Neulich habe ich mir innert weniger Tage gleich zwei Zahnfüllungen rausgebissen. Also ging ich zum Zahnarzt. Er fragte mich, ob er nicht auch gleich zwei meiner Weisheitszähne entfernen solle? Also machte ich ihm die Freude und sagte «ja».
Während er mit Stemmeisen, Zangen und allerlei Klammern in meinen Zähnen herum fuhrwerkte - mein Gesicht war von der Betäubung gelähmt und mein Mund voller Schläuche, Sauger, Klammern und Watterollen - erzählte er lachend, dass er als Zahnmediziner ja auch bloss von „der Hand in den Mund“ lebe.
Ich hätte ja gerne mitgelacht.
Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
17. April 2018
12. April 2018
fremde Soldaten in Giswil - Angst und Heimweh
Während des 2. Weltkrieges kamen über 100‘000 fremde Soldaten in die Schweiz. Manche freiwillig, andere mussten mit ihren Flugzeugen notlanden oder wurden abgeschossen. Während die amerikanischen und britischen gediegen in Hotels logierten, mussten die meisten anderen in Internierungslagern hausen. So auch bei uns in Giswil.
Im hiesigen Internierungslager waren vor allem polnische Soldaten untergebracht; später dann italienische und sowjetische. Die meisten internierten Soldaten arbeiteten in der Landwirtschaft und bauten für die Gemeinde Bergstrassen und machten Sumpfland fruchtbar – die zahlreichen „Polenstrassen“ erinnern noch daran.
Vom damaligen Barackendorf in Giswil ist heute nichts mehr zu sehen. Einzig die kleine Polenkapelle daneben erinnert an diese schwierige Zeit. Ab und zu kommen sogar polnische Touristen auf Spurensuche vorbei.
Am kommenden Freitag wird bei uns die Wanderausstellung „auf Polenwegen durch die Schweiz“ eröffnet. Vielleicht mag der eine oder andere nach Giswil komme und sie anschauen…
Im hiesigen Internierungslager waren vor allem polnische Soldaten untergebracht; später dann italienische und sowjetische. Die meisten internierten Soldaten arbeiteten in der Landwirtschaft und bauten für die Gemeinde Bergstrassen und machten Sumpfland fruchtbar – die zahlreichen „Polenstrassen“ erinnern noch daran.
Vom damaligen Barackendorf in Giswil ist heute nichts mehr zu sehen. Einzig die kleine Polenkapelle daneben erinnert an diese schwierige Zeit. Ab und zu kommen sogar polnische Touristen auf Spurensuche vorbei.
Am kommenden Freitag wird bei uns die Wanderausstellung „auf Polenwegen durch die Schweiz“ eröffnet. Vielleicht mag der eine oder andere nach Giswil komme und sie anschauen…
10. April 2018
Guggerbliämli
Habe viele Guggerbliämli gesehen und gefotografiert.
Guggerbliämli heissen wohl wegen dem Gugger (dem Kuckuck) so, der jetzt im Frühling oft und lautstark singvogelt.
Guggerbliämli heissen wohl wegen dem Gugger (dem Kuckuck) so, der jetzt im Frühling oft und lautstark singvogelt.
9. April 2018
Istanbul: Schiff gegen osmanische Villa
Ihr habt es bestimmt auch gesehen: Am Wochenende ist in Istanbul ein defektes Schiff ins Ufer gekracht und hat ein feuerrotes Haus überfahren. Was auf den ersten Blick wie eine Holzhütte aussieht ist eine „Yali“ – eine historische Ufer-Villa. In osmanischer Zeit bauten sich die wohlhabenden Istanbuler solche Paläste an den Bosporus und genossen da die Sommerfrische.
Diese luxuriöse Villa wurde um 1850 vom verehrten Hekimbasi Salih, dem Leibarzt des Sultans, erbaut. Damals stand sie zehn Kilometer ausserhalb der Stadt (n41.0907, e29.0662), heute führt die gigantische Fatih Sultan Mehmet-Brücke fast direkt oben drüber.
Der hölzerne Palast steht direkt am Wasser und ist ausserordentlich prunkvoll eingerichtet. Früher diente er als Landhaus und Lustschlösschen, heute wird er für Hochzeitsfeiern und Feste vermietet. Und heute sind diese Yali sehr, sehr begehrt und viele, viele Millionen wert.
Als ich letztes Mal in Istanbul war, habe ich mir einige dieser Bosporus-Paläste angeschaut. Die „Hekimbaşı Salih Efendi Yalısı“ aber leider nur aus der Ferne. Dafür sieht man auf meinem Bild sehr schön, wie der Bosporus hier eine Kurve macht. Wenn dann bei einem Frachtschiff die Lenkung ausfällt, trifft es genau auf die rote Villa unter der Brücke.
Diese luxuriöse Villa wurde um 1850 vom verehrten Hekimbasi Salih, dem Leibarzt des Sultans, erbaut. Damals stand sie zehn Kilometer ausserhalb der Stadt (n41.0907, e29.0662), heute führt die gigantische Fatih Sultan Mehmet-Brücke fast direkt oben drüber.
