Dieses Samara, manchmal auch Es Semara geschrieben, gefällt
uns. Die Leute hier sind ausgesprochen gemütlich und freundlich. Und wir die
einzigen Touristen in der Stadt.
Wir schauen uns den Palast und die Moschee von Cheikh
Maouelainin (N26.74241, W11.67993) an. Obwohl dies hier die
Hauptsehenswürdigkeit ist, hält sich unsere Begeisterung in Grenzen. Denn am
Palast sind die Türen zugemauert und von der Moschee stehen nur noch einige
Bögen.
Irgendwo habe ich gelesen, dass am Flussufer neben dem
berühmten Palast die einzige Palme von Samara steht. Tut sie auch – zusammen
mit vielen anderen.
Also gehen wir noch einmal auf den Markt, der uns gestern
Abend so gefallen hat. Doch obwohl es bald Mittag ist, sind die meisten Läden
noch zu. Wenigstens die Konditorei hat auf und ein lange gehegter Traum wird
wahr; ich kaufe zwei pralle Cremeschnitten.
In der Markthalle besorgen wir noch Proviant für die
nächsten Tage und kaufen einen neuen Teppich für in unseren Möbelwagen. Der alte
ging ja im letzten Herbst bei der Bachdurchquerung-Bergungs-Aktion verlustig. Braun
mit grellblauem Ornament.
Nach einer ausgiebigen Strassencafé-Sitzung verlassen wir
Samara nach Norden. Mehrmals sehen wir die berüchtigten Schutzwälle, die die marokkanische
Besatzungsarmee vor den Angriffen der Polisario schützen sollen. Kilometerweit
ziehen sie sich schnurgerade durchs Land. Manche sind vermint und/oder
elektronisch gesichert. Schauderlich.
Mitten in der Einöde treffen wir einen Reise-Lastwagen. Hier
in dieser Gegend können das nur richtige Saharafahrer sein. Und tatsächlich;
Gerti und Jürgen mit ihrem VW/MAN. Wir verplaudern den halben Nachmittag. War
eine Freude, wieder einmal zwei „alte Reisefüchse“ zu treffen.
Wir fahren noch etwas weiter nach Norden und übernachten direkt
an der alten Grenze zwischen Marokko und spanisch Westsahara. Die Landschaft
erinnert mich an die Mongolei, wo ich übrigens noch nie war. Es bläst ein eiskalter
Wind - und es ziehen Schlechtwetterwolken auf.