1. August 2019

Friesland: Moin

14 Jemgum. Zuerst scheint die Sonne, doch dann kommt der Regen. Und der Rasenmäher des Sportplatzes. Wir flüchten und frühstücken einen Kilometer weiter im Süden.
Eigentlich hätten wir heute Leer besuchen wollen. Aber uns gelüstet es gar nicht nach Innenstadt und Parkplatzsuche. Deshalb fahren wir gleich weiter bis zum grossen Ems-Sperrwerk.

Hier ist die Ems einen halben Kilometer breit und sie kann bei Hochwassergefahr komplett zugemacht werden. Gigantische Klappen trennen das Meer vom Fluss. Und hier fahren jeweils die riesigen Kreuzfahrtschiffe der Meyer Werft in die Nordsee hinaus. Sie passen ganz genau durch die Lücke im Sperrwerk.
Diese flache Flusslandschaft der Ems-Mündung gefällt uns ganz besonders gut. Schilf, Wellen und lauter nichts.

Der Kirchturm in Suurhusen soll der schiefste der Welt sein (n53.4136, e7.2236). Schiefer noch als der Kirchturm in Bedum oder der schiefe Turm in Pisa. Und er ist wirklich sehr schräg. Man bekommt fast Angst, wenn man auf seiner Westseite steht und den überhängenden Turm hinaufschaut.

Wir rödeln hinauf an die Küste zum Pilsumer Leuchtturm (n53.4980, e70454). Er ist rot-gelb geringelt und spielte damals im Film „Otto – der Ausserfriesische“ eine wichtige Rolle. Davon, dass der Leuchtturm schon längst kein Geheimtipp mehr ist, zeugen die unzähligen Ausflügler.

Mein Krabben-Brötchen schmeckt wunderbar nach mehr und nach Fischerboot. Wir fahren deshalb ins nahe gelegene Greetsiel und schauen uns die Krabbenkutter an. Fast ein Dutzend solcher Schiffe liegen im Hafen und werden grad für die nächste Fahrt parat gemacht.

Greetsiel ist eigentlich ein ganz hübsches Städtchen. Aber es ist auch sehr, sehr touristisch. Schier in jedem Haus gibt es einen Souvenir-Laden oder ein Restaurant und die Strassen sind voller Spazier-Rentner mit Hunden und dunkelblauen Windjacken. Allein schon deshalb friere ich lieber und gehe im leichten T-Shirt. Es ist nämlich, auch wenn es nicht danach ausschaut, recht kühl.
Weil ich nicht weiss was es ist, bestelle ich in der Hafenkneipe ein "Malzbier". Vorsichtshalber frage ich die Serviererin, ob das lecker sei? Sie sagt: «na ja?».

Wir übernachten beim grossen Wohnmobil-Stellplatz am Ortsrand. Der Stellplatz ist pflatschvoll, der Parkplatz daneben aber gähnend leer. Da bleiben wir. Mit unverstelltem Blick ins Grüne.
Am Abend ziehen dunkelschwarze Wolken über den Himmel; Weltuntergangsstimmung. Es ist kalt. Brrr…

1 Kommentar:

  1. das bleibt so touristisch, hoffr ihr habt die Doppelmühle gesehen ...

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