4. Februar 2017

nach Marokko: Sonnen- und Schattenseiten in Spanien

Collioure, Frankreich. Die Wolken sind weg und die Morgensonne scheint. Collioure ist ein malerisches Hafenstädtchen. Jetzt im Winter sind wir die einzigen Touristen hier, doch im Sommer drängeln sich dann wieder die Tagesausflügler zu Milliarden. Herrlich schön.

Die alte Festung teilt die Bucht von Collioure in zwei Teile. Wie eine Felsinsel steht sie direkt im Meer. Wir schlendern rundherum und bewundern das alte Gemäuer.

Hier nutzen sie alte Kanonenrohre um die Schiffe anzubinden. Das habe ich auch schon in England und in Malta gesehen – gefällt mir gut.
Wir fahren auf der alten Hauptstrasse, direkt an der Küste entlang, hinüber nach Spanien. Die Strasse schlängelt sich den Berghängen entlang. Ab und zu durchqueren wir ein kleines Städtchen – dann geht’s wieder kurvenreich auf und ab. Der alte französisch-spanische Grenzposten ist verwaist und von Schmierfinken bepisst.

Was uns in Spanien als erstes auffällt sind die vielen blühenden Blumen. Auf den Berggipfeln hat es zwar noch viel Schnee, aber es ist wunderbar mild und frühlingshaft.

Aufs Mal macht der Motor komische Geräusche, es klackert leise und es stinkt nach Abgasen. Das kenne ich und das ist nicht gut. In Figueres fahren wir deshalb direkt zur Mercedes-Lastwagen-Werkstatt (n42.23176, e2.9623). Der Chefmechaniker hört hin. Dann verfinstert sich sein Gesicht und er sagt „Injektor“. Ich bin gleicher Meinung. Scheisse, das kann eine mehrtägige und teure Reparatur werden!
Es ist grad Siesta, aber danach kümmert er sich um unseren Motor. Erst gehen wir spazieren, dann lümmeln wir im Fernfahrer-Aufenthaltsraum herum. Wenn nötig, können wir auch hier übernachten. Die Werkstatt hat extra Zimmer für wartende Fahrer.
Kurz vor sechs kommt die gute Nachricht; unser Auto sei fertig. Der Injektor Nummer 5 war undicht und auch bei zwei anderen waren die Messwerte nicht in Ordnung. Leider hatte er keine Ersatzteile da und hat sie deshalb repariert. Er sagt: Entweder halten die Injektoren jetzt bloss einige Stunden - oder für viele Jahre lang!
Jetzt fahren wir erste einmal nach Marokko. Bis dahin werden wir's ja dann wissen...

Wir übernachten bei der alten Festung von Figueres (n42.2717, e2.9512). 1a Sonnenuntergang und Aussicht über die Stadt - wir sind glücklich. Mehr als glücklich.

3. Februar 2017

nach Marokko: genial, wenn´s funktioniert hätte

Gestern in Béziers: Am westlichen Stadtrand verläuft der berühmten „Canal de midi“, die historischen Schiffsverbindung zwischen Mittelmeer und Atlantik. Hier musste der Kanal einen Berg hinauf. Im 18. Jahrhundert baute man dazu eine Serie von neun Schleusen; die Schleusentreppe von Fonserannes - ein Meisterwerk barocken Wasserbaukunst.

In den 1970-er Jahren wollte man den Canal du midi modernisieren und die Schleusentreppe flinker machen. Dafür ersann man eine grandiose Konstruktion; das Schiffshebewerk Fonserannes (n43.3302, e3.1999) gleich neben der alten Schleusentreppe.

Das Prinzip ist recht einfach: Eine Betonrinne und darauf ein gigantisch Traktor in der Grösse eines Wohnblocks. Mit einer Art Schneepflug schiebt er das Wasser mitsamt den darin schwimmenden Schiffen einfach den Berg hinauf. Kein Trog wie andernorts, nein, nur das Wasser, etwa 1´800 Tonnen schwer und die Schiffe. Korrekt spricht man deshalb hier von einem Wasserkeil-Hebewerk.

