Auch hier in Marokko steht der Winter vor der Tür.
Kürzlich habe ich schon das erste Yamazuki Dreirad im Winterpelz gesehen.
Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
25. Oktober 2014
24. Oktober 2014
Marokko: junge Delfine stupsen
Wir verlassen zeitig unseren Schlafplatz in Oualidia. Kein Nebel, heute scheint wieder die Sonne. Wir rollen gemütlich an der Küste entlang nach Norden. In der Lagune sehen wir die Austernbänke und eine Piste hinüber ans Meer. Mehr als Fünf Meter hohe Wellen donnern hier schäumend gegen die Felsen. Die Felsen wiederum sind dicht mit kleinen, schwarzen Muscheln bewachsen. Eine Urlandschaft.
Etwas später kommen wir an Salinen vorbei. In vielen und grossen Becken lässt man hier das Meerwasser verdunsten, bis das Salz auskristallisiert und wie Sand zu Boden fällt.
Die zahlreiche Möwen sorgen wohl für den feinen Geschmack des Meersalzes? Jedenfalls hocken sie überall in den Becken und gucken ganz erleichtert.
Einst bauten die Portugiesen die Zitatdelle von El-Jedida. Später wohnten hier die Juden und heute ärmere Marokkaner. Wir schlendern durch die Gassen und auf der Stadtmauer halb um die Stadt herum. Schauen uns dies und das an, und so.
Gar nicht weit entfernt ist die alte Stadt Azemmour. Wieder eine Altstadt mit hohe Festungsmauern ringsum. Innendrin die Häuser eng beieinander und alle weiss angestrichen. Unrestauriert und untouristisch; man könnte sogar sagen, etwas schmuddelig. Aber eigentlich auch ganz hübsch.
Hier in Azemmour gibt es auch heute noch eine kleine jüdische Gemeinde. Und viele nette Graffitti.
Da es heute wieder ordentlich warm ist, wollen wir an den Strand fahren. Ich stelle mir einen hübschen Palmenstrand vor, wo ich im warmen Sand liege und meine Füsse ins kristallklare Wasser baumeln lasse. Über mir flattern bunte Schmetterlinge und fächern mir kühle Luft ins Gesicht. Und junge Delfine stupsen mich mit ihren rosaroten Nasen an meine Zehen und wollen spielen.
Am Plage Sidi Boumain (N33.3808, W8.2222) ist es genau so, wie ich mir das vorgestellt habe. Bloss keine Palmen und farbigen Schmetterling, und statt der jungen Delfine stupst mich ein Kerl, der nach einem Trinkgeld fragt.
Wir strandspazieren und schauen nach Amerika hinüber. Die Wellen sind ein Wellenreiter-Traum. Dann liegend lesen und dösen. Herrlich schön.
Etwas später kommen wir an Salinen vorbei. In vielen und grossen Becken lässt man hier das Meerwasser verdunsten, bis das Salz auskristallisiert und wie Sand zu Boden fällt.
Einst bauten die Portugiesen die Zitatdelle von El-Jedida. Später wohnten hier die Juden und heute ärmere Marokkaner. Wir schlendern durch die Gassen und auf der Stadtmauer halb um die Stadt herum. Schauen uns dies und das an, und so.
Gar nicht weit entfernt ist die alte Stadt Azemmour. Wieder eine Altstadt mit hohe Festungsmauern ringsum. Innendrin die Häuser eng beieinander und alle weiss angestrichen. Unrestauriert und untouristisch; man könnte sogar sagen, etwas schmuddelig. Aber eigentlich auch ganz hübsch.
Da es heute wieder ordentlich warm ist, wollen wir an den Strand fahren. Ich stelle mir einen hübschen Palmenstrand vor, wo ich im warmen Sand liege und meine Füsse ins kristallklare Wasser baumeln lasse. Über mir flattern bunte Schmetterlinge und fächern mir kühle Luft ins Gesicht. Und junge Delfine stupsen mich mit ihren rosaroten Nasen an meine Zehen und wollen spielen.
