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15. August 2017

am Arsch der Welt gibt’s Kuchen

Kürzlich haben Forscher in der Antarktis einen uralten Früchtekuchen gefunden. Der Kuchen wurde 1911 von Scott's „Northern Party Expedition“ in der Schutzhütte am Ridley Beach zurückgelassen. Er war in Papier eingewickelt in einer verlöteten Blechdose und die vergangenen 106 Jahre tiefgefroren; also ganz bestimmt noch essbar.

Ich habe mall nachgeschaut: Diese beiden Schutzhütten am Kap Adare sind noch älter als der Kuchen. Sie wurden 1898 von Carsten Borchgrevinks „Southern Cross Expedition“ gebaut. Und sie sind die ältesten Häuser in der Antarktis. Vorher wohnten hier lauter nichts und Pinguine.

Gestern hat Frau G. auch einen Kuchen gebacken. Und der schaute fast genau so aus, wie dieser Antarktiskuchen. Bloss mit ohne Pinguin-Beigeschmack und lauwarm statt frostig.

Wer übrigens mal vom Polarkuchen naschen möchte, der liegt hier; am Arsch der Welt: s71.3077, e170.1915.

8. August 2017

Quorn - fleischloses Fleisch vom Pilz

Wo wir doch neulich so nett über Tofu geplaudert haben, erinnere ich mich an meinen alten Koch-Bericht über Quorn. So einem industriell hergestellten Nahrungsmittel aus fermentierten Schimmelpilzen und Hühnereiern.

Ungekocht sieht Quorn zwar schlimm aus, schmeckt dann aber ganz gut und etwa so, wie man sich fleischloses Fleisch vorstellt. Wie Daumenlutschen...

3. August 2017

Tofu – die Alternative zum guten Geschmack

Neulich ist mir eine Packung Tofu zugelaufen. Nun stellte sich die Frage; was tun damit?
Ich hab‘s in die Pfanne geworfen und zu einem Nachtessen verarbeitet.

Hier das Rezept:
1 Tofu Würfel
3 Zwiebeln
1 grüne Peperoni
1 Gurke
2 Tomaten
100g Speckwürfel
Salz, Kurkuma, Harissa, Parika

Ich habe alles kleingeschnitten und nach und nach angebraten; auch die Gewürze. Zum Schluss kommen die Tomaten dazu. Noch etwas schmurgeln lassen und - fertig!
Vegis können natürlich den Tofu auch weglassen und zum Beispiel durch etwas anderes ersetzen.

16. Mai 2017

Pizza mit ganz ohne Backofen

Pizza machen ist nicht schwer und man braucht dazu bloss zwei Zutaten: Teig und Zeug für drauf.
Aber was machen Leute, grad keinen Backofen zur Hand haben. Zum Beispiel im Wohnmobil, in der Alphütte oder auf dem Spaziergang? Ganz einfach - ich backe meine Pizza in der Pfanne!

Und das geht ganz einfach: Teig in eine trockene Pfanne legen und bei mittlerer Hitze backen bis er braune Stellen bekommt. Dann den Teig wenden und mit dem gewünschten Belag versehen. Jetzt den Deckel auf die Pfanne und weiter backen lassen. Wenn der Käse geschmolzen ist und/oder es angekohlt riecht, ist die Pizza fertig. Aber Vorsicht! Das Backen in der Pfanne geht deutlich schneller als im Backofen, es dauert bloss etwa 5 Minuten.

Ich habe mich mal an einer Pizza Margherita versucht, also nur mit Tomatensauce, Mozzarella und Basilikumblättern. Ja gut, ich habe noch Peperoncini, Tomaten und Oregano drauf getan. Und groben Schwarzen Pfeffer.
Die Pizza kam ganz gut. Sie hätte zwar noch etwas mehr Oberhitze vertragen können, aber sie schmeckte gut und ich hatte sie in weniger als 5 Minuten verschluckt.

20. April 2017

3 Kilo 400 und 52 cm

Was sich nach einem wackeren Säugling anhört, sind aber die Ausmasse unseres Oster-Desserts. Eine prächtige Cremeschnitte mit Erdbeerbelag.

Meine Lieblingsschwester hat diesen flauschigknusprigen Brummer gebacken. Gegessen haben wir ihn dann gemeinsam. Der war so guuut, dass allein die Erinnerung mir noch immer die Freudentränen rausdrückt...

10. April 2017

Schon wieder dieses Chakchouka?

Schon wieder dieses Schakschuka-Zeug? Jawohl. Weil ich es gern mag– öööhm – und weil es ein Eintopfgericht ist. Kochen und essen aus einem einzigen Napf, das spart der Frau G. viel Abwasch.

