9. Januar 2013

feuchtes Geheimnis unter Aarau

Die Seidenfabrikanten Meyer lebten und arbeiteten vor gut zweihundert Jahren in Aarau. Fürs färben und veredeln ihrer Textilien benötigten sie sehr viel und sehr sauberes Wasser. Und das war schon damals rar. Was sie dann auf die geniale Idee brachte, weiss man heute nicht mehr; aber sie begannen im Untergrund Stollen zu graben und Grundwasser zu sammeln. Die „Meyerstollen“.

Ab 1791 entstanden in einer Tiefe von zehn bis fünfzehn Metern die ersten Wasserstollen. Einige Jahre später erweiterten sie die Anlagen und installierten ein riesengrosses Wasserrad. Heute kennt man etwa 1,7 Kilometer Stollen und Kammern, es dürften aber noch einige unentdeckt sein.

Kürzlich erfüllte ich mir einen alten Wunsch und besuchte die Meyer Stollen. Seit dem Bahnhof-Neubau gibt es einen neuen Zugang in diese Unterwelt. Vom 3. Untergeschoss geht es bloss noch ein paar Stufen hinab und dann kann man ein kurzes Stück eines Zulaufstollens betreten. Eng, finster, nass - grossartig. Und wer sich getraut, kann auch noch etwas weiter ins Dunkel vordringen...

Wer sich für die genaue Lage interessiert, kann sie hier erkunden.

8. Januar 2013

Gretzenbach - Land des Lächelns

Der "Wat Srinagarindravararam" steht in Gretzenbach, unweit von Olten. Und zwischen Aldi, Denner und Lidl. Als ich 2003 das erstemal hier war, stand er noch ganz alleine auf der Wiese, jetzt nicht mehr.

Der buddhistische Tempel ist im traditionellen Thai-Stil gebaute. Schlangenähnliche goldene Spitzen züngeln gegen den Himmel. Ein vielgliedriger Kirchturm überragt ein buntes Ziegeldach. Trotz des trüben Wetters ein Augenschmaus.

Wir werfen einige Münzen in den Goldfischteich, treffen aber keinen der nassen Bewohner.

7. Januar 2013

kein goldenes Dach in Olten

In Olten steht ein Haus mit einem goldene Dach. Seit Jahren streiten sich die Leute drum, ob Farbtupfer oder Schandfleck? Und die Behörden vermuten einen Verstoss gegen die Baubewilligung.

Die Obrigkeit hat nun verlangt, dass das Dach einen Farbanstrich bekommen soll, damit es sich besser ins Quartier einfügt. Jetzt muss man aber wissen, dass Olten einen eher herben Charmes hat. Jedenfalls würde es niemand als „schön“ bezeichnen. Und so gesehen passt das goldige Dach wunderbar ins Quartier.

6. Januar 2013

ein neues Reisejahr

Ein neues Reisejahr steht vor der Tür. Und wir haben schon einiges geplant.
Ende Monat fahren wir für einige Tage nach Portugal an die Sonne. Im Februar reise ich wiedermal in die Wüste, nach Marokko. Dann Ende März für einige Tage nach Berlin und im Mai nach Strassbourg. Und im Juni für vier Wochen nach BeNeLux und dann ist schon wieder Sommer.

Im August haben wir etwas ganz besonderes vor – ein Weltenbummler-Treffen bei mir zuhause!
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5. Januar 2013

Kakerlaken totmachen

Wir nenne die Kakerlaken „Schwabenkäfer“. Die Spanier sagen dazu „Cucaracha“, die Engländer „Cockroach“. Aber eigentlich sind die possierlichen Tierli bloss gewöhnliche Schaben. Trotz der liebevollen Namen haben die Kakerlaken Freunde. Fast alle sind sich einig: Totschlagen! Die Kakerlaken wiederum haben dafür recht wenig Verständnis und entziehen sich diesem Ansinnen gerne durch flinke Flucht.

Die Kakerlaken totzuschlagen ist nicht ganz einfach. Dazu braucht es Übung und eine ausgefeilte Technik.
Ich mache das so: Ich schleiche mich im Dunkeln ins Hotelzimmer; oder wo sonst ich die Viecher vermute. In der einen Hand eine Gummisandale, in der anderen die Taschenlampe. Dann das Licht an - und den Lichtkegel grossflächig über den Boden schwenken. Die lichtscheuen Kakerlaken beginnen zu rennen um sich im Dunkeln zu verbergen; unter Teppich, Mobiliar oder Wurstbrot. Jetzt weiss ich, wo sie sich verstecken. Ich pirsche an, hebe das Versteck an, schlage blitzschnell mit der Sandale zu. Die Kakerlake ist ob der virtuosen Abfolge dermassen überrascht, dass sie tödlich getroffen auf dem Boden liegt bleibt.
Dabei sollte man aber beachten, nicht allzu hart zuzuschlagen, da das Insekt sonst platzt und am Boden festschmiert. Schlägt man hingegen zu sanft zu, wird das Tierli bloss durchgeschüttelt und rennt in Sicherheit. Manchmal kann man dann ein hämisches Kichern hören; ganz leise - cch-cchcchhh.
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4. Januar 2013

fehlsichtig und das Froilein

Neulich hatte sich meine Sehhilfe aufgrund eines Missgeschicks meinerseits arg verbogen. Also musste ich zum Optiker zum richten. Das kennt jeder Brillenträger, so was passiert halt mal!
Während sich der Fachmann meiner Bille annahm, vergnügte ich mich mit warten. Beinahe blind. Die Welt um mich herum sah sehr sanft aus. Wie durchsichtiger Nebel. Selbst der Strassenlärm von draussen hörte sich irgendwie wattig an. Ich setzte mich auf ein Ding und blätterte sinnlos in einem Heftli. Sehen tat ich nichts, aber ich wollte damit verhindern, dass ich angesprochen werde. Raffiniert - oder.

Aber es ging nicht lange, da sagte jemand: «Sali Muger – wiä gahts». Ich murmelte etwas und schaute noch tiefer in meine Zeitschrift. Ich sah nichts, lauter bunte Wolken. Kurz darauf: «Ja hoi Muger». Dann: «Sali Muger – noii Brille?». Hier scheint mich jeder zu kennen! Als ich dann meine Brille wieder zurück hatte, war ich ganz alleine. Einzig das Brillen-Froilein, das immer sagt: «die-steht-ihnen-ausgezeichnet», war da. Alle meine "Bekannten" haben sich aus dem Staub gemacht, die Feiglinge.
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