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28. September 2017

Prepper-Wohnmobil

Seit vielen Jahrzehnten gibt es diese Prepper-Bewegung. Prepper sind Leute, die jederzeit auf alle Arten von Unglücken und Katastrophen vorbereitet sein wollen; Erdbeben, Hochwasser, Bürgerkrieg, UFOs und so weiter. Sie sagen, sie nähmen ihr Schicksal in die eigenen Hände. Andere wiederum meinen, das seien bloss spinnige Eigenbrötler, Egoisten oder Soziopathen.

Wie auch immer – neulich bin ich auf ein Bild eines Prepper-Reisemobils gestossen: Ein üppig ausgerüsteten Nissan Patrol mit allem dabei und darauf, was man anscheind zum Überleben so braucht.

2. September 2017

Libyen: zähneknirschen und ohrendonnern

Einfach weil es mich grad danach gelüstet - ein Bild aus Libyen. Ich mit meinem Iveco TurboDaily 40-10 4×4 irgendwo in der Hammadaal-Hamra. Und mitten im Fech-fech, dem puderfeinen Staub, der überall hineinkriecht. Zähneknirschen und ohrenknistern.

Mein Iveco war ein grossartiges Sahara-Fahrzeug. Mit seinem kräftigen Motor, dem 2x5 Gang Getriebe und dem Allrad kam man fast überall durch. Aber er war auch ein herber Schüttelbecher und ohrenbetäubend laut.
Och – war das damals eine schöne Zeit ...

14. August 2017

Schilter - der Bauerntraum

Je stotziger der Hang, umso mehr Schilter kraxeln herum. Die genialen Landmaschinen und Traktoren aus unserem Nachbarort Stans.
Die Firma Schilter begann 1959 mit der Produktion der damals völlig neuartigen Fahrzeuge. Kaum zehn Jahre später verkauften sie bereits 1‘000 Schilter pro Jahr. Und dann begann auch schon der Niedergang - 1975 war Schluss.

Die Schilter waren extrem geländegängig und deshalb vor allem bei den Bergbauern sehr beliebt. Und es gab in in zahllosen Varianten. Auch heute sieht man sie noch überall herumfahren. Dabei sind selbst die Jüngsten schon mindestens 40 Jahre alt.

Zurzeit läuft im Nidwaldner Museum in Stans grad eine interessante Ausstellung zur Geschichte der Maschinenfabrik Schilter. Unbedingt ansehen, es liegt direkt an der Autobahn nach Italien.

24. Juni 2017

nach Prag: gebrochene Flügel und tote Autos

Druztova. Die Kapelle neben unseren Schlafplatz ist gutbesucht. Gestern kamen noch bis spät abends Leute mit Blumen dahin. Und heute Morgen sind die ersten Besucher bereits um viertel nach fünf wieder da.
Eher zufällig bemerke ich, dass bloss drei Kilometer von hier, in Zruč u Plznĕ, der „Air Park“ (n49.8092, e13.4152) zuhause ist. Den wollte ich mir schon immer mal ansehen.

Der Air-Park ist eine private Flugzeugsammlung. Allerdings eine masslose. Denn die Besitzer schleppen alles hierhin, was ihnen gefällt. Kranke Flugzeuge, tote Panzer, schrottige Autos und allerlei Schiessgerät. Und obwohl das Gelände längst voll ist, kommt immer noch mehr dazu. Grossartig. Danke Miloš.

Es sind jetzt noch etwa sechzig Kilometer bis Prag. Wir drödeln auf kleinen Landstrassen ostwärts. Wälder, Flüsse und schier endlosgrosse Getreidefelder. Ab und zu durqueren wir ein Dorf.
Im kleinen Zbuzany möchten wir uns gerne das Praga Automuseum (n50.0252, e14.2869) anschauen: Doch es ist zu, und es sieht auch nicht so aus, als ob es je wieder öffnen täte.

Wir erreichen den südlichen Stadtrand von Prag und fahren direkt zum „Caravan Park Císařská Louka“ auf der Moldau-Insel (n50.0559, e14.4131). Caravan Park hört sich zwar sehr nobel an, es ist aber bloss eine Wiese mit Toilettencontainern. Der Platz ist halbleer und so ergattern wir einen schönen Schattenplatz.
Wir sind gelandet; wir sind am Ziel. In Prag. Nach einer fünftägigen Expedition.