Heute kochte ich gelbes Chakchouka. Viel roten Zwiebeln, orangen Rüebli, gelbe Peperoni und einer handvoll Reis. Gewürzt mit Ras el-Hanout, das ich noch vom vorletzten Jahr übrig hatte.
Das ganze habe ich etwa eine halbe Stunde in der Tajine schmurgeln lassen. Dann kamen die Eier darauf und weiter köcheln lassen bis sie gar sind. Und Schnittlauch als Begleitgrün.

23. März 2017

marokkanisch kochen: Chakchouka

Früher habe ich in Algerien und Tunesien immer Chakchouka - oder Schakschuka - gegessen. In Marokko schmeckt es ebenso gut, doch hier nennen sie es „Omlette Bèrbère“. Und jetzt habe ich zuhause für Frau G. nachgekocht.

Es geht ganz einfach: Zwiebeln, Knoblauch und Peperoni andünsten und dann gewürfelte Tomaten zugeben und köcheln lassen. Mit Kreuzkümmel, Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker würzen. Ich hatte noch Ajvar und Harissa da und gab davon je einen Löffel voll dazu.
Wenn das Gemüse weich ist, werden einige Eier vorsichtig oben auf den Brei gekippt. Nun den Deckel solange drauf, bis die Eier im Dampf wachsweich sind. Und fertig.
Eigentlich gehören noch eine Handvoll gehackte Petersilie oder Koriander drauf. Ich hatte aber grad keinen. Schmeckt auch so. Nach Sahara und Orient.

9. Januar 2017

Reiseproviant einkochen

Für unsere nächste Marokko-Reise will ich zwei, drei vorgekochte Menüs einpacken. Selbstverständlich könnte ich auch Konserven verwenden, aber da gibt es nur eigenartigen Matsch an roter Sosse. Deswegen habe ich selber gekocht und das Essen dann „eingekocht“. Also bei hoher Temperatur sterilisiert. So wie früher.

Und das geht so: Das Essen wird halbwegs fertig gekocht und kommt dann in Gläser; Einweck-Gläser oder gebrauchte Gurkengläser. Egal.
Traditionell werden die verschlossenen Gläser nun 90 Minuten gekocht. Dabei sterben alle Keime ab und das Essen wird monatelang haltbar. Mir war das zu langen, deshalb habe ich die Gläser im Schnellkochtopf sterilisiert; 20 Minuten bei etwa 115°C. Bei meinem Schnellkochtopf bedeutet das Vollgas auf der zweiten Stufe.

Gekocht habe ich die Hausfrauenvariante von Boeuf Stroganoff und Hühner-Curry. Beides noch ohne Rahm oder Kokosmilch; denn die Sauce werde ich erst vor Ort fertigkochen.
Und wenns nicht klappt, werden wir mitten in der Sahara sehr hungrig und sehr traurig vor leeren Tellern sitzen.

24. Dezember 2016

die Karawane zieht weiter

Heute buck Frau G. ‒ oder heisst es backte, oder bäckerte?  Weihnachts-Guetzli. Eine Kamel-Karawane aus Mürbeteig.

Doch von den vielen Kamelen hat keines den Abend erlebt...

22. Dezember 2016

Milchsuppe

Neulich assen wir in einer Gaststätte zum ersten Mal Milchsuppe. Ich fragte den Koch nach dem Rezept und kochten es dann zuhause nach. Schmeckte wunderbar altmodisch und währschaft.

Milchsuppe gibt es schon seit vielen Jahrhunderten und es gibt verschiedene Rezepte. Meines ist ganz einfach: Eigentlich ist es eine verdünnte Béchamelsauce. Also aus etwas Mehl und viel Butter eine hellblonde Mehlschwitze herstellen, dann unter ständigem Rühren mit Milch ablöschen. Mit Salz, Pfeffer, Nelken und einem Lorbeerblatt würzen, und köcheln lassen. Fertig, so könnte man sie bereits essen. Ich habe mir aber aus Zwiebeln und Knoblauch eine Gemüsebrühe gekocht und die Milchsuppe damit ordentlich verdünnt und etwas gehackte Petersilie untergemischt.
Darüber streute ich in Butter geröstete und gesalzene Brotwürfel. Und das nächste Mal streue ich noch Pul Biber, diese türkischen Paprikaflocken, drüber.
Die Milchsuppe erinnert uns natürlich auch an die berühmte, historische "Kappeler Milchsuppe" von 1529. Doch was für eine Milchsuppe sie damals in Kappel gelöffelt haben, wurde nicht überliefert.