Der Traktor wird aber nicht etwa von einer Zahnstange oder einem Gegengewicht gehalten. Nein, er fährt einzig auf seinen mannshohen Gummireifen über die abschüssige Betonrinne auf und ab. Eine einzigartige und geniale Konstruktion. Und noch besser wäre es gewesen, wenn sie funktioniert hätte!

Die Anlage ging 1983 in Betrieb. Von Anfang an gab es techische Probleme. Im Jahr 1984 gab es dann einen schweren Zwischenfall: Der Traktor rutschte mitsamt seiner Wasser-Schiff-Ladung rückwärts hinunter.
Daraufhin baute man ihn um und verbesserte seine Konstruktion. Aber die technischen Probleme blieben. Manchmal funktionierte das Hebewerk - meistens aber nicht. 1999 schob man das letzte Mal ein Schiff auf den Berg, und im Frühling 2001 legte man dann die Anlage endgültig still. Seither steht der Traktor steht in der Bergstation und gammelt vor sich hin.
Als wir gestern da waren, war der gesamte Canal du midi trockengelegt und das Schleusenareal eine einzige Baustelle. Ich musste deswegen über den Zaun klettern und leide nun einer wüsten Fleischwunde am Knie. Schon wieder...

2. Februar 2017

nach Marokko: das Regenschiff

Béziers ist eine wunderschöne Stadt mit einem schmucken Hauptplatz und mit gluschtigen Strassencafés unter den Platanen. Doch heute nicht. Es ist wolkenverhangen und regnerisch. Dafür ist es heute wenigstens wärmer, schon fast flauschige 6°.
Am Stadtrand schauen wir uns noch gschwind die bekannte Kanalbrücke und ein paar andere Sachen an. Dann verlassen wir gegen Mittag Béziers und brummen auf der Landstrasse gemütlich Richtung Pyrenäen.

In Le Barcarès besuchen wir die „Lydia“ (n42.82799, e3.0408); das alte Schiff am Strand. Als wir vor einigen Jahre hier waren, war das Schiff noch ein Restaurant und Spielkasino. Inzwischen haben sie die hässlichen anbauten abgerissen und die Lydia neu gestrichen. Jetzt sieht das 86-jährige Schiff wieder richtig gut aus.

Die Lydia fuhr früher als Schnelldampfer zwischen Frankreich und Griechenland hin und her. 1967 setzte man es hier in Le Barcarès auf den Strand, wo es als Symbol für die neu entstehende Touristenstadt dienen sollte. Damals war hier noch gar nicht ausser Sand und Gestrüpp; heute stehen da zehn Kilometer weit Strandhotels.

Um das Schiff auf den Strand zu bekommen musste zuerst ein Kanal vom Meer her gegraben werden. Dann zog man das Schiff hinein, verschloss den Graben und pumpte zusätzlich Wasser hinein, damit das Schiff höher aufschwamm. Dann wurde das Becken mit Sand aufgefüllt und Le Lydia steht nun fünfzig Meter vom Strand entfernt und etwa 5 Meter über dem Meeresspiegel.

Es regnet – mal weniger, mal mehr. Und dazu bläst ein frischer Polarwind. Ungemütlich. Deshalb fahren wir noch ein Stück südwärts und nächtigen in Collioure. Im Windschatten der Festungsmauern und der Bäume ist es richtig heimelig.

1. Februar 2017

nach Marokko: französisch Sibirien

Valence. Draussen ist es kalt und trüb. Und unser Frühstücksbuffet entpuppt sich als ein ödes Ensemble aus Brot, acht Scheiben Aufschnitt, Plastik-Käse und einer röchelnden Kaffeemaschine. Aber es mundet gut und ich bin rundum zufrieden. Die Nachfolgenden werden aber leider leer ausgehen.
Auf der Landstrasse rollen wir gemütlich nach Orange. Die Landschaft hier ist, wie ich von früheren Reisen weiss, hübsch. Rechts die Rhone und links die Lavendelfelder. Heute aber nicht. Bloss grau und abgestorben.

