Auf den ersten Blick unterscheiden sich Lengnau und Endingen im Aargau nicht von den umliegenden Dörfer. Gewöhnliche Dörfer an einem Bach namens Surb gelegen. Wer aber genauer hinschaut, dem fallen als erstes die eigenartigen Kirchen auf. Und das sind gar keine; das sind Synagogen.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurden Juden aus den Städten und Dörfern vertrieben. Sie durften sich künftig nur noch in den beiden „Judendörfer“ Lengnau und Endingen niederlassen. Und dies nicht etwa aus Nächstenliebe, sondern weil man sie da mit zahlreichen Steuern und Abgaben schröpfen konnte. Oder ab und zu auch mal plündern.
Jeremias Gotthelf schrieb 1812: «
Die Kerls sind wie die Fliegen; man mag sie noch so derb treffen, wenn man sie nicht gerade totschlägt, so kommen sie immer wieder.»
Die Synagoge in Endingen weist zahlreiche maurische/orientalische Details auf. Und eine Kirchenuhr, was bei Synagogen unüblich ist.
Ennet der Brücke über die Surb steht ein jüdisches Badehaus. Heute wird es als Wohnhaus genutzt. Danke für die spontane Besichtigung...
Die Synagoge in Lengnau steht selbstbewusst und schweinchenrosa am Dorfplatz. Sie erscheint neoromanisch und hat auch eine Uhr über dem Eingang.
In einem Wäldchen an der Grenze zwischen Lengnau und Endingen befindet sich der älteste jüdische Friedhof der Schweiz. Bis 1750 wurden die Juden auf einer Insel im Rhein bestattet, im Niemandsland zwischen den Landesgrenzen. Der Friedhof wird auch heute immer noch genutzt und kann deswegen nur am Sonntagnachmittag besucht werden. Es lohnt sich...
Mehr Infos:
Jüdischer Kulturweg.
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