schlammbraun...
Ditzum ist ein hübsches und geschichtsträchtiges Dorf. Hier gefällt es uns. Wir würden gerne hier übernachten, doch wir finden keinen gscheiten Übernachtungsplatz. Die beiden beiden Wohnmobil-Stellplätze sind übervoll und alles andere als einladend. Und auf der ehemaligen Bohrplattform stehen zu viele Behördenautos.
Bei Apfelkuchen und Kaffee beratschlagen wir, was wir tun wollen. Wir übernachten dann in Jemgum bei den Sportplätzen. Die Abendsonne scheint und es ist wieder sommerlich mild. Herrlich schön hier. Und ruhig.
30. Juli 2019
Friesland: Groningen - Essen aus der Wand
12 Bedum. Gegen neun schlendern wir zum Bahnhof, der bloss aus einem Glashäuschen und unzähligen Fahrradständern besteht. Dann kommt der Regionalzug nach Groningen. So ein typischer zäpfchenförmiger Allerweltszug ohne Speisewagen und mit harten Sitzen. Unterwegs muss ich dann auch noch feststellen, dass es sich dabei um ein Stadler-Fahrzeug aus der Schweiz handelt.
Der Bahnhof Groningen ist ein grossartiger Eisenbahnpalast aus dem vorletzten Jahrhundert. Allerdings wurde er seither kräftig umgebaut, so dass man heute zwischen Starbucks und Burger King ankommt. Aber es gibt auch einige nette Züge zu sehen.
Unser erster Weg führt uns schnurstracks ins Cafe De Beurs am Vismarkt, denn wegen eines Missgeschickes mussten wir heute ohne Morgenkaffee los! Das De Beurs sieht aus wie ein altes Kaffeehaus in Wien oder Budapest – aber gänzlich ohne Renovation. Es ist wunderbar altmodisch und abgelebt.
In der ehemaligen Markthalle ist jetzt ein Einkaufszentrum; also weiter zum Grote Markt. Häuser gucken. Rund herum kann man alle Baustile der letzten hundertfünfzig Jahre sehen – nicht alles ist schön. Aber alles ist auf seine Art sehenswert.
Insgeheim habe ich bloss ein Ziel, den „Febo“ – Essen aus der Wand. Oder wie Peti sagt: Fressen aus der Mauer. Denn Febo ist ein ganz besonderes Restaurant. Nämlich ein automatisches. Man steht vor einer ganzen Wand voller kleiner Glas-Fenster; in jedem eine Leckerei aus der Fritteuse.
Man wirft Geld ein, drückt einen Knopf und nimmt sich den Knödel aus der Klappe. Ich verspeise erst eine „Kroket“, dann eine „Frikandel“. Beides schmeckt wies ausschaut.
Durchs leere Glasfenster hindurch kann man sehen, wie der Koch die Speisen in die Friteuse tunkt.
Als ich in den 1990-er Jahren das letzte Mal in Groningen war, war das „Groningen Museum“ gegenüber des Bahnhofes grad nagelneu. Damals galt die postmoderne Architektur als äusserst Schick. Heute sieht es mit all seinem Schnickschnack eher peinlich aus - so ändern sich im laufe der halt Zeit die Geschmäcker...
Gegen Abend sind wir zurück in Bedum und bei unserem Hotel Muger. Wir beschliessen eine weitere Nacht hier zu bleiben. Das Wetter ist wild; mal Sonnenschein, dann wieder rabenschwarze Wolken. Aber - Affenhitze ist weg und es ist jetzt angenehm frisch.
Der Bahnhof Groningen ist ein grossartiger Eisenbahnpalast aus dem vorletzten Jahrhundert. Allerdings wurde er seither kräftig umgebaut, so dass man heute zwischen Starbucks und Burger King ankommt. Aber es gibt auch einige nette Züge zu sehen.
Unser erster Weg führt uns schnurstracks ins Cafe De Beurs am Vismarkt, denn wegen eines Missgeschickes mussten wir heute ohne Morgenkaffee los! Das De Beurs sieht aus wie ein altes Kaffeehaus in Wien oder Budapest – aber gänzlich ohne Renovation. Es ist wunderbar altmodisch und abgelebt.
In der ehemaligen Markthalle ist jetzt ein Einkaufszentrum; also weiter zum Grote Markt. Häuser gucken. Rund herum kann man alle Baustile der letzten hundertfünfzig Jahre sehen – nicht alles ist schön. Aber alles ist auf seine Art sehenswert.
