27. November 2012

dieser Reinhold Messner lügt doch

Beim Aufräumen bin ich über ein altes Foto gestolpert. Wir bezwangen im Oktober den Giswilerstock und ich machte einen Eintrag ins Gipfelbuch.

Ich schrieb: Wir sind oben. Dieser Reinhold Messner ist ein Dubel - so eine Gipfelbesteigung ohne Sauerstoff ist nämlich gar nicht möglich. Lügner!

26. November 2012

mein Wurstbrot verpasst und ich bin schuld

Neulich reisten wir doch nach Berlin. Mit dem Flieger. Aufgrund äusserst ungünstiger Umstände stand Frau G. ohne ihre Handtasche am Flughafen. Ohne Geld, ohne Reisepass, ohne Karten. Und auch ohne die extra für die lange Flugreise geschmierten Wurstbrote.
Manche geben reflexartig mir die Schuld, bloss weil ich auf ihre Handtasche aufpassen sollte. Hab ich ja auch getan - anfangs. Nun steht ihre Handtasche zuhause auf dem Parkplatz. Und im Regen. Aber wie gesagt; die Umstände waren äusserst ungünstig! Und die Tasche ist ja nicht weg; nur nicht dabei.

Wie dem auch sei: Die Flughafenleute sind da etwas eigen; sie wollen ein Reisedokument sehen, sonst lassen die Frau G. nicht einsteigen. Genau für solche Fälle betreibt die Kantonspolizei direkt am Flughafen einen Schalter. Der diensthabende Polizist zeigte sich einsichtig und ist willig zu helfen. Zehn Minuten und Hundertfünfzig Franken später hat Frau G. einen niglnagelneuen „provisorischen Schweizer Pass“ in Händen. Nun kann's losgehen.
Eins aber hab ich gelernt: Nächstes mal gebe ich die Wurstbrote nicht wieder aus der Hand.

24. November 2012

Reisetip: wo ist der Diesel

Der Reisetipp am Samstag: Die Schrift und/oder Sprache kann noch so exotisch sein, die Tanksäule mit dem Diesel findet man aber trotzdem immer. Da wo der Boden schwarzschmierig und speckglänzend ist - da ist jeweils die Dieselsäule.
Manchmal liegen da richtige Dieselpfützen, darum empfehle ich auf der Beifahrerseite aus zu steigen. Sonst  hat man die ganze Sosse an den Schuhen - und das Auto stinkt die nächsten Monate wie in eine brennende Raffinerie. Unschön ...
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23. November 2012

ich hab keinen Koffer in Berlin

«Haben Se ihr Koffer verjessen, wa?», fragte der Hotelknecht bei der Abreise. Schon klar – für Aussenstehnde mag das so aussehen, denn wir reisen diesmal mit kleinem Gepäck. Ganz kleinem. Für die paar Tage in Berlin braucht man ja nicht viel.

Frau G. hat eine Umhängetasche mit - und ich meine kleine Laptoptasche. Kaum A4 gross und gut vier Kilo schwer. Meine Kleider habe ich neben den Compi hineingepresst. Drei T-Schirts und Unterhosen. Kabel, Netzteil und ein Buch. Etwas Shampoo und Zahnpasta habe ich zuhause in alte Filmdöschen gefüllt; mehr darf man ja nicht in den Flieger nehmen. Das ist alles.
Gut, ursprünglich war noch ein Wurstbrot dabei. Das habe ich aber zuhause liegen lassen. Über Augsburg hat die SWISS zum Glück einige ihrer Sandwiches verteilt. Die waren ganz schmackhaft, aber halt bloss daumengross.

22. November 2012

Berlin: meine Augenweide

Das Restaurant „Volkskammer“ ist eine Reise in die 1970-er Jahre. Alles, die Speisekarte, das Mobiliar, die Tapeten, das Geschirr, dieTopfpflanzen und auch der Gastwirt sind aus der damaligen Zeit. Wunderbar.

„BITTE LEBEN“ hat jemand an die Fassade des Wohnhauses „Schlesisches Tor“ gemalt. Das Haus wurde vom portugiesischen Architekten Álvaro Vieira geplant und gilt als Stil-Ikone der 1980-er Jahre.

Berlin ist eine Augenweide.

Seine Bewohner und -innen nicht unbedingt. Das links ist ein Kerl ...

21. November 2012

Berlin: Pferde auf dem Dach

In den Kinderbüchern gibt es doch diesen „Hanns Guck-in-die-Luft“. Genau so komme ich mir auch vor. Überall gibt es interessante Sachen zu sehen. Und die sind oft hoch oben. Türme mit güldenem Zierrat, in Metall gegossenen Feldherren und gläserne Kuppeln. Ich befürchte schon die Nackensteife vom andauernden nach-oben-gucken.

Besonders gut gefällt mir das Brandenburger Tor. Auf dem Dach stehen vier Blechpferde, wie versteinert. Sie ziehen stehend eine ebenso immobile Karre mit einer Frau drauf. Diese hält einen Wischmob in die Höhe. Darauf hockt wiederum ein Vogel. So genau konnte ich es aber nicht erkennen.

Gleich nebenan steht das alte Reichstaggebäude. Ein monumentaler Sandstein-Palast aus dem späten 19. Jahrhundert. Etwas jünger und halb so gross wie unser Bundeshaus in Bern. Aber mit Einschusslöchern.

Und oben auf dem Flachdach dann diese grandiose, gläserne Kuppel. Wir schlendern bis ganz zuoberst hinauf. Über uns nur noch der blaue Himmel. Blauen Himmel können sie gut, die Berliner.