15. Dezember 2016

Tajine - ein Mund voll Marokko

Gestern habe ich eine Tajine gekocht. Tajine ist Marokkos Nationalgericht und die entsprechende Pfanne heisst genauso. Eine Tajine ist eigentlich bloss ein tönerner Schmortopf, worin man Gemüse, Fleisch und/oder Fisch solange schmurgelt, bis es ganz weich und geschmackvoll ist.

Für meine Tajine verwendete ich – ganz traditionell – einfach was grad da war: Kartoffeln, Paprika, Zwiebeln, Zucchini, Knoblauch, Oliven  und Tomaten.
Das Gemüse habe ich geschnitten und in einer Pfanne zu einem Kegel aufgetürmt, dann etwas Olivenöl drüber gegeben und gewürzt. Es gibt fertiges Tajinegewürz – oder man mischt es sich selber zusammen aus; Kurkuma, Pfeffer, Salz, Koriander, Kreuzkümmel, Ingwer, Zimt, Chili und einem Schluck Wasser.

Nun den Deckel auf die Pfanne und bei kleiner Hitze länger als eine halbe Stunde garen lassen. Ganz wichtig! Nicht umrühren, den Deckel nicht anheben – einfach sein lassen.

Guten Appetit, oder wie der Marokkaner sagen täte; „bssaha“.

1. Dezember 2016

fast wie Chicken Curry Pie

Der Weihnachtsmarkt hiess eigentlich „Adventsmarkt“ und ich hoffte auf eine gebratene Wurst. Abgesehen vom föhnigen Spätherbst-Wetter sah ich nämlich sonst wenige Gründe hinzugehen. Wegen dem feilgebotenen Deko-Kitsch jedenfalls schon mal gar nicht.

Es gab zwar Bratwurst, doch ich entschied mich für die wunderbaren, würzigen Fischbrötchen aus kaltgeräucherten Forellen. Und für kleine, mit Hühner-Curry gefüllte Pasteten. Der Brite täte dazu wohl „Chicken Curry Pie“ sagen. Und so schmeckten sie auch – guut und nach englischer Bergarbeiter-Kantine.

28. November 2016

Huhn im Darm

Eine Legehenne legt in ihrem kurzen Leben etwa 300 Eier. Dann nimmt ihre Legeleistung ab und sie endet als Suppenhuhn – im Idealfall, doch meistens als Tiermehl.

Das ist doch keine Lösung, sagte sich der Eierproduzent Nufer in Alpnachstad und macht nun aus den ausgelutschten Hennen feine „Geflügel Rauchwürste“. Mit pfeffrigem Geschmack und herzhaftem Biss. Richtig gut. Und eine richtig gute Idee.

14. November 2016

Stink-Tofu mit betäubend würzigem Geschmack

Kürzlich kaugfte ich in einem Chinaladen in Mailand einen Beutel "Irgendwas". Keine Ahnung was das ist, aber das Bild auf der Packung hat mir gefallen.
Neulich durchsuchte ich die Schränke nach einem Feierabend-Snack. Und da fiel mir diese China-Tüte in die Hände. Perfekt. Im Beutel drinnen ist ein zweiter Beutel; vakuumiert und dicht verschweisst. Jetzt im Nachhinein weiss ich es nun auch; das war eine Warnung!

Denn im zweiten Beutel war etwas drin, das aussah und roch, wie ‒ öööhm ‒ hinein geschissen! Einige glitschigen Knödel, die grauslig nach fauligem Kehricht und Eselkadaver stinken! Doch davon lasse ich mich nicht täuschen. Wenn das die Chinesen essen, dann ich auch.
Also beisse ich tapfer in einen dieser Gagel. Und ich muss sagen – schmecken tut er markant besser als riechen. Wobei das noch keineswegs bedeutet, dass er gut schmeckt.
Mal schauen was das Internat dazu sagt: Das ist "Chou Doufu", Taiwans Nationalgericht. Auch „Stinkender Tofu“ genannt. Dazu wird der Tofu monatelang in einer Lake fermentiert und dann vor dem Genuss noch in einer Gewürzbrühe mariniert. Er habe dann einen «für den europäischen Gaumen fast betäubend würzigen Geschmack», steht da zu lesen. Würzig!!!

11. November 2016

überm Meer

Über dem Nebelmeer war es mild und sonnig. Also segelten wir in die Berge und genossen den bunten Spätherbst.


