22. April 2015

Marokko: knackige Schildkröte von rechts

Wie jedes Mal wenn wir hier sind liegt Moulay Bousselham im Nebeldunst. Heute ist unser Reservetag und wir sind zu faul um etwas zu unternehmen. Also fläze ich mich aufs Sofa und mache Sachen. Frau G. auch.
Ab und zu versammelt sich eine Herde Schaf um unseren Möbelwagen. Seit ich die Tiere gestern mit Brot fütterte, schauen sie mich immer erwartungsvoll an.

Am Nachmittag kommt zögerlich die Sonne durch und wir fahren weiter. Autobahn. In Larache erledigen wir letzte Provianteinkäufe, und ich erwerbe noch ein Paar saubere Socken, passend zu meinen neuen marokkanischen Hosen, also kackfarbige.

Auf der Autobahn sehe ich im letzten Moment eine Schildkröte quer über die Fahrbahn eilen. Zu spät zum Ausweichen. Es knackt wie wenn man auf ein rohes Ei tritt, einfach noch etwas schildkrötiger.
Tut mir Leid, das wollte ich nicht. Zum Glück haben wir grad neulich eine über die Strasse getragen und ihr damit wohl das Leben gerettet. Eins zu eins.

Das letzte Mal war die Herkules-Grotte wegen einer Baustelle geschlossen – und das ist sie auch heute immer noch. Ich glaube auch nicht, dass sie jemals wieder aufgehen. Denn es schaut so aus, als würde ausgerechnet hier ein Hotel gebaut!

Auf einer Dachterrasse geniessen wir ein Abschieds-Tee und schauen dem Sonnenuntergang zu. Der ist aber später, so widmen wir uns halt bis dahin der Gastronomie.
Der Campingplatz (N35.75951, W5.93654) ist ganz gut besucht. Viele Wohnmobile, einige Töffler und eine Wohnmobil-Reisegruppe. Alles Rentner mit Plastik-Autos und -Sandalen. Der Reiseleiter hält grad seine Begrüssungsrede und gibt Anweisungen für den nächsten Tag - sehr streng, fast wie eine Lagebesprechung im Generalstab. Abmarsch: morgen halb zehn - jawohl!

2 Kommentare:

  1. ...Rentner sind das gewöhnt...als die aufwuchsen war "antiautoritär" noch kein Thema...
    Nach hinten wegtreten!

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  2. Du hast im Nebeldunst die Jungs mit Brot gefüttert?

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