Die vergangene Nacht war wegen der Wellen und der
Klimaanlage unruhig und kühl. Doch unsere Grandi Navi Veloci „Excelsior“ ist
eine richtig gute Autofähre. Sie fährt leise, ist recht neu und ganz nett
eingerichtet.
Wir haben eine von den 429 Kabinen und logieren auf dem
Atlantic-Deck. Das Pacific-Deck unter uns ist komplett mit öffentlichen Räumen
belegt: die "Transatlantica-Cafeteria" (nur kurze Zeit auf), das "Placa-Arcade" Shopping-Center
(meistens geschlossen), die "Magnifica Lounge" mit dem weissen Piano (oft
geschlossen), das "Casino" (immer geschlossen) und die namenlose Bar am Heck. Die hat
eigentlich immer auf. Und sie ist auch fast immer von Fernsehguckern und
Kartenspielern besetzt.
Gleich daneben ist das Schwimmbecken. Hellblau, leer und mit einem Netz darüber, vielleicht damit das Badewasser nicht flüchten kann? Das offene Deck dahinter ist komplett frei von Gemütlichkeit und Möbeln. Es gibt bloss einige Stehlampen und eine lange Bank entlang der Reling. Drauf stehen meist Männer und schauen in die Ferne schauen - oder rauchen.
Das Wetter ist schön. Links sehe ich am Horizont das Ufer
vorbei schleichen. Häuser und dahinter Schneeberge, vermutlich die Côte d'Azur?
Bereits um vier Uhr landen wir in Genova. Ich habe gemeint
um halb sechs, aber ich will mich nicht beschweren. Wir gehen in den
Garagenkeller, lassen an und fahren hinaus. Um viertel nach vier sind wir
bereits aus dem Hafen – neuer persönlicher Rekord.
Es hat wenig Verkehr und so kommen wir zügig voran. Auch um Milano herum geht’s gut und so sind wir um sieben bereits in der Schweiz. Brünzli-Halt in Bellinzona, dann weiter bergauf. Vor dem Gotthard-Tunnel hat‘s Stau; alles steht, dann kriechen wir wieder. Nach sage und schreibe zweieinhalb Stunden Wartezeit sind wir im Tunnel! Und um Mitternacht zuhause.