Dazu gab es sauereingelegtes Gemüse, Tomatensalat mit wildem Schnittlauch und Safran-Risotto. Ööööm – und eine sonnengebräunte Brühwurst vom Hausschwein.

28. September 2016

Magenknurren - äthiopisch essen

Äthiopisch essen. Das hört sich erst einmal wie ein billiger Witz an - und nach Magenknurren. Doch weit gefehlt. Die äthiopische Kochkunst ist legendär und äusserst schmackhaft, wie ich am Wochenende feststellen konnte.

Das Altersheim im Nachbardorf feierte ein Herbstfest. Es gab Musik und Essen aus fremden Ländern. Aus Bosnien, Deutschland, Kanada und so weiter. Frau G. mampfte "Kottu Roti" aus Sri Lanka. Und ich „Zigni, Alicha und Injera“ aus Äthiopien.
Zigni ist ein saftiges Rindfleisch-Gulasch.; gewürzt mit Berbere, der typischen Würzmischung aus Eritrea und Äthiopien. Dazu gab es Alicha; gedünstetes und raffiniert gewürztes Gemüse. Und statt Besteck benutzt man die Finger und Injera, ein säuerliches und schwammiges Fladenbrot aus Teffmehl. Unglaublich gut.

27. September 2016

Kühe und Kuchen

Noch sind die Kühe auf der Alp. Aber in wenigen Tagen ziehen sie wieder ins Tal hinunter und dann ist es hier oben ganz ruhig. Keine Rindviecher, keine Ausflügler und kein Mucks - das mag ich.
Heute hörten wir auch schon den ersten brunftigen Hirschen blöken. Gegenüber auf der Tanne hocken die Plaggvögel – Kolkraben – und ein Wiesel jagt einer Maus hinterher. Fast wie im Zoo.

Frau G. präsentiert einen Zwetschgenkuchen aus eigenem Anbau, den wir sogleich verstoffwechseln. Schmeckt wunderbar saftig. Säuerliche Zwetschgen, Vanille-Füllung und der knusprige Blätterteig.
So schööön kann der Herbst sein.

23. September 2016

... deshalb Kartoffelsalat

Ja - ich weiss, ausser mir erfreut sich kaum jemand an Bildern von Würsten. Deshalb heute eines mit Kartoffelsalat.

Dezent im Hintergrund liegt meine Cervelat, wie jeder weiss, die Königin der Brühwürste - zubereitet auf alpiner Holzfeuerglut.

26. August 2016

warum Glarus?

Bis jetzt war der Kanton Glarus für mich völlig exotisch und fremd. Ich kann mich auch nicht erinnern, ihn schon jemals willentlich betreten zu haben. Die Leute reden zwar eigenartig, sollen aber überaus friedlich und gutartig sein. Also nix wie hin.
Es gibt viele Wege in den Kanton Glarus. Wir wählten die Hintertür – und fuhren über den Pragelpass. Er ist zwar nicht hoch, die Strasse aber eng und kurvig und steil; also ideal für uns. Mit dem Gegenverkehr auf der einspurigen Strasse hatten wir überhaupt keine Probleme, eher der Gegenverkehr mit uns.

Wie auch immer, irgendwann erreichen wir die Passhöhe. Wir trinken Kaffee und schauen die Berggipfel an. Von da an ging‘s wieder abwärts in den Kanton Glarus und zum Klöntalersee. Der liegt herzallerliebst zwischen schroffen Felswänden und strammen Tannenwäldern. Sein Wasser ist grünblau wie einer im Märchenland.

Dann will ich unbedingt so eine weltberühmte „Glarner Chalberwurst“ essen. Wir finden aber leider keine entsprechende Gaststätte und deshalb frage ich einen Eingeborenen. Der sitzt in einem gelblich ranzigen Unterleibchen auf einer Kellertreppe und kaut auf einer abgerauchten Zigarette herum. «Ja – da drüben» sagt er und zeigt auf das Gasthaus vis à vis.

Bild: migros.ch
Wir gehen hin – und sie haben keine Chalberwurst! Darum hier ein Bild aus dem Internet.

8. August 2016

scharfe Inder in Engelberg

Sommerferienzeit ‒ und wir können nicht verreisen! Also machen wir halt Ausflüge. Heute fuhren wir nach Engelberg und schauten uns den Titlis und die vielen indischen und chinesischen Touristen an.

Und wir essen Vada Pav, den weitherum beliebten Snack aus Mumbai. Ein würziges Kartoffelbällchen in einem knusprigen Mantel aus Kichererbsenmehl und mit einem Knoblauch-Ingwer-Chutney gewürzt. Sensationell gut.