4. April 2012

Eier färben und darum Salat

Eigentlich wollte ich Eier färben. So wie früher; mit Böllenhültschä. Also klaubte ich eifrig die braunen Schalen von all meinen Zwiebeln. Dann fiel mir aber auf, dass ich ja gar keine Eier da habe!
Und jetzt? Was mache ich mit den vielen blutten Böllen? Klar - Zwiebelsalat!

Dazu braucht man:
Zwiebeln, aber nicht Salatzwiebeln, sondern die milden roten
Peterli
Knoblauch
Essig
Salz
Pfeffer
Koriander

Und so geht’s: Viele Zwiebeln in Ringe schneiden. Und einige Knoblauchzehen scheibeln. Etwas Salz darüber und kurz andünsten. Ich mache das in der Mikrowellen, da dauert das bloss eine Minute, odr so..
Währenddessen den Peterli fein schneiden und zusammen mit einem Schluck Essig und den Gewürzen eine Marinade machen. Die heissen und weichen Zwiebeln untermischen und dann ziehen lassen. Wenn sie lauwarm sind, ist das Gericht fertig.

Ich mag dazu gerne Laugenbrötli - und nachher kann man flatulieren.

3. April 2012

Elsass: die „Judensau“ in Colmar

Wer an gotischen Kirchen hochschaut, dem glotzen nicht selten grässliche Drachen und Fratzen entgegen. Oder man schaut einer Steinfigur direkt ans Füdli, wie zum Beispiel am Freiburger Münster.

Am Martinsmünster in Colmar ist etwas ganz seltenes zu sehen; eine  „Judensau“. Genaugenommen sogar zwei; eine rechts am Portal und eine als Ausspeier an der Südwand des Chores. Beide Hohnskulpturen stammen aus dem Hochmittelalter. Sie zeigen einen Juden der an einer Sau säugt. Und einen, der einem Eber den Arsch leckt.

Diese "Judensau"-Skulpturen sind Ausdruck einer damals in der Gesellschaft weit verbreiteten Judenfeindlichkeit. Martin Luther hat über die "Judensau" an der Stadtkirche in Wittenberg gesagt: Die Juden würden ihren Glauben aus dem Hintern einer Sau heraus lesen...

Solche Spottfiguren an Kirchen sind europaweit verbreitet. Hier ein besonders obszönes Beispiel aus Rouffach.
Heutzutage ist uns die genaue Bedeutung meist unbekannt; die Figuren wirken bloss noch bizarr und seltsam. Damals wussten die Leute aber sehr genau, wer oder was damit gemeint ist.

2. April 2012

kreuz und quer gebrettert

In der Turbine Giswil läuft zurzeit die Ausstellung «die Quadratur des Blicks» von Jo Achermann. Der ist Bildhauer, Nidwaldner und Professor in Cottbus.

Ich hab dem Professor Achermann noch gesagt, er solle bedeutungsschwanger gucken! Und was macht er – er grinst ins Foto…

In der neunzig Meter langen Turbinenhalle verteilt stehen hohe Gebilde aus rohen Fichtenlatten. Sie bilden mancherlei Zwischenräume und Durchblicke. Manchmal eng, dann wieder weit und breit. Und die Frühlingssonne wirft poetische Schattenbilder auf den Boden.
Und trotzdem; so richtig begeistern konnten mich die Bretter nicht. Nett anzuschauen, aber zuwenig Überraschendes.

Die Skulpturen erinnern mich irgendwie an den Schweizer Pavillon von an der EXPO2000 in Hannover Peter Zumthor. Da waren aber die Spalte enger und die Zwischenräume eindrücklicher. Und da duftete das Holz wunderschön nach Harz.


Die Ausstellung läuft noch bis Ende April. Der Eintritt kostet 5 Franken und dafür bekommt man einiges an Augenschmaus geboten.

1. April 2012

am Sonntag

Kein Aprilscherz - schon wieder ist Sonntag. Und ich tue nichts, gar nix.

...jedenfalls nix schreiben.
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31. März 2012

Elsass: weint die Weinstrasse?

Ganz anders als man vermuten könnte, ist die Elsässer Weinstrasse nicht zum weinen. Sie führt nämlich ganz nett und kurvenreich durch die Weinberge.

Unterwegs kommen wir an hübschen Dörfern vorbei. Riegelhäuser mit roten Ziegeldächern und Störchen oben drauf. Zuerst Obernai, dann in Kintzheim übernachten.
Weiter geht es über Saint-Hippolyte, Bergheim, Ribeauvillé nach Kaysersberg. Überall drängen sich bunte Häuser um den Marktplatz. Souvenirläden warten gähnend auf Touristen und die Störche weisseln die roten Ziegel.

Die Elsässer mögen gern bunte Häuser. Nicht ein bisschen farbig. Nein, nein, knallbunt; feuerrot, gelb und ganz besonders lila – wie im Barbie-Land. Ich fürchte mich schon um mein Augenlicht. Und ich beneide die Farbenblinden.


Durch das Sundgau rollen wir heimwärts. Schade, sind die viereinhalb Tage schon vorbei. Aber wir kommen bestimmt wieder.

30. März 2012

Elsass: nun nach Colmar

Bei Breisach fahren wir über den Rhein, hinüber ins elsässische Neuf-Brisach. Für Freunde barocker Festungsarchitektur ist das Städtchen ein Muss.

Die von Vauban geplante Garnisonstadt ist noch fast vollständig erhalten. Und das, obwohl sie bei den vergangenen Kriegen mehrmals stark zerstört wurde. Auf den ersten Blick ist Neuf-Brisach etwas spröde, bei genauerer Betrachtung aber zauberhaft und wirklich spannend.

Colmar ist immer wieder einen Besuch wert. Mittelalterliche Riegelhäuser, blühende Bäume und unzählige Strassencafés. Wir schauen uns das Münster und die Altstadtgassen an. Und befassen uns eingehend mit Flammkuchen.

Am Nachmittag fahren wir ein rechtes Stück rheinabwärts und übernachten in den Weinbergen oberhalb von Dambach-la-Ville.
Wieder kein Schnitzel für mich. Aber trotzdem wunderschön.