9. Februar 2016

Kunststoffhohlkörperseparatsammlung

Jetzt ist geschehen, was niemand befürchtete: In Obwalden wird die „Kunststoffhohlkörperseparatsammlung“ eingestellt.



Die 37 freiwerdenden Buchstaben werden bedürftigen Analphabeten gespendet und die Kunststoffhohlkörperseparatsammler werden - öööhm - entsorgt.

8. Februar 2016

Verstehe einer das Weibsvolk

Eigentlich war meine Idee mit dem Einhorn-Fastnachtskostüm brillant. Doch sie scheiterte dann doch am Widerstand von Frau G. Denn als sie erkannte, dass sie dabei das Hinterteil-Hinterteil wäre und die ganze Zeit in gebückter Haltung hinter mir herlaufen müsste, wollte sie umsverrecken nicht mehr mitmachen.
Verstehe einer das Weibsvolk!

So trugen wir halt bloss etwas Lidschatten auf und gingen an den Fasnachtsumzug in Giswil. Zuerst kamen einige Guggenmusiken und lustige Autos, dann kalter Wind und Nieselregen und wir gingen heim. Weswegen heuer sogar die traditionelle Bratwurst ausfiel.

6. Februar 2016

Brüste aus Teig

Bei uns wird jedes Jahr am 5. Februar, dem Tag der heiligen Agatha, Agathabrot gebacken. Der Brotteig ist an sich nichts Besonderes, wird aber aus gesegnetem Mehl hergestellt. Und so schützt das Agathabrot vor Feuer - und Heimweh und Fieber, die ja auch brennen wie Feuer.

Die Geschichte dahinter ist etwas verwirrend. Die Legende sagt: Die „Agatha von Catania“ weigerte sich seinerzeit den römischen Statthalter zu heiraten und sich vom christlichen Glauben abzuwenden. Daraufhin bestrafte man sie, indem man ihr mit glühenden Zangen die Brüste abkniff! Was aber die Meinungsverschiedenheiten nicht wirklich klärte.

Seit dem Mittelalter wird die „Heiligen Agatha“ deshalb mit ihren abgeschnittenen Brüsten dargestellt. Die Gläubigen sahen bar statt abgeschnittener Brüste zwei knusprige Brötchen. Und so entstand der Brauch, am Agatha-Tag gesegnete Agathabrote zu backen.

4. Februar 2016

heute ist Schmutzig Dunschtig

Heute ist „SchmuDu“ – Schmutzig Donnerstag. Bei uns in der Zentralschweiz ist das der Beginn der Fasnacht und somit der wichtigste Feiertag im Jahr.
In unserer Jungendzeit zogen wir jeweils ab morgens um vier durchs Dorf und erfreuten die schlafende Bevölkerung mit unseren Tröten und Trommeln. Sangen Spottlieder und zündeten Knallkörper. Klebten Heftpflaster auf Türklingeln und bewarfen vorbeifahrende Autos mit Eiern. Oder hängten fremde Gartenmöbel und Fahrräder in Baumkronen. Was man halt so tut, damit der Schmutzig Donnerstag lange in Erinnerung bleibt.

Und Heute? Um halb sechs schaue ich raus. Vorne bei der Strassenlaterne stehen einige Pubertanten. Die Smartphones leuchten blassblau. Dann kommt ihr Kumpel mit dem Auto. Vermutlich fuhren sie an die luzerner Fasnacht und betätigten sich dort gemeinsam als zuschauende Passivfasnächtler.

Daran kann man gut sehen, was die modernen Erziehungmethoden und all die Päda- und andere -gogen bei der Landjugend angerichtet haben!
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3. Februar 2016

Zypern - und wie war’s?

Und wo ist es schöner - In Zypern oder Nordzypern? Diese heikle Frage kann ich eindeutig beantworten; in Nordzypern.
Die beiden Länder unterscheiden sich ja eigentlich wenig. Die Küsten Zyperns sind von der Tourismusindustrie geprägt, in Nordzyperns nicht. Zudem mag ich die türkische Lebensart Nordzyperns. Hier ist alles etwas gemächlicher, lieblicher und bunter. Während es im Süden etwas ernster und „europäischer“ zugeht. Vielleicht auch etwas moderner.

Uns haben aber beide Zypern sehr gut gefallen. Doch am interessantesten war die Trenn-Naht zwischen den beiden Ländern. Hier im Niemandsland prallen zwei unterschiedliche Welten aufeinander; wie zerstrittene Geschwister. Einzigartig und absurd zugleich.

Mein Reisetipp: Fahrt hin und schaut euch die beiden Zypern an - bevor plötzlich der Frieden ausbricht und sich Zypern wiedervereinigt.

2. Februar 2016

Zypern: Flugzeuge haben Leute im Bauch...

Limassol. Heute schlafen wir aus, denn es ist unser letzter Tag in Zypern. Pünktlich um acht sind wir am Frühstücksbuffet. Eine Herde russischer Feriengäste war schneller und hat die Auslagen bereits stark dezimiert. Alle Schüsseln sind schon leer, einzig einige Pommes Frites kann im mir noch greifen. Und einige rosa Würstchen und harte Eier baden noch im lauwarmen Wasser. Aber sonst hat sich schon Ödnis ausgebreitet.

Gegen Mittag verlassen wir unseren Ferien-Palast und fahren der Südküste entlang Richtung Larnaka. Wir schauen unterwegs ein paar Sachen an und landen dann in Kalavasos (N34.7728, E33.2952), einem netten Städtchen mit einer langen Bergbau-Tradition. Schon in der Bronzezeit haben sie hier Kupfererz abgebaut.

Auf dem Dorfplatz sonnen sich alte Männer und junge Katzen. Wir setzen uns dazu und trinken Zitronenlimonade. Der Wirt erzählt, dass er zwei Monate in Luzern gelebt habe. Das sein «die schönste Zeit seines Lebens» gewesen!

In Kiti fahren wir zuerst an den Hafen und bewundern den alten Leuchtturm. Wäre er höher als die umliegenden Häuser, täte man ihn auch besser sehen. So aber beeindruckt er uns nur wenig.
Das Städtchen Kiti ist ganz nett, aber wirklich grossartig ist die „.Panagia Angeloktistos“ (N34.8476, E33.5710). Eine gotische Kapelle aus er Kreuzritterzeit in den Mauern einer noch älteren byzantinischen Kirche. Auch wer keine alten Kirchen anschauen mag, wird von dem uralten Gebäude und den Mosaike-Resten begeistert sein.

Wir sitzen lange unter einer Eiche mit Krückstöcken und geniessen die Abendsonne. Dann ist Zeit zur Heimreise. Am Flughafen Larnaka geben wir unseren Kia zurück; 673 Kilometer sind wir gefahren. Nicht viel meint der Mietwagen-Knecht.

Dann durchschreiten wir das übliche Flughafen-Prozedere. Wir werden wie Schafe zickzack zwischen Absperrungen umher getrieben und lassen unser Gepäck durchleuchten. Es scheint gesund zu sein und wir dürfen eintreten. Nun beginnt das lange Warten.
Um sieben Uhr abends startet unser prallvoller Easyjet-Flieger und kurz vor elf landen wir in Basel-Mulhouse. Hier ist es ist kalt und der Mond scheint käsig vom Himmel. Um halb eins sind wir zuhause.