Laayoune Plage, etwas südlich liegt der Fischkutter „Que
Sera Sera“ todkrank in der Brandung. Seit wann und warum weiss ich nicht, aber
es steckt bestimmt eine eher unerfreuliche Geschichte dahinter.
Wir fahren noch bis zum gigantischen Hafen, wo das Phosphat
aus dem Innenland auf Frachtschiffe verladen wird. Und zurück nach Laayoune und
schnurstracks ins Café „Perla“.
Ab nun geht unsere Reise ins Innenland; nach Samara. Da möchte ich schon lange mal hin – nur wegen des schönen Namens. Die Landschaft ist – öööhm – übersichtlich. Oben Himmel, unten Kiesebene, dazwischen die Strasse. Selten mal eine Kurve, alle halbe Stunde mal Gegenverkehr.
Aber alles voller blühendem Grünzeug. Hier tragen selbst
diese kleinen Penis-Kaktusse zarte weisse Blüten. Das mag ja nett ausschauen,
aber für einen richtigen Wüstenfahrer ist das nix. Ich will Wüste sehen – mit ganz
ohne Blumen.
Nach etwa einer Stunde Fahrt machen wir einen Abstecher ans
Förderband, das wohl längste der Welt. Damit wird Phosphat 100 Kilometer weit
bis zum Hafen Laayoune transportiert. Schon bald danach kommt eine Kurve, nun
fahren wir nach Osten. Langsam wird die Wüste karger. Und sandiger.
Wir suchen, finden und staunen. Die Zeichnungen sollen sich
über Dutzende Kilometer hinziehen, wir begnügen uns mit dem Anfang. Ganz
überraschend stossen wir auch noch auf einen Tumulus, einen vorislamischen
Grabhügel.
Gegen Abend erreichen wir mein Samara. Zuerst kommt
allerdings noch die übliche Polizeikontrolle, registrieren, dann fahren wir in
die Stadt hinein. Alles wirkt irgendwie schläfrig. Doch gegen Abend kommt Leben
in die Gassen. Am Markt werden die Waren drapiert und die Cafés stuhlen raus.
Wir flanieren durch die Fussgängerzone, jawohl eine solche
gibt es hier, trinken Tee und futtern flauschigknusprige Teigringli. Hinter den
Häusern geht die Sonne unter und uns ist es vögeliwohl. Wir übernachten zwischen
der Polizei-Kaserne und der alten Moschee (N26.7426, W11.67925).