Am Plage Sidi Boumain (N33.3808, W8.2222) ist es genau so, wie ich mir das vorgestellt habe. Bloss keine Palmen und farbigen Schmetterling, und statt der jungen Delfine stupst mich ein Kerl, der nach einem Trinkgeld fragt.
Wir strandspazieren und schauen nach Amerika hinüber. Die Wellen sind ein Wellenreiter-Traum. Dann liegend lesen und dösen. Herrlich schön.
23. Oktober 2014
Marokko: viele Fische und auch im Muger
Moulay-Bouzerktoun. Die ganze Nacht donnern und tosen die Wellen ans Ufer. Am Morgen sind sie weit aber aussen, Ebbe. Auf den nun freiliegenden und grünbewachsenen Felsen sind Frauen unterwegs und fangen Muscheln. Ein Bub jagt in den kleinen Tümpeln Tintenfische. Die Sonne lugt blind durch den Morgendunst.
Wir fahren gemütlich an der Atlantik-Küste entlang heimwärts. In Essouiriya (N32.050, W9.3406) sehen wir in der Ferne einige Fischerboote. Die wollen wir uns ansehen und landen so Mitten im Hafen. Die Fischer kommen grad mit den Fängen der letzten Nacht heim.
Kistenweise werden die Fische mit Eselkarren in die Fischhalle gebracht. Einige Käufer sind zwar da, aber die tun vorerst bloss schauen. Ich auch.
Vom Meer her schleicht der Nebel übers Land. Mal dichter, dann wieder etwas lichter. Wir trödeln weiter nordwärts. Kaltfeuchte Nebelschwaden.
Dann halten wir bei einem Fisch-Restaurants am Strassenrand. Wir setzen uns hin und schon kommt der Kellner und stellt ungefragt dreierlei Saucen und zwei Teller gebratenen Fischen hin. Wer sitz, soll essen!
Also essen wir gebratene Fische. Frau G. tut mag Fisch am Stück nicht so. Denn sie will nicht von ihrem Essen angeschaut werden. Aber heute beisst sie sich tapfer durch.
Der Morgennebel bleibt auch nachmittags. Immer wenn die Strasse etwas weiter vom Meer weg verläuft, haben wir blauen Himmel und Sonne. An der Küste dann wieder gräulichen Nebeldunst. Am Strand von Oualidia verkauft ein Mofa-Bursche fangfrische Austern und Langusten. Um zu zeigen wie frisch seine Langusten sind, kneift er sie ins Auge – und sie rollt sich reflexartig zusammen! Ob das wirklich Frische bedeutet?
Wir übernachten auf dem grossen Parkplatz mitten in Oualidia. Die Abendsonne verdrängt den Nebel und die Möwen schnäbeln im Unrat herum. Es ist kühl und sauromantisch.
Wir fahren gemütlich an der Atlantik-Küste entlang heimwärts. In Essouiriya (N32.050, W9.3406) sehen wir in der Ferne einige Fischerboote. Die wollen wir uns ansehen und landen so Mitten im Hafen. Die Fischer kommen grad mit den Fängen der letzten Nacht heim.
Vom Meer her schleicht der Nebel übers Land. Mal dichter, dann wieder etwas lichter. Wir trödeln weiter nordwärts. Kaltfeuchte Nebelschwaden.
Dann halten wir bei einem Fisch-Restaurants am Strassenrand. Wir setzen uns hin und schon kommt der Kellner und stellt ungefragt dreierlei Saucen und zwei Teller gebratenen Fischen hin. Wer sitz, soll essen!
Also essen wir gebratene Fische. Frau G. tut mag Fisch am Stück nicht so. Denn sie will nicht von ihrem Essen angeschaut werden. Aber heute beisst sie sich tapfer durch.
Der Morgennebel bleibt auch nachmittags. Immer wenn die Strasse etwas weiter vom Meer weg verläuft, haben wir blauen Himmel und Sonne. An der Küste dann wieder gräulichen Nebeldunst. Am Strand von Oualidia verkauft ein Mofa-Bursche fangfrische Austern und Langusten. Um zu zeigen wie frisch seine Langusten sind, kneift er sie ins Auge – und sie rollt sich reflexartig zusammen! Ob das wirklich Frische bedeutet?
