2. März 2012

Rom: hinter die Mauern gucken

Vatikan. So, heute will ich mir den Vatikan anschauen. Und zwar von innen, und von oben. Früh am Morgen schlendere ich los, einmal quer durch die Altstadt.

Der Vatikanstaat ist winzig klein und von wehrhaften Mauern umgeben. Bloss der Petersdom ist zugänglich, das übrige Staatsgebiet ist hermetisch dicht; Papstistan. Aber genau da will ich hinein. Es gibt da nämlich ein Schlupfloch, den sogenannten „Deutschen Friedhof“. Der ist eine italienische Enklave innerhalb vom Vatikanstaat. Wer hinein will, muss erst die buntgestreiften Mannen der Schweizer Garde überwinden. Die sind einsichtig und lassen mich passieren.

Der Deutsche Friedhof ist eine grüne Oase in einem Innenhof. Palmen, Blumen und natürlich viele alte Grabsteine. Und hoch darüber thront die Kuppel des Petersdomes.

Die Kuppel des Petersdomes ist hoch wie ein Berg. Hinauf führen 7 Euro, ein Lift und gut dreihundert Treppenstufen. Auf dem Weg nach oben kann man hinunter in den Kirchenraum schauen. Die Leute wirken wie Ameisen. Ganz kleine Amneisen.

Von zuoberst der Kuppel hat man einen göttlichen Rundblick. Rom soweit das Auge reicht.

Auf dem Geländer stehen riesige Apostel untätig herum. Den Rücken zum Petersdom schauen sie in der Ferne. Hinüber ins quirlige Rom.

Auf dem Heimweg treffe ich auf den Trevi-Brunnen. Die „Fontana di Trevi“ wurde wegen eines Fellini-Filmes weltberühmt. Seither heimsuchen zahllose Touristen die barocke Brunnenanlage. Und alle werfen Münzen hinein, in der Hoffnung, wieder mal nach Rom zurück zu kommen.

Ich habe grad kein Kleingeld zur Hand - meine Kreditkarte muss genügen.

1. März 2012

Rom: viele Wege führen nach...

Der Volksmund sagt; viele Wege führen nach Rom. Ich fahre mal mit der Bahn hin. Das ist bequemer als fliegen, zudem mag ich doch Bahnhöfe so gern.
Um viertel nach sieben fahre ich los. Zuerst mit dem Bus, dann mit der S-Bahn. Und dann mit dem "Cisalpino Pendolino" von Luzern nach Milano. Der Neigezug surft schwungvoll durch die Kurven; wie auf Schienen. Fast alle Sitzplätze sind reserviert, aber leer.
Am Mittag steige ich in Milano Centrale in den "ETR Eurostar" nach Rom um. Der Hochgeschwindigkeitszug fräst ferrarimässig südwärts, fast mit Lichtgeschwindigkeit, mindestens. Die Landschaft flitzt nur so vorbei. Zwischen Bologna und Florenz mache ich ein Nickerchen. Als ich erwache, starren mich alle Mitreisenden an. Blicke voller Empörung, Abscheu, ja Eckel treffen mich. Ob ich geschnarcht habe?

Kurz vor vier erreichen ich pünktlich und unbeschadet „Roma Termini“. Ein imposanter Kopfbahnhof mit 24 Geleisen und einer beeindruckenden Halle. Es ist sonnig, aber kühle Windböen blasen alte Zeitungen über den Perron. Die Penner tragen Wintermäntel.
Mein Hotel ist gleich um die Ecke und ganz nett. Das Zimmer ist hinten raus und drum ganz ruhig, in Rom selten. Ich stelle bloss mein Gepäck ab und fahre gleich mit dem Bus zum Petersplatz.

Um diese Uhrzeit ist die Sonne leider schon am untergehen. Der Platz liegt im Schatten und wirkt etwas düster. Also gehe ich noch gschwind in den Petersdom hinein. Der Andrang ist überschaubar; die Kolonne vor mir besteht aus zwei Leute. Drinnen ist eine Messe, weswegen die Hälfte gesperrt ist.

Mir tut ein Meniskus weh. Der Petersdom wird ja morgen auch noch da sein, also fahre ich zurück ins Hotel und esse mein Sandwich von zuhause. Es ist schon ganz schlapp. Wie ich.

29. Februar 2012

Gregor und sein Kalender

Heute ist Schalttag. Erfunden wurde der vor genau 430 Jahren in Rom. Im Februar 1582 verkündetet der damalige Papst Gregor (Nr. 13) seine Kalenderreform. Neben einigen gewichtigen Anpassungen verfügte er auch, man möge künftig alle vier Jahre einen zusätzlichen Tag einfügen; einen Schalttag.

Den diesjährigen Schalttag nehme ich zum Anlass, mir dieses Rom mal aus der Nähe anzuschauen. Ab Morgen gibt es ab und zu einen Reisebericht aus Rom.

28. Februar 2012

junge Haare

Kürzlich sass ich wieder einmal bei meinem Haarschneider. Ich liess gelangweilt die Augen schweifen. Und da entdeckte ich ein kleines Schild mit einem überaus tiefgründigen und fast schon philosophischen Sinnspruch:

Ich grübelte noch lange über die Frage: Können eigentlich einem Glatzkopf die Haare zu Berge stehen? Ich denke ja - bloss die Kopfhaare nicht.

27. Februar 2012

vor der Fleischerei 13

Noch eine vorläufig letzte Metzgerei aus Oberägypten...

Das Angebot ist zwar relativ überschaubar, wird dennoch eindrücklich präsentiert.
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25. Februar 2012

der Frühling rutscht

Bei mir zuhause gibt es einen sicheren Frühlingsboten; die Schiessgraben-Lawine. Jedes Jahr, ab Ende Februar, stürzt sie sich zu Tale. Jeden Tag, immer Mitte Nachmittag, dann wenn die Sonne den oberen Teil der Bergflanke auftaut kommt der Schnee in Fahrt.

Der Schnee rutscht erst etwa 750 Höhenmeter einen steilen Abhang hinunter und dann wie ein Wasserfall über einen 100 Meter hohen Felsen. Da bleibt der Schnee dann oberhalb der Bahnlinie liegen - meist! Das Spektakel dauert einige Minuten; heute waren es mehr als zehn.
Wer jetzt denkt, wir haben viel Schnee, der irrt. Im Tal ist es aper, nur an den Nordhängen hats noch viel Schnee.