11. Mai 2015

Queen spielt für ihre Untertanen

Kürzlich in einem Heftli gesehen - eine schöne Karikatur vom Peter Gut.

Zurzeit sind seine Bilder auch im Cartoonmuseum in Basel zu sehen.

10. Mai 2015

Muger ist jetzt Millionär - 1 Million x danke,

Ich hab es ja schon länger kommen sehen, aber schlussendlich passierte es vorgestern kurz vor sieben Uhr abends. Jemand oder Jemandin machte kürzlich hier den 1-millionsten Klick.

Inzwischen sind es schon 1'003'923 odr so.
Danke euch allen viiilmal.
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8. Mai 2015

Oberrhein: mit Frau G. im Eisenbahn-Zoo

Das Eisenbahnmuseum in Mulhouse, „Cité du Train“, feiert dieses Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Vom Dampfross bis zum Schienenflitzer kann man hier alles bewundern, was die französischen Bahnen je hervorbrachten. Also nix wie hin - Züge gucken.

Frau G. und ich streifen kreuz und quer durch die Ausstellungshallen. Dampflokomotiven mit mannshohen Rädern und dicken Kaminen. Dann wieder uralte Loks mit hölzernen Aufbauten und viel glänzendem Messing, wie Kilbi-Orgeln.

In den 3. Klasse Personenwagen sind die Sitze bloss Lattenroste. Genau wie damals in Transnistrien, meint Frau G. dazu. Ganz anders ist da der Salonwagen vom letzten Kaiser Napoléon. Knietiefe Polster aus edlem Brokatstoffe güldene Lampen und Intarsien aus exotischen Hölzern. Nobel, nobel.

Ein besonderes Schmuckstück ist der „Autorail Rapide“, eine Konstruktion von Bugatti. Der Triebwagen hat acht Achsen und vier Bugatti-Motoren mit zusammen 800 PS. Damit flitzte das Autorail immerhin mit 170 km/h hin und her. Das Ding war von 1934 bis 1958 unterwegs, dann wurden alle bis auf dieses hier verschrottet.

Draussen im Freigelände ist heute nicht viel los. Die kleine Dampf-Gartenbahn machte Probefahrten und einige Züge stehen gelangweilt herum. Mir gefällt ein Griffet-Pneukran. Die Fahrerkabine sitzt verkehrt herum auf dem Chassis. Der Laster fährt also eigentlich rückwärts, dafür hat der Fahrer aber auch immer den Kran im Blick! Dieses Konzept hat sich irgendwie dann doch nicht durchsetzen können…

Müde und matt vom Museumsrundgang lümmeln wir erst noch etwas in unserem Möbelwagen herum. Die Sonne scheint frühlingsmild, in den Baumkronen zwitschern die brünstigen Spatzen und uns ist sauwohl. Gegen Abend fahren wir erst nach Niffer zum schiffegucken – und dann nachhause.

7. Mai 2015

Oberrhein: die Kanalbrücke von Wolfersdorf

Dannemarie. Der „Rhein-Rhone-Kanal“ verbindet nicht nur die beiden grossen Flüsse, sondern auch die Nordsee mit dem Mittelmeer. Der Kanal wurde zwischen 1784 und 1833 gebaut und ist bis heute in Betrieb. Eigentlich wäre ja eine Route durch die Westschweiz deutlich kürzer gewesen, doch dieses Projekt scheiterte am Geld. Und sie lag nicht in Frankreich.

Gleich oberhalb vom Hafen in Dannemarie, der eigentlich in Wolfersdorf liegt, kreuzt der Kanal den kleinen Bach Largue. Solche Kreuzungen sind alles andere als beliebt, denn hier würde ja das Wasser aus dem Kanal abfliessen. Man löste das Problem mit einer Kanalbrücke (N47.63571, E7.11207) über den Bach; 32 Meter lang und gefüllt mit 280 Tonnen Wasser. Eine Schleuse hebt die Schiffe vom Hafenbecken hinauf auf die Brücke. Von da können sie nun bequem über den Bach fahren. Und der Bauch unter dem Kanal hindurch plätschern.


Die Kanalbrücke und die Schleusen wurden damals komplett aus Sandstein gebaut, ganz ohne Beton oder Zement. Und in Handarbeit.
Um 1870 kam das Elsass zu Deutschland. Dannemarie hiess nun Dammkirch und lag nun direkt an der französischen Grenze. Der Hafen war für viele Jahrzehnte der Wendepunkt für die deutschen Kanalschiffe.