12. Mai 2017

ein exotisches Russen-Auto aus meiner Heimat

Eigentlich suchte ich ganz etwas anderes, als ich auf Bilder eines Autotreffens in der damaligen Sowjetunion stiess. Schrullige Autos, aber eines stach mir gleich ins Auge; das schwarze mit den Flügeltüren. Und ich bin mir fast ganz sicher, dass es eines aus meiner Heimat ist: Ein ALBAR Sonic.

ALBAR war in den 1960-er Jahren der erfolgreichste Buggy-Hersteller Europas. „ALBAR“ heisst Alois Barmettler und der produzierte in Buochs, gleich bei uns um die Ecke. 1982 präsentierte er am Genfer Automobilsalon seinen ALBAR Sonic GT; ein extravaganter und extraflachen Sportwagen mit Flügeltüren. Sein Design war ‒ öööhm ‒ seltsam eigenwillig.

In den folgenden zehn Jahren wurde etwa fünfzehn Albar Sonic in verschiedenen Varianten verkauft.
Vermutlich ist der russische ALBAR eines der Autos aus dem Film „Killing Cars“ sein. Aber ich habe keine Ahnung, wie es nach Moskau und hinter den Eisernen Vorhang kam?

11. April 2017

Spanien: Solarbabies - ein Film-Monster

Als wir im Februar in Tabernas die Filmkulissen-Stadt anschauten, entdeckte ich in einem Schuppen ein mehr als sonderbares Fahrzeug. Irgend etwas zwischen Barbie-Kutsche und Marsmobil. Mit drei Sitzplätzen und vier Rädern. Aber was ist das?

Fündig wurde ich beim grottenschlechten Science-Fiction-Film „Solarbabies“ von 1986. Die Handlung ist verwirrend, doch schnell erzählt. Amerikanische Jugendliche kämpfen gegen das Böse – auf Rollschuhen! In der Wüste! Hirnloses herumgehüpfe und viel Gewalt.

Im Film kommen verschiedene futuristische Fahrzeuge vor. Und mehrere davon gammeln immer noch in Tabernas vor sich hin. Wer genau schaut sieht ein zweites im Hintergrund.
Wer mal da vorbei kommt - das Ding steht im Fort Bravo, bei den Pferdestallungen.

6. April 2017

mächtigste Limousine der Welt

Kürzlich habe ich mir Fernsehen eine Doku über das erste Überschall-Passagierflugzeug, die Tupolew Tu-144, angeschaut. Dabei zeigten sie dieses Bild vom Flughafen Moskau-Scheremetjewo im Frühjahr 1969. Was mich dabei mehr faszinierte, war diese rote Ding unter dem Flugzeug!

Ich habe mich mal schlauch gemacht: Das ist ein MAZ-541 Flugzeugschlepper. Scherzhaft nannte man das Teil auch die „grösste Limousine der Welt“; 3,40 m breit, 7,8 m lang und gut 28 Tonnen schwer.

Der MAZ-541 konnte Flugzeuge bis 85 Tonnen Gewicht ziehen und gleich schnell vorwärts, wie rückwärts fahren. Er hatte einen V-12 Dieselmotor mit fast 39 Liter Hubraum und etwa 300 PS, Allradantrieb und war das Vorzeige-Modell der weissrussischen Lastwagenfabrik MAZ - Minski Awtomobilny Sawod.

Dreizehn solcher Schlepper wurden gebaut und waren bis in die in die 1970-er Jahre im Einsatz. Dann wurden die Flugzeuge noch schwerer und stärkere Schlepper mussten her. Alle „Limousinen“ landeten auf dem Schrottplatz, so dass heute keine mehr erhalten ist.

4. April 2017

hübscher Wohnlaster

Kürzlich habe ich im Kanton Uri einen schönen historischen Wohnlaster gesehen. Zwar mehr ein Steh- als ein Fahrzeug, aber immerhin hübsch anzuschauen.

Wenn ich’s richtig sehe, ist das wohl ein Mercedes-Benz LAF 1113 aus den frühen 1980-er Jahren und die Wohnkiste aus Holz.

