3. August 2017

Tofu – die Alternative zum guten Geschmack

Neulich ist mir eine Packung Tofu zugelaufen. Nun stellte sich die Frage; was tun damit?
Ich hab‘s in die Pfanne geworfen und zu einem Nachtessen verarbeitet.

Hier das Rezept:
1 Tofu Würfel
3 Zwiebeln
1 grüne Peperoni
1 Gurke
2 Tomaten
100g Speckwürfel
Salz, Kurkuma, Harissa, Parika

Ich habe alles kleingeschnitten und nach und nach angebraten; auch die Gewürze. Zum Schluss kommen die Tomaten dazu. Noch etwas schmurgeln lassen und - fertig!
Vegis können natürlich den Tofu auch weglassen und zum Beispiel durch etwas anderes ersetzen.

2. August 2017

Kuchen und der Monsun

Unsere gestrigen Nationalfeiertags-Festivitäten waren thematisch zweigeteilt. Der erste, kulinarische Abschnitt war sehr traditionell. Erst bunte Salate und Grillfleisch, dann Kuchen, Obst und Limonen-Creme.

Der zweite Teil war dann meteorologisch geprägt. Als sich nämlich die dunkelschwarzen Gewitterwolken über den Berg wälzten, packten wir zusammen und fuhren nachhause. Obwohl es Nachmittag war, wurde es finster wie am späten Abend. Dann brach der Monsun los. Der Regen war so dicht, dass wir nichts mehr sahen und mitten auf der anhalten mussten. Der Hagel färbte die Wiesen weiss; es sah aus wie der erste Schnee im November.

Der Regensturm tobte weiter. Aus dem Irgendwo rollte ein Müllcontainer auf die Strasse und legte sich vor uns hin. Ich stieg aus, um ihn wegzuzerren. Die Strasse war ein Bach und meine Schuhe voll; aber wir konnten weiterfahren.
Kurz vor zuhause lagen zwei alte Allee-Bäume auf der Fahrbahn. Hier war kein Durchkommen mehr. Also zurück und über einen Feldweg weiter heimwärts.
Diesmal hat die Schlamm-Sosse bloss die halbe Tiefgarage geflutet und in den Kellern stand das Wasser fünf Zentimeter hoch.

Und schon bald leuchtete herzallerliebst ein Regenbogen über dem Stanserhorn.

1. August 2017

Sommerfrische – du Sau

An den feuchtschwitzigen Sonntagen fahren wir meistens zu „unserer“ Alphütte hinauf. Der Höhenunterschied macht, dass es hier oben 7°C kühler als im Tal unten. Nicht vergebens nannte man das früher Sommerfrische.

Zuerst glühte die Sonne und wir assen Käsewürste vom Grill. Dann kamen Wolken und ein Gewitterregen. Dann merkten wir, dass der Abfluss vom Trog verstopft ist. Wir schaufelten den Schlamm raus, doch es half alles nicht. Also gruben wir – öööhm, ich stand eher beratend daneben – tiefer. Und breiter. Doch das Wasser lief nur sehr zögerlich ab; auch nachdem wir bleischwere Steine und einen Holzpflock entfernte hatten.

Dann verliess mich abrupt das Gleichgewicht. Und schon einen Augenblick später rang mich die Gravitation nieder. Hinein in den Schlamm-Brei. Es spritzte, schmatzte und gurgelte – und meine gesamte Würde war dahin.

Heute ist unser Nationalfeiertag. Und wir fahren wieder auf die Alp und wollen versuchen, ob wir den huerä Ablauf nicht doch noch frei bekommen.

31. Juli 2017

wir sind Bildfinder

Draussen ist ein wunderschöner Sommertag; und wir gehen in Kunstmuseum. Im Keller unten zeigt ein Matthias Schamp aus Bochum sein Werk. Bei der Ausstellungs-Eröffnung hat er mit einer Konfettikanone geschossen – ein einzelnes Konfetti! Dieses gilt es nun zu suchen und finden.

Auf dem einsamen Konfetti ist ein Ausschnitt aus einem Gemälde abgedruckt. Wer das entsprechende Bild irgendwo im Museum findet, bekommt ein Zertifikat. «Dieses Zertifikat bestätigt, dass sich der Besucher (hier Name einzutragen) sich erfolgreich als Bildfinder im Nidwaldner Museum betätigt hat!» steht drauf.
Wir haben gesucht, geschwitzt und gefunden.

Nidwaldner Museum Winkelriedhaus, Stans; noch bis am 3. September 2017

30. Juli 2017

Tschechien: Stalin schaut zu uns

Kurz nachdem der sowjetische Diktator Stalin verstorben war, enthüllten die Kommunisten in Pilsen eine Stalin-Denkmal. Für „unseren Befreier, Friedensstifter und Erbauer des Sozialismus, Genosse Joseph Wissarionowitsch Stalin“. Dabei übersahen sie, dass die Amerikaner es waren, die im Mai 1945 Pilsen befreiten. Egal.

Schon nach wenigen Jahren kühlte die Begeisterung merklich ab. Erst schlugen Unbekannte dem Stalin ein paar Löcher in den Kopf. Dann verschwand er im Juni 1962 still und heimlich vom Sockel. Der 5-Meter-Sandstein-Götze wurde am Stadtrand eingelagert – und beinahe vergessen.

Kurz nach dem Ende des Ostblocks zügelte man ihn in den Air Park in Zruč. Da steht er nun in seinem bemoosten Mantel und bewacht den Kriegsgerümpel.
Manchen Lenins und Stalins ist es da deutlich schlechter ergangen. Und zumindest einer ist immer noch aktiv

26. Juli 2017

Frau G. hat die Pest

Was Frau G. wirklich ausserordentlich gut kann, dann „spontane allergische Reaktion“. Innert wenigen Minuten verfärbt sie sich krebsrot, ihre Haut wird schorfig und pickelig. Und manchmal wachsen überall fingerbeerengrosse Blasen. Wie Pizzakäse.
Am letzten Samstag war es wieder mal soweit.

Worauf sie so stark allergisch reagiert weiss sie nicht, denn bis heute haben alle Tests nichts ergeben.
Einmal trat die Räude kurz nachdem auf, als wir einen eigenartigen Likör probierten. So stark, dass sie sofort zum Notarzt musst. Am Tag danach war sie wieder gesund und wir wollten überprüfen, ob’s wirklich am Likör lag? Deshalb nahm sie noch einmal einen kräftigen Schluck ‒ und musste gleich noch einmal zum Notarzt.
Den komischen Likör haben wir daraufhin verschenkt.