9. Juli 2011

Kunst: Walfisch in Solothurn

An der Durchgangsstrasse gegenüber vom Bahnhof Solothurn steht ein eigenartiges Etwas; wie ein Walfisch aus Beton. Es ist die neue Neuapostolische Kirche von Zuchwil. Die fliessenden Formen und der Waschbeton erinnern ein wenig an die Bauten der Siebzigerjahre.

Über eine geschwungene Betonplatte kommt man zum Eingang. Innen geht die fliessende Bewegung weiter bis zum Kirchenraum. Ein Oblichtschlitz belichtet effektvoll den schlichten Altarraum.

Ein interessanter und etwas sonderbarer Kirchenbau; ein Turm oder ein Kreuz hätte ihm vielleicht ganz gut getan. Aber man glaubt den Neuapostolen, dass sie glauben.

8. Juli 2011

Holebänz aus Einsiedeln

Die meisten Besucher kommen wohl wegen dem barocken Kloster oder der neuen Skischanzen nach Einsiedeln. Ich nicht; oder jedenfalls nicht nur. Wenn ich in Einsiedeln bin, dann gilt mein erstes Interessen dem „Holebänz“. Die Einheimischen sagen „Einsiedler Schafböcke“ dazu. Das ist ein altehrwürdiges Wallfahrtsgebäck. Geschmack und Konsistenz erinnern an leicht gesüsste Kartonschachteln.

„Holebänze“ werden heute noch von zwei Bäckereien hergestellt; „Goldapfel“ und „Tulipan“. Für mich sind die von der Lebkuchenbäckerei Goldapfel die richtigen. Die von der Bäckerei Tulipan schmecken aber etwas lieblicher.
Der „Holebänz“ soll ja das Lamm Gottes darstellen; ein Schaf das friedlich im Gras liegt.
Früher rätselten wir aber immer, warum die Dinger so aussehen, wie sie aussehen? Ich glaubte jahrelang, es sei der Bauchnabel-Abdruck vom Bäcker.

7. Juli 2011

am Abgrund

In den mondänen Bürgenstock-Hotels, hoch über dem Vierwaldstättersee, nächtigten einst die Noblen und Reichen aus aller Welt. Heute sind keine  feinen Herrschaften mehr da, dafür Bagger und Kräne. Deswegen gingen wir aber nicht auf den Bürgenstock.

Uns Einheimische locken der "Felsenweg" und der "Hammetschwand-Lift" hier hinauf. Gleich hinter den Hotels beginnt der Felsenweg. Er klebt atemberaubend an der fast senkrechten Felswand. Da und dort ermöglicht eine Brücke oder ein Tunnel das weiterkommen. In den letzten Jahren sind immer mal wieder Teilstücke des Weges bgestürzt. Jetzt ist aber alles wieder repariert und begehbar.

Nach etwa einer halben Stunde Spaziergang kommt man dann zum Lift, dem Hammetschwand-Lift. Er fährt seit dem Jahr 1905 auf und ab; und bringt einen auf den höchsten Gipfel hinauf. Dank der verglasten Liftkabine hat man einen herrlichen Ausblick. Gut 700 Meter unter uns der Vierwaldstättersee mit den winzigkleinen Schiffli.

Die Liftfahrt scheint aber nicht allen zuzusagen. Eine Frau krallte sich am Geländer fest und wurde etwas blässlich im Gesicht. Ein kleines Kind weinte beim Blick in die Tiefe. Man braucht aber überhaupt keine Angst vor einem Absturz zu haben, der Lift ist gut versichert.

6. Juli 2011

Kunst: Volkskulturfest Obwald

An diesem Wochenende ist es wieder soweit; das „6. Volkskulturfest Obwald“ geht in Giswil über die Bühne. 7. bis 10. Juli. Diesmal mit Musik und Musikern aus Vietnam, Toggenburg und Obwalden.
Eine grossartige Waldarena, exotisches Essen und ein lauer Sommerabend, was will man mehr...

Mein Tipp für dieses Jahr: „Siidhang“ mit Thu Thùy, Thùy Anh und Lê Giang am Donnerstag Abend - Obwalden und Vietnam. Zuhören lohnt sich.

meine Kellerbräune

Wenn ich meine beiden Beine anschaue, dann könnte man meinen ich trage weisse Strümpfe – milchigweisse, haarige Strumpfhosen.

Das erinnert mich an damals, im Senegal. Die Einheimischen nannten die neu angereisten Touristen „les lavabo“. Dies, weil die blassen Europäer die gleiche Farbe wie die Waschbecken und Kloschüsseln hatten. Nach einigen Tagen Afrikasonne verfärbten sich die "lavabo" dann krebsrot - und verloren ihre Spottnamen...


Weisse Hosen aus Athen
Nana Mouskouri, 1961
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