26. August 2017

im Depot der Schynige Platte-Bahn

Meine Lokomotiven-Mitfahrt endet stilvoll im Depot der Schynige Platte-Bahn. Hier werden die Züge jeden Abend eingestallt und hier befinden sich auch die Werkstätten. Wir nutzten die Gelegenheit und schauen uns um.


Ganz hinten in der Werkstatt steht der Star; die einzige Dampflokomotive der SPB, die H 2/3 mit der Nummer 5 und Baujahr 1894. Die Lok wird nicht nur für Touristenfahrten genutzt, sondern auch jeden Frühling zur Schneeräumung und um die Fahrleitung wieder zu montieren. Denn wegen der Lawinen muss sie jeden Herbst demontiert werden.

Heute stehen auch mehrere Elektro-Loks in der Werkstatt. Eine wird grad von Grund auf generalüberholt und andere sind ausserplanmässig defekt.

Der Schneepflug X 103 ist von 1925 und eines der jüngeren Fahrzeuge der Schynige Platte-Bahn. Der offene „Sommerwagen“ mit den hübschen Vorhängen hingegen ist schon seit 1894 mit dabei.

24. August 2017

in der Schynige Platte-Bahn

Ich durfte in einer Lokomotive der Schynige Platte-Bahn mitfahren; in der He 2/2 mit der Nummer 20 aus dem Jahr 1911. Mit Zahnradantrieb und 80 cm Schmalspur.
Von aussen sieht die Lok aus wie ein Klotz; kaum länger als hoch. Das Fahrzeug ist komplett aus Eisen gebaut und ohne jeden Firlefanz. Sehr rustikal; gefällt mir sehr gut.

Innen ist es genauso rustikaler wie von aussen. Mitten im Lokkasten stehen zwei mächtige Elektromotoren mit je 150 PS. Praktischerweise hat man auf jede Art von Verkleidungen verzichtet. Alles liegt offen da und ich kann ungehindert dem Elektromotor beim Funktionieren zuschauen. Aber berühren sollte man nichts; wegen Stromschlag und so.

Am einen Ende der Lok ist ein wenig Restplatz für den Lokführer übrig. Ausser einem unterarmlangen Fahrhebel und einige Schaltern gibt es nichts. Und da die Lok den Zug von hinten schiebt, gibts für den Lokführer auch keine Sicht nach vorne. Will er etwas sehen, so muss er sich aus der Tür lehnen. Talwärts ist's dann besser, dann fährt der Zug rückwärts und die Lok ist vorne!

Das wichtigste Utensil sind Gehörschutzpfropfen, denn die Lokomotive hat einen – öööhm – sehr kernigen Sound. Und da sie zudem komplett ungefedert ist, schüttelt und vibriert es die ganze Fahrt über. Wobei; man fährt nicht sehr schnell: Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 12 km/h, doch meistens braust man aber bloss mit 10 bis 11 km/h dahin.

Für die 7,3 Kilometer hinauf zur Bergstation Schynige Platte brauchen wir 55 Minuten. Unterwegs kreuzen wir mehrmals talwärts fahrende Züge. Die Weichen werden alle von Hand gestellt und Signale gibt es gar keine.

Talwärts fährt der Zug rückwärts, also mit der Lok voraus. Nun geniessen wir einen freien Blick auf die Strecke und die Seen des Berner Oberlandes.

Trotz wattiger Ohren und weichen Knien war es ein unvergesslicher und wunderschöner Tag in der Lok. Ganz herzlichen Dank dem geduldigen Lokführer...

23. August 2017

mit der Schynige Platte-Bahn

Die Schynige Platte-Bahn SPB fährt von Wilderswil hinauf zur Schynige Platte auf fast 2‘000 Meter Meereshöhe. Die Strecke ist nur etwa 7,3 Kilometer lang und 25% steil; steiler als die Rampe im Parkhaus. Die Fahrt auf den Berg dauert fast eine Stunde.

Die Bahnstrecke wurde 1894 eröffnet. Zuerst fuhr man mit Dampfloks und ab 1914 dann vor allem elektrisch. Und seither hat sich nichts mehr geändert. Alle Loks sind inzwischen älter als 100 Jahre.

Jeder Zug besteht immer aus zwei Personenwagen und einer Lokomotive. Einer antiken Zahnrad-Lok, bei der ausschliesslich die beiden Zahnräder angetrieben werden. Deshalb braucht es auch im Ebenen eine Zahnstange. Aber halbwegs eben ist es eh bloss in den drei Bahnhöfen.

Von der Endstation Schynige Platte hat man einen überwältigenden Ausblick auf die weltberühmten Bergriesen Eiger, Mönch und Jungfrau. Ausser heute – Wolken und Nebel stehen uns im Weg!
Später kommt dann doch noch die Sonne durch und wir geniessen die imposante Gebirgslandschaft rundherum. Und tief unten kann man Interlaken und den Thunersee sehen. Und Wasserfälle und Felswände des Lauterbrunnentales, wo sich die Basejumper in die Abgrund fallen lassen.

… aber das Beste kommt noch - ich durfte in der Lok mitfahren. Mehr davon zeige ich dann morgen.

22. August 2017

die moderne Frau in Burkina Faso

Als ich neulich den Beitrag über „Heinz“ schrieb, erinnerte ich mich an „Naomie“ in Burkina Faso. In Bobo-Dioulasso steht mitten auf der Place de le femme ein Denkmal, dass die „moderne Frau für ihre Rolle in der afrikanischen Gesellschaft“ ehren soll. Und es zeigt eine Frau ‒ mit einem Besen.

Die moderne Frauen Bobo-Dioulasso‘s mochten das Putzfrauen-Denkmal (n11.1718, w4.2683) eher wenig und protestierten heftig. Und so wurde Naomie“ einige Jahre später „durch eine kämpferische „Frau des 21. Jahrhunderts“ ersetzt.

21. August 2017

niemand braucht Oberschiiinen

Die Aubergine gehört wohl zu den sinnlosesten Gemüse überhaupt. Roh kann man sie gar nicht essen und gekocht schmeckt sie meistens wie gesotten Einlegesohlen oder ein Fettschwämme.
Doch wenn man sie wie im Orient und Nordafrika zubereitet, sind sie richtig gut.

Und so hab ich sie gemacht: Die Auberginen-Scheiben kräftig salzen und etwa eine halbe Stunde ruhen lassen. Dann die Scheiben abwaschen, ausdrücken und trocknen lassen.

Nebenbei ordentlich Olivenöl zusammen mit einigen Knoblauchzehen und Thymian-Zweigen in einer Bratpfanne heiss werden lassen. Dann den Knoblauch und Thymian raus und die Auberginen schwimmend anbraten bis sie goldbraun sind. Fertig.
Wenn man da hätte, könnte man noch Zitronensaft darüber träufeln. Oder etwas Pul Biber darüber streuen. Sie schmecken aber auch ohne extrem gut und nach mehr.

19. August 2017

z'underobsi am Gerzenseeli

Einer unserer liebsten Spaziergänge geht durch den Kernwald zum Gerzenseeli. Das Gerzenseeli ist ein kleiner Tümpel mitten in einer tollen Moorlandschaft und es hat weder einen Zu- noch Abfluss. Aber rosa Seerosen und vielerlei Amphibien und Insekten: Schier dackelgrosse Libellen, unzähligen Geburtshelferkröten und ab und zu eine etwas grauslige Gelbbauchunke.

Und wenn man gaaanz viel Glück hat, kann man sogar eine Kreuzotter sehen. Diesmal hatten wir leider keine, was Frau G. nicht im Geringsten störte. Ganz im Gegenteil…