24. März 2017

perfekt getarntes Wohnmobil

Wie ihr ja sicher wisst, bin ich ein grosser Freund des unauffälligen Unterwegsseins. Deswegen habe ich meinen Möbelwagen ja auch mit rot-weissen Warnstreifen getarnt und kann so überall und ungestört parkieren oder übernachten.

In Spanien sah ich neulich eine ganz andere Art von getarntem Wohnmobil. Ein gut zwanzig Jahre alter Nissan Trade in kämpferischem Flecktarn. Er stand vor dem McDonalds - und hätten die Bäume schon Blätter gehabt, hätte ich die Karre wohl glatt übersehen. Glück gehabt. Odr so...

24. Februar 2017

Marokko: fast ganz allein in der Sahara

Merzouga. Heute Morgen sind meine drei Beifahrer zu einer Dünenfahrt rund um den Erg Chebbi aufgebrochen. Anschliessend fahren sie direkt weiter bis Zagora. Das sind fast 300 Kilometer Piste und nix für meinen Möbelwagen. Ich werde meine drei Wüstenfüchse wohl erst in drei, vier Tagen in Zagora wieder treffen.
Deshalb sitze ich nun hier ganz alleine zwischen den Sanddünen und schaue den Vögeln beim Brosamen picken zu.

Ich bleibe jetzt erst einmal hier und verplempere meine Zeit mit Erwerbsarbeit.

In der kleinen Camping-Bibliothek hat es ein Buch mit dem Titel «De samenkomst»! Ist wohl ein Liebesroman - und einer mit einem Happy end.
Am Nachmittag fahre ich ins Dorf zum Einkaufen und Kaffeetrinkern. Und da ich schon mal unterwegs bin, reifle ich gschwind einige Kilometer nach Süden, um mir das „Morocco National Auto Museum“ (n31.0721, w4.0118) anzuschauen.

Leider ist es geschlossen. Ich klopfe an die Blechtür, aber es kommt niemand. Schade. Also zurück auf den Campingplatz. Lesen, dösen und die frisch eingekaufte Bananenmilch geniessen.

Aufs Mal höre ich ein knorriges Dröhnen – der Raja kommt angebraust; und dahinter Ü und der Frank. Ich befürchte schon, dass sie in den Dünen eine Panne gehabt hatten, odr so? Aber nein, alles gut. Sie sind einfach nur schneller als geplant vorangekommen und übernachten noch einmal hier bei mir auf dem Campingplatz.

Gegen Abend machen Frank und Ü einen Kamelritt in die Dünen. Ich mag nicht mit, denn ich leide von früher her an einer Übersättigung. Ich filme lieber wie sie starten. Denn die Kamele stehen sehr abrupt auf - und dabei fällt ab und zu ein Tourist runter. Und dies will ich unbedingt festhalten. Es fällt dann aber doch keiner.

Zum z’Nacht macht der Raja das nun schon weitherum legendäre Fondue. Wir sitzen im Kreis um die Pfanne und tunken unsere Brotmocken in den Käseschleim. Sauromantisch ist das. Ganz besonders die Fonduegabeln mit Schraubenzieher-Griffen.
Wir sitzen noch lange draussen und schauen dem Mond zu, wie er die Sterne verjagt. Dazu singen Raja und Ü sirupige Schlager aus den alten Zeiten.

24. Januar 2017

lila Wohnmobil-Dings

Was immer das ist – es ist ganz bestimmt aus Amerika; und sehr lila …

… und ausserordentlich hässlich. Und es steht in Giswil und wartet auf einen mutigen Käufer.

14. Januar 2017

die Motorraupe vom Messieur Lehaître

1938 präsentierte Monsieur Lehaître in Paris sein Raupen-Motorrad der staunenden Öffentlichkeit. Seine Motochenille konnte über allerlei Geröll kraxeln, war aber sehr schwer zu fahren. Besonders das Lenken der Raupe war knifflig.

Solche Fahrzeuge mit Kettenantrieb wurden damals viele erfunden; und die wenigsten funktionierten. Aber die Lehaître-Motorraupe schaute wenigstens wirklich mega stylisch aus.