Um zu zeigen, wie das hier bei sch;nem Wetter ausschauen tut, habe ich extra dieses Lavendel-Poster mit Katzen-Baby fotografiert.

Vor zweitausend Jahren haben die Römer hier mitten ins Städtchen Orange hinein einen Triumphbogen und ein mächtiges Theater gebaut. Und das wollen wir uns jetzt anschauen.

Dicken Mauern und Sitzplätze für zehntausend Römer. Imposant anzuschauen – aber die Temperatur um den Gefrierpunkt und der stramme Polarwind dämpfen unsere Begeisterung für Architekturgeschichte massiv.

Wir setzen uns deshalb in ein Bistro und lassen unsere Glieder auftauen. Der anschliessende Stadt-Spaziergang endet im Schneeregen. Für uns heisst das ab in den Süden. Dort ist es hoffentlich etwas weniger kalt, so dass unser Möbelwagen endlich auftaut. Eigentlich wären wir ja gerne noch etwas in der Camargue herum gestreift, aber so nicht.

In Béziers verkriechen wir uns ins Ibis Hotel. Es sieht besser aus, als das gestrige. Aber auch es steht im Niemandsland zwischen einer Autoglaserei und einem Möbelhaus. Als wir ankommen, ist keiner da und wir müssen am Automaten einchecken. So ein unbemanntes Hotel finde ich immer wieder erstaunlich. Und eigentlich ist mir so ein vielsprachiger Hotel-Automat fast lieber, als so ein mürrischer Pförtner-Knecht.

31. Januar 2017

nach Marokko: französisch Sibirien

Valence. Draussen ist es kalt und trüb. Und unser Frühstücksbuffet entpuppt sich als ein ödes Ensemble aus Brot, acht Scheiben Aufschnitt, Plastik-Käse und einer Kaffeemaschine. Aber es mundet gut und ich bin rundum zufrieden.
Auf der Landstrasse rollen wir gemütlich nach Orange. Die Landschaft hier ist, wie ich von früheren Reisen weiss, hübsch. Rechts die Rhone und links die Lavendelfelder. Heute aber nicht. Bloss grau und abgestorben.

Um zu zeigen, wie das hier im Sommer ausschauen tut, habe ich extra dieses Lavendel-Poster mit Katzen-Baby fotografiert. Herzig, odr?

Vor zweitausend Jahren haben die Römer hier mitten ins Städtchen Orange hinein einen Triumphbogen und ein mächtiges Theater gebaut. Und das wollen wir uns jetzt anschauen.
Dicken Mauern und Sitzplätze für zehntausend Römer. Imposant anzuschauen – aber die Temperatur um den Gefrierpunkt und der stramme Polarwind dämpfen unsere Begeisterung für Architekturgeschichte massiv.

Wir setzen uns deshalb in ein Bistro und lassen unsere Glieder auftauen. Der anschliessende Stadt-Spaziergang endet im Schneeregen. Für uns heisst das, ab in den Süden. Dort ist es hoffentlich etwas weniger kalt, so dass unser Möbelwagen endlich auftaut. Eigentlich wären wir ja gerne noch etwas in der Camargue herum gestreift, aber so nicht.

In Béziers verkriechen wir uns ins Ibis Hotel. Es sieht besser aus, als das gestrige Hotel. Aber es steht genaus im Niemandsland; zwischen einer Autoglaserei und einem Möbelhaus. Als wir ankommen, ist keiner da und wir müssen am Automaten einchecken. So ein unbemanntes Hotel finde ich immer wieder erstaunlich. Und eigentlich ist mir der vielsprachiger Hotel-Automat fast lieber, als ein dumpfmürrischer Pförtner-Knecht.

