Tarfaya. Wegen dem pittoresken Ortsbild oder dem ausschweifenden
Nachtleben braucht man nicht unbedingt nach Tarfaya zu reisen. Das Dorf ist
staubig und wirkt irgendwie unfertig. Man weiss nie genau, ist das nun eine Baustelle
oder schon eine Bauruine.
Wir sind nur da, weil der berühmte französische Pilot und
Schriftsteller Saint-Exupéry hier zwei Jahre lebte. Er wurde 1927 zum
Flughafen-Direktor befördert, nachdem sein Vorgänger grausam abgeschlachtet
wurde und man Saint-Exupérys vor seinen eigenen Flugkünsten beschützen wollte.
Cap Juby war damals nur ein kleiner Militärstützpunkt und
Postflieger-Station in der Einöde. Tarfaya gab es noch nicht. Rundherum war
lauter Nichts - und feindlich gesinnte Beduinen.
Vom damaligen Flugplatz ist leider nichts erhalten
geblieben, aber das Fort steht noch. Zumindest teilweise.
Saint-Exupéry sass hier in seinem Büro und fertigte die
Postflieger ab. Damals flogen die täglich von Frankreich über Spanien und
Marokko bis in den Senegal. In Cap Juby konnten sie tanken und sich ausruhen.
Und hier schrieb Saint-Exupéry einige seiner berühmten Bücher.
Von der alten Hafenmole schauen wir hinaus zum „Postflieger“. Die Ruine steht stramm mitten in der Brandung. Gebaut wurde sie einst von
einem schottischen Kaufmann, der hier Handel trieb und sich in seiner Burg der
Kontrolle der verschiedenen Kolonialmächte und Königtümern entzog.
Das Wetter ist immer noch wolkig und stürmisch. Wir fahren
einige Kilometer der Küste entlang und schauen uns die gestrandete Armas Autofähre
„Assalama“ (n27.9151, w12.9653) an. Diese lief hier im April 2008 auf Grund. Die Passagiere konnten
sich retten, doch ihr Hab und Gut blieb auf der Fähre zurück.
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