Tanger. Die Vögel zwitschern und die Sonne blinzelt durchs Geäst. Wir sind in Afrika! Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich die erwartete Palme als Gummibaum und der Wachhund von gestern Abend als Flohtaxi.
Gleich neben unserem Camping sind die weltbekannten Herkules-Grotten. Als ich vor zwanzig Jahren das letztemal hier war, waren sie auch schon da, aber all die Souvenierläden und Teestuben nicht.
Wir fahren den ganzen Tag auf der Autobahn südwärts. Rechts und links der Strasse ist viel Gegend. Grüne Wiesen mit weidenden Kühen, Baustellen, manchmal rechts der Atlantik. Sonst ist nicht viel zu sehen vom pittoresken Afrika – keine Kamele, keine Sanddünen.
Unser Expeditionsfahrzeug, der Mowag, löst bei den anderen Verkehrsteilnehmern vielfältige Reaktionen aus. Von erstaunter Freude über nachsichtiges Lächeln bis mitleidigen Blicken. Ich weiss nicht wieso; vielleicht liegt’s an der Farbe? Rote Mowag sind halt sehr selten.
Überhaupt, ich will ja noch etwas über den Mowag erzählen. Also, er ist Jahrgang 1956 und wurde damals von der "Motorwagen AG" für die Post gebaut. Unserer wurde vom Raja eigenhändig umgebaut. Nun hat er Allrad und einen Dieselmotor. Und hintendrin eine komplette Wohnung. Und das Lenkrad auf der falschen Seite. So sitze ich links und alle halten mich für den Fahrer, ja den Kapitän, des Mowag. Ein erhebendes Gefühl.
Gegen Abend kommen wir nach Mohammedia und übernachten auf dem Camping. Diesmal neben einer - öööhm -Bananenstaude.
Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
9. Februar 2013
8. Februar 2013
Marokko: Sonne über Afrika
Unsere „Fantastic“ ist die ganze Nacht durchgefahren. Am Morgen veranstalten sie einen tadellosen Sonnenaufgang, orangerot und ein paar Schiffe zur Deko. Was will man Meer. Auf der einen Seite sehe ich spanische Schneeberge und gegenüber – öööhm - nicht.
Nach dem Zmorgen, also einem Kaffee und Gipfeli, tue ich auf die Ankunft warten. Derweilen zieht der Horizont vor dem Kabinenfenster vorbei. Dann plärrt der Lautsprecher; Mittagessen. Im Korridor dahin liegt ein blauer Teppich mit weissen Punkten. Von dem wird mir schon ohne Seegang übel.
Das ist der Fels von Gibraltar, da wo diese Affen hausen - und die Engländer.
Bei Sonnenuntergang sind wir in Tanger Med. Im Schiffsbauch herrscht das üblich Durcheinander, aber wir kommen recht zügig raus. Der Papierkram zieht sich etwas hin, ist aber völlig problemlos. Wir fahren auf der Autobahn bis hinter Tanger und übernachten auf einem netten Campingplatz. Das Klo ist rosa gestrichen und nachdem ich den Wachhund mit Käserinde gefüttert habe, hat der Mundgeruch. Schön hier.
Nach dem Zmorgen, also einem Kaffee und Gipfeli, tue ich auf die Ankunft warten. Derweilen zieht der Horizont vor dem Kabinenfenster vorbei. Dann plärrt der Lautsprecher; Mittagessen. Im Korridor dahin liegt ein blauer Teppich mit weissen Punkten. Von dem wird mir schon ohne Seegang übel.
Das ist der Fels von Gibraltar, da wo diese Affen hausen - und die Engländer.
Bei Sonnenuntergang sind wir in Tanger Med. Im Schiffsbauch herrscht das üblich Durcheinander, aber wir kommen recht zügig raus. Der Papierkram zieht sich etwas hin, ist aber völlig problemlos. Wir fahren auf der Autobahn bis hinter Tanger und übernachten auf einem netten Campingplatz. Das Klo ist rosa gestrichen und nachdem ich den Wachhund mit Käserinde gefüttert habe, hat der Mundgeruch. Schön hier.
7. Februar 2013
Marokko: Kopffüssler in Barcelona
Mich weckt in aller Frühe die Morgensonne. Das hat zwei Gründe: Der Regen ist vorbei und unsere Kabine hat ein Fenster! Beides vorteilhaft und erwünscht. Raja schläft noch, also mache ich einen Morgenspaziergang. Dabei komme ich gleich zu Beginn beim Restaurant vorbei. Also frühstücke erst einmal. Es gibt Kaffee und Brötchen! Frühstück können sie einfach nicht - die Italiener.
