Meknes. Es ist Sommer, schon am frühen Morgen brennt die Sonne durch
unser Blätterdach. Wir geniessen den Schatten und erledigen die aufgestauten
Hausarbeiten. Am Mittag verabschieden wir uns dann von Lisa und Simon und Meknès - und fahren nach Norden.
Bis vor etwa 1‘700 Jahren wohnten in Volubilis die Römer, anschliessend
die Berber und heute keiner mehr. Wir schauen uns in der Ruinenstadt etwas um. Es
ist glühend heiss und gleissend hell.
Die Badehäuser waren alle beheizt, die Resten der
Hypokausten lassen sich noch gut erkennen. Ich frage mich schon die ganze Zeit,
ob die Berber eigentlich auch badeten. Immerhin wohnten sie viele hundert Jahre
länger hier als die Römer; und die römischen Badehäuser scheinen die Zeit
unbeschadet überstanden zu haben.
Ganz besonders freute es mich, dass ich noch Reste der alten
Loren-Bahn entdeckte. Damit transportierte damals die Archäologen den Abraum
weg. 60cm Spurweite und wohl mit Esel-Antrieb.
So viel Kulturgeschichte erhitzt meinen Kopf dermassen, dass
wir zwecks Abkühlung und Erfrischung ein Gartenlokal aufsuchen müssen. Wir
sitzen im Schatten alter Eukalyptusbäumen und lauschen dem Geschnatter einer
Studienreisegruppe aus Deutschland zu.
Erst gegen Abend fahren wir weiter. Wir wollen noch Kilometer
machen, da wir übermorgen einschiffen müssen. Kurz vor Sonnenuntergang
erreichen wir das vertraute Moulay Bousselham.
So viele rostige Schienen, die haufenweise in der Landschaft herumliegen. Das ergibt ja ein Vermögen beim Alteisenverkauf.
AntwortenLöschenHööö - das ist Eisenbahn-Kulturgut! Deswegen war ich da, Römer gibts schliesslich überall, Schmalspurbahnen nicht...
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