20. August 2011

der pralle Darm

Es war ein schwüler Sommertag. Was lag näher, als DAS saisonales Gericht zu kochen. Die Wurst-Freunde ahnen wohl schon, was jetzt kommt:
Cervelat-Krebse
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Die Cervelat ist eine Brühwurst aus Schweinefleisch. Leicht geräuchert, prall und rotbraun. Sie ist ein Symbol der schweizerischen Sparsamkeit und des heimischen Erfindergeistes. Das Ergebnis von Metzgerhandwerk: Rinderdarm und Fleischresten.

Die Zutaten für zwei Brätler
2 bis 6 Cervelats
Stecken, einen je Esser
ein Feuer

Die Zubereitung
…ist nicht sehr aufwendig. Man hockt sich an ein lauschiges Bachufer und entfacht ein Feuer aus trockenem Schwemmholz. Dieses lässt man soweit abbrennen, bis sich auf der Glut weisse Asche bildet.
Die Cervelats schneidet man mit dem Sackmesser an beiden Enden kreuzförmig ein. Nun steckt man einen angespitzten Haselstecken in den Masseschwerpunkt einer jeden Wurst. Die so präparierten Würste werden nun über die verbliebene Glut gehalten; fingerbreit Abstand halten. Keinesfalls das Grillgut in die offene Flamme halten oder in die Asche fallen lassen. Ab und zu drehen und wenden. Wenn sich die Wurstenden erwartungsvoll krümmen und schwärzen - fertig.
Dazu geniesst man Brot, niemals aber Senf oder Ketchup. Und nur ängstliche Anfänger verwenden metallene Bratspiesse. Oder schälen sogar die Wurst!

19. August 2011

der Massstab der Schweiz

Kürzlich erzählte ich von den Mittelpunkten der Schweiz. Nun geht es um etwas ganz ähnliches, um die Vermessung der Schweiz - um die Kartografie. Eine Landkarte zu zeichnen ist ein schwieriges Unterfangen. Man kann ja nicht einfach mit dem Messband losmarschieren, abmessen und zeichen. Man macht so etwas üblicherweise mittels der Triangulation. Markante Punkte, zum Beispiel Berggipfel, werden präzise eingemessen und es entsteht so ein Messnetz aus lauter Dreiecken. Diese Messpunkte dienen dann als Bezugspunkt für lokale Vermessungen.

Das Problem dabei ist der Anfang. Um die ersten Punkte einzumessen, braucht man zuerst eine Basislinie, also zwei sehr präzise Messpunkte. Diese Punkte sollten möglichst weit auseinander liegen, denn sie bilden sozusagen den Massstab für die gesamte Vermessung.

Im Jahre 1791 wollte man es genau wissen: Wie gross ist die Schweiz? Also vermass man eine pfeilgerade Linie im Grossen Moos westlich von Bern. Die Messung begann bei Walperswil, westlich von Aarberg. Von da peilte man den Kirchturm von Avenches an und mass nun in gerader Linie bis zum Murtensee, nach Sugiez. Die gemessene Strecke betrug genau 13‘053.86m.
Zum Messen verwendete man damals eine Art klappbare Messlatte, gut 30m lang und aus Eisen. Ein paar Jahre später, 1797, wiederholte man die Messung. Diesmal ergab sich eine um 7cm längere Distanz. Und 1834 wurde erneut gemessen, diesmal waren es 13‘053.74m, also 12 kürzer.

Vor ein paar Jahren wurden die schon fast vergessenen Messpunkte renoviert und mit Infotafeln versehen. Es lohnt sich hinzuschauen.

18. August 2011

ungeklärt...

Unsere Kläranlage ist von einem mannshohen Gitterzaun umgeben. Jedesmal wenn ich an dem Zaun vorbeikomme, frage ich mich, wozu der Zaun wohl da ist. Will man damit verhindern, dass das Personal die Flucht ergreift? Oder dass sich jemand nachts hereinschleicht und aus dem Klärbecken nascht?
Es bleibt unerklärlich...
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17. August 2011

das Gipfeltreffen

Neulich hat mir einer erzählt, der Giswilerstock in Obwalden sähe genau so aus, wie eine Brust. Eine einzelne Brust von einer Frau; einer liegenden Frau.

Am vergangenen Wochenende erklommen wir ihn. Gemeinsam mit der Bea (Flohnmobil) und ihrem "Mitreisenden". Wir hockten auf dem Gipfel und fernblickten ins Unterland hinaus. Huerä schön...

16. August 2011

wundersame Fruchtfliegen

An und für sich mögen Fruchtfliegen ja possierliche Tierli sein, nützlich für die Wissenschaft und so. Aber in meiner Küche will ich sie nicht haben. Da sind sie lästig, eklig und stören mich beim Essen. Fressen alles was herumliegt und produzieren nebenbei fortwährend Nachwuchs. Also eigentlich genau so, wie mein Bekannter, der Rüssel-Robi. Aber um den geht’s jetzt nicht.

Ich wollte das Ungeziefer weghaben. Erst versuchte ich es zu „vergrämen“. Das hat ja seinerzeit beim Bären und dem Rüssel-Robi gut funktioniert. Aber nicht bei den Fruchtfliegen, die liessen sich nur wenig beeindrucken. Also versuchte ich sie mit Essig und Fruchtsaft in eine Falle zu locken. Vergebens, sie flogen weiterhin ihre Kreise und warteten auf mein Essen. Dann bastelte ich eine Falle aus einem Hammer, der niederdonnern sollte und die Fruchtfliege zerschmettern. Leider sind die Fruchtfliegen schlauer und lassen sich nicht erschlagen.
Aber jetzt habe ich die ultimative Abwehrwaffe gefunden. Ich sage nur „Sprühkleber“. Damit kann man sie im Fluge abschiessen und an die nächste Wand nageln. Und von da dann bequem pflücken, mit chinesischen Essstäbchen geht’s am besten…
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15. August 2011

mein Mauerfall

Früher wollte ich immer mal die DDR bereisen. Doch die Deutsche Demokratische Republik wollte mich nicht hinein lassen. Jedenfalls wurde meine Visum-Anträge mehrmals abgelehnt. Ende 1989 begann sich die DDR aufzulösen und im Sommer 1990 fielen dann auch die Grenzkontrollen weg.

Wir wussten nicht, ob die visumfreie Einreise in die noch bestehende DDR nun auch für Schweizer gilt? Alles war im Umbruch. Also fuhren wir hin und schauten uns die Sache Vorort an. An der Grenzübergangsstelle Eisfeld stauten sich lange Autoschlangen und die Grenzer fertigten emsig die Leute ab. Als wir dran kommen, haut einer einen Stempel in den Pass – und das war’s!

Genau heute vor 21 Jahren, am 15. August 1990 reisten wir das erste und letzte Mal in die DDR ein.