Wir übernachten auf dem grossen Parkplatz mitten in Oualidia. Die Abendsonne verdrängt den Nebel und die Möwen schnäbeln im Unrat herum. Es ist kühl und sauromantisch.
22. Oktober 2014
Marokko: stören tun mich bloss die Anderen
Tagwache in Marrakesch. Die Morgensonne scheint, die Tauben gurren und der Muezzin ruft zum Gebet. Der morgendliche Strassenverkehr ist noch überschaubar und wir kommen ganz gut aus der Stadt hinaus.
Einkaufen im Supermarkt und weiter nach Westen. Die Landschaft ist flach und wird meist landwirtschaftlich genutzt. Unspektakulär und ganz nett. Ab und zu ein Landstädtchen, dann wieder lange nichts. Nach einer ausgedehnten Mittagspause erreichen wir die Atlantikküste und kurz darauf Essaouira. Eine hübsche Altstadt mit schönen Gassen und Plätzen. Ehemals war es eine portugiesische Festung, heute ein beliebter Ferienort.
Jetzt sind viel mehr Touristen da, als das letzte Mal; überall und in Rudeln. Natürlich weiss ich schon; dass wir selber auch Touristen sind, aber stören tun mich halt nur die anderen.
Wir essen noch eine Eiscreme und fahren dann aus der Stadt und suchen uns einen Übernachtungsplatz. Am Strand von Moulay-Bouzerktoun (N31.6395, W9.6763) werden wir fündig.
Die Wellen schlagen schäumend ans Ufer. Schnecken und Muscheln krallen sich am Felsen fest. Ich wage mich knietief in den Atlantik hinaus. Das Wasser ist überraschend kalt. Danach rubble ich mir diese Hautwürstchen von den Füssen. Davon habe ich aber leider kein Foto.
Streichkäse und Sonnenuntergang können sie gut, die Marokkaner.
Einkaufen im Supermarkt und weiter nach Westen. Die Landschaft ist flach und wird meist landwirtschaftlich genutzt. Unspektakulär und ganz nett. Ab und zu ein Landstädtchen, dann wieder lange nichts. Nach einer ausgedehnten Mittagspause erreichen wir die Atlantikküste und kurz darauf Essaouira. Eine hübsche Altstadt mit schönen Gassen und Plätzen. Ehemals war es eine portugiesische Festung, heute ein beliebter Ferienort.
Jetzt sind viel mehr Touristen da, als das letzte Mal; überall und in Rudeln. Natürlich weiss ich schon; dass wir selber auch Touristen sind, aber stören tun mich halt nur die anderen.
Wir essen noch eine Eiscreme und fahren dann aus der Stadt und suchen uns einen Übernachtungsplatz. Am Strand von Moulay-Bouzerktoun (N31.6395, W9.6763) werden wir fündig.
Die Wellen schlagen schäumend ans Ufer. Schnecken und Muscheln krallen sich am Felsen fest. Ich wage mich knietief in den Atlantik hinaus. Das Wasser ist überraschend kalt. Danach rubble ich mir diese Hautwürstchen von den Füssen. Davon habe ich aber leider kein Foto.
Streichkäse und Sonnenuntergang können sie gut, die Marokkaner.
21. Oktober 2014
Marokko: Nasen- und Augenschmaus
Wer wie wir direkt neben einer Moschee wohnt, wird früh geweckt. Kurz nach sechs ruft der Muezzin, laut und deutlich.
Etwas später schlendern wir quer über den Djamâa el-Fna zum Souk, dem überdachten Markt. Noch ist es ganz ruhig, die ersten Händler öffnen grad ihre Geschäfte. Wir schauen und plaudern und lachen. Herrlich schön hier.
Eigentlich möchte ich der Frau G. die Gerbereien von Marrakesch zeigen. Der Geruch weist uns den Weg; weit kann es nicht mehr sein. In Marrakesch gibt es etwa zwanzig Gerbereien, alle sind in diesem einen Quartier beim Bab Debbarh zuhause. Da und dort gehen wir hinein und schauen.
