Der Hauptbahnhof von Luxor ist ein stattliches Gebäude mit etwas „Ambiente“. Die grosse Halle ist zweigeteilt; rechts die 1. Klasse, links das einfache Volk. Ich gehe an einen Schalter und erwarte ein längeres Palaver, man liest ja so einiges vom Gedränge und so. Aber es kommt ganz anders! Wenige Minuten später habe ich meine gewünschten Billets in der Hand. Assuan: Morgen um 10 Uhr, Schnellzug 1902, Wagen 2, Sitz 17 und 18.
Vom problemlosen Fahrkartenkauf beflügelt, schlendere ich noch etwas über den Bahnhof. Züge gucken. Es ist nicht viel los, bloss ein schäbiger Bummelzug steht da. Im Schotterbett liegen hunderte von abgenutzten Bremsklötzen. Was das wohl bedeuten mag?
Dieser Bahnhof gefällt mir.
Auf dem Nachhauseweg kaufe ich noch einige Süssigkeiten. Die einen sehen aus wie Seife, schmecken aber zuckersüss. Das andere sind so kleine Plastikbeutel mit einer bunten, glibberigen Masse drin. Schmecken etwas eigenartig und auch süss.
Gegen Abend setzen wir uns auf die Dachterrasse vom Hotel. Hier oben geniessen wir einen grandiosen Rundblick. Und um halb sechs geht drüben in West Theben die Sonne unter. Orangerot. Wie schon vor dreitausend Jahren, zur Zeit der Pharaonen.