30. Januar 2017

nach Marokko: der Seilschlepper Ardeche

Am südlichen Stadtrand von Valence liegt ein Schiffswrack am Rhone-Ufer. Ein einzigartiger Seilschlepper von 1895; der Toueur „Ardeche“. Und den möchte ich schon seit vielen Jahren einmal aus der Nähe anschauen. Und jetzt war die Gelegenheit grad günstig. Die Sonne scheint uns es ist eisig kalt, also spazieren wir zum Wrack.

Damals waren die Schiffe noch zu schwach motorisiert um gegen die Strömung der Rhone anzukommen. Deshalb mussten sie von Schleppern gezogen werden. Der Schlepper „Ardeche“ hatte zwar eine 220 PS Dampfmaschine, doch auch damit wäre er immer noch viel zu schwach gewesen, um andere Schiffe bergwärts zu schleppen. Deshalb zog er sich mit seiner eigenen Seilwinde bergauf.

Der Seilschlepper ist gut 50 Meter lang und etwa 325 Tonnen schwer. Mitten auf dem Schiff sieht man heute noch die Winde mit einem 15 Kilometer langen Seil. Daran zog er sich, und die anderen Schiffe, durch die Strömung. Hatte er sein Ziel erreicht, übernahm der nächste Schlepper die Frachtschiffe und zog sie weiter bergauf. Um die 100 Kilometer Stromschnellen zu bewältigen waren auf der Rhone acht solcher Seilschlepper im Einsatz.

Schleppbetriebe à la Toueur wurde bis 1936 durchgeführt, dann waren die neuen Schiffe kräftig genug um selber zu fahren. Unser Seilschlepper „Ardeche“ ist der einzig erhalten gebliebene seiner Art. Eigentlich sollte er in den um 1980 ein Museumsschiff werden. Doch daraus wurde nichts und seither schläft er hier am Ufer.

27. Januar 2017

nach Marokko: Winter in Frankreich

Alles ist steinhart gefroren, als wir in der Morgendämmerung unseren Möbelwagen aus dem Winterschlaf wecken. Eigentlich ist das Wetter ja nicht grad ideal für einen Campingurlaub, doch wir müssen los, denn ich habe einen Termin in Marokko.

Genüsslich brummen wir durch den nebligen Winter in Richtung Westschweiz. Die Strassen sind trocken und der Verkehr zahm. Wir kommen gut voran. Nach Genf ist schlagartig der Nebel weg und die Sonne scheint bleich vom fahlen Himmel. Frau G. fährt und ich döse auf dem Beifahrersitz. Heute wollen wir Kilometer machen, denn in Südfrankreich ist es deutlich weniger kalt; zumindest frostfrei.

Ab und zu machen wir eine Brünzlipause – und dann geht’s weiter. Erst kurz vor Valance ist endlich der Schnee weg. Aber die Kälte bleibt. Deshalb kneifen wir und übernachten im Hotel Balladins. Das Hotel Balladins ist vor allem preiswert – oder billig. Am Empfang steht ein Algerier und unser Zimmer erinnert an eine Gefängniszelle. Bett, Hocker, Lavabo und ein Wandschrank mit einem Klo. Aber für 19,50 Euro pro Person erwarten wir eigentlich auch nicht mehr.

Nachdem ich mit der Eisensäge nachhelfe, passen auch unsere Stecker in die Steckdosen. Wir geniessen das Unterwegssein und sind froh, dass wir die ersten 530 Kilometer gut hinter uns gebracht haben.

25. Januar 2017

Reisetipp: meine Packliste

Demnächst geht’s wieder los nach Marokko. Und jetzt im Vorfeld werde ich immer wieder nach meiner Packliste gefragt. Deshalb hier ein paar Sachen, die ich immer dabei habe.