16. Juli 2016

Istanbul: das Männer-Museum

Kürzlich in Istanbul: Trübes Wetter – also ins Museum. Seit einigen Jahren gibt es hier das „Rahmi M. Koç Museum“ (n41.0419, e28.9489), ein Technikmuseum für Leute wie mich.
Ich fahre mit dem Fährschiff hin; die Station Hasköy ist gleich nebenan. Das Museum befindet sich auf beiden Strassenseiten und ist sehr – öööhm – eigenwillig strukturiert. Man könnte es mit Sammelsurium umschreiben. Eine bunte Mischung von allerlei Fahr- Flug- und Schwimmzeug.

Neben den üblichen VW Käfer, Rolls-Royce und Ford T präsentieren sich auch einige „Anadol“ und „Otosan“.
In der Motorrad-Halle schwebt ein Solex 1400 über all den Harley, MotoGuzzi und Triumph.

Das tollste Eisenbahnen-Ausstellungsstück ist ein schicker Fiat Railcar “La Littorina” aus den 1930-er Jahren. Früher stand er in den USA, wo er Hurrikan Andrew schwer beschädigt wurde und dann als Leihgabe und zur Restauration hierher kam.

Der amerikanisch B-24 Liberator Bomber stürzte nach einem Einsatz in Rumänien vor der türkischen Küste ab. Vor einigen Jahren hat man das Wrack gehoben und es im Originalzustand belassen. So wie es aus dem Meer kam.

In einem alten Werftgebäude ennet der Strasse sind zwei, drei Flugzeuge. Natürlich wie in jedem Flugzeug-Museum weltweit eine Vampire DH-100 der Schweizer Luftwaffe. Diesmal die ehemalige J-1167.
Daneben sind noch unzählige Modelle ausgestellt. Und Druckmaschinen und Navigationsgeräte und, und, und. Mehr als ein einzelner Mensch je anschauen kann, oder mag.

6. Juli 2016

Bulgarien: wie die Made im Speck

Vor zehn Jahren war ich letztmals in Bulgarien. Das meiste habe ich inzwischen vergessen, aber die schicken Flugzeugtreppen-Fahrzeuge auf dem Flughafen Burgas sind mir in Erinnerung geblieben. Flach und elegant wie ein – öööhm – wie komme ich jetzt auf Omelette mit Treppe.

Wir flogen damals mit der Tupolev TU-154 der „Air VIA“, die da im Hintergrund zu sehen ist. Die Tupolev war damals auch schon fast vierzig Jahre alt, aber es war ausgesprochen bequem und, weil alle drei Triebwerke am Heck waren, sehr leise. Zumindest innen, denn aussen machte es einen Höllenlärm und brandschwarzen Rauch.
Diese Tu-154, ich habe nachgeschaut, flog noch bis letztes Jahr in Russland herum. Inzwischen ist sie 48 Jahre alt und gammelt auf dem Flughafen Ufa vor sich hin.

23. Juni 2016

in 1,5 Sekunden von 0 auf 100 - Weltrekord!

Gestern Nachmittag hat der Elektro-Rennwagen "Grimsel" der Hochschule Luzern und Zürich den Weltrekord geknackt: er beschleunigten in 1,513 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Und dafür brauchte der Flitzer nicht einmal 30 Meter.

Vor eineinhalb Jahren haben wir in Alpnach beim Training zugeschaut. Schon damals war das Auto irrsinnig schnell, brauchte aber noch über 0,2 Sekunden länger um von 0 auf 100 zu kommen.

Mein Solex braucht deutlich mehr als 100 Meter, um von 0 auf 30 zu kommen.

16. Mai 2016

Oldtimer in Obwalden

Am Samstag fand in Sarnen zum 17. Mal das OiO − Oldtimer in Obwalden − statt. Es regnete in Strömen und wir hatten eigentlich etwas anderes los. Deswegen gingen wir früh am Morgen hin, als die ersten Autos eintrafen. 550 Oldtimer werden es schlussendlich sein.

Ganz besonders waren zwei "Croco" aus den 1970-er Jahren. Diese Fahrzeuge wurden einst hier in Sarnen gebaut und sind heute extrem selten. Ich weiss aber, wo noch einer steht, mal schauen, ob ich damit eine Ausfahrt machen kann?

