Wir sind zurück in unserer eisigen Heimat. Wunderschön war’s in Oberägypten. Nun noch ein kleiner Rückblick auf die Reise; für Nachahmer und so.
+ Wir flogen mit der Charter-Fluggesellschaft "Edelweiss Air". Zürich-Luxor und retour. Ich konnte den Nurflug über ein deutsches Internet-Portal buchen. Der Flug war der einzig brauchbare, zudem sehr preiswert und wirklich gut. Freundlich, pünktlich und das Essen schmackhaft.
+ Einchecken und die Bordkarte ausdrucken habe ich von zuhause aus erledigt, Online. So konnte ich für uns super Plätze reservieren. Am Flughafen brauchten wir dann nur noch das Gepäck abzugeben. Funktioniert.
+ Diesmal sind wir mit dem Auto zum Flughafen gefahren. Wir haben so einen Park-Service benützt. Wir konnten unser Auto direkt vor dem Haupteingang abgeben und am Schluss auch da wieder in Empfang nehmen. Das kostet etwa die Hälfte vom Parkhaus und ist deutlich bequemer. Auch das hat tadellos geklappt.
+ Geldwechseln ist in Ägypten überhaupt kein Problem. Automaten und Wechselstuben gibt es überall. Und auch die Leute wechseln gerne und zu einem guten Kurs.
+ Zurzeit liegt der Tourismus am Boden. Ausser Nil-Kreuzfahrt-Touristen ist kaum jemand unterwegs. Die Hotels und Restaurants sind gähnend leer und dankbar um jeden Gast.
Wir werden oft auf die Sicherheit angesprochen. Wir können das eigentlich gar nicht beurteilen. Wir fühlten uns aber in Oberägypten sehr wohl und überhaupt nie unsicher. Und wir sahen auch kaum Soldaten, Polizisten oder Delinquenten. Aber alle unsere Züge hatten Einschusslöcher in den Fenstern, vermutlich Jagdunfälle?
Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
15. Februar 2012
14. Februar 2012
Ägypten: sauschöner Rückflug
Der Taximann ist pünktlich da. Auf der Fahrt zum Flughafen stöhnt und ächzt sein Auto vor sich hin. Ich auch – wäre gerne noch etwas länger geblieben.
Am Flughafen ist nicht viel los. Wir sind fast die Einzigen und schnell „abgefertigt“. Wir setzen uns in Café und schauen den Leuten zu.
Dann quäckt ein Lautsprecher und alle eilen zum befohlenen Schalter. Es bildet sich ein Knäuel drängelnder Leiber, jeder will als erster drankommen. Erinnert an hungrige Ferkel am Schweinetrog.
Das gleiche wiederholt sich dann noch mehrmals: Am Bus, an der Treppe zum Flieger und im Flieger drinnen. Denn; wer zuerst sitzt, kann länger warten!
Pünktlich rast der Flieger in den Abendhimmel. Und nach Sharm el Sheik. Zwischenlandung. Da beginnt die Drängelei von neuem. Zuerst die einen raus, dann die anderen rein - saumässig.
Im Flieger zeigen sie wieder diesen Sicherheitsfilm mit dem schweinegesichtigen Mädchen. Ich kann kaum hinschauen, ich muss mich auf die Küche konzentrieren. Ich möchte nämlich keinesfalls das Essen versäumen. Es gibt Bratwurst, Rösti und Bohnen. Saugut.
Um elf Uhr Abends landen wir in Zürich. Es ist recht schattig. Der Park-Service hat unser Auto vor dem Eingang abgestellt; beheizt und enteist. Fahren wir halt nachhause.
Am Flughafen ist nicht viel los. Wir sind fast die Einzigen und schnell „abgefertigt“. Wir setzen uns in Café und schauen den Leuten zu.
Dann quäckt ein Lautsprecher und alle eilen zum befohlenen Schalter. Es bildet sich ein Knäuel drängelnder Leiber, jeder will als erster drankommen. Erinnert an hungrige Ferkel am Schweinetrog.
Das gleiche wiederholt sich dann noch mehrmals: Am Bus, an der Treppe zum Flieger und im Flieger drinnen. Denn; wer zuerst sitzt, kann länger warten!