1. Die wichtigsten Dokumente und die Kreditkarten verstaue ich diebstahlsicher im Hosentaschen-Tresor.

2. Neben den üblichen Fahrzeugpapieren braucht man fürs Fahrzeug unbedingt die „Grüne Versicherungskarte“. Wer keine hat muss an der Grenze eine Haftpflichtversicherung abschliessen; kein Problem zwar, aber nicht billig.

3. Unterwegs haben wir immer unseren Wortlos-Sprachführer dabei. Ein Büchlein mit unzähligen Bildern gegen alle Verständigungsprobleme.

4. Fast immer wenn man den Wagenheber braucht, ist der Untergrund weich oder uneben – und der Wagenheber deshalb zu kurz. Deshalb habe ich einige Holzklötze dabei. Einen habe ich diagonal durchgesägt. Nun kann ich die beiden Teile gegeneinander verschieben und so die Höhe stufenlos anpassen.

5. Hosen! Einmal habe ich sie vergessen und kam arg in Nöte, als ich meine einzige Hose waschen mussten und keinen Ersatz hatte...

24. Januar 2017

lila Wohnmobil-Dings

Was immer das ist – es ist ganz bestimmt aus Amerika; und sehr lila …

… und ausserordentlich hässlich. Und es steht in Giswil und wartet auf einen mutigen Käufer.

23. Januar 2017

in den marokkanischen Frühling

Demnächst geht’s wieder los nach Marokko. Anders als sonst will ich aber diesmal auf dem Landweg anreisen; also quer durch Frankreich und Spanien bis nach Gibraltar fahren. Das letzte Mal hab eich das in den 90-er Jahren gemacht.
Die erste Etappe bis nach Südspanien wird Frau G. mitkommen. Sie wird dann von Málaga zurückfliegen. Ich schiffe über die Strasse von Gibraltar nach Marokko und werde einige Tage später dort meine alten Reisekumpels treffen. Gemeinsam reisen wir dann in die Wüste und in den Frühling.



Dieses Mal will ich hauptsächlich Land und Leute geniessen - und vor allem nichts tun.
Ich werde wie gewohnt von unterwegs berichten. Aber diesmal wird es vermutlich weniger müde Eisenbahnen und rostige Karren zu bestaunen geben. Und ich werde ‒ und das habe ich der Frau G. versprochen ‒ weniger über Zäune klettern und mich in geschlossene Anlagen einschleichen. Oder mich dabei zumindest nicht erwischen lassen...

20. Januar 2017

wandern im Schnee

Für einmal wollte ich bei einem neuen Trend-Sport frühzeitig mit dabei sein. Ein Pionier.

Beim nochmaligen durchlesen der Gebrauchsanleitung musste ich dann aber erkennen, dass ich fürs Nacktwandern komplett falsch angezogen bin.

19. Januar 2017

trügerische Freiheit

Neulich wollte ich meinen gesammelten Bauchnabel-Flusen den Schnee zeigen.

Vermutlich hielt ich aber den Briefumschlag verkehrt herum, so dass es den meisten Bauchnabel-Flusen gelang zu entwischen. Wegen der eisigen Luft werden sie aber wohl nicht lange überleben.
Manchmal ist die Freiheit trügerisch.

18. Januar 2017

praktische Papiertaschentücher

Neulich erwarb ich eine XXL-Packung Papiertaschentücher bei einem dieser Billig-Discounter.

Später musste ich allerdings die betrübliche Feststellung machen, dass sich das „XXL“ nicht auf die Packungsgrösse, sondern auf die Grösse der Papiertaschentücher bezieht. Betrug. Ganz, ganz mieser Beschiss!

17. Januar 2017

farbenblinde Eskimos

Wegen dem Schnee bemerken farbenblinden Eskimo ihr Leiden oft überhaupt nicht.

Als damals das Farbfernsehen eingeführt wurde, konnten sie die Aufregung überhaupt nicht verstehen. Einen Unterschied zum bisherigen Schwarz-weiss-Bild erkannte sie jedenfalls keinen.