Insgeheim habe ich bloss ein Ziel, den „Febo“ – Essen aus der Wand. Oder wie Peti sagt: Fressen aus der Mauer. Denn Febo ist ein ganz besonderes Restaurant. Nämlich ein automatisches. Man steht vor einer ganzen Wand voller kleiner Glas-Fenster; in jedem eine Leckerei aus der Fritteuse.
Man wirft Geld ein, drückt einen Knopf und nimmt sich den Knödel aus der Klappe. Ich verspeise erst eine „Kroket“, dann eine „Frikandel“. Beides schmeckt wies ausschaut.
Durchs leere Glasfenster hindurch kann man sehen, wie der Koch die Speisen in die Friteuse tunkt.
Als ich in den 1990-er Jahren das letzte Mal in Groningen war, war das „Groningen Museum“ gegenüber des Bahnhofes grad nagelneu. Damals galt die postmoderne Architektur als äusserst Schick. Heute sieht es mit all seinem Schnickschnack eher peinlich aus - so ändern sich im laufe der halt Zeit die Geschmäcker...
Gegen Abend sind wir zurück in Bedum und bei unserem Hotel Muger. Wir beschliessen eine weitere Nacht hier zu bleiben. Das Wetter ist wild; mal Sonnenschein, dann wieder rabenschwarze Wolken. Aber - Affenhitze ist weg und es ist jetzt angenehm frisch.
29. Juli 2019
Friesland: keine Zeit zum Nichtstun
11 Pieterburen. Schon seit dem frühen Morgen brennt die Sonne vom Himmel. Aber zum Glück weht ein kühler Wind; zusammen ist es das perfekte Sommerwetter. Wir dösen und lesen den ganzen Vormittag. Doch dann wollen wir los, denn wir haben ja Urlaub und keine Zeit zum Nichtstun.
Wir fahren übers flache Land bis nach Noordpolderzijl (n53.4330, e6.5830). Hier pumpt ein Pumpwerk das Wasser aus den unzähligen Entwässerungsgräben über den Deich in die Nordsee.
Im kleinen Ausflugskaffee sitzen viele Ausflügler herum und wir finden keinen freien Stuhl. Wir schauen deshalb bloss ein wenig über den Deich und in den Schlund des Pumpwerkes, dann brummen wir weiter.
Im kleinen Dorf Onderdendam machen wir bei Spa und Bitterballen eine ausgiebige Mittagspause. Eigentlich ist das Dorf nichts Besonderes. Aber auf seine Art ist es wunderschön; winzig kleine Backsteinhäuser und eine weissgestrichene Klappbrücke über den Kanal. Und sehr freundliche und gesprächige Einwohner. Wir geniessen es sehr.
Überall sehen wir diese eigenartigen Körbe. Das sind Mülleimer für Velofahrer. Ein Drive-in-Mülleimer sozusagen.
Nur wenige Kilometer weiter kommen wir nach Bedum. Hier besichtigen wir als erstes natürlich die „Walfriduskerk“ mit dem schiefen Turm (n53.3015, e6.6033). Der Kirchturm hat heftig Schlagseite; mehr noch als der schiefe Turm von Pisa. Es schaut aus, als falle er gleich um. Doch der Turm steht schon seit mehr als 1'000 Jahren schief.
Vielleicht liegt es bloss an der Hitze, aber Bedum wirkt sehr verschlafen. Wir finden am Ortsrand einen ganz netten und ruhigen Platz zum Übernachten. Am Himmel ziehen graue Wolken auf und der kühle Wind weht immer heftiger. Die Abkühlung tut gut.
Wir fahren übers flache Land bis nach Noordpolderzijl (n53.4330, e6.5830). Hier pumpt ein Pumpwerk das Wasser aus den unzähligen Entwässerungsgräben über den Deich in die Nordsee.
Im kleinen Ausflugskaffee sitzen viele Ausflügler herum und wir finden keinen freien Stuhl. Wir schauen deshalb bloss ein wenig über den Deich und in den Schlund des Pumpwerkes, dann brummen wir weiter.