Pünktlich rast der Flieger in den Abendhimmel. Und nach Sharm el Sheik. Zwischenlandung. Da beginnt die Drängelei von neuem. Zuerst die einen raus, dann die anderen rein - saumässig.
Im Flieger zeigen sie wieder diesen Sicherheitsfilm mit dem schweinegesichtigen Mädchen. Ich kann kaum hinschauen, ich muss mich auf die Küche konzentrieren. Ich möchte nämlich keinesfalls das Essen versäumen. Es gibt Bratwurst, Rösti und Bohnen. Saugut.
Um elf Uhr Abends landen wir in Zürich. Es ist recht schattig. Der Park-Service hat unser Auto vor dem Eingang abgestellt; beheizt und enteist. Fahren wir halt nachhause.
13. Februar 2012
Ägypten: Susanna ist schön und günstig...
„Susanna Hotel“ steht in grossen Lettern an der Fassade geschrieben. Das nehmen wir. Das Doppelzimmer kostet 240 ägyptische Dings, also knapp vierzig Franken. Das Zimmer ist wirklich schön und im vierten Stock. Alles da, alles funktioniert und alles blitzblank sauber. Es ist cremeweiss gestrichen und hat immerhin dreizehn Ecken.
Als ich am Morgen erwache, ist es ganz ruhig. Unser Fenster geht nämlich zu einer Seitengasse hin und keine offenen Ritzen. Ich schaue den Tauben zu wie sie die Nachbarfassade vollscheissen. Wie zuhause! Im Fernsehen läuft eine Sendung mit Eskimos und arabischen Untertiteln.
Das Frühstück wird von livrierten Kellnern serviert. Omelette UND Wurst; perfekt. Am Nebentisch trinken zwei dicke Engländerinnen mit Krampfadern Tee. Sie spitzen ihre angemalten Lippen und spreizen neckisch den kleinen Finger ab. Nobel, die Damen.
Am Nachmittag müssen wir los, heute ist nämlich unser letzter Tag in Ägypten. Vorher gehen wir aber noch in die Stadt: Kultur angucken, Tee trinken und da und dort eine Kleinigkeit naschen. Zum Beispiel Falafel.
12. Februar 2012
Ägypten: mini Busse und schnelle Züge
Eigentlich wollten wir mit dem Bus nach Luxor zurück fahren. Aber als ich am Busbahnhof die vielen Minibussen sah, wusste ich sofort; nicht damit. Nicht mit mir, keinesfalls. Mir tun jetzt noch vom Abu Simbel Ausflug alle Glieder weh. Also mit der Bahn.
Unser Zug fährt nachmittags um drei. Perfekt, so sind wir um halb sieben in Luxor. Grad richtig zum Nachtessen.
Diesmal ist unser 1. Klasse Wagen blau und – öhhhm – mit reichlich "Ambiente"! Das Blech wellig und die Polster blaubraun gemustert. Egal, Hauptsache er fährt! Und das tut er. Pünktlich verlassen wir Assuan. Zuerst schleichen wir wieder durch die Aussenquartiere und dann rauschen wir durch saftig grüne Landschaften.
Nach etwa einer Stunde Fahrt ruckelt es - und der Zug rollt aus. Wir stehen auf offener Strecke. Um uns herum Zuckerrohrfelder und Palmen im Abendlicht.
Nach gut einer Stunde fährt der Zug langsam wieder los. Und ruckelt kurz darauf erneut; und wieder stehen wir.
So geht das die nächsten Stunden weiter. Mal fahren wir, oft stehen wir. Mal kurz, mal lang. Ein Bähnler meint, dass wir statt um halb sieben wohl um etwa neun ankommen würden.
Zum Glück schiebt einer kurz darauf ein Kiosk-Wägeli vorbei. Wir kaufen uns ein Nachtessen-Set. Vier Brötchen mit Huhn und Käse, dazu Oliven, Chips und Kuchen. Alles zu einem Barren gepresst und mit Folie umwickelt. Mundet gut.