14. April 2016

Iran: unser Auto heisst Tondar

Isfahan. Ein wunderbar klarer Frühlingstag mit blauem Himmel und hellgrünem Laub. Um zehn sind wir im Hof der Autovermietung. Unser Auto ist auch da; ein schneeweisser „Renault Tondar 90“, was eigentlich ein von Iran Khodro hergestellter Dacia ist. Vollgetankt, frischgewaschen und abfahrbereit. Was wir auch gleich tun.
Für eine zwei-Millionen-Stadt hat es heute Vormittag recht wenig Verkehr. Wir reihen uns im Verkehrsknäuel ein und lassen uns nach Osten spülen. Nach etwa einer halben Stunde erreichen wir den Stadtrand. Der Verkehr wird weniger und schneller. Die Strasse bleibt mehrspurig und führt schnurgerade über eine kahle und kiesige Ebene. Der „Grünstreifen“ zwischen den Fahrbahnen ist oft einige Hundert Meter breit. Ab und zu passieren wir ein Landstädtchen oder Ansammlungen von Industriehallen. Nichts Aufregendes.

Irgendwo sehen wir im Dunst die Ruinen einer Lehmfestung. Nach etwas suchen finden wir eine kleine Kiespiste, die dahin führt.
Um was es sich bei diesen Lehmbauten einst handelte, können wir nicht erkennen. Für eine Karawanserei oder etwas Religiöses scheint die Anlage zu gross. Aber nach einem alten Dorf sieht es hier auch nicht aus. Zudem sind viele Mauern deutlich jünger, als man auf den ersten Blick meint.

Vor uns tauchen nun Berge auf. Sie scheinen unbedeutend, doch einige sind über 3‘000 Meter hoch. Am Strassenrand stehen Schneeketten-Schilder und man warnt uns vor Glatteis. So arg ist es dann aber doch nicht. Die Strasse steigt nur leicht und wir überqueren mühelos den 2‘000 Meter hohen Pass. Uns kommt zugute, dass Isfahan auch schon auf 1‘500 Meter Höhe liegt.

Schon kurz nach dem Mittag kommen wir nach Naïn, unserem heutigen Etappenort. Das erste Hotel ist voll, aber im „Gole Narges Hotel“ (n32.8682, e53.0592) bekommen wir ein nettes Doppelzimmer für 1‘549‘000 Rial. Es liegt am Stadtrand, trostlos zwischen staubigem Ödland und einigen Starkstromleitungen.

Wir fahren gleich ins nahe Mohammadiyeh, denn hier soll es eine unterirdische wasserradangetriebene Mühle geben. Sie heisst Rigareh und man kann sie während der Nowruz-Feiertage besichtigen.
Der Eingang zur Mühle ist ein unscheinbares gemauertes Türmchen mitten auf der Strasse. Von hier soll ein Gang mehr als hundert Meter weit und fast dreissig Meter tief in den Untergrund gehen. Und dort unten läuft ein Wasserrad mit Wasser, das durch Qanat – von Menschenhand gegrabene Wassertunnel – kilometerweit von den Bergen hierher geleitet wird. Ein schier unglaubliches Meisterwerk. Doch heute ist heute geschlossen; keiner da.

Ganz in der Nähe sehen wir eine Lehmburg und eine Moschee mit einer goldigen Kuppel. Also nix wie hin.
Auf dem Platz vor der Moschee steht ein Brunnenhaus. Der Wassertrog befindet sich bestimmt fünf Meter unter dem Strassenniveau. Auch der wird wohl von den Qanat gespeist?
Im Hof der Moschee (n32.8667, e53.1129) sitzen einige Frauen. Als sie uns bemerken, ziehen sie gschwind den Tschadur stramm. Frau G. grüsst sie freundlich, ich schaue weg.
Neben der Moschee steht auch noch ein Mausoleum. Ein schlichter Lehmbau mit einer Schmuckfassade. Durch „Schaufenster“ mit silbrigen Gittern kann man hinein sehen. Im dämmerigen Innenraum sehen wir aber nur Teppiche und Blumenschmuck, das eigentliche Grabmal scheint im Keller zu sein. Aber wir finden keine Tür dahin.

Vom Burghügel (n32.8671, e53.1133) haben wir einen grossartigen Rundblick über die karge Landschaft. Manchmal scheint die Sonne durch Wolkenlöcher und lässt die Berge leuchten. Aber meistens ist alles in grauen Dunst gehüllt. Täte man die Autos und Stromleitungen entfernen, wäre das die perfekte Kulisse für einen Bibel-Film.