26. Dezember 2011

Eskimo sind wortlos

Manche sagen, die Eskimo kennen über achtzig Wörter für „Schnee“.

Sie kennen aber für ...
-sich im Nebel verirren,
-sich im Scheesturm verirren,
-am Abend nicht mehr nach Hause finden,
-sich zuhause aussperren,
-draussen den Haustürschlüssel verlieren,
-
ohne Mantel kurz Zigaretten holen gehen,
-kurz Bier holen, ohne Mantel,
-ohne Mütze raus gehen,
-ohne Strumpfhosen raus gehen,
-exhibitionistisch den Mantel öffnen,
-ins Wasserloch fallen,
-in die Eisspalte stolpern,
-vom Eisberg stürzen,
-vom Gletscher rutschen,
-in der Kurve vom Schneemobil fallen,
-vom Hundeschlitten purzeln,
-sich beim Eisplatte-Hüpfen in der Weite verschätzen,
-nicht merken wenn das Kanu leckt,
-vergessen das Kanu an der Scholle festzumachen,
-kurz mal schwimmen gehen,
-einem hungrigen Eisbär begegnen,
-zwei hungrigen Eisbären begegnen,
-einem hungrigen Walross begegnen,
-einem hungrigen Killer-Pinguin begegnen,
-einem hungrigen Eskimo begegnen,
-Nacktwandern,
-vergessen vor der Abfahrt das Schneemobil zu tanken,
-vergessen die Schlittenhunde zu füttern,

-vergessen den Hundeschlitten an den Schlittenhund zu knüpfen,
-den fremden Husky reizen

... bloss ein einziges Wort: „døde“

24. Dezember 2011

ein Lieblingsbild zu Weihnachten

Weihnachten ist ja geprägt von kitschigen Bildern. Von überall blicken uns pfausbackige Engel und aufgedunsene Weihnachtsmänner an. Es geht aber auch anders.

„Die Jungfrau züchtigt den Jesusknaben vor drei Zeugen“. 1926 von Max Ernst gemalt. Ein grossartiges Bild, dass einem verblüfft und verwirrt.

Was sehen wir? Maria, die Mutter Gottes, versohlt ihr Kind; den Jesus. Seine Füdlibacken sind schon gerötet und sein Heiligenschein liegt am Boden. Drei Männer beobachten gelangweilt das Geschehen.
Die Jungfrau Maria, Mutter Gottes, ist traditionell das Sinnbild für Sanftmut, Milde und Gnade. Hier wird sie aber als Frau und Mutter dargestellt. Sie entzaubert sich selber. Auch Jesus ist einfach ein Menschenkind; augenscheinlich mit den üblichen Problemen.
Statt der einfältigen Hirten sind drei kritische Denker Zeuge des Vorfalls. Max Ernst und seine beiden Freunde Paul Éluard und André Breton.
Nicht bloss ein Heiligenbild, ein Denkbild.

Ich wünsche euch allen wunderschöne Festtage.

23. Dezember 2011

Schminkzeug und die Söldnerei

Meine Götti-Meitli ist fünfzehn und eigentlich eine ganz liebe. Öhm - für fremdsprachige Leser: Ein "Götti-Meitli" ist ein "Patenkind-Mädchen". Also: Mein Götti-Meitli ist eine ganz liebe und wurde neulich beim Ladendiebstahl erwischt! Schminkzeug für 22,10 Franken hat sie gestohlen!

Ich war darüber nicht sehr erfreut. Überhaupt nicht! Mit Ladendiebstahl ist nämlich nicht zu spassen. Damit hat schon manche Kriminellen-Karriere begonnen. Und geendet hat das ganze mit Flugzeugentführung und Söldnerei; habe ich ihr erklärt. Sie musste mir versprechen, künftig von Diebstahl und Flugzeugentführung abzusehen. Weiter habe ich sie augeklärt, dass sie wohl zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt wird.
Sie bekommt dann einen orangen Overall mit Rückennummer und Gummischuhe in Einheitsgrösse. So gekleidet muss sie dann jeden Morgen vor dem Bahnhof auf den vergitterten Kleinbus warten, der sie zum Einsatz karrt. Dort muss sie Brennesseln mähen oder den Schleim aus Kanalisationsschächten schaben. Oder in der Kadaver-Sammelstelle Sortierungsarbeiten erledigen. Und das ist bloss das Freizeitangebot für die Tüchtigen. Die anderen müssen richtig arbeiten. Am Mittag gibt es einen Napf Kohlsuppe und etwas wässrigen Tee. Schluss ist abends um Neun. Und dann muss sie nachhause laufen, da der Busfahrer längst Feierabend hat.

Meint ihr, reicht das? Oder hätte ich weiter erzählen sollen, bis sie richtig weint?
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22. Dezember 2011

Matratzen-Aufschnitt

Neulich musste ich die betrübliche Feststellung machen, dass meine Matratze mürbe geworden ist. Sie hat schlapp gemacht; sie hängt durch. Ich kann mir ihr Verhalten eigentlich nicht erklären, da ich ja eigentlich von überaus feingliedrigem Körperbau bin. Ich vermute einen Materialfehler.

Wie dem auch sei, ich investierte mehr als hundert Franken in eine neue Matratze. Eine ganz stramme, die sich dennoch weich und sanft an meinen Körper schmiegt. Nun musst ich aber die alte loswerden. Wohin damit?
Mit dem Brotmesser schnitt ich den Schaumstoffkern in handliche Würfel. So konnte ich nun jeden Morgen einen davon mitnehmen und beim Bahnhof in den Abfalleimer stopfen. Nach einer Woche war die komplette Matratze vollständig weg. Raffiniert, oder?
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21. Dezember 2011

Vergangenheit ist kein Zufall

Heute vor genau 46 Jahren war auch Mittwoch. Unglaublich!
Sowas kann doch kein Zufall sein...

die Geschichte von den Mandarinen-Böcken
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