21. März 2012

der Lungerersee ist weg

Wer jetzt den Lungerersee sieht – sieht ihn nicht. Wo sonst das Wasser lieblich und blaugrün die Touristen erfreut, ist nun eine schlammfarbige Hügellandschaft. Was ist da passiert? Klimaerwärmung? Leck? Jahresreinigung?
Nein, nein – das ist ganz normal.

Um Land zu gewinnen wurde 1836 der Seespiegel um gut dreissig Meter abgesenkt. Auf dem freigelegten Seeboden siedelten künftig zahlreiche Bauernhöfe. Mit der Industrialisierung stieg dann aber der Hunger nach elektrischen Strom. In den 1920-er Jahren stauten die CKW den See wieder auf das ursprüngliche Niveau auf. Nach 85 Jahren versank die fruchtbare Landschaft wieder in den Fluten. Die Bewohner mussten weichen. Wut und Trauer blieben.

Der Kraftwerkbetrieb bringt es mit sich, dass jeweils im Winter der Wasserstand markant absinkt. Im März erreicht er üblicherweise den Tiefststand.

Auf dem Seeboden kommen die Überreste der damaligen Häuser zum Vorschein. Die Brücke über den Loppbach, Wagners Sagi. Und die Wurzelstöcke der damals gefällten Obstbäume.

20. März 2012

mein Narrentaxi

Neulich, genaugenommen gestern, fuhr ich wieder einmal Taxi. Ein kurzfristiger Einsatz; den ganzen Tag brachte ich behinderte Kinder zur Schule. Und wieder nachhause. Meine Fahrgäste waren alle mehr oder minder geistig behindert. Und viele zudem auch körperlich; also kompliziertes Einsteigen und bleischwere Spezialsitze. Aber ich mag sie.

Das Ganze funktioniert so. Grössere Busse verkehren auf den Hauptrouten im Tal und kleinere Busse bedienen die abgelegeneren Gebiete. Ich fahre einen kleinen. Für mich heisst das also, steile und enge Bergstrassen. Ein dauerndes rauf und runter. Und ausgerechnet heute schneit es noch einmal! Auf der Strasse liegt ein schmieriger Schnee. Ja super! Dank Allrad komme ich aber gut rauf, die Talfahrten sind allerdings etwas heikel.
Eines meiner Kinder ist schwerstbehindert. Es kann weder selbstständig sitzen noch schlucken. Sprechen oder sich bewegen sowieso nicht. Als ich es vor Jahren zum ersten mal fuhr, sagte mir eine Betreuerin: «kein Problem - du musst bloss schauen, dass es unterwegs nicht erstickt!». Ja super! Ich gebe mir Mühe…
Am Nachmittag gab es vor dem Schulhaus noch eine Krise. Ein Mädchen hat sich im Basteluntericht seine Haare abgeschnitten. Und nun schreit sie wütend herum. Sieht halt nicht schön aus, die neue Frisur.
Am Feierabend hatte ich 157 Kilometer auf der Tachoscheibe. War ein schöner Tag.

19. März 2012

Kunst: dreizehnmal Rubens

Ab diesem Wochenende sind in Stans wieder grossartige Bilder zu sehen. Die „Frey Näpflin Stiftung“ öffnet für einige Wochen ihre Türen. Dieses Jahr: „Aus Leidenschaft zur Kunst“, mit Bildern von Peter Paul Rubens und weiteren grossen Meistern...

Die dreizehn Bilder zeigen Christus und die zwölf Aposteln, gemalt um 1620 von Peter Paul Rubens. Oder zumindest von seiner Werkstatt. Es lohnt sich hinzuschauen.

18. März 2012

am Sonntag

Heute gibt's hier nix

Sonntagsruhe.
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17. März 2012

vergrabenen Punk

Kürzlich schaute ich der Frau R. bei der Gartenarbeit zu. Sie räumte Laub und abgestorbenes Grünzeug weg. Nach dem Winter ist der Garten ja voll davon. Plötzlich ein schriller Schrei. «Da ist was - daaa».

Und nun sah ich es auch. Da schien etwas vergraben zu sein. Es sah aus wie ein vergrabener Punker! Bei Frau R. steckt ein Punk im Garten, bloss sein Haarschopf schaut noch aus dem Erdreich. Wääääh...
Schon erschreckend, was die Leute alles wegwerfen.
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