29. August 2011

Frauenzimmer in Alpnach

Neue Kunst im alten Gasthaus Pfistern in Alpnach (Obwalden). „Frauenzimmer“ nennen sie das Kunstprojekt. Gut zwanzig Künstlerinnen bekunsten die ungenutzten Räume. Denn das Hotel Pistern ist vor Jahren leise eingeschlafen und steht seither leer. „Frauenzimmer“ sind drei Ausstellungen nacheinander, aktuell läuft grad „Frauenzimmer 2“.
Also gingen wir hin und schauten uns die Weibsbilder mal an.

Knarrende Parkettböden und mit weisslicher Ölfarbe gestrichene Wände. In der einstigen Küche riecht es etwas nach ranzigem Fett. Irgendwie heimelig.
Und die Kunst der Frauinnen? Ja, einige der Werke sind etwas allzu harmlos und nett. Dazwischen gibt es aber durchaus einiges Bemerkenswertes. Wir waren zufrieden. Und wir werden auch wohl auch „Frauenzimmer 3“ heimsuchen.

27. August 2011

meine rote Konfitüre

Zum Frühstück streiche ich mir gerne ein Konfi-Brot. Aber ich mag nicht so gerne Marmelade, darum verwende ich stattdessen Sambal Oelek. Sieht aus wie Konfi, ist aber wesentlich weniger süss. Ehrlich.

Das Sambal Oelek kaufe ich schon immer in der Migros. Und zwar das rote, nicht das braune; denn das schmeckt nach verbrannten Zwiebeln. Nein, das ganz gewöhnliche, rote Sambal Oelek. Seit neustem hat das Gläsli ein neues Etikett. Was aber schlimmer ist, es scheint auch ein neues Rezept zu haben. Es schmeckt nun, wie soll ich das beschreiben – öööhm – ungut.
Es schmeckt nach ALDI! Und nach Einlegesohlen; nach feuchten Filzsohlen. Mit einem herben Abgang, wie Pissoirsteine. Ich frage mich, wer hat bei der Migros diesen neuen Geschmack erfunden? Und warum bringen sie den Kerl nicht wieder zurück in die Irrenanstalt.

Ich will mein „altes“ Sambal Oelek wiederhaben. Sofort!

26. August 2011

der Frau G. ihr Geburtstag

Meine herzallerliebste Frau G. – herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag…

Hab dich lieb...
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25. August 2011

Kunst: ...und Krempel

Die Ennetbürger Allmend ist in Nidwalden, flach und grasig. Lahme Flugpisten, ein paar Büsche und Hangars, also nichts Besonderes. Wären da nicht die fünfzig Skulpturen, die auf der Ebene verstreut herumstehen. „SkulptUrschweiz“ nennt sich die Dauerausstellung.

Die einzelnen Skulpturen bemühen sich um intellektuellen Tiefgang. Dabei übersehen die Künstler aber manchmal die Originalität und Ästhetik. Ein grosser Teil der Skulpturen bestehen aus Naturstein oder rostigem Stahl. Farbe scheint die Bildhauer zu überfordern.

„SkulptUrschweiz“ ist das ganze Jahr offen. Und mit dem Velo erfährt man die Kunst am ringsten. Unbedingt mal anschauen - kostet ja nichts...

24. August 2011

Libyen, der Beduinenzausel

Es scheint, der grosse Satiriker und verhaltensoriginelle Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi verlässt die Bühne. Sein Abgang wird in Libyen keine Lücke hinterlassen. Was bleibt vom Beduinenzausel? Kriegsverwüstungen - und sein „Grünes Buch“. Gaddafi veröffentlichte darin seine „Universaltheorie“.
Das erste Kapitel heisst: «Die Lösung des Demokratieproblems. Die Macht des Volkes».
Auf Seite 39 schreibt er: «... und diktatorische Instrumente werden verschwinden. Die Massen regieren sich selbst, und damit ist das Demokratieproblem abschliessend gelöst».
Der Kerl war ein Prophet und Visionär!

Vielleicht bessert sich bald die Lage in Libyen und dann sind vielleicht auch wieder Reisen in das schöne Land möglich.

23. August 2011

was sind Hodenbader?

Neulich hat einer geschimpft; „...schlimmer als die Hodenbader!“. Hodenbader - was zum Teufel sind Hodenbader? Und warum?
Vielleicht erinnert sich noch der eine oder andere. In den 1980-er Jahren gab es in Zürich eine Männerbewegung, die sich mit natürlicher Empfängnisverhütung befasste. Man diskutierte die verschiedenen Variante; Wärme schien dann am erfolgversprechendsten. Das verlangte nach einem Menschenversuch – dem "Hodenbaden".

In der Theorie ist das ganz einfach: Man erhitzte seine Hoden und die Spermien gehen ein. Doch die Praxis war tückisch und manchmal schmerzhaft!
Die Hodenbader benutzten einen Stuhl mit einem darin integrierten Wasserbecher und einen Tauchsieder. Es war nicht einfach, die Temperatur konstant auf 45°C zu halten. Wurde es heisser, verschmorte man sich nämlich die Testikel.
Zudem gab es unerwartet technische Probleme; die Hoden mussten beschwert werden, denn sonst schwammen sie obenauf und wurden nicht richtig gegart.

Die Sache ist eine ganze Weile gut gegangen ‒ bis eines Tages ein Radiosender die Hodenbadergruppe „bekannt“ machte. Die Hörer krümmten sich vor Lachen und die Hodenbader fühlten sich irgendwie unverstanden. Und dann kam sowieso AIDS und die Pariser. Und das Interesse an der Hodenbaderei kühlte merklich ab. Die Hodenbader-Gruppe-Zürich wurde bald vergessen; irgendwie schade...