Die Zugfahrt zieht sich hin. Um neun stehen wir wieder irgendwo in der dunklen Nacht. Um zehn Uhr sind wir etwas weiter, stehen aber erneut. Ich sehe am Horizont bereits die Lichter von Luxor. Einige Passagiere geben auf und bestellen sich ein Taxi. Um elf fahren wir! Ganz langsam, aber beständig. Und um Viertel nach elf erreichen wir unser Ziel. Mit fast fünf Stunden Verspätung! Nicht wenig, bei einer geplanten Fahrzeit von dreienhalb Stunden.
Jetzt müssen wir nur noch ein Hotel finden. Und ich habe schon wieder Hunger...
Unser Zug fährt nachmittags um drei. Perfekt, so sind wir um halb sieben in Luxor. Grad richtig zum Nachtessen.
Diesmal ist unser 1. Klasse Wagen blau und – öhhhm – mit reichlich "Ambiente"! Das Blech wellig und die Polster blaubraun gemustert. Egal, Hauptsache er fährt! Und das tut er. Pünktlich verlassen wir Assuan. Zuerst schleichen wir wieder durch die Aussenquartiere und dann rauschen wir durch saftig grüne Landschaften.
Nach etwa einer Stunde Fahrt ruckelt es - und der Zug rollt aus. Wir stehen auf offener Strecke. Um uns herum Zuckerrohrfelder und Palmen im Abendlicht.
Nach gut einer Stunde fährt der Zug langsam wieder los. Und ruckelt kurz darauf erneut; und wieder stehen wir.
So geht das die nächsten Stunden weiter. Mal fahren wir, oft stehen wir. Mal kurz, mal lang. Ein Bähnler meint, dass wir statt um halb sieben wohl um etwa neun ankommen würden.
Zum Glück schiebt einer kurz darauf ein Kiosk-Wägeli vorbei. Wir kaufen uns ein Nachtessen-Set. Vier Brötchen mit Huhn und Käse, dazu Oliven, Chips und Kuchen. Alles zu einem Barren gepresst und mit Folie umwickelt. Mundet gut.
Die Zugfahrt zieht sich hin. Um neun stehen wir wieder irgendwo in der dunklen Nacht. Um zehn Uhr sind wir etwas weiter, stehen aber erneut. Ich sehe am Horizont bereits die Lichter von Luxor. Einige Passagiere geben auf und bestellen sich ein Taxi. Um elf fahren wir! Ganz langsam, aber beständig. Und um Viertel nach elf erreichen wir unser Ziel. Mit fast fünf Stunden Verspätung! Nicht wenig, bei einer geplanten Fahrzeit von dreienhalb Stunden.
Jetzt müssen wir nur noch ein Hotel finden. Und ich habe schon wieder Hunger...
11. Februar 2012
Ägypten: Nil schiffen - fidirallala
Der Nil ist ein gscheiter Fluss. Das Wasser fliesst nach Norden; der Wind hingegen bläst meist nach Süden. Für die Nil-Schifffahrt war das schon immer sehr praktisch. Rauf geht’s mit dem Segel, runter kann man sich treiben lassen. Bei Assuan hat die Sache aber einen Haken. Felsen und Untiefen blockieren den Fluss; der „1. Katarakt“. Im Sudan oben gibt es noch mehr davon.
Die Landschaft am 1. Katarakt ist wunderschön. Grosse und kleine Inseln. Manche bewohnt, andere sind bloss bei niedrigem Wasserstand zu sehen. Viel Grünzeug, goldgelbe Sanddünen, nubische Dörfer und Ruinen.
Wir mieten uns ein Motorboot für eine Rundfahrt. Das Boot ist aus Holz und gross wie ein Reisebus. Für uns zwei allein! Wir fahren zuerst etwas abwärts, dann hinter der Insel Elephantine bergan bis zum Katarakt. Jetzt bei Niedrigwasser bilden sich mancherorts starke Strudel und Stromschnellen, so dass wir kaum durchkommen.
Gelegentlich kommen Buben in winzigen Booten längsseits. Sie singen deutsche Volkslieder und hoffen auf eine Spende. Ich meine, wen gelüstet es in solch einer grandiosen Landschaft nicht nach deutschem Liedgut? Fidirallala-fidirallala-fidirallalala-laa...