16. Januar 2017

ich demonstrierte

Neulich wollte ich auch einmal demonstrieren.

Auf dem Schild steht in weisser Farbe und grossen Buchstaben:
«Hier gibt es nichts zu sehen - bleiben Sie mir fern».
Es kam dann auch tatsächlich niemand näher. Beeindruckend, dass sowas funktioniert!

14. Januar 2017

die Motorraupe vom Messieur Lehaître

1938 präsentierte Monsieur Lehaître in Paris sein Raupen-Motorrad der staunenden Öffentlichkeit. Seine Motochenille konnte über allerlei Geröll kraxeln, war aber sehr schwer zu fahren. Besonders das Lenken der Raupe war knifflig.

Solche Fahrzeuge mit Kettenantrieb wurden damals viele erfunden; und die wenigsten funktionierten. Aber die Lehaître-Motorraupe schaute wenigstens wirklich mega stylisch aus.

12. Januar 2017

Ohne Visum nach Weissrussland

Schon bald kann man ohne Visum nach Weissrussland. Wir waren ja bereits 2014 ohne Visum dort – aber jetzt soll es bald dauerhaft so sein. Man bekommt ohne Papierkram ein 5-Tage-Visum. Dazu braucht man bloss einen gültigen Reisepass und genügend Geldmittel für den Aufenthalt. Irgendwo habe ich gelesen das seien 46 Rubel pro Tag; aber das sind ja bloss ca. 0,00 Franken!





Vorerst geht das erst am Hauptstadt-Flughafen Minsk, nicht an der Landesgrenze. Aber man kann ja einfliegen und mit dem Mietauto und/oder der Eisenbahn herumreisen.

Etwa so, wie wir das gemacht haben. Nix wie hin, es lohnt sich.

11. Januar 2017

Schnellkochtopf - der Wundertopf

Jetzt erst ist mir wieder aufgefallen, wie oft und wie gerne ich unterwegs unseren Schnellkochtopf gebrauche. Eigentlich ist das die ideale Pfanne für unterwegs. Damit geht das Kochen deutlich schneller und deshalb verbraucht man auch viel weniger Gas.

Ideal ist der Schnellkochtopf – oder Dampfkochtopf – für Kartoffeln. Die fülle ich in den Topf und heize während des Frühstück-Abwasches einige Minuten ein, bis das Ventil die Stufe 2 erreicht. Dann schalte ich ab und verstaue den heissen Schnellkochtopf in der Fresskiste. Am Abend ist der Topf kalt und Kartoffeln gar. Und perfekt für Rösti oder Kartoffelsalat.

Der Dampfkochtopf funktioniert auf Gasherd genau so gut wie auf dem Elektroherd. Man muss einzig darauf achten, dass die Gasflamme nicht seitlich hoch brennt und die Gummidichtung am Deckel verbrennt.
Auch auf dem Holzfeuer kann man den Schnellkochtopf benutzen. Aussen wird er aber russig und die besagte Gummidichtung ist noch mehr gefährdet. Da sind die afrikanischen Dampfkochtöpfe besser, deren Gummidichtung ist innen und wird von Deckelrand verdeckt. Zudem sind sie um ein vielfaches billiger als unsere einheimischen.

10. Januar 2017

tödliche USA-Grenze

Jetzt mal im Ernst - mir platzt gleich der Kropf. Gestern sah ich im Fernsehen einen Bericht über die Mauer zwischen Mexiko und den USA. Jedes Jahr sterben 250 bis 400 Menschen beim Versuch die Mauer zu überwinden.
Das sind jedes Jahr mehr Mauertote als damals in der DDR. Hier starben in den 40 Jahren DDR etwa 150 bis 250 Menschen.

Wo bleibt da der Aufschrei der freien Welt?

