Tafraoute. Heute ist Wochenmarkt. Als wir ankommen sind alle andern schon da. Emsiges Treiben. Um den Honighändler schwirren die Bienen und der Metzger hat zweimal vier Kuhbeine vor den Laden drapiert.
Ich kaufe genau das gleiche Tajinegewürz, das ich gestern in einer Strassenküche gesehen habe. Laut dem Etikette besteht es aus fast 100% Chemie und der Rest ist künstlicher Farbstoff.
Nach vier Nächten in und um Tafraoute ist nun Zeit zur Weiterfahrt. Wir mowagen auf der kleinen Landstrasse nach Igherm; und weiter. Die Hügel sind karg und manchmal richtig hohe Berge. Gelegentlich sehen wir Schafe, ab und zu mal ein Dorf. Sonst ist nicht viel; und es ist nicht mehr so kalt und wunderschön.
Wir übernachten in einem kleinen trockenen Flusstal. Die Abendsonne versteckt sich frühzeitig hinter einem Berg. Dafür werden wir dann Morgen früh Morgensonne haben.
So – und nun erzähle ich euch mal, wie es im Mowag innen ausschaut. Unser Motorhome ist dreigeteilt: Ganz vorne sitzt rechts der Kapitän Raja. Ich sitze links und der Motor zwischen uns hat die Grösse eines mittleren Kühlschrankes und macht donnernde Geräusche.
Im mittleren Bereich befinden sich das Entree und ein grosser Schrank mit allem drin, was man so braucht. Der grösste Raum in unserem Caravan befindet sich im Heckbereich. Da wo einst die Postsäcke lagen, befinden sich nun die Küche und die Bett-Tisch-Sitz-Kombination. Wir benutzen aber nur die Bett-Funktion; ich rechts, Raja links, dazwischen ist Abstand.
Über unserem Bett hat es zwei kleine Lämpchen mit romantischen Schirmchen. Als ich Raja fragte, wo der Lichtschalter dafür sei, sagte er: «nix da, das ist das Vögler-Licht».
Ja - in dem Fall lasse ich wohl besser die Finger davon.
Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
19. Februar 2013
18. Februar 2013
Marokko: der weiche Kern der Männer
Tafraoute. Ich will ja nicht jammern, aber am Morgen war Reif auf unserem Mowag. Und all die Wohnmobile immer noch da, also machen wir einen Ausflug ins Ammeln-Tal - das Tal heisst wirklich so!
Tafraoute liegt mitten zwischen den Bergen. Orange Berge aus gigantischen Steinkugeln. Wir besuchen eines der alten Steinhäuser, wie es hier seit Jahrhunderten gebaut und bewohnt werden.
Im untersten Geschoss hausten früher die Tiere und lagerte das Werkzeug. Im ersten Stock ist vor allem die Küche, ein überhoher und tagheller Raum im Zentrum vom Haus. Sie hat über der Feuerstelle ein Oblicht, wo auch gleich der Rauch abzieht.
Neben der Küche hat es einige kleine, finstere Nebenräume und die „gute Stube“. Ein heller Raum mit Teppichen und Sitzkissen entlang der Wände. Der Hausherr spielt für uns auf seiner Mandoline und sing ganz leise Lieder. Blues - richtig gemütlich.
Die anderen Räume haben bloss winzige Fenster und sind dementsprechend finster. Im dritten Geschoss sind die Dachterrasse und einige Lagerräume. Der Ausblick über die Gärten ist grossartig.
Raja hat manchmal vielleicht einen etwas herben Charme. Wer ihn aber ein bisschen näher kennt, der ahnt; dass unter seiner weichen Schale ein weicher Kern schlummert. Heute hat er mich damit wieder beeindruckt. Wir trafen auf einen Trupp Strassenarbeiter und er hielt an und schenkte jedem eine Mütze. Die Arbeiter waren sehr glücklich und dankbar.
Das Ammeln-Tal ist landschaftlich sehr schön. Wie überhaupt die ganze Region hier im Antiatlas. Wir übernachten irgendwo zwischen den Felsen. Über uns ein Sternenhimmel, wie man ihn zuhause kaum mehr sieht. Millionen von Sternen bis zum Horizont hinunter.
Tafraoute liegt mitten zwischen den Bergen. Orange Berge aus gigantischen Steinkugeln. Wir besuchen eines der alten Steinhäuser, wie es hier seit Jahrhunderten gebaut und bewohnt werden.
Im untersten Geschoss hausten früher die Tiere und lagerte das Werkzeug. Im ersten Stock ist vor allem die Küche, ein überhoher und tagheller Raum im Zentrum vom Haus. Sie hat über der Feuerstelle ein Oblicht, wo auch gleich der Rauch abzieht.
Neben der Küche hat es einige kleine, finstere Nebenräume und die „gute Stube“. Ein heller Raum mit Teppichen und Sitzkissen entlang der Wände. Der Hausherr spielt für uns auf seiner Mandoline und sing ganz leise Lieder. Blues - richtig gemütlich.
Die anderen Räume haben bloss winzige Fenster und sind dementsprechend finster. Im dritten Geschoss sind die Dachterrasse und einige Lagerräume. Der Ausblick über die Gärten ist grossartig.