Im Boden eingemauerte Bottiche und haufenweise Tierhäute. Jetzt nach dem Hammel-Fest liegen tausende Schaffelle herum, sonst werden aber auch Ziegen- und Kamelhäute gegerbt. Es riecht übel nach Gestank und Verwesung. Frau G. hat schon bald genug gesehen.
Von den Gerbereien latschen wir zurück zum Souk und geniessen auf einer Dachterrasse einen frischen Orangensaft und ein Hühner-Sandwich. Und lüften unsere Nasen durch.
Gegen Abend flanieren wir noch einmal über den Djamâa el-Fna. Die mobilen Restaurants und Fressstände sind grad am Aufbauen. Bei den Ersten brutzeln schon die Leckereien. Es riecht köstlich und nach Essen. Unzählige Besucher schwirren emsig umher. Ein grandioses Schauspiel; jeden Abend.
Von unserer Dachterrasse haben wir einen tollen Überblick. Und verspeisen einen ebensolchen Couscous.
20. Oktober 2014
Marokko: zahnlose Flöten und einfältiger Tee
Gegen Mittag machen wir uns auf den Heimweg. Zuerst fahren wir nach Westen und dann nach Aït Benhaddou. Das ist wieder so eine Stadt-Burg. Diesmal eine aus braunem Lehm und wunderschön am Fluss gelegen.
Nach dem obligaten Kaffee-Halt fahren wir weiter, nun gegen Norden und über das Atlasgebirge. Die Strasse windet sich ein Tal aufwärts. Auf gut 2‘200 Meter erreichen wir die Passhöhe des Tizi-n-Tichka.
Dann geht es wieder stetig abwärts. Jetzt hat es aber aufs mal wieder Weiden und Wälder. In einem Bergdorf tummeln sich maskierte Burschen auf der Strasse. Wir halten an und ich mache etwas Unsinn mit ihnen. Sie freuen sich sehr – auch übers Trinkgeld.
Kurz nach vier Uhr erreichen wir Marrakesch. Frau G. lotst mich geschickt auf die andere Seite der Altstadt. Hier kenne ich einen tollen Platz zum Übernachten, gleich hinter der Kutubiya-Moschee (N31.624164, W7.996244). Von hier spazieren wir in wenigen Minuten zum Djamâa el-Fna, dem berühmten Gaukler-Platz am Eingang zur Altstadt.
Wie immer herrscht reger Betrieb. Wasserverkäufer posieren für die Touristen und zahnlose Schlangen lassen sich beschwören. Die Musikanten trommeln und die Theaterleute schauspielern. Wir schauen zu und schlendern ein wenig durch die Gassen. Überall werden tolle Waren feilgehalten. Leder, Geschirr, Lampen, Schmuck. Wir kaufen nur gesalzene Mandeln und ich zwei Sorten Oliven.
Vom Platz her duftet es nach Essen, also nix wie hin. Gesottene Schnecken, gebratene Schafsköpfe, gebackene Fische. Wir essen an einer Garküche eine rote Harira-Suppe. Schmeckt eher etwas einfältig, aber nicht schlecht.
Gegenüber gibt’s roten Tee und braunen Kuchen. Der Tee bestehe aus einem Dutzend Kräutern und Gewürzen. Schmeckt sehr eigenartig und alles andere als gut. Den Kuchen-Knödel mag ich, Frau G. überhaupt nicht.
Im Mondschein schlendern wir die paar Meter zurück zu unserem Möbelwagen. Noch lange hören wir die Trommler vom Djamâa el-Fna.
Nach dem obligaten Kaffee-Halt fahren wir weiter, nun gegen Norden und über das Atlasgebirge. Die Strasse windet sich ein Tal aufwärts. Auf gut 2‘200 Meter erreichen wir die Passhöhe des Tizi-n-Tichka.
Vom Platz her duftet es nach Essen, also nix wie hin. Gesottene Schnecken, gebratene Schafsköpfe, gebackene Fische. Wir essen an einer Garküche eine rote Harira-Suppe. Schmeckt eher etwas einfältig, aber nicht schlecht.
Im Mondschein schlendern wir die paar Meter zurück zu unserem Möbelwagen. Noch lange hören wir die Trommler vom Djamâa el-Fna.
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