Die Landschaft am 1. Katarakt ist wunderschön. Grosse und kleine Inseln. Manche bewohnt, andere sind bloss bei niedrigem Wasserstand zu sehen. Viel Grünzeug, goldgelbe Sanddünen, nubische Dörfer und Ruinen.
Wir mieten uns ein Motorboot für eine Rundfahrt. Das Boot ist aus Holz und gross wie ein Reisebus. Für uns zwei allein! Wir fahren zuerst etwas abwärts, dann hinter der Insel Elephantine bergan bis zum Katarakt. Jetzt bei Niedrigwasser bilden sich mancherorts starke Strudel und Stromschnellen, so dass wir kaum durchkommen.
Gelegentlich kommen Buben in winzigen Booten längsseits. Sie singen deutsche Volkslieder und hoffen auf eine Spende. Ich meine, wen gelüstet es in solch einer grandiosen Landschaft nicht nach deutschem Liedgut? Fidirallala-fidirallala-fidirallalala-laa...
10. Februar 2012
Ägypten: alte Gebeine und Gesteine
Die „Alten Ägypter“ liebten den rosa Assuan-Granit. Sie fertigten daraus viele ihre Obelisken und Statuen. Die alten Steinbrüche liegen am südlichen Stadtrand - und da wollte ich unbedingt hin. Und jetzt wo Frau G. wieder mobil ist...
Unser erster Versuch schlug fehl, der Steinbruch war schon zu. Ich wollte über das Gitter klettern, aber Frau G. hielt mich zurück.
Gleich nebenan ist der grosse fatimidische Friedhof. Ein wahres Meer von Gräbern, mehrere Tausend Tote liegen hier begraben. Es gibt alles; von ganz schlichten Gräbern bis zu üppigen Mausoleen. Die ältesten sind aus dem 7. Jahrhundert.
In diesem Steinbruch wurde Jahrhunderte lang Granit abgebaut. Bis der Hügel fast komplett weg war. Es muss eine immense Arbeit gewesen sein, wenn man bedenkt, mit welch einfache Werkzeugen gearbeitet wurde. Noch heute sieht man überall die Keilspaltlöcher und Dorit-Hämmer.
Ganz oben im Steinbruch liegt noch ein riesiger, unfertiger Obelisk im Fels. Wäre er damals fertig geworden, wäre er der grösste Obelisk der Welt; 42 Meter lang und über tausend Tonnen schwer. Wir sind beeindruckt, mit wieviel Einsatz die Leute vor 3‘500 Jahren solche Werke schufen.
Nach soviel alten Steinen brauchten wir ein Karkadeh, ein Sirup aus Hibiskusblüten.
Unser erster Versuch schlug fehl, der Steinbruch war schon zu. Ich wollte über das Gitter klettern, aber Frau G. hielt mich zurück.
Gleich nebenan ist der grosse fatimidische Friedhof. Ein wahres Meer von Gräbern, mehrere Tausend Tote liegen hier begraben. Es gibt alles; von ganz schlichten Gräbern bis zu üppigen Mausoleen. Die ältesten sind aus dem 7. Jahrhundert.
In diesem Steinbruch wurde Jahrhunderte lang Granit abgebaut. Bis der Hügel fast komplett weg war. Es muss eine immense Arbeit gewesen sein, wenn man bedenkt, mit welch einfache Werkzeugen gearbeitet wurde. Noch heute sieht man überall die Keilspaltlöcher und Dorit-Hämmer.
Ganz oben im Steinbruch liegt noch ein riesiger, unfertiger Obelisk im Fels. Wäre er damals fertig geworden, wäre er der grösste Obelisk der Welt; 42 Meter lang und über tausend Tonnen schwer. Wir sind beeindruckt, mit wieviel Einsatz die Leute vor 3‘500 Jahren solche Werke schufen.
Nach soviel alten Steinen brauchten wir ein Karkadeh, ein Sirup aus Hibiskusblüten.
Abonnieren
Posts (Atom)