19. August 2017

z'underobsi am Gerzenseeli

Einer unserer liebsten Spaziergänge geht durch den Kernwald zum Gerzenseeli. Das Gerzenseeli ist ein kleiner Tümpel mitten in einer tollen Moorlandschaft und es hat weder einen Zu- noch Abfluss. Aber rosa Seerosen und vielerlei Amphibien und Insekten: Schier dackelgrosse Libellen, unzähligen Geburtshelferkröten und ab und zu eine etwas grauslige Gelbbauchunke.

Und wenn man gaaanz viel Glück hat, kann man sogar eine Kreuzotter sehen. Diesmal hatten wir leider keine, was Frau G. nicht im Geringsten störte. Ganz im Gegenteil…

17. August 2017

Heinz statt Blumen

Luzern hat viele Sehenswürdigkeiten; der Kreuzstutz gehört aber eindeutig nicht dazu. Einst am Stadtrand gelegen, ist das Quartier heute irgendwas zwischen Unort und Niemandsland. Und mittendrin eine Strassenkreuzung, wo sich Tag für Tag 25‘000 Autos darüber quälen.
Seit einigen Monaten steht hier nun „Heinz“ auf der Kreiselinsel.

Heinz ist aus Beton und 3,5 Meter hoch und wurde vom Luzerner Künstler Christoph Fischer und der Kunstbetrieb AG geschaffen.
„Heinz statt Blumen“ heisst das Werk und erinnert an den Strassenwischer Heinz Gilli, der Jahrzehnte lang am Kreuzstutz arbeitete. Auch nach seiner Pensionierung kam er weiterhin hierher, um dem Verkehr zuzuschauen und mit dem Passanten zu scherzen.

16. August 2017

mysteriös – die Überschwemmung von Sachseln

Vor 20 Jahren überschwemmten verschieden Bergbäche unser Nachbardorf Sachseln. Im Dorfzentrum türmte sich der Schutt meterhoch und es stank noch Wochen später nach Unrat und Schmoder.

Schlimm – aber etwas ganz anderes ist mysteriös: Schaut euch mal das Hotel Kreuz ganz genau an.

Vor dem verehrenden Unwetter hatte es auf der Hauptfassade 11 Fenster nebeneinander (wegen der Tanne davor sieht man es leider nicht ganz so gut). Nachher sind es jedenfalls bloss noch 10! Das ist wahrlich myschteriööös…

15. August 2017

am Arsch der Welt gibt’s Kuchen

Kürzlich haben Forscher in der Antarktis einen uralten Früchtekuchen gefunden. Der Kuchen wurde 1911 von Scott's „Northern Party Expedition“ in der Schutzhütte am Ridley Beach zurückgelassen. Er war in Papier eingewickelt in einer verlöteten Blechdose und die vergangenen 106 Jahre tiefgefroren; also ganz bestimmt noch essbar.

Ich habe mall nachgeschaut: Diese beiden Schutzhütten am Kap Adare sind noch älter als der Kuchen. Sie wurden 1898 von Carsten Borchgrevinks „Southern Cross Expedition“ gebaut. Und sie sind die ältesten Häuser in der Antarktis. Vorher wohnten hier lauter nichts und Pinguine.

Gestern hat Frau G. auch einen Kuchen gebacken. Und der schaute fast genau so aus, wie dieser Antarktiskuchen. Bloss mit ohne Pinguin-Beigeschmack und lauwarm statt frostig.

Wer übrigens mal vom Polarkuchen naschen möchte, der liegt hier; am Arsch der Welt: s71.3077, e170.1915.

14. August 2017

Schilter - der Bauerntraum

Je stotziger der Hang, umso mehr Schilter kraxeln herum. Die genialen Landmaschinen und Traktoren aus unserem Nachbarort Stans.
Die Firma Schilter begann 1959 mit der Produktion der damals völlig neuartigen Fahrzeuge. Kaum zehn Jahre später verkauften sie bereits 1‘000 Schilter pro Jahr. Und dann begann auch schon der Niedergang - 1975 war Schluss.

Die Schilter waren extrem geländegängig und deshalb vor allem bei den Bergbauern sehr beliebt. Und es gab in in zahllosen Varianten. Auch heute sieht man sie noch überall herumfahren. Dabei sind selbst die Jüngsten schon mindestens 40 Jahre alt.

Zurzeit läuft im Nidwaldner Museum in Stans grad eine interessante Ausstellung zur Geschichte der Maschinenfabrik Schilter. Unbedingt ansehen, es liegt direkt an der Autobahn nach Italien.

12. August 2017

der Tod auf der Strasse

Kürzlich wurden die neuste Verkehrsunfall-Statistik veröffentlicht. Bei Verkehrsunfällen starben im letzten Jahr in der Schweiz noch 216 Personen. In den 1970-er Jahren waren es noch fast 10-mal so viele.
Umgerechnet sind das 3 Verkehrstote pro 100'000 Einwohner - fast Weltrekord.

Da ist natürlich der Vergleich zu anderen Reiseländern interessant:
Deutschland 4.2
Österreich 5.1
USA 11.4
Türkei 12.0
Marokko 18.0, 6-mal so viele wie in der Schweiz.
Iran 34.1, 11-mal so viele wie in der Schweiz!
Thailand 38.1

Wie es scheint, zeigt das utopische Projekt „Via sicura“ in der Schweiz seine Wirkung. Mit Via sicura will man nämlich schrittweise die Verkehrsunfälle komplett ausrotten.