Raja hat manchmal vielleicht einen etwas herben Charme. Wer ihn aber ein bisschen näher kennt, der ahnt; dass unter seiner weichen Schale ein weicher Kern schlummert. Heute hat er mich damit wieder beeindruckt. Wir trafen auf einen Trupp Strassenarbeiter und er hielt an und schenkte jedem eine Mütze. Die Arbeiter waren sehr glücklich und dankbar.
Das Ammeln-Tal ist landschaftlich sehr schön. Wie überhaupt die ganze Region hier im Antiatlas. Wir übernachten irgendwo zwischen den Felsen. Über uns ein Sternenhimmel, wie man ihn zuhause kaum mehr sieht. Millionen von Sternen bis zum Horizont hinunter.
17. Februar 2013
Marokko: mein Weisspürzel
Ukas. Die Nächte sind jetzt deutlich kühler, als auch schon - frostige 4 Grad. Und mit der wärmenden Morgensonne kommt dann oft der Wind. Aber schön ist es trotzdem. Wer genau hinguckt, sieht unseren Lagerplatz neben dem Baum.
Wir fahren weiter. Über recht hohe Berge und durch die Ait Mansour Schlucht. Sie ist weiter und offener, als die gestrige Schlucht. Und die wenigen Dörfer erscheinen wohlhabender, als die gestrigen.
Ich sehe einen „Moula-moula“, einen "Weisspürzelsteinschmätzer". Das ist ein schwarzweisser Vogel, den es auch mitten in der Sahara gibt. Ich will ihn fotografieren, er nicht.
Früh am Nachmittag sind wir zurück in Tafraoute. Wir fahren auf einen Campingplatz. Der ist voll von weissen Plastik-Wohnmobilen. Meist französische Rentner, "weisse Pest" genannt. Kaum haben wir unser Lager aufgeschlagen, rücken unsere Nachbarn weg von uns. Erschreckt sie unser Anblick oder müffeln wir so sehr?
Wie dem auch sei, ich gehe duschen. Warm und ausgiebig. Das komplette Klo-Dusche-Gebäude ist himmelblau gestrichen, bloss die Plättli sind rosa.
Wir fahren weiter. Über recht hohe Berge und durch die Ait Mansour Schlucht. Sie ist weiter und offener, als die gestrige Schlucht. Und die wenigen Dörfer erscheinen wohlhabender, als die gestrigen.
Ich sehe einen „Moula-moula“, einen "Weisspürzelsteinschmätzer". Das ist ein schwarzweisser Vogel, den es auch mitten in der Sahara gibt. Ich will ihn fotografieren, er nicht.
Früh am Nachmittag sind wir zurück in Tafraoute. Wir fahren auf einen Campingplatz. Der ist voll von weissen Plastik-Wohnmobilen. Meist französische Rentner, "weisse Pest" genannt. Kaum haben wir unser Lager aufgeschlagen, rücken unsere Nachbarn weg von uns. Erschreckt sie unser Anblick oder müffeln wir so sehr?
Wie dem auch sei, ich gehe duschen. Warm und ausgiebig. Das komplette Klo-Dusche-Gebäude ist himmelblau gestrichen, bloss die Plättli sind rosa.
16. Februar 2013
Marokko: durch die Schlucht geschüttelt
Die Mandelbäume blühen und die Landschaft ist grossartig. Und über all dem der tintenblaue Himmel. Kitschig; wie aus dem Bilderbuch.
Die Schlucht wird immer enger und mit ihr die Kiesstrasse. Ab und zu kommen wir einem Dorf vorbei. Wovon die Leute hier leben, bleibt mir aber rätselhaft. Von den Mandelbäume und den Ziegen?
Zudem bin ich etwas Misstrauisch, was die Echtheit meiner Rinder-Felszeichnung betrifft. Es sieht mir etwas sehr nach einer neuzeitlichen Kopie aus?
Heute machen wir einen gutschweizerischen Fondue-Abend. Später dann ein Lagerfeuer und Ü. backt ein grandioses Vollkornbrot. Mir ist kalt und irgendwie kränklich, ich gehe drum früh schlafen.
15. Februar 2013
Marokko: blaue Felsen und noch ein Mowag
Mitten in den Bergen liegt das Städtchen Tafraoute, umgeben von knuddlige, goldroten Felsen. Etwas südlich davon blinzelt aufs Mal eine rote Steinkugel zwischen all den andern hervor. Und dann eine hellgrüne …
Die Felsen wurden 1984 von dem belgischen Künstler Jean Verame bemalt. Und vor einigen Jahren renoviert. Ich bin völlig begeistert von den bunten Farben, vor allem die himmelblauen finde ich grossartig.
Ich klettere in den Felsen herum und kann mich kaum satt sehen.
Wir übernachten gleich bei ein paar bunten Steinen. Lagerfeuerromantik und Brotbacken. Zusammen mit einem dritten Mowag bereichern wir die Kunstlandschaft um einige weitere Farbtupfer. Wir sind wohl zurzeit das grösste Mowag-Treffen weltweit.
Ich klettere in den Felsen herum und kann mich kaum satt sehen.
Wir übernachten gleich bei ein paar bunten Steinen. Lagerfeuerromantik und Brotbacken. Zusammen mit einem dritten Mowag bereichern wir die Kunstlandschaft um einige weitere Farbtupfer. Wir sind wohl zurzeit das grösste Mowag-Treffen weltweit.
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