Der hölzerne Palast steht direkt am Wasser und ist ausserordentlich prunkvoll eingerichtet. Früher diente er als Landhaus und Lustschlösschen, heute wird er für Hochzeitsfeiern und Feste vermietet. Und heute sind diese Yali sehr, sehr begehrt und viele, viele Millionen wert.
Bildquelle: derstandard.at |
7. April 2018
der Reh schaut bös
Neulich abendspazieren Frau G. und ich gemütlich durch den hiesigen Wald. Dann plötzlich! Ein Reh stellt sich uns in den Weg.
Kein Problem. In solchen Fällen klettert man sofort auf einen Baum und harrt auf Rettung. Jetzt war es aber so, dass die umliegenden Bäume höchstens daumendicke Stämme hatten. Sie bogen sich bedenklich, als ich zu klettern beginne. Im Fernseh-Tierfilmen sind die Bäume immer stämmig und der Abenteurer da oben in Sicherheit! Was nun?
Ich stelle mich also schützend hinter Frau G. und fuchtle wie verrückt mit den Armen um das Getier zu vertreiben. Erst schaut es angriffig und fletscht mit den Zähnen. Dann schüttelt es träge seinen Kopf und flüchtet gemächlich ins angrenzende Gebüsch.
Phuuu – da haben wir aber noch einmal richtig Glück gehabt.
Kein Problem. In solchen Fällen klettert man sofort auf einen Baum und harrt auf Rettung. Jetzt war es aber so, dass die umliegenden Bäume höchstens daumendicke Stämme hatten. Sie bogen sich bedenklich, als ich zu klettern beginne. Im Fernseh-Tierfilmen sind die Bäume immer stämmig und der Abenteurer da oben in Sicherheit! Was nun?
Ich stelle mich also schützend hinter Frau G. und fuchtle wie verrückt mit den Armen um das Getier zu vertreiben. Erst schaut es angriffig und fletscht mit den Zähnen. Dann schüttelt es träge seinen Kopf und flüchtet gemächlich ins angrenzende Gebüsch.
Phuuu – da haben wir aber noch einmal richtig Glück gehabt.
6. April 2018
mit dem Blog Geld verdienen?
«Kann man mit einem Blog Geld verdienen?» werde ich oft gefragt. Andere vielleicht schon, ich nicht! Und es ist auch überhaupt nicht mein Ziel. Deshalb schalte ich ja auch keine bezahlte Werbung und lasse keine bunten Links zappeln. Der Muger ist doch keine Werbenutte!
Aber ab und zu bekomme ich etwas geschenkt; einen Rucksack und Schuhe und so. Und manchmal lasse ich mir einige ÖV- und/oder Eintrittskarten schenken. Mehr aber nicht.
Schon öfters konnte ich meine Fotos verkaufen. Meistens fragen aber mittellose Doktoranden, spinnige Eisenbahn-Enthusiasten oder gemeinnützige Vereine nach Bildern. Und da die eh kein Geld haben, bekommen sie meine Fotos geschenkt. Aber manchmal fragen auch richtige Verlage nach meinen Fotos; und die bezahlen dann richtiges Honorar dafür.
Meine Bahnreise nach Spanien, zum Beispiel, konnte ich komplett über den Bilderverkauf refinanzieren. Zwei meiner Eisenbahn-Fotos werden irgendwann auf dem Titelbild einer grossen Zeitschrift zu bewundern sein.
Der Bilderverkauf wäre an sich eine reizvolle Sache. Doch ich kenne ein paar Leute, die das machen - und weiss deshalb, dass das in der Regel kaum etwas einbringt. Ausser man hat ein Foto, das ein Journalist unbedingt braucht…
Aber ab und zu bekomme ich etwas geschenkt; einen Rucksack und Schuhe und so. Und manchmal lasse ich mir einige ÖV- und/oder Eintrittskarten schenken. Mehr aber nicht.
Schon öfters konnte ich meine Fotos verkaufen. Meistens fragen aber mittellose Doktoranden, spinnige Eisenbahn-Enthusiasten oder gemeinnützige Vereine nach Bildern. Und da die eh kein Geld haben, bekommen sie meine Fotos geschenkt. Aber manchmal fragen auch richtige Verlage nach meinen Fotos; und die bezahlen dann richtiges Honorar dafür.
Meine Bahnreise nach Spanien, zum Beispiel, konnte ich komplett über den Bilderverkauf refinanzieren. Zwei meiner Eisenbahn-Fotos werden irgendwann auf dem Titelbild einer grossen Zeitschrift zu bewundern sein.
Der Bilderverkauf wäre an sich eine reizvolle Sache. Doch ich kenne ein paar Leute, die das machen - und weiss deshalb, dass das in der Regel kaum etwas einbringt. Ausser man hat ein Foto, das ein Journalist unbedingt braucht…
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