Im Ersten und Zweiten Weltkrieg lagen der Hafen und die Kanalbrücke direkt an der Front. Beide überstanden die Kriegszeit relativ unbeschadet. Bis heute kann man noch die Betonbunker aus dieser Zeit sehen.

6. Mai 2015

Oberrhein: Bugatti und andere und noch mehr

Es ist ein wunderbarer Frühlingsmorgen und wir fahren quer übers Rheintal, hinüber nach Mulhouse. Die Obstbäume blühen. Spargelstecher und Erdbeerpflücker kriechen rudelweise über die Felder. Die kleinen Dörfer leuchten bunt in der Morgensonne.
In Mulhouse fahren wir schnurstracks zur „Cité de l’Automobile“, dem grossen Automuseum mit der weltbekannten Bugatti-Sammlung der Schlumpf Brüder.

Im Museum sind über 400 Autos ausgestellt; so viele habe ich noch in keinem anderen Museum je gesehen. Und – es ist vermutlich das einzige Automuseum weltweit ohne einen VW-Käfer oder Ford T! Dafür zahlreiche Bugatti in allen Farben und Formen.

Von den vielen ehemaligen Schweizer Automarken habe ich zwei entdeckt; mehrere Hispano-Suiza und ein Pic-Pic.

Eine ganze Halle ist voller Rennwagen. Natürlich auch hier viele Bugatti, aber auch all die anderen italienische und französische Renner aus dieser Zeit. Erfreulich ist, dass viele Auto noch im Originalzustand sind und nicht so hochglanz-restauriert wie andernorts.

Dieser 170 H von 1937 ist einer der seltensten Mercedes überhaupt. Wie man gut sieht, wurde er, wie auch der VW-Käfer, von Ferdinand Porsche entwickelt.

Zum Übernachten fahren wir an den Hafen von Dannemarie (N47.6359, E7.1153). Hier waren wir schon sooo oft, uns gefällt es hier einfach gut.

5. Mai 2015

Oberrhein: Staufen darf nicht zerbrechen - und tut es trotzdem

Im deutschen Neuenburg am Rhein gibt es einen Wohnmobil-Ausrüstungshändler. Wir fahren hin, es ist ja nicht weit. Die Adresse habe ich vergessen und deshalb kreuzen wir suchend durch das Gewerbegebiet und finden stattdessen eine Autowaschanlage. Nun glänzt er wieder, unser Schlafwagen Und später finden wir dann auch noch den gesuchten Laden und erwerben Sachen. Alles komplett.

Staufen ist ein hübsches Städtchen zwischen der Rhein-Ebene und dem Schwarzwald. Mir ist es bekannt wegen der ältesten Gusseisenbrücke, die noch in Betrieb ist. Und wegen der Risse.
Das mit den Rissen kam so: Als man vor acht Jahren hinter dem Rathaus (N47.88174, E7.73214) einige Erdsonden bohrte, geschah ein Hopperla. Ein Bohrloch war undicht und es drang Grundwasser in eine Gipsschicht in 50 Meter Tiefe. Diese hat die dumme Angewohnheit zusammen mit Wasser aufzuquellen. Wie ein Hefeteig odr so. Seither jedenfalls hebt sich die Innenstadt von Staufen und die Häuser reissen.

Die Hebungen wäre ja nicht so schlimm, täten sie das gleichmässig. Doch es drückt sich eine Beule in die Innenstadt. In manchen Monaten hebt sich der Untergrund um einen Zentimeter; bis jetzt schon 45 Zentimeter. Die Häuser vertragen das nicht und reissen buchstäblich auseinander.

Inzwischen ist es gelungen die Bohrlöcher abzudichten. Zusätzliche Entlastungsbohrungen haben eine weitere Verbesserung gebracht. Aber der Schaden ist angerichtet und der Boden wird sich noch viele Jahre anheben. Zwar nicht mehr so stark, aber mehr als hundert Häuser sind beschädigt.

Wir steigen noch zur alten Burg hinauf und trinken jungen Wein. Als Folge dessen verlieren wir die Fahrtauglichkeit, es waren immerhin je 1 dl Wein, und wir übernachten gleich in Staufen. Ganz romantisch am Bach. Einige Jogger und Hündeler beäugen uns mit Verwunderung, sind aber ansonsten friedlich.