24. Juli 2012

eine grundlose Verkehrskontrolle

Neulich traf ich auf dem Bahnhof einen alten Kumpel. Er fährt zurzeit mit der Bahn, weil sein Führerschein grad im Urlaub ist.

Und so kam das: Im vergangenen Herbst musste er seinen Führerschein schon einmal abgeben. Für ein ganzes Jahr! Kürzlich, also etwa ein halbes Jahr später, fuhr er mit seinem Auto, nichts Böses ahnend, nachhause. Da wurde er von der Polizei angehalten. Völlig grundlos, wie er sagt! Die beiden Polizisten hatten nämlich seine Fahrt gelasert und stellten eine „Geschwindigkeitsübertretung“ fest. Eine erhebliche. Und da sein Atem etwas arg säuerlich roch, musste er noch blasen. Ins Röhrchen vom Alkoholtester. Und das Resultat war dann leider auch eher suboptimal. Zudem war die Tatsache, dass er ohne Führerschein fuhr, auch nicht unbedingt vorteilhaft. Jedenfalls kam es zu einer angeregten Diskussion. Die Polizisten zeigten sich aber wenig kompromissbereit. Ja sie waren richtiggehend uneinsichtig. Im Laufe des Gesprächs fielen dann einige unschöne Ausdrücke. Kraftausdrücke. Also - seinerseits.

Jedenfalls - schlussendlich wurde die ganze Sache sehr zu seinen Ungunsten ausgelegt. Und jetzt, jetzt fahre er halt weiterhin mit der Bahn. Also nicht selber, bloss als Passagier.

23. Juli 2012

huerä stotzig, die Gelmerbahn

Seit bald neunzig Jahren fährt die Gelmerbahn zum Gelmersee hinauf. Ursprünglich diente sie als Werksbahn für das Grimsel-Kraftwerk. Seit einigen Jahren darf nun jedermann mitfahren. Ich tat es auch.

Die Standseilbahn ist steil - sehr steil, etwas über 100% an der stotzigsten Stelle.

Mehr als vierhundert Meter geht es hinauf. Oder hinunter, je nachdem wo man ist.

Angst braucht niemand zu haben, der Bahnwagen hängt an einem wurstdicken Zugseil...

Ein schlimmer Unfall ereignete sich allerdings im Juli 1928. Damals berührte das Zugseil ein Gerüst und daraufhin fiel Baumaterial auf die Geleise und hoben den Wagen hoch. Einige Passagiere hüpften aus Angst aus dem Wagen und kullerten über die Felsen in die Tiefe. Das war für die eher unbekömmlich.

21. Juli 2012

vor der Fleischerei 14

Heute zur Abwechslung wieder einmal eine Metzgerei aus dem Aargau.

Herbstlich dekorierte und zauberhaft beleuchtet.
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20. Juli 2012

Sommersonne aus der Dose

Unsere nördlichen Nachbarn jammern wegen dem diesjährigen Sommer. Weinerlich bemängeln sie die feuchtkalte Witterung und den fehlenden Sonnenschein.

Doch jetzt ist Linderung in Sicht: Ich plane nun Sommersonne in Dosen abzupacken und der notleidenden Bevölkerung zu spenden. Ganz einfach - öffnen und den Sommer geniessen.
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19. Juli 2012

der exotische Stehlift

Zweihundert Meter über Vierwaldstättersee steht seit hundert Jahren das mondäne Hotel Fürigen. Damit die Hotelgäste baden konnten, hatte das Hotel am See unten eine Badeanstalt. Eine steile Standseilbahn verband das Hotel und den See.

Leider liegt die Badeanstalt im Schatten der umgebenden Felsen. Die Gäste konnten zwar baden und schwimmen, aber „sonnenbaden“ ging nicht. Deswegen baute die Hoteldirektion auf einer Geländeterrasse etwas höher oben eine sonnige Liegewiese. Sonnig und mit wunderbarem Ausblick. Und direkt neben der Standseilbahn.
Das schweizerische Bahngesetz verbot damals aber, in Badekleidern in öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren! Und so konnten die Badegäste nicht mit der Standseilbahn auf die Liegewiese hochfahren. Und die Treppe zum See hinunter war sehr steil und anstrengend. Was tun?

Im Jahr 1937 baute man deshalb einen Lift zwischen Liegewiese und Badi; einen weltweit einzigartigen „Stehlift“. Eine Umlaufbahn, ähnlich einem Skilift, aber mit Stehgondeln. Der Badegast stand auf ein Trittbrett und hielt sich an der Stange fest und schwebt durch die Luft - cool.
Der Stehlift ist immer noch vorhanden, wenn auch in desolatem Zustand. Unbedingt sehenswert!

18. Juli 2012

es sommert

Heute soll der Sommer wiederkommen – verspricht zumindest die Zeitung!

Jedenfalls habe ich schon mal den Glühwein in den Kühlschrank gestellt. Und verzichte mutig auf die wollenen Strumpfhosen.