15. März 2018

Wohnmobil-Kaffee-Tipp

Eigentlich mag ich diese achteckige Bialetti Espressokanne nicht leiden. Nicht wegen dem Kaffee – der ist gut – aber wegen der Sauerei danach. Den Kaffeepulver-Torf, der dann im Waschbecken klebt und den Siphon verstopft.

Neulich hatte ich eine Idee. Warum es nicht einmal mit Kaffeepads versuchen? Pfiffig, odr.
Und es funktioniert tatsächlich ganz gut. Man kann danach den ausgelaugten Teebeutel mit dem feuchten Kaffeepulver einfach herausnehmen und entsorgen. Keine Brösmeli, keine Verstopfung und keine Putzerei.
Und der Kaffee schmeckt auch deutlich besser als der Instant-Muckefuck, den wir unterwegs sonst immer trinken.

Einen zweiten Bialetti-Tipp habe ich früher mal hier beschrieben.

23. Februar 2018

Frühling

Immer wenn ich im Februar die ersten Schneeglöggli – ja es sind Märzenglöggli – auf der Weide herumstehen sehe, ist für mich sogleich Frühling. Juhui!


Ab dann  gehe ich wieder nur noch kurzärmlig raus – und hole mir jedes Jahr prompt eine schöne Erkältung! Meistens in der Lendengegend; etwa da wo beim Fleischtier das Filet und das Nierstück wachsen. Und dann leide ich wochenlang vor mich hin. Das sind dann sozusagen meine Frühlingsgefühle.

20. Februar 2018

Tunesien: Scheisshaus mitten im Salzsee

Der Chott el Jerid ist ein grosser Salzsee in Südtunesien. Je nach Jahreszeit ist der Chott schneeweiss und steinhart, klebrig braunschlammig oder er ist eine riesige Wasserfläche. Seit den 1980-er Jahren führt eine 50 Kilometer lange Strasse quer über den Salzsee.

Bild: Google.it
Und in der Mitte des Salzsees steht am Strassenrand ein weltbekanntes Scheisshaus (n33.9121, e8.5188). Da darf man zwischen „NORMAL“ „COnFORT“ oder „****DELUX“ wählen. Die Kämmerchen sind aber alle gleichermassen geschmackvoll eingerichtet: Ein dunkles Loch im schmierigen Betonboden, wo man hinein köteln soll...

16. Februar 2018

exotisches Citroen Raupenauto in Giswil

Das alte Foto ist von 1930 und zeigt ein «Raupenauto aus Chamonix» auf dem Bahnhofplatz von Giswil. Die Autochenille – das Halbkettenfahrzeug - ist ein Citroën-Kégresse P15N. Der P15N wurde zwischen 1928 bis 1934 von Adolphe Kégresse extra für den Einsatz im Schnee gebaut.

Das Fahrwerk und der Gummiraupen-Antrieb sind von Kégresse, der Motor und die Vorderachse von Citroën C6. Mit dem 6-Zylindermotor und den Michelin-Gummiraupen kam die Autochenille recht zügig voran und konnte weite Strecken zurücklegen.
So fuhr im Winter 1928 eine Autochenilles-Expedition von Chamonix über ein Dutzend tief verschneite Alpenpässe bis nach St. Moritz, wo im Februar die Olympischen Spiele stattfanden.
Auch in den nächsten Wintern waren immer einige Citroën Autochenilles in St. Moritz und Davos und unternahmen Vergnügungsfahrten für Prominente in die umliegenden Berge. Und Citroën präsentierte die Fahrzeuge der Armee und der Post, die dann auch ein paar wenige kaufte.

Hier sind André Citroën mit seiner Familie und Charlie Chaplin in St. Moritz. Auch mit einem P15N, aber mit einem „Berline“; also mit einer geschlossenen Karosserie.

Was ich bis jetzt nicht herausgefunden habe, ob „unser“ P15N bei der Winterexpedition mitfuhr und/oder an den Olympischen Spielen in St. Moritz mit dabei war? Das Kennzeichen „9165 RB3“ ist aus Paris; und zwar aus genau dem Stadtteil, wo damals die Citroën-Fabrik stand.
Und anhand des Fahrwerkes kann ich definitiv sagen, dass „unser“ Auto nach dem Dezember 1928 gebaut wurde. Aber mehr weiss ich leider nicht...

Heute soll es weltweit noch drei Citroën-Kégresse P15N geben, zwei in Island und einen in Norwegen.

14. Februar 2018

nach Mauretanien

So - die Fasnacht ist vorbei und mein Flamingo-Kostüm wieder im Estrich. Und ich habe wieder Zeit für Reisepläne.
Das Sommerhalbjahr über werden wir ab und zu in Europa unterwegs sein, dafür brauchen wir nix planen. Aber im Herbst/Winter möchte ich wieder nach Afrika fahren. Und zwar diesmal nach Mauretanien.

Warum nach Mauretanien? Weil Mauretanien das einzige Sahara-Land ist, das man noch frei bereisen kann und weil da diese endloslange Eisenerz-Bahn fährt; zweihundert Wagen und mehr. Und ich noch in Mauretanien.
Das Problem ist nun, dass Frau G. im Herbst nur wenig Urlaub hat und dass es bis Mauretanien unglaublich weit ist. Von Tanger bis an die mauretanische Grenze sind es gut 2‘300 Kilometer. Natürlich könnte Frau G. bis nach Agadir fliegen, aber auch dann sind es immer noch 1‘500 Kilometer bis zur Grenze. Und im Mauretanien werden es bestimmt auch so viele werden. Also brauchen wir dafür mindestens drei Wochen.
Oder ich fahre allein. Dann hätte ich deutlich mehr Zeit, aber die langen Strecken werden dadurch auch kaum kurzweiliger! Zudem sollte man eh nicht alleine in die Wüste fahren, denn schon ein kleines Missgeschick kann da schnell zu einem grossen Problem werden.

Also was tun? Ich könnte mir einen Beifahrer suchen. Oder mich mit einem anderen Wüstenfahrer zusammentun. Mal schauen - vielleicht ergibt sich da was…

12. Februar 2018

wo kämen wir hin, wenn ...

«Wo chiemte mer hi / wenn alli seite / wo chiemte mer hi / und niemer giengti / für einisch z'luege / wohi dass me chiem / we me gieng»*
Gestern vor einem Jahr verstarb der grossartige berner Schriftsteller Kurt Marti.

*die Übersetzung für Fremdsprachige: «Wo kämen wir hin / wenn alle sagten / wo kämen wir hin / und keiner ginge / um zu sehen / wohin man käme / wenn man ginge»