25. Juli 2011

Haus in Schoggi-Folie

Lagerhäuser sind in Spreitenbach nichts Besonderes. Solche gibt es da entlang der Autobahn unzählige. Und sehenswert sind sie nur ausnahmsweise. Eine solche ist das neue Gebäude der „Lagerhäuser Aarau AG“. Ein Haus in Silberpapier, wie eine Schoggitafel. Frei Architekten AG, Aarau.

In diesem Gebäude werden grosse Mengen von Schokolade gelagert. Deshalb ist der ganze Gebäudekomplex mit Schoggi-Folie eingewickelt. Was bei Schokolade ganz einfach geht, ist bei einem 1‘000-mal grösseren Gebäude eher kompliziert. Fast zehntausend Quadratmeter Alublech wurden in einer speziellen Technik aufgenietet und geknittert.
Eine verblüffende Wirkung – unbedingt mal anschauen.
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23. Juli 2011

wüste Schürfung

Meine handtellergrosse Schürfung am Rücken hat sich - ööööhm - verändert. Ich kenne Gebiete in der Sahara, die sehen genau so aus. Staubtrockene Täler und karge Hügel.

Wenn sich das so weitergeht, würde es mich nicht wundern, wenn sich demnächst erste Pflanzen ansiedeln.
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22. Juli 2011

ich war Feng-Shui

Kürzlich war ich an einem Vortrag über „Feng-Shui“. Ich war etwas enttäuscht, als es keinen Fisch zu essen gab; ich habe das wohl dummerweise mit „Sushi“ verwechselt.

Die Feng-Shui-Frau erzählte von Harmonie, Lebensfreude und vom Energiefluss. Selber wirkte sie aber etwas farblos und verbittert. Vielleicht hätte etwas Sushi ihre Stimmung aufgehellt? Na gut.
Jedenfalls behauptete sie, wir hätten „Tschiii“ in unseren Wohnungen. Und wir müssten schauen, dass das „Tschiii“ nicht abhaut. Darum müssten wir immer den Klodecke schliessen und dürften im Korridor keine Spiegel aufhängen. Und so einen Zimmerbrunnen wäre auch hilfreich.
Dann war Pause.
Nachher hielt sie einen Farbenkreis in die Höhe; rot-orange-gelb-grün-blau-violett. Jede durfte seine Lieblingsfarbe sagen und sie zeigte dann auf ihrem Farbkreis die Komplementärfarbe: Eine sagt „rot“ – sie zeigte „grün“, „blau“ – „orange“ und so weiter. Ich sagte „braun“. Alle erstarrten. Und sie sah mich drohend an. Das sei keine Farbe, ich solle eine andere sagen. Ich sagte „goldig“!
Das ausschliesslich weibliche Publikum verbrüderte sich darauf hin mit der Feng-Shui-Frau. Und unzählige Blicke voller Abscheu und Verachtung trafen mich. So war es dann doch noch ein ganz unterhaltsamer Abend.
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21. Juli 2011

allerhand Bettgetier

Mit Milben, Wanzen, Flöhen und Schaben macht wohl jeder Weltreisende ab und zu mal Bekanntschaft. Und das waren jetzt nur einige der „Fussgänger“ im Hotelzimmer. Es gibt ja noch die „Flieger“; Stechmücken, Sandfliegen, Motten und so weiter. Und die „Kriecher“; Kröten, Eidechsen, Schlangen und Würmer.
Ich beschränke mich jetzt vorerst einmal auf die Fussgänger. Die sind ja eigentlich harmlos, bloss im Bett will man sie nicht haben. Was tut man nun dagegen; oder wie lebt man allenfalls mit ihnen?

Symbolbild
Mein Tipp für unterwegs: Ich nehme immer mein eigenes Leintuch mit. Ein ganz billiges aus Baumwolle. Damit bedecke ich dann die scheckige Matratze und das Hotelkissen mit den Speichelflecken. Und alle die tierischen Matratzenbewohner. Oben drauf schlafe ich, unten drunter krabbeln die Viecher.
Und damit man in der nächsten Nacht nicht auf der schmutzigen Seite des Leintuches liegt, kennzeichne ich die Schlafseite. Ich male mit einem  wasserfestem Filzstift ein kleines Gesicht hin. So weiss ich immer, wo bei meinem Leintuch oben und vorne ist. Zudem erkenne ich es daran nach der Wäsche als mein eigenes.
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20. Juli 2011

Jakob-weg

Die Pilger auf dem Jakobsweg erkennt man an der Muschelschale am Rucksack. Und am verklärten und ermatteten Gesichtsausdruck. Hier bei uns marschieren sie immer nach Südwesten. Keine Ahnung, was am Ziel in Santiago de Compostela geschieht, aber ich habe jedenfalls noch keinen nachhause laufen sehen! Vielleicht pilgern die immer weiter, bis sie ins Meer fallen; wie die Lemminge?
Wir wollten nicht ins Meer stürzen, darum marschierten wir vorsichtshalber in der Gegenrichtung.

Der Jakobsweg zwischen Stans, (Nidwalden) und Sachseln (Obwalden) wird auch "Bruderklausenweg" genannt. Wir beginnen in St. Niklausen an der Postauto-Haltestelle. Ab da führt der Weg über grasgrüne Hügel dem Stanserhorn zu. Immer etwas oberhalb vom Talboden, so dass man auf die Einheimischen hinunter schauen kann. Und meist geht’s leicht abwärts.

Oberhalb vom Gotthardli überschreiten wir den „Allweg-Pass“ und vor uns liegt der Stanserboden. Nun geht’s in einem Schwung hinunter nach Stans. Ein kühles Erfrischungsgetränk lockt.

Unser Jakobsweg war 15 km lang. Und wir waren gut dreieinhalb Stunden unterwegs.

19. Juli 2011

das Zweitbuch

Es gibt einen eindeutigen Trend zum Zweit-Buch. Ich wollte da nicht abseits stehen und habe mir nun auch noch eins angeschafft. Es heisst  «Bockmist» und hat 5.95 gekostet. Das ist ein günstiger Preis für vierhundertsechsundfünfzig dichtbedruckte Seiten und einem bunten Bild vorne drauf. Es lag in der Grabbelkiste vor dem Buchladen; "Mängelexemplar, kein Umtausch möglich" stand drauf.

Geschrieben wurde es von einem Hugh Laurie. Das Buch beginnt er mit folgenden Worten: «Stellen Sie sich vor, Sie müssen jemanden den Arm brechen». Bis jetzt habe ich bis Seite 39 gelesen: «Es wollte mir nicht in den Kopf, wie jemand oder etwas in einem solchen Zimmer arbeiten konnte. Es war, als entdeckte man plötzlich eine Otterfamilie im Schuh». 
Es ist ein gutes Buch. Das kann man lesen. Und ich finde, dass es meine Bibliothek ausserordentlich bereichert.