9. Januar 2017

Reiseproviant einkochen

Für unsere nächste Marokko-Reise will ich zwei, drei vorgekochte Menüs einpacken. Selbstverständlich könnte ich auch Konserven verwenden, aber da gibt es nur eigenartigen Matsch an roter Sosse. Deswegen habe ich selber gekocht und das Essen dann „eingekocht“. Also bei hoher Temperatur sterilisiert. So wie früher.

Und das geht so: Das Essen wird halbwegs fertig gekocht und kommt dann in Gläser; Einweck-Gläser oder gebrauchte Gurkengläser. Egal.
Traditionell werden die verschlossenen Gläser nun 90 Minuten gekocht. Dabei sterben alle Keime ab und das Essen wird monatelang haltbar. Mir war das zu langen, deshalb habe ich die Gläser im Schnellkochtopf sterilisiert; 20 Minuten bei etwa 115°C. Bei meinem Schnellkochtopf bedeutet das Vollgas auf der zweiten Stufe.

Gekocht habe ich die Hausfrauenvariante von Boeuf Stroganoff und Hühner-Curry. Beides noch ohne Rahm oder Kokosmilch; denn die Sauce werde ich erst vor Ort fertigkochen.
Und wenns nicht klappt, werden wir mitten in der Sahara sehr hungrig und sehr traurig vor leeren Tellern sitzen.

6. Januar 2017

was man über den Winter wissen muss

Wenn ich in meiner Schulzeit eines gelernt habe, dann dass man im Winter Handschuhe anziehen sollte. Aber erst kürzlich ist mir klar geworden: Immer - jawohl, ohne Ausnahme immer - zuerst die Fingerhandschuhe anziehen. Und erst dann die Fäustlinge drüber.

Andersrum gehts nämlich nur sehr schwer  - und das Ergebnis ist wenig überzeugend.

4. Januar 2017

unser Leih-Hund

An Silvester/Neujahr hatten wir einen Hund – einen Leih-Hund: Einen pelzigen Tetrapoden in der Grösse eines Kinderfahrrades. Seinen Namen konnte ich mir nicht merken und nannte ihn deshalb „lass das“, „weg da“ oder „neiiin“. Der Hund war ganz nett und tat nichts ausser Fressen und Liegen. Also genau wie ich. Wobei wir aber nur teilweise vom gleichen frassen. Die getrockneten Schweineohren zum Beispiel fand nur er lecker.

Mitten in der Nacht kläffte er laut auf. Erst dachte ich, es sei wegen dieser Silvester-Feuerwerks-Knallerei; aber nach genauerer Betrachtung glaube ich nun, er hat sich an meiner Schnarcherei erschreckt. Jedenfalls sagte ich „neiiin, lass das!“ und er legte sich brav wieder hin ‒ und wir schliefen weiter.

Mehrmals am Tag knüpften wir eine Leine an den Hund und zerrten ihn hinaus in die neblige Kälte. Dann immer das gleiche Spiel. Der Hund schnüffelte eifrig herum, brunzte vielerorts hin. Dann gingen wir schnell wieder rein an die Wärme und ich bekam ein Leckerli.

Als der Hund uns wieder verliess, schwänzelte er wie wild und hatte nicht eine einzige Träne in den Augen. Und ich meinen Platz auf dem Sofa wieder ganz für mich alleine.

2. Januar 2017

Winter am Lungerersee

Manchmal denke ich, da wo ich wohne ist es halt schon schön. Ganz besonders nett ist es zurzeit am Lungerersee. Das Wasser plätschert friedlich ans Ufer und die Fischer schwenken Maden.

Trotz des trockenen Winters ist noch Wasser im See. Aber schon in zwei Monaten wird es hier ganz anders aussehen. Dann breitet sich hier eine krustige Schlammwüste mit den Ruinen von der damals untergegangenen Häusern aus. Und da drauf freue ich mich ganz besonders, denn dann gehe ich hier auf Schatzsuche.