Im kleinen Dorf Onderdendam machen wir bei Spa und Bitterballen eine ausgiebige Mittagspause. Eigentlich ist das Dorf nichts Besonderes. Aber auf seine Art ist es wunderschön; winzig kleine Backsteinhäuser und eine weissgestrichene Klappbrücke über den Kanal. Und sehr freundliche und gesprächige Einwohner. Wir geniessen es sehr.
Überall sehen wir diese eigenartigen Körbe. Das sind Mülleimer für Velofahrer. Ein Drive-in-Mülleimer sozusagen.
Nur wenige Kilometer weiter kommen wir nach Bedum. Hier besichtigen wir als erstes natürlich die „Walfriduskerk“ mit dem schiefen Turm (n53.3015, e6.6033). Der Kirchturm hat heftig Schlagseite; mehr noch als der schiefe Turm von Pisa. Es schaut aus, als falle er gleich um. Doch der Turm steht schon seit mehr als 1'000 Jahren schief.
26. Juli 2019
Friesland: atemberaubend langweilig
10 Dokkum. Heute soll es nochmal heiss werden. Wir erledigen die Einkäufe und brummen dann gemütlich nach Wierum (n53.4017, e6.0137). Das Dorf liegt direkt am Deich. Der ist hier höher als die Häuser und wir sehen die Nordsee erst, als wir hinauf steigen. Es ist grad ablaufendes Wasser. Wir schauen zu, wie immer mehr und mehr Meeresboden zum Vorschein kommt. Schlamm bis zum Horizont.
Früher war Wierum ein Fischerdorf mit einem geschäftigen Hafen. Jetzt liegt es hinter dem Deich; sicher und trocken zwar, aber ohne Zugang zum Meer. Wir bleiben lange oben auf dem Deich sitzen und schauen aufs Meer hinaus. Die Vögel schnäbeln Würmer aus dem Schlick und da und dort hockt ein Schiff auf dem Trockenen. Sonst bewegt sich nichts. Atemberaubend langweilig.
Dann wird es uns zu warm und wir fahren weiter. Immer so gut es geht dem Deich entlang. Unterwegs kreuzen wir noch einen Festumzug. Bunte und lärmige „Fasnachtswagen“ mit tanzenden Leuten drauf. Heute sei in der Nähe ein Dorffest, erzählt uns einer.
Bei Lauwersoog überqueren wir das grosse Sperrwerk. Damit trennt man seit den frühen 1960-er Jahren das Lauwersmeer vom der Nordsee ab. Hier hat es viele Ausflügler; zu viele für uns, also fahren wir weiter. Immer auf den kleinen Nebenstrassen mitten durch die Landschaft und die Landwirtschaft.
In Hornhuizen entdecken wir hinter der Kirche einen schattigen Rastplatz. Die Kühle und das Dämmerlicht unter den Baumkronen tun gut. Draussen ist wieder eine unangenehme Gluthitze.
Eigentlich wollten wir heute noch etwas weiter fahren. Aber beim Vorbeifahren sehen wir in Pieterburen einen netten Übernachtungsplatz und bleiben gleich da. Um sechs Uhr abends ist es immer noch über 30° warm. Ab und zu bringt ein Windstoss etwas Abkühlung. Es ist herrlich schön hier.
Dann wird es uns zu warm und wir fahren weiter. Immer so gut es geht dem Deich entlang. Unterwegs kreuzen wir noch einen Festumzug. Bunte und lärmige „Fasnachtswagen“ mit tanzenden Leuten drauf. Heute sei in der Nähe ein Dorffest, erzählt uns einer.
Bei Lauwersoog überqueren wir das grosse Sperrwerk. Damit trennt man seit den frühen 1960-er Jahren das Lauwersmeer vom der Nordsee ab. Hier hat es viele Ausflügler; zu viele für uns, also fahren wir weiter. Immer auf den kleinen Nebenstrassen mitten durch die Landschaft und die Landwirtschaft.
In Hornhuizen entdecken wir hinter der Kirche einen schattigen Rastplatz. Die Kühle und das Dämmerlicht unter den Baumkronen tun gut. Draussen ist wieder eine unangenehme Gluthitze.
Eigentlich wollten wir heute noch etwas weiter fahren. Aber beim Vorbeifahren sehen wir in Pieterburen einen netten Übernachtungsplatz und bleiben gleich da. Um sechs Uhr abends ist es immer noch über 30° warm. Ab und zu bringt ein Windstoss etwas Abkühlung. Es ist herrlich schön hier.
Abonnieren
Posts (Atom)