Aus dem Deckenlautsprecher plärrt die Meldung, dass man nun die marokkanischen Einreiseformalitäten erledigen könne. Also fülle ich den dafür vorgesehenen Zettel aus, stehe geduldig in der Kolonne und erledige.
Zum Zmittag esse ich eine ganze Herde Tintenfische. Schmecken gut, die Kopffüssler.
Am Nachmittag macht unsere „Fantastic“ einen Zwischenhalt in Barcelona. In der bleichen Wintersonne sieht die Stadt ganz romantisch aus. Am Horizont sehe ich dem Gaudi seine ewige Kirchenbaustelle. Der eisige Wind treibt mich zurück in die Kabine. Da beschäftige mich mit Warten. Oder liege einfach nur da und tue gar nichts. Manchmal auch beides?
So - die halbe Strecke haben wir geschafft. Gut. Zum Znacht esse ich gebratenes Meeresgetier; kleine Fischlein, Crevetten, und verschiedene Tintenfische. Etwas Salz und Geschmack hätten gut getan.
Zum Zmittag esse ich eine ganze Herde Tintenfische. Schmecken gut, die Kopffüssler.
6. Februar 2013
Marokko: himmelblau und Regen
Es regnet heftig an diesem Morgen. Ich stehe in Hergiswil am Bahnhof und warte auf ein himmelblaues Wüstenauto, das mich die erste Etappe bis hinter Mailand mitnimmt. Dann kommt es angebrummt und wir fahren los – nach Marokko.
Gegen Mittag sind wir am vereinbarten Treffunkt. Es regnet immer noch - und dann sehe ich „es“. Es rot, würfelförmig und steht mitten auf dem Behindertenparkplatz. „Mein“ Mowag für die nächsten drei Wochen. Sein Besitzer - nennen wir ihn Raja - empfängt mich mit einem breiten Lachen.
Im Hafen von Genova haben sie seit meiner letzten Fahrt kräftig umgebaut. Alles ist anders, aber immer noch hässlich und tendenziell chaotisch. Unser Schiff heisst „Fantastic“ und ist auch schon da. Seine Heckklappe sperrangelweit offen; wie ein gefrässiges Untier.
Ich esse noch gschwind eine Pommes-Frites-Pizza, bevor ich mich an dem Papierkram widme. Das heisst erst einmal zusammen mit fröstelnden Marokkanern schlangestehen. Dann knallt ein erlösender Stempel auf meinen Zettel und wir fahren ab Bord.
Mit zwei Minuten Verspätung fahren wir aus dem Hafen. Kalter Wind und Schaumkrönchen auf den Wellen. Das könnte eine bewegende Überfahrt werden! Mit zunehmender Entfernung schaut Genova immer schöner aus.
Gegen Mittag sind wir am vereinbarten Treffunkt. Es regnet immer noch - und dann sehe ich „es“. Es rot, würfelförmig und steht mitten auf dem Behindertenparkplatz. „Mein“ Mowag für die nächsten drei Wochen. Sein Besitzer - nennen wir ihn Raja - empfängt mich mit einem breiten Lachen.
Ich esse noch gschwind eine Pommes-Frites-Pizza, bevor ich mich an dem Papierkram widme. Das heisst erst einmal zusammen mit fröstelnden Marokkanern schlangestehen. Dann knallt ein erlösender Stempel auf meinen Zettel und wir fahren ab Bord.
Mit zwei Minuten Verspätung fahren wir aus dem Hafen. Kalter Wind und Schaumkrönchen auf den Wellen. Das könnte eine bewegende Überfahrt werden! Mit zunehmender Entfernung schaut Genova immer schöner aus.
5. Februar 2013
Marokko: ich tue beifahren
Kürzlich las ich ein Inserat; da suchte jemand einen «Beifahrer für eine Marokkoreise». Beifahren kann ich gut – und nach Marokko wollte ich schon lange wieder mal.
Nun bin ich also der Beifahrer auf einer vierwöchigen Marokkoreise . Ich freue mich, dass es bald losgeht. Ich habe mich zwar überhaupt nicht vorbereitet. Und eigentlich weiss ich nicht einmal genau, wo es hingeht. Aber Marokko gefällt mir überall, ob Berge, Sand oder Städte. Also spielt mir das keine Rolle. Hauptsache Nordafrika.
Ich täte von unterwegs reiseberichten, sofern ich das Internet finde. Mal schauen, sonst gibt es halt ab und zu eine Lücke. Oder nichts.
Ich täte von unterwegs reiseberichten, sofern ich das Internet finde. Mal schauen, sonst gibt es halt ab und zu eine Lücke. Oder nichts.
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