11. April 2014

was ich an Campingplätzen mag – nichts

Was liegt in meiner persönlichen Beliebtheits-Skala noch hinter Nasenbeinbruch und Zimmerbrand – Campingplätze. Wobei die Idee eigentlich ja gar nicht verkehrt ist; gemeinsam mit anderen Reisenden an einem schönen Platz urlauben.
Die meisten Campingplätze verströmen jedoch den Charme eines IKEA-Parkplatzes. Dicht an dicht stehen Wohnmobile und Wohnwagen, die Zwischenräume mit allerlei Hausrat vollgestellt. Und mitten in dem Plunder hocken spärlich bekleidete Rentner mit leichenblassen Beinen und trinken Rotwein aus Plastikgläsern. Im Schatten modern hechelnde Hunde vor sich hin. Die Luft duftet nach Schweiss, Sonnenmilch und WC-Chemikalien. Also eigentlich ganz nett.
Doch der Schein trügt. Die an sich harmlosen Camper sitzen aus einem einzigen Grund draussen auf ihren Klappstühlen. Sie beäugen die Neuankömmlinge und lästern was das Zeug hält. Eine Atmosphäre wie im Zoo, oder bei der Stasi. Wer sowas mag - ok - aber für uns ist das eher nix.

10. April 2014

den Frosch lutschen

Die Kombination aus seniorenbrauner Cordhose und Seitenscheitel liess mich verwegen ausschauen. Damals. Ich war ein pfausbackiger Bub, der in der Schule zum Singen und Turnen genötigt wurde. Ansonsten war die Welt rundherum in Ordnung. Wir schossen mit der Steinschleuder auf Mädchen und lutschten „Goggi-Frösch“.

Goggi-Frösche gibt es immer noch, grad gestern bekam ich eine Handvoll geschenkt. Heutzutage heissen sie aber „Cola-Fröschli“ und sind deutlich kleiner als damals. Vielleicht ist aber zwischenzeitlich auch bloss mein Mund gewachsen?
Wie dem auch sei. Cola-Fröschli sind ein schweizerisches Kulturgut und es gibt sie schon fast so lange wie Coca-Cola; seit 1938. Neben vielen Vitaminen und wertvollen Spurenelementen bestehen sie vor allem aus gut 100% vegetarischem Zucker. Herrlich gesund.

9. April 2014

ein Meisterwerk der Kröten-Filmerei

Anlässlich meiner Suche nach dem Krötenkuchen-Rezept kam mir dieser grossartige australische Dokumentarfilm wieder in den Sinn: „Cane Toads - an unnatural history“.
Wenn die Australier nämlich eins nicht leiden können, dann diese Riesenkröten. Hässlich, eklig und giftig seien sie. Und eine Plage sondergleichen. Die Aga-Kröten, die Australier nennen sie „Cane Toads“, wurden in den 1930-er Jahren ausgesetzt, um den Zuckerrohrkäfer zu fressen. Da die Käfer aber wegfliegen konnten, konnten die Kröten sie nicht fressen. Dafür frassen sie alles andere Getier und vermehren sie sich seither explosionsartig.

Meine Lieblingsszene im Film ist die, wo ein Mann aus Cairns erzählt, wie er Kröten überfährt. Am besten sei es, wenn man sie vom Kopf her erwische. Die Krötenleiber würden sich dann aufblähen und wie eine Kaugummiblase platzten. Gleichzeitig sieht man ihn, wie er mit seinem orangen VW-Bus Schlangenlinie fährt und Kröten meuchelt. Ein wahres Meisterwerk der Kröten-Filmerei, lehrreich und sooo romantisch. >>> hier gucken

8. April 2014

englischer Kröten-Kuchen

In England gäbe es bloss schreckliches Essen und grausliges Wetter, spottet man seit Jahrhunderten. Doch das stimmt überhaupt nicht; es regnet einfach oft.
Neulich war bei uns auch so englisches Wetter und mir nach englischem Essen. Also bekochte ich Frau G. mit „Toad-in-the-Hole“, was auf Deutsch „Kröte im Loch“ heisst. Ein zauberhafter Name, finde ich.

Eigentlich ist es einfach „Yorkshire Pudding“ mit Würsten. Yorkshire Pudding ist ein Kuchen aus einem Ei-Mehl-Milch-Brei. Für den Krötenkuchen werden einfach noch einige gebratene Würstchen hinein gelegt. In der Backofenhitze bläht sich der Kuchenbrei dann bis weit über den Schüsselrand auf. Wenn braun, dann fertig.
Dazu serviert der Engländer traditionell Kartoffelstock, Erbsenmatsch und braune Sosse; ich mangels Zutaten nicht. Schmeckte aber trotzdem gut.

7. April 2014

wenn der Papst brennt

Brennen tut es im Vatikan ja eher selten. Aber selbstverständlich hat der Gottesstaat trotzdem eine richtige Feuerwehr; „Corpo dei Vigili del Fuoco dello Stato della Città del Vaticano“ nennt sie sich. Die Feuerwehrleute sind vor allem mit Kontrollgängen beschäftigt. Zudem halten sie Lebensmüde davon ab, von der Petersbasilika zu hüpfen, entfernen streunende Katzen von den Dächern und Besoffene von Baugerüsten. Und wenn der Papst verreist, betreuen sie den Helikopter-Flugplatz oder räumen Falschparker weg.

Als wir sie neulich besuchten, stapelten sich im Feuerwehrmagazin grad Hunderte von Streusalz-Säcken. Das kommt halt davon, wenn der Petrus den Winter ausfallen lässt.

Die vatikanische Feuerwehr ist mit fünfzehn Leuten rund um die Uhr im Einsatz. Und sie verfügen über eine interessante Flotte kleiner und wendiger Fahrzeuge. Die braucht es, denn der Vatikan ist sehr sehr eng und verwinkelt.

Der Fuhrpark; einige Kleinlöschfahrzeuge auf IVECO Daily und MB Sprinter, zwei Geländewagen und ein Abschlepper. Dazu noch ein nagelneuer Mercedes-Benz Econic mit einer Hubarbeitsbühne - der heute aber leider grad nicht da war.

5. April 2014

vakuumierte Grillratten

Wer braucht Wüstelli? Und wofür?

